Scheinbar ist niemand so recht bewandert bei den Stoppelpilzen. Ich habe die bisher auch eher stiefmütterlich behandelt...
LG Thiemo
Beiträge von Steigerwaldpilzchen
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Hallo,
der Fund erinnert mich an einen Stachelschirmling Echinoderma, jedoch ohne Stacheln. Vielleicht wurden die von einem Regenguss abgewaschen? An der Ringunterseite hängt noch ein Rest davon. Die extrem dicht stehenden, gegabelten Lamellen würden auch zu Echinoderma asperum passen.
LG Thiemo
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Hallo,
ich glaube im sauren Nadelwald ist's sogar der Kahle Krempling Paxillus involutus s.str.
LG Thiemo
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Hallo nochmal,
#8 könnte man vielleicht mit dem Kiefernweichtäubling Russula cessans vergleichen.
Für Sulfovanillin braucht es zwei Chemikalien, da auch dieses Reagenz sich nicht hält. Vanillin und 70%ige Schwefelsäure. Für letzteres wurde jeglicher Bezug vom Gesetzgeber erschwert. Generell ist's eine gute Idee wegen der ganzen Chemie mal hier reinzuschauen oder eine Mail zu schreiben NEU - Andreas GminderLG Thiemo
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Hallo,
wenn sich im Fleisch nichts verfärbt würde ich auch auf den Birkenpilz tippen.
Den Mohrenkopf kannst du als gesichert ansehen. Glückwunsch zum Fund.
LG Thiemo
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Hallo Jann,
Dann hast du #2 jetzt sicher als R.sardonia bestimmt. Die Rosa-Reaktion kommt außerdem noch bei Russula cavipes, das ist aber eine kleine Art unter Tannen.
Ich rate zu Kristallen, da die Lösung schnell mit Luftsauerstoff zu unreaktiven Eisen(III) abreagiert. Das macht dann nur noch Rostflecken
.
Wenn die Schärfe sich so wie du schreibst erst nach frühestens 10 Sekunden entwickelt und immer weiter zunimmt sowie die Hutfarben auf dem Freilandbild täuschen, klingt R.badia doch ganz gut.
LG Thiemo
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Hallo,
die Dosis macht das Gift. Man ist ja nicht jeden Tag Wildpilze in großen Mengen. Wobei manche das ja hinbekommen, wie man an den Todesfällen durch den Grünling gesehen hat. Kiloweise würde ich auch keine Pfifferlinge essen.
Genaugenommen gibt es bei krebserregenden Stoffen keine Untergrenze der Giftigkeit. Selbst kleine Mengen können, wenn man Pech hat, ausreichen. Das ist das berühmte stochastische Risiko. Das haben wir aber überall. Wer das konsequent minimieren will darf auch nicht mehr im Sommer Fleisch grillen (Benzpyrene). Oder wilde Champignons (Agarithin, Schwermetalle). Vom Rauchen brauchen wir erst gar nicht reden. Noxen gibt es reichlich. Unser Körper ist zum Glück sehr regenerationsfähig, man darf es wie in allen Punkten bloß nicht zu sehr ausreizen.Bisher wurde in den milden Arten noch nichts derartiges entdeckt. Die einzigen milden Sprödblättler welche gastrointestinale Problem verursachen können sind der Maggipilz und der Rotstielige Ledertäubling.
LG Thiemo -
Hallo,
und hier meine Anmerkungen zum Teil II:
#5 R.velenovskyi könnte makroskopisch passen, wobei er recht blass erscheint, aber da gibt's leider ein paar Verwechslunskanditaten wie R.nitida unter Birken, die man mikroskopisch absichern müsste. Hier würde man nach Inkrustationen mit Karbolfuchsin suchen um R.velenovskyi zu beweisen.
#6 Da vermute ich einen ausgeblassten Buckel-Täubling R.caerula. Mildes Fleisch aber bittere Huthaut, bzw. Sulfovaniilin positiv auf der Stielrinde zum Beweis.
LG Thiemo -
Hallo,
#1 würde ich den Grasgrünen Täubling R.aeruginea befürworten
#2 Da du KOH hast und R.sardonia vermutest gibt's einen heißen Tip: Einen Tropfen auf die Lamellen -> Rosa in spätestens 2 Minuten. Kunstgerecht macht man das mit Ammoniak-Lösung, aber andere Laugen funktionieren meiner Erfahrung nach genauso gut.
#3 Ein Heringstäubling muss mit Eisen(II) grün auf der Stielrinde reagieren. Ich habe noch nie erlebt, dass diese deutliche Reaktion ausbleibt. Hast du reichlich Kristalle zum einreiben verwendet?
