Beiträge von Tricholomopsis

    Servus Pablo,


    es gibt gültige Namen für die Graublättrigen - schau z.B. hier: Hygrocybe pseudoconica var. tristis?


    Wenn man das, was hier gezeigt wird, z.B. als Hygrocybe conica var. cinereifolia bezeichnen würde, würden die Dinge nicht untergehen. Dass eine spätere Revision ergeben könnte, dass auch das nicht eindeutig ist oder dass es mehrere Taxa mit grauen Lamellen gibt, dann muss man zwar auch nochmal von vorne anfangen, aber sollte es nur ein graublättriges Taxon geben, so kann man die Daten später verwenden.

    Als Hygrocybe conica agg. geht halt alles unter.


    Hygrocybe olivaceonigra ist auch gut bestimmbar (Sporenquotient über 2, Farben sehr düster-trüb). Bpertmann diskutiert das alles eben nicht einmal - das meinte ich mit, er habe da aufgegegen und dröselt bewusst nichts auf. Man kann seine Monographie halt nicht auf die Schwärzenden anwenden, da er die nicht bearbeitet hat - so meinte ich das letzten Endes.


    Hygricybe riparia ist das, was klein, rot, spitzhütig, nur an der Stielbasis rötend und an Gewässerrändern wächst. Findet man das im Sphagnum, wird es meist Hygrocybe conicopalustris genannt - nur ist H. riparia als Name älter. Ich vermute schon, dass du das kennst - ist nicht sooo selten. Nur der richtige Name...


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Gerne :)


    Tulloss schreibt nichts über die Erscheinungszeit, nennt ihn aber auch "European Springtime Destroying Angel". Und schau mal unter "technical" die Kollektionen von Massard an: 1. Mai 2000, 11. März 1995 - sehr frühjährlich (nur als Beispiele - man kann auch in mediterranen Foren schauen oder in alte Literatur, Romagnesi usw. oder in die Monographie der Reihe Fungi Europaei).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Lars,


    ah, so im Detail - ja, das ist einer der Erlenkremplinge. Der sieht von unten auch ganz anders aus, finde ich (und von oben so betrachtet auch). Ich gehe mal davon aus, dass die Stielbasis etwas ausspitzt.

    Das Problem ist, dass ich mich in die Erlenkremplinge neu einarbeiten muss. Ich hatte bei meinen Kremplingsstudien makroskopisch zwei Sippen trennen können und das korreliert gut mit den Beschreibungen von Paxillus olivellus und Paxillus adelphus. Das Problem ist aber u.a., dass es ja drei Arten gibt. Und jetzt muss ich nochmal erarbeiten, was Orton mit Paxillus rubicundulus s.str. gemeint hat. Witzigerweise gibt es davon wohl nur extrem wenige Aufsammlungen (ich glaube drei), während die beiden "neuen" häufig sind.

    Jedenfalls sieht deiner hier sehr nach einem alten Paxillus olivellus aus.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Peter,


    das Velum ist schon sehr jung sehr strubbelig, flockig und wird dann durch die Stielstreckung auseinandergezupft. Man sieht, dass der Stiel oberhalb des Rings völlig glatt ist.


    Nebenbei angemerkt:

    Falls das Velum abgewischt ist, ist natürlich die Unterscheidung zu Protostropharia schwierig. Letztere wachsen an / auf Dung, erstere auf dem Boden. Daher ist Fotobestimmung immer schwierig. Man kann es mit Mühe auch mikroskopisch versuchen - Protostropharia hat im Myzel Acanthozystiden, die Leratiomyces meines Wissens fehlen. Stropharia hingegen hat isloierte Neatodenfangzellen, Acanthocysten.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus :)


    das Problem: ich hatte die echte Amanita verna noch nie in der Hand, kann daher nichts über ihren Geruch sagen. Tulloss beschreibt sie als zunächst ohne Geruch, später unangenehm riechend, was immer das heißen mag.

    Der Ring soll nur sehr schwach / undeutlich gerieft sein, was auch eine Unterscheidungsmöglichkeit wäre. Dann der glatte Stiel, der nicht genattert ist (dafür kann er aber feine Flocken haben). Die Knolle ist größer und richtig rund. Aber am einfachsten ist eben die Chemie.

