Hallo Bernd,
auf dem 2. Mikrobild bilde ich mir ein eine Basid(iol)e mit verzweigter Basis zu sehen, was auf eine Medallionschnalle hinweist. Somit wäre es vermutlich eine Clavaria aus der Gruppe um flavostellifera. Mehr geht aktuell nicht.
LG,
Alex
Hallo Bernd,
auf dem 2. Mikrobild bilde ich mir ein eine Basid(iol)e mit verzweigter Basis zu sehen, was auf eine Medallionschnalle hinweist. Somit wäre es vermutlich eine Clavaria aus der Gruppe um flavostellifera. Mehr geht aktuell nicht.
LG,
Alex
Hallo Bernd,
C. stellifera ist das meines Erachtens nach nicht, dafür fehlt das rosa. Ich vermute hier eine Art aus dem falcata/tenuipes/acuta-Komplex,und dann evtl. sogar C. asterospora, wobei ich mir bei der Vergabe der Namen innerhalb der Gruppe noch nicht ganz sicher wäre. Dafür sprechen zumindest die breit ovalen, stacheligen Sporen. Die Stacheln sollten bei C. asterospora aber eigentlich prominenter sein und Bogenschnallen sollten dann auch vorhanden sein. Hier ist es aber inzwischen auch wie bei Entoloma, Inocybe und Co.: es braucht gute Kollektionen für eine halbwegs verlässlige Aussage.
Der erste Kandidat ist schwierig zu interpretieren. Anhand des 1. Fotos hätte ich eher eine Clavulinopsis aus der helvola/laeticolor-Gruppe vermutet. Aber da passen die Mikros nicht. Der Farbumschlag bzw. das Ausbleichen im Alter könnte auf Cn. luteoalba hinweisen, wenn Schnallen an der Trama zu finden sind (dazu hast Du keine Angaben gemacht). Diese riecht in einem kleinen Behälter nach einiger Zeit nach Roter Beete. Es könnte aber auch eine Clavaria aus dem Komplex um C. flavostellifera sein, dann braucht's Bogenschnallen. C. amoenoides und Co. sollten gar keine Schnallen haben, aber irgendwie ist mir die dafür zu stark orange.
LG,
Alex
Hallo,
das was Bernd hier zeigt (beides) ist ganz klar Ramariopsis. Clavulinopsis-Arten haben in der Regel einen großen "Öltropfen" in der Spore und außerdem sind die Sporen selten so klein, wie bei Bernds Fund und die Basidien sind i.d.R. relativ lang, bzw. eben recht kurz (selten über 20 µm) bei Ramariopsis. Ein Indiz für Ramariopsis ist auch das eher "bereift" wirkende Hymenophor. Bei Clavulinopsis ist das normalerweise glatt/speckig und evtl. faltig im Alter.
Ich habe inzwischen einige Belege gesehen die den beiden hier gezeigten ähneln aber darunter verbergen sich mehrere Arten.
LG,
Alex
Hallo Nils,
vergleiche den Zweiten mal mit Pluteus plautus.
LG,
Alex
Hallo,
aufgrund der Sporenform und -maße kann ich mir nichts anderes als A. tristis vorstellen. Die darf auch Randzellen ("Haare") haben die bis 90 µm lang sind. In der Regel sind die aber schon kürzer, so um die 60 µm. Die Sporen sind auch etwas schmal, aber dem würde ich nicht allzu viel beimessen.
Andere Arten kommen jedenfalls nicht in Frage und A. tristis ist auch bei weitem dei häufigste Art der Gattung.
Denmnächst gitb es eine Veröffentlichung über Anthracobia spp. auf Ascomycete.Org. Da müsst ihr euch aber noch etwas gedulden.
Gruß,
Alexander
Hallo,
mir ging es mit meinen wenigen H. mucronella Funden genau so wie Ingo es beschreibt.
Die Ramariopsis aus der pulchella/crocea-Gruppe scheinen ein gutes Jahr zu haben. R. crocea war eine der häufigsten dieses Jahr und eine R. cf. bizzozeriana konnten wir auch finden. Ich habe bereits eine brauchbare Sequenz von Ingos R. pulchella erhalten und werde voraussichtlich demnächst auch die meiner R. cf. bizzozeriana haben. Dann weiß hoffentlich ich ob es sich lohnt weitere Belege aus dieser Gruppe zu sequenzieren.