#4 Für R.badia ist der schon ziemlich leuchtend rot. Ich kenne den mit weinfarbenen bis brozefarbenen Anteilen. Entwickelte sich der scharfe Geschmack erst nach längerem Kauen?Um die Sporenpulverfarbe gut ablesen zu können empfiehlt es sich den Abwurf zu einem Haufen zusammenzukratzen und mit einem zweiten Objekträger zu fixieren. Dann ist die Schicht auch immer gleich dick.
LG Thiemo -
Hallo,
Ich habe heute ein paar hübsche Stoppelpilze gefunden, die offensichtlich nicht als gewöhnliche Semmel-Stoppel Hydnum repandum durchgehen.
Zunächst dachte ich wegen der etwas unförmigen, teils breiten Stoppeln an den Ellipsoidsporigen Stoppelpilz Hydnum ellipsosporum, das wurde aber vom Sporenbild eindrücklich widerlegt.
Nun wäre ich nach dem zusammengestellten Schlüssel von Tricholomopsis beim Rotgelben Stoppelpilz im engeren Sinne Hydnum rufescens s.str. gelandet. Der Q-Wert beträgt im Mittel 1,18 was zusammen mit den etwas unebenen nicht in der Mitte vertieften Hutoberflächen und der Hutfarbe, meiner Einschätzung nach passen dürfte.Freue mich über andere Meinungen oder Bestätigung.
LG Thiemo -
N'abend.
Jetzt dachte ich, wenigstens L. oedematopus aus dem Aggregat erkennen zu können, jetzt ist das auch wieder so eine unklare Sache.
Bleibt wohl beim L.volemus agg., wenn ich nicht doch mal 45Mikrometer lange Haare zu Gesicht bekommen...
LG Thiemo -
Hallo,
du hast die Gattungs Täublinge richtig erkannt.
Die Beobachtung, dass der Hut leicht klebrig ist tut dazu allerdings nichts zu Sache. Täublinge sind Sprödblatterpilze, dass heist ihr Fleisch, z.B. der Stiel bricht mürbe wie eine Karotte ohne aufzufasern. Die bei uns vorkommenden Täublinge haben auch nie einen Ring oder eine Knolle, sind also ganz schlicht aufgebaut. Ein Hilfsmerkmal, welches ich gerne anführe sind die Lamellen ohne regelmäßige Zwischenlamellen/Lamelletten. Bis auf die Gruppe der Schwärz- und Weißtäubling haben Täublinge fast nur die vom Stiel bis zum Hutrand durchgehende Lamellen, was du an deinem Fund auch bewundern kannst. Wenn man sich z.B. einen Fleigenpilz anschaut erknnt man mindestens so viele Lamelletten (oder sogar mehr) als ganz durchgehende Lamellen.LG Thiemo
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Hallo,
Karl W Nachdem ich eher zufällig diesen Fund Felix Hampe gezeigt hatte, bekam ich Rückmeldung, dass dies wohl wahrscheinlich nicht Lactifluus oedematopus sondern volemus s.str. sei. Er hat mit Van de Putte diese Art zur Beschreibung gesammelt und kennt sie mit sehr kurzen im Schnitt 45 Mikrometer langen, basel erweiterten und dickwandigen Haaren. Die Fruchtkörper sollen massiv und deutlich dunkelbraun sein. Es handelt sich wohl eher um eine (sub)mediterrane Art sein. Bei 60 Mikrometer braucht es wohl wieder eine Sequenzierung welcher der drei Brätlinge es wohl ist.
LG Thiemo -
Hallo Karl,
eine tolle Art, die ich leider nur aus Büchern kenne. Und so putzig klein.
LG Thiemo -
Hallo,
gut bestimmt, sehe nichts was gegen Russula exalbicans spricht.
LG Thiemo -
Hallo,
Berechtigter Einwand, das Habitat wäre komisch, es sei denn es gäbe genau dort eingestreute Buchen.
Allerdings würden mir diese großen und v.a. nicht direkt im Torfmoos wachsenden Fruchtkörper auch nicht für den Kirschroten Russula emetica s.str. passen. Da wäre noch R. sylvestris, ebenfalls mit langsamer Guajak-Reaktion, der auch ohne Kiefer auf trockenen Böden kann.
Das beste wäre noch mal eine weitere Guajak-Reaktion auf der Stielrinde zu testen, mit Zeitangabe bis zum Farbumschlag nach blau.
LG Thiemo -
Hallo,
Der Gelbfleckende Täubling Russula luteotacta gilbt schon deutlich (Hutrand, Lamellen, Stiel), das wäre an einem der zahlreichen Fruchtkörper bestimmt aufgefallen, angenommen er wäre es. Mein Fund dieser Art hatte einen sehr scharfen, aber nicht bitteren Geschmack, daher würde ich nicht danach gehen. Und wie man im folgenden sieht sind die Hutfarben blasser.