    Ich beziehe mich bei der Beschreibung von Amanita verna auf Tulloss, der weltweit den besten Gattungsüberblick hat.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Matsutake,


    deine Kremplingsgruppe sieht sehr nach Paxillus involutus aus. Ich sehe auch Birkenblätter auf dem Boden, insofern müssen sie nicht an der Erle hängen. Auch der große von oben könnte aus dem Paxillus-involutus-Aggregat sein. Die Gruppe sieht hingegen wirklich sehr nach Paxillus involutus im engen Sinn aus.

    Erlenkremplinge gibt es mittlerweile drei - Paxillus rubicundulus (scheint sehr selten zu sein), Paxillus adelphus und Paxillus olivellus.


    Es wird immer komplizierter ==Gnolm9


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beli,


    trotz allem glaube ich der Bestimmung als Amanita verna erst, wenn du Kalilauge auf die Huthaut geträufelt hast. Alternativ geht es auch über die Sporenmaße, aber Lauge wäre der ultimative Schnelltest. Ist es ein rein weißer Grüner, wäre die Reaktion negativ, wäre es Amanita verna, was eine Sensation in Bayern wäre, würde die Huthaut intensiv orangegelb werden.


    Die Bestimmung wäre insofern wichtig.


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S.: der Sparrige Schüppling ist mir deutlich zu blass - das sieht mehr nach Pholiota squarrosoides aus, was eine um einiges seltenere Art wäre.

    Servus Lars,


    die Schleimigkeit ist bei trockenem Wetter oft schlecht wahrnehmbar. Bei deinen Pilzen fällt aber auf, dass Blätter fest an der Huthaut kleben. Das passiert, wenn der Hut schleimig war und abgetrocknet ist.


    Velum universale haben prinzipiell alle Schleierlinge, aber ein so richtig stark ausgeprägtes, häutiges Velum findet man bei Schleimköpfen i.w.S. Es gibt auch welche mit richtiger Scheide an der Stielbasis.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Peter,


    da habe ich vielleicht eine Wortneuschöpfung gemacht - ich meine das schuppig und üppig ausgeprägte Velum universale - es zieht sich den Stiel hinauf und mündet in dem Ring, der die Abrisszone des Gesamtvelums ist - der Pilz ist sozusagen vom Velum universale am Stiel eng umhüllt, wie ein Stiefel am Bein / Fuß. Und oben öffnet sich das zum Ring. Gestiefelt kenne ich als Begriff von Schleierlingen. Und hier ist es aber keine glatte Haut, sondern es sind Schuppen.


    Schau dieses Bild an: Stropharia squamosa Límcovka šupinatá Schuppige Träuschling


    Dann verstehst du vermutlich, was ich meine. Leratiomyces squamosus ist auch kräftiger als Protostropharia.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beli,


    solange du nicht KOH auf den Hut gibst und eine gelbe Reaktion zeigst, glaube ich dir die Amanita verna nicht. Der glatte Stiel wäre ein gutes Merkmal, wenn der Pilz ausgewachsen wäre. Hier ist der Stiel noch nicht gestreckt genug. Ich meine zu erahnen, dass er gerade beginnt, aufzuschürfeln.


    Amanita verna ist meines Wissens noch nicht in Bayern nachgewiesen worden. In vielen Büchern steht aber (leider) immer fälschlicherweise dieser Name für die weiße Form des Grünen Knollis. Amanita verna s.str. ist zudem gerne cremefarben, nicht so rein weiß.


    Du kannst auch gerne hier vergleichen:

    Schlüssel der europäischen Arten von Amanita sect. Phalloideae


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Es geht um die gemeinsame Sache
    (mein Statement (weil es mich ärgert) zum Thread, die letzten Beiträge hier habe ich gar nicht mehr gelesen..)

    Servus Andreas,


    schade, dass du die Beiträge nicht liest, aber trotzdem die Keule schwingst. Gemeinsam wäre schön...


