nach meinem Verständnis ist die DGfM seit fast 100 Jahren einzige deutschlandweit aktive Verein, der die Interessen seiner Mitglieder in Pilzkunde und Wissenschaftliche Mykologie gemeinsam vertritt.
Servus Peter,
genau da liegt eben das Problem - es geht nicht (allein) darum, die Interessen der eigenen Mitglieder zu vertreten. Ihr seid ein gemeinnütziger (!) Verein, der die Pilzkunde als Ganzes fördern sollte (Vereinsziele...). Wenn du die Aufgaben der DGfM nur als Interessensvertretung der Mitglieder ansiehst, verstehe ich, warum Input von "außen" unerwünscht ist. Dann verstehe ich auch, warum nicht einfach die hier kritisch diskutierte Formulierung abgeändert wird oder abgeschwächt wird. Dann verstehe ich auch, warum es immer so sehr um Konkurrenz statt um ein Miteinander geht.
Will man die Pilzkunde fördern, ist es besser, zusammenzuarbeiten. Will man nur eine Interessensvertretung für die eigenen Mitglieder sein, was legitim wäre, dann sollte man aber die entsprechenden Ziele streichen und die Gemeinnützigkeit überdenken (dem Gemeinwohl nutzen, nicht dem Eigenwohl nutzen). Es ist selbsterklärend durch den Begriff allein.
Geht es um das Gemeinwohl, so erreicht man das besser durch ein Miteinander und ein Aufgreifen vorhandener Regionalstrukturen.
Eine nicht vorhandene Regionalstruktur kann man nicht von oben nach unten aufbauen. Die umgekehrte Richtung verhindert sich m. E. von selbst durch die völlig unterschiedlichen Strukturen und Interessenslagen.
Es gibt Regionalstrukturen - es ist aber schade, wenn diese unerwünscht sind - was verhindert sich denhn von selbst? Strukturvielfalt ist negativ? Warum? Weil man dann zusammenarbeiten müsste? Ich erinnere erneut an die Vereinziele. Die DGfM sollte erfreut sein, wenn es Mitstreiter gibt, die gleiche Ziele verfolgen. Um aber gemeinsam zu wirken, sollte man auf Augenhöhe aufeinander zugehen.
Solange als Zielsetzung nur die eigene Mitgliederschaft im Fokus steht, ist das natürlich unnötig. Aber es widerspricht dann eklatant den Vereinzielen.
Ich halte es für besser, die Gemeinsamkeiten zu stärken, anstatt ständig Haare in der Suppe zu suchen.
Sollte der erste Satzteil ernst gemeint sein, dann bitte ich dich, genau das zu tun. Denk bitte nicht so schwarz/weiß - z.B. "Mitglieder" vs. "Nichtmitglieder". Denk an die Pilzkunde, denk an Naturschutz, denk an das, was man positiv bewirken kann, ohne nur die eigenen Mitglieder im Fokus zu haben.
So klingt für mich der erste Satzteil unglaubwürdig. Verbinde ich das mit der Absage an sich selbst bildenden Regionalstrukturen, die deines Erachtens sich von selbst verhindern (was auch immer du damit meinst), wirkt es für mich noch unglaubwürdiger. Es klingt mehr nach Wahlkampf als um ein an das Gemeinwohl Denken.
Also: Ich bitte dich, versuche die Gemeinsamkeiten zu stärken und weniger klientelpolitisch zu denken. Nimm Aktivitäten außerhalb der DGfM bitte ernst und komm vom Hohen Ross runter, dass die DGfM als einzige... das stimmt nicht. Bundesweit agierend o.k., zumindest auf Pilze beschränkt, aber nicht die Sache an sich betreffend - da sind Regionalstrukturen wertvoll und hilfreich.
Denk vielleicht mal drüber nach und lies deinen ersten Satz, in dem du die Mitglieder in der Vordergrund rückst, bitte nochmal durch. Und dann versuche bitte, an die Pilzkunde an sich zu denken.
Ich kann dieses "America first" oder "DGfM first" nicht mehr hören. 
Liebe Grüße,
Christoph