Russula luteotacta
1 Tag später:
Sofern die Blauverfärbung durch Guajak schnell (in wenigen Sekunden) kommt, ist das schon der Buchen-Spei Täubling Russula fageticola, da die anderen wie z.B. R. emetica nur zögerlich reagieren.
Und wie Claus schon zurecht darauf hinweist, das Guajak bitte nur auf Stielrinde und Lamellen, nicht das Fleisch. Sonst ist das Ergebnis nicht mit der Litertur vergleichbar.
LG Thiemo -
Hallo Claus,
sehr schöne Präsentation. Übrigens ist das Muster in den Zystiden nicht irrelevant, sondern ein schönes konstantes Merkmal, hab ich hier genau so gefunden -> Russula raoultii?
LG Thiemo -
Hi,
warten wir auf das obligatorische Schnittbild.
LG Thiemo -
Hallo,
ich hätte den Fund zumindest makroskopisch Kampfer-Milchling Lactarius camphoratus getauft. Gute Merkmale sind die dunklen Lamellen und der sehr dunkle Stiel (v.a. Basis!). Die Milch sollte weißlich aber recht wässrig sein.
Die von dir genannten Verwechslunspartner würde ich wie folgt ausschließen: Lactarius badiosanguineus kommt wohl nur auf Kalkböden vor, Lactarius rufus ganz klar scharfer Geschmack und eine helle Stielbasis, Lactarius serifluus (inkl. subumbonatus) heller gefärbte Lamellen und Stiel, sowie Vorkommen unter Laubbäumen.
Lactarius rostratus wäre noch ein naher Verwandter der Sektion Olentes, kommt aber nur unter Buchen und hat mehr orange-Töne.
Mikroskopisch müsste man Pleuromakrozystiden finden (sonst wäre es streng genommen der ohne ebendiese, Lactarius serifluus s.l.), nur sind die wohl ziemlich fein und klein beim Kampfer-Milchling.
LG Thiemo -
Hallo,
#1 Ist richtig bestimmt der Ockergelbe Täubling R. ochroleuca
#2 Milde Cremesporer mit lila Hutfarben, klingt nach einem Griseniae. Möglich wäre der Papagei-Täubling Russula ionochlora aber ohne Mikoskopie (und selbst dann) ist das nicht sicher.
#3 Da war bestimmt auch eine Buche in der Nähe, denn das ist für mich der Buchen-Spei Täubling Russula fageticola (ehemalig: mairei oder nobilis) wenn die Guajak-Reaktion innerhalb weniger Sekunden erfolgte. Die anderen Spei-Täublinge reagieren nicht so zügig mit Guajak.#4 Mal über Nacht liegen lassen um zu schauen, ob es Farbveränderungen (gilben, bräunen) gibt. Wenn ja spricht viel für Russula atrorubens. Da aber auch eine Eiche am Fundort war und es dort eher trocken aussieht möchte ich R. atropurpurea noch nicht ausschließen. Die Angaben für die Guajak Reaktion bei den beiden gehen in der Literatur auseinander, daher wäre das mir persönlich zu wenig für die Bestimmung. Bei dem Fund würde ich dann schon lieber "reinlinsen" um mir sicher zu sein.
LG Thiemo -
Hallo,
da dein Pilz bräunt und wie der Brätling riecht, bist du bei den Heringstäublingen schon richtig.
Leider ist die Gruppe noch nicht abschließend bearbeitet. Ohne mikroskopische Eckdaten könnte man den Starkriechenden Heringstäubling Russula graveolens oder Buchen Heringstäubling Russula faginea vermuten.
LG Thiemo -
Hallo,
weis man denn etwas zur Farbe des Sporenpulvers? Wenn Weiß, wäre Russula atropurpurea (Schwarzroter Speitäubling) gerade unter Eiche tatsächlich sehr wahrscheinlich.
LG Thiemo -
Hallo Claus,
Gratulation zum schöner Fund, hatte ich auch erst einmal.Ein schönes Makromerkmal sind die roten Flecken der Huthaut, die der Pilz bei aller Vielfarbigkeit fast immer hat. So auch dein Fund, wie z.B. im zweiten und dritten Bild zu sehen.
LG Thiemo -
Hallo,
solche Grüngefelderten Täublinge ohne deutliches Grün wollten mich auch schon veräppeln.
Ich finde auch das Merkmal des Fischgeruchs/käsigen Geruchs das der Pilz im adulten Zustand entwickelt ziemlich treffend. Die anderen beiden fischartig riechenden "Brätlings-Täublinge" sehen ja ziemlich verschieden aus und die Heringstäublinge würden ocker absporen und an Druckstellen bräunen.
LG Thiemo