    Unter einem Dachverband, dem sich andere Gruppierungen in verschiedenen Punkten unterordnen müssen.

    Nein! Niemand muss sich der DGfM unterordnen.


    Genau das ist der springende Punkt! Gemeinsam? Gerne. Dann aber wirklich gemeinsam! Der Zwang, sich unterordnen zu müssen, dieses Herabsehen auf Andere ist genau das, was mich so endlos nervt.


    All deine Wünsche kann ich nachvollziehen und ich denke da sehr ähnlich. Aber ich bin ein Gegner des Zwangs für alle. Und genau gegen diese Geisteshaltung wehre ich mich - genau hier denke ich völlig anders.


    Dieser Zwangsdachverband mag in einer Diktatur durchsetzbar sein. Zum Glück lebe ich aber in einer Demokratie.


    Zudem bin ich ein Fan von Argumenten. Zwang lehne ich entschieden ab. Meist kommt der Zwang, die Gewalt ja erst dann, wenn die Argumente ausgehen. Das wäre dann sehr schlecht für die Wissenschaft. Freies Denken und Offenheit für Kritik - die Möglichkeit zuzugestehen, Fehler zu machen gehört auch dazu - das sind die Werte, die ich wichtig finde. Du kannst das anders sehen. Solange du mich nicht zwingen willst, ist das kein Problem. Ich finde deine Vorstellung aber sehr abschreckend.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beinand,


    das ist eine Protostropharia, möglicherweise Protostropharia semiglobata (was ja schon vermutet wurde). Leratiomyces squamosus (ehemals Stropharia squamosa) kann man ausschließen - der Stiel ist viel zu glatt, nicht schuppig gestiefelt. Das Gesamtvelum ist dafür viel zu schwach ausgeprägt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Lars,


    da bist du weit daneben. Das hier ist ein Schleimkopf i.w.S., Cortinarius anomalos war früher eine Sericeocybe (Seidenkopf), heute gehört das zu den Telamonien.

    Man sieht übrighens wunderschön das Velum universale auf dem ut (die Hüllreste). Zusammen mit den blauen Lamellen und den Hutfarben kann ein Spezialist sicher was dazu sagen - ich halte mich da zurück, weil ich bei den Phlegmacien i.w.S. den Anschluss verloren habe. Wenn, dann würde mir Cortinarius glaucopus i.w.S. einfallen.

    Cortinarius anomalus hat dezente Himmelblautöne, keinen feucht schleimigen Hut, keine üppigen Velumreste am Hut (eigentlich gar keine) usw.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Pablo,


    das war ja auch keine Kritik an Boertmann - und deshalb gibt es eben im Moment keinen Namen für den Graulamelligen, der hier gezeigt wird. Man kann aber dennoch versuchen, Trennmerkmale herauszuarbeiten. Ich sage ja nicht, dass man das Ding jetzt neu beschreiben soll ;)


    Was ich aber schade finde (am Boertmann-Buch):

    Hygrocybe conicoides und Hygrocybe riparia (inkl. H. riparia var. conicopalustris) sind schon gut abgrenzbar. Ersterer wird noch als Varietät anerkannt, letzterer einfach komplett weggeworfen, was schade ist. Hier ist es durchaus naturschutzfachlich relevant, aufzudröseln. Und man kann da auch in dubio pro reo sagen - finde ich jedenfalls.


    Ich hatte übrigens mal einen Schwärzenden Saftling mit subglobosen Sporen - der sah von außen ganz normal aus (gelbroange), aber die Sporen... Irgendwann wird sich jemand der Gruppe annehmen - und dann wird's spannend. ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beli,


    tolle Fotos! Gratuliere zu den reichen Funden.


    Die Amanita verna dürfte allerdings eine Amanita phalloides var. alba - du kannst mal KOH auf die Huthaut geben. Amanita phalloides reagiert nicht, Amanita verna reagiert gelborange. Sie wächst zudem im Frühjahr und ist mediterran verbreitet. Zudem zeigt einer ja auch schon die gelbgrünen Farben...


