Vorgestern wollte
ich mich davon überzeugen, dass es noch keine Frischpilze gibt.
Eineinhalb Stunden war ich schon in einem eher sauren bis mesophilen
Buchenwald unterwegs, stapfte durch das vom letzten Jahr
herabgefallende Laub und fühlte mich bestätigt. Doch dann, kurz vor
Verlasssen des Waldes, wäre ich um ein Haar auf einen sehr kleinen,
roten Täubling getreten. Die Suche nach weiteren Exemplaren in
unmittelbarer Umgebung blieb leider erfolglos. Dann aber die
Überraschung: vielleicht nur 50 m weiter in Richtung Waldende
standen nebeneinander zwei Täublinge, die mich an Ledertäublinge
erinnerten.
Das Mikroskop und
die Chemie brachten schließlich die Auflösung.
Biotop:

1. Russula melzeri (Roter Samttäubling)
Schon die fein
feldrig aufgerissenen Huthaut deutet darauf hin. Typisch auch die
häufigen und
viel septierten
Dermatozystiden und die oft aufgeblähten Epikutishaare.





2. Russula
vinosobrunnea (Purpurbrauner Ledertäubling)
Huthaut mit lebhaft
roter SV-Reaktion sowie die Phenolreaktion auf dem Fleisch zeigen auf
die Sektion Olivaceinae. Die Sporenornamentation wies dann den Weg: R. olivacea mit isolierten Stacheln als auch R. alutacea mit netzigem
Ornament scheiden aus. Es bleibt R. vinosobrunnea mit einzelnen
Graten im Sporenornament.



Grüße Axel