    Deine Tigerritterlinge sind (zumindest großteils) Tricholoma filamentosum. Riech mal dran - du wirst eine seltsame, aromatische Komponente wahrnehmen, süßlich, teils etwas wiederlich, fast an Tricholoma album erinnernd - das aber in Mehlgeruch eingebettet. Schneidest du ihn durch, hast du erst reines Mehl, dann kommt das Aromatische wieder durch. Die Huthaut passt auch besser auf diese Art. Einer der abgebildeten könnte ein echter Tiger sein (der mit den wirklich dunklen Schuppen), aber auch das kann ein alter Tr. filamentosum sein.

    Beide sind gleich giftig - ich hatte heuer einen Vergiftungsfall mit Tricholoma filamentosum.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus beli,


    sehe deinen Thread gerade - ich möchte nur bestätigen, was Pablo schrieb. Deine Butyriboleten sind keine Königsröhrlinge, was aber ja mittlerweile klar ist. B. fuscoroseus kann übrigens ziemlich braun ausfallen. Rein makroskopisch gibt es alle Übergänge hin zu B. appendiculatus, nur nicht, wenn man die Poren anfasst oder sie aufschneidet (B. appendiculatus blaut langsamer).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Wastl,


    welches Pilzbuch verwendest du denn? Schirmlinge (i.w.S.) haben freie (!) Lamellen, Hut und Stiel sind leicht zu trennen (Sollbruchstelle), die Huthaut schupt typisch beim Aufschirmen auf, der Stiel zeigt ein Teilvelum und meist auch Reste eines Gesamtvelums.


    Kurz gesagt: es gibt bis auf das Prädikat "Lamellenpilz" praktisch keine Gemeinsamkeiten. ^^


    Leucopaxillus ist eine sehr gute Idee, zumal der Stiel wirklich nackt zu sein scheint ;)


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Pablo,


    Boertmann schreibt aber auch, dass die Gruppe revidiert gehört - was er eben nicht gemacht hat. Kurz gesagt: Boertmann hat da aufgegeben und kennt die Gruppe / die Arten / die Taxa nicht. Morphologisch trennen kann er durchaus, aber die Korrelation mit der Anatomie ist schwierig. Morphologisch deshalb, weil es eben ein klarer Unterschied ist, ob die Lamellen früh richtig grau sind, oder gelb, gelbrot oder rot. Mit grauen Lamellen findet man Schwärzende Saftlinge i.w.S. z.B. in Küstendünen, aber auch im (Hoch-)Gebirge.


    Die graulamelligen von der Küste sehen anders aus (und wurden als eigene Art schon beschrieben) als die aus dem Gebirge. Ich selber habe aber keinen Namen für die gelbgrünlichhütigen mit grauen Lamellen. Mich würde aber sehr wundern, wenn das nicht ein eigene Art wäre. Die Gruppe müsste mal durchsequenziert werden, dann hat man erste Anhaltspunkte.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Doktor...


    die Birkenpilze sollten Leccinum (cyaneobasileucum var.) brunneogriseolum sein - typisch sind die schwach ausgeprägten Schüppchen. "Der" Birkenpilz ist kräftig und hat schwarze Schuppen am Stiel. Das Fleisch sollte eigentlich nach ca. 10 Minuten durchaus in Richtung rosa verfärben, in der Stielbasis kann er blauen. Dass der vom obersten Bild nicht verfärbt, wäre untypisch, daher schreibe ich nur "sollte sein" statt ist. Es sind übrigens keine Unterarten, sondern "echte" Arten. ;)


    Die Schwefelköpfe dürften Grünblättrige sein - die Stielfarbe passt nicht zum Rauchblättrigen.


    Der Krempling sieht sehr nach Paxillus involutus s.str. aus, also dem Kahlen im engen Sinn.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Servus Stefan,


    die Sporen deines Egerlings sind ja verrückt:


    (7,5-)8,0-9,8-12(-12,5) x 5,75-6,7-7,25(-8,0) µm, Q = (1,1-)1,2-1,47-1,7(-1,9)


    also extrem vielgestaltig und sehr viele sehr große Sporen. Der Quotient schließt Agaricus subperonatus aus, die Maße ebenfalls. Lag der Pilz eventuell im Kühlschrank und reifte dort nach? Oder hast du ihn relativ frisch getrocknet?


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Wir vergeben z.B Aufträge für Baumgutachten oder diesbezügliche Wertermittlungen und sind da seit Jahren sehr froh, dass es mit der FLL (Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V.) einen Verein gibt, der zertifizierte Baumkontrolleure in die Welt entlässt, denen ein gewisses Mindestmaß an Fachlichkeit bescheinigt wird. Das ist gerade bei der Auftragsvergabe an „neue“ Auftragnehmer hilfreich.

    Darüber hinaus beauftragen wir aber auch diplomierte Biologen oder erfahrene Forstwirte, bei denen ich nicht mal daran denken würde, sie nach einem solchen Zertifikat zu fragen.

    Das ist jetzt zwar nicht direkt vergleichbar, aber ich gehe fest davon aus, dass Naturschutzbehörden, staatliche Ämter oder andere Auftraggeber, auch bei mykologischen Aufträgen, genauso verfahren können.

    Dafür gibt es immmer den schönen Passus: „gefordert wird mindestens ........... oder gleichwertig“.

    Und nicht selten ist dann „gleichwertig“ auch eine sehr gute Wahl.

    Servus Jan,


    ich habe selber früher Baumgutachten ausgeführt (bevor ich den Beruf wechselte) und ich bin auch als Coprüfer für die FH Weihenstephan tätig gewesen, was Visual Tree Assessment angeht. Würde der von dir genannte Verein beispielsweise eine Ausbildung über eine Fachhochschule nicht anerkennen, weil der Verein allein die Grundvoraussetzung definieren will, wäre das in meinen Augen anmaßend. So, wie du es beschriebst, klingt es aber besser - das kleine "oder gleichwertig" öffnet schon rein gedanklich die Tür, dass auch andere Ausbildungen anerkannt werden können. Eine Zertifizierung wie hier über die FLL ist hilfreich und sinnvoll. Genauso hilfreich und sinnvoll kann die Ausbildung über die DGfM sein. Wenn aber dann Sprüche kommen, dass auch anderweitig Ausgebildete eben den Kurs machen sollen (es fiel hier der Begriff "Stolz" im Zusammenhang mit universitärer Mykologie... nun ja) und das angedachte Zertfikat als Grundvoraussetzung dienen soll, ist das eben leider etwas ganz Anderes.


    Leider will zumindest Peter den von dir vorgeschlagenen Passus nicht in Erwägung ziehen. Und deshalb bin ich skeptisch und schaue sehr genau an, was da die nächsten Jahre laufen wird.


    Will man die Pilzkunde fördern, muss man manchmal auch die Vereinsbrille absetzen und nicht so sehr nur an den Erfolg des eigenen Vereins, sondern eher an die Ziele des eigenen Vereins denken. Und wenn man sich Gemeinnützigkeit auf die Fahnen schreibt, dann schadet manchmal das Nachdenken, wie man das Gemeinwohl fördern kann, nicht wirklich.


    Ein "nur wir" passt da meines Erachtens nicht. Die FLL denkt da, so wie du es schreibst, anders. Und das ist auch richtig so. Es wäre schön, wenn die DGfM auch in diese Richtung denken würde. Wobei Peter nur eine Person ist und seine Meinung nicht mehrheitsfähig sein muss. Solange aber dieses "nur wir" und "andere sind nur im Weg" verfolgt wird, werde ich gegen diese Politik der DGfM eintreten. Dabei wäre es so leicht, Kritiker wie mich zu beruhigen. Eben über solche Formulierungen mit einem "oder", die andere mit einschließen kann.


    Was mich da eben so wundert: auf der einen Seite wird genau so argumentiert - siehe mein Eingangsposting - also "nur Zusatzangebot", "nicht exklusiv gemeint", "nur positive Bereicherung", auf der anderen Seite heißt es "der Satz bleibt" - oder abwertende Aussagen über Regionalstrukturen, die nicht "von oben" kommen. Kurz gesagt: die DGfM schafft es im Moment nicht, entsprechend "von oben" (damit meint sie sich selbst, ähem) aufzubauen und der umgekehrte Weg (also tatsächlich ohne die DGfM sich für Pilze zu interessieren und etwas aufzubauen) ist offenbar etwas, was sich von selbst verhindert. Was auch immer damit gemeint ist.


    Um positiv zu enden:

    Ich hoffe sehr, dass das neue Präsidium nicht so "von oben" handeln wird, andere nicht wegdrücken will, sondern doch auch an ein "Gemeinsam" denkt. Ein erster Schritt wäre eine neutralere Formulierung der angedachten Ziele der neuen Ausbildung.


    Manchmal kann man ja träumen... Mir wäre ein Gemeinsam lieber, nur verlangt das eben ein Ende des "von oben". Ein Umgang miteinander auf Augenhöhe schadet nicht, wenn man gemeinsam etwas erreichen will.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Lieber Peter,


    schade, dass du keine sachlichen Argumente bringen kannst oder willst - und nach eigener Aussage auch nicht bringen wirst. Zumindest ist klar, der Satz bleib. Insofern ist das mit der Grundvoraussetzung durchaus erwünscht - zumindest rhetorisch. Schade, aber dann ist das eben wirklich so.


    Auf deine persönlichen Anfeindungen bzw. Unterstellungen (Fatalist, negativ Denkender usw.) gehe ich nicht ein, das ist müßig.


    Zwei Dinge finde ich aber interessant und da danke ich dir für deine Ehrlichkeit:


    Solchen Dingen werden wir im DGfM-Forum künftig keinen Raum mehr geben, denn es ödet die Mehrzahl der Lesenden an bzw. schreckt sie ab. Ich hoffe, dass sich dieses Forum hier nicht zu deiner Ersatzspielwiese missbrauchen lässt.

    und

    P.S.: Weitere Diskussionen zum Thema Feldmykologie werde ich persönlich aus den oben genannten Gründen nur noch im DGfM-Forum führen.

    Schade, dass es also doch nur mit Zensur und Abschottung klappt. Über DGfM-relevante Themen darf man nur im Internen Forum diskutieren, in dem Nichtmitglieder nicht schreiben dürfen. Insofern kann man als Nichtmitglied gar nicht mit dir im DGfM-Forum über solche Themen diskutieren.


    Zudem darf man auch keine Kritik üben, denn das, was du als Polarisieren bezeichnest, nenne ich Kritik. Man muss nicht immer deiner Meinung sein, man darf auch eine abweichende Meinung haben. Nur wird dem kein Raum mehr im DGfM-Forum gegeben. Als Begründung dient die These, dass die Mehrzahl der Lesenden abgeschreckt würde - ob diese These belegt ist?


    Jetzt frage ich mich, wo man dann über Dinge diskutieren darf, die die DGfM durchsetzen will, die aber potentiell auch Nichtmitglieder betreffen. Das DGfM-Forum ist für Außenstehende der falsche Ort, um über die DGfM zu diskutieren. Also muss man das in anderen Foren tun, wenn man überhaupt darüber diskutieren will. Warum das dann ein Missbrauch sein soll (z.B. dieses Forums) frage ich mich. Ich sage dazu, dass es zum Glück keine Zensurbehörde gibt, die als langer Arm der DGfM aktiv ist und überall kritische Themen löschen lässt.


    Ich würde eher vermuten, dass so eine Politik abschreckend wirkt, kann mich da aber auch täuschen.


    Das ist aber alles nichts Neues.


    Wirklich schade ist aber, dass du wirklich kein einziges konstruktives Wort findest, wenn es um Strukturen außerhalb der DGfM geht bzw. darum, wie man gemeinsam etwas für die Piltkunde in Deutschland tun kann. Insofern liege ich wohl gar nicht so falsch, dir deinen Ausspruch "Ich halte es für besser, die Gemeinsamkeiten zu stärken, anstatt ständig Haare in der Suppe zu suchen." nicht abzunehmen. Jedenfalls nicht, was die erste Hälfte angeht.


    Sehr schade, aber so ist es eben.


    Liebe Grüße,

    Christoph