Ich bin auch dazu geneigt, dass es sich evtl. um ein und dieselbe Art handeln könnte, und die hellen einfach nur weniger Pigment ausbildeten weil sie tiefer im Gras wuchsen, so wie bereits Ingo das vermutete. Aber die Variabilität in Ramariopsis ist so vielfältig, dass es mich auch wundern würde, wenn gerade in dieser Gruppe nur zwei "klare" Arten vorhanden sind. Also hebt bitte gern eure Belege auf und ich melde mich in ein paar Wochen.
LG und danke fürs an mich Denken!
Alexander
PS Tanja bzw. Eno werden mir voraussichtlich auch einen Beleg von R. pulchella und R. bizzozeriana zukommen lassen. Beide wuchsen eng beieinander.
Hallo Felli,
die Clavaria passt recht gut in das Konzept dessen was in Deutschland bei vielen als C. krieglsteineri bestimmt wird. Und somit auch in das, was man nach der Funga Nordica C. tenuipes nennen müsste. Es gibt da auch noch eine C. daulnoye, die einige mit C. tenuipes synonymisieren, vielleicht zu Recht. Ich denke, dass es sich bei C. tenuipes möglicherweise um eine Nomen dubium handelt, da es keinen brauchbaren Beleg gibt und der Iconotypus sonst was darstellen könnte. Das Keulchen auf Brandstellen ist keine Clavariaceae und somit was Anderes. Rea hatte 1922 das Vorkommen auf Brandstellen der C. tenuipes "hinzugedichtet". Klarheit gibt es erst wenn die ganze Familie "aufgeräumt" wurde.
Die Geoglossum ist sehr spannend. Ich habe insgesamt drei ähnliche Belege. Alle mit Schuppigem Stiel, recht kleinen Fruchtkörpern und einer an C. umbratile erinnernden Mikrokopie. Es gibt da ja noch die von Basken ungültig beschriebene G. subumbratile, aber die ist auch was anderes, als meine Belege. Das weiß ich, weil meine sequenziert sind. Davon sind im Übrigen nur zwei Belege identisch und der Dritte steht noch allein da. Wenn Du mir einen Teilbeleg zusenden magst, kann ich dazu evtl. eine Sequenz generieren. Das wird aber möglicherweise nicht sofort, da noch 100+ Clavariaceae warten
LG,
Alexander
Hallo Rainer,
es wäre dann Entoloma carbonicola. Es ist in Fungi Europaei 5b erwähnt. Ein Foto gibt es nicht, da die Autoren die Art lediglich vom Typusbeleg kennen. Es gibt möglicherweise noch einen weiteren, älteren Beleg aus Sachsen.
LG,
Alex
Hallo,
von der "Inocybe" solltest Du unbedingt einen Beleg anfertigen. Es gibt einen Rötling auf Brandstellen der bisher kaum dokumentiert ist. Ich weiß von zwei Funden weltweit!
Der soll Inocybe-Habitus haben. Zu dem denke ich, anhand der Fotos, dass Dein Fund durchaus rotes Sporenpulver haben könnte.
Aber ich muss gestehen, dass das trotzdem stark nach Inocybe aussieht
LG,
Alex
Hallo,
das sollte eine Ramariopsis sein. Wie Wolfgang bereits schrieb kann aktuell nicht mehr als das gesagt werden.
Ich empfehle solche oder ähnliche Funde gut zu dokumentieren und davon einen Beleg anzufertigen.
Ich hoffe, dass wir in ein paar Jahren mehr wissen.
Gruß,
Alexander
Es gibt noch den sehr ähnlichen Flammula pinicola. Ist natürlich auch kein Flämmling.
LG
Hallo,
der Erlenschüppling heißt Flammula alnicola. Flämmlinge sind die Gattung Gymnopilus.
Das hier ist wahrscheinlich Ersteres, wenn der Stumpf im Sumpf kein Pinus war.
LG,
Alex
Alles anzeigenHallo Karl
Traumhaft diese Funde, ich bin immer neidisch wenn ich deine Beiträge lese.
Diese Clavulinopsis trigonospora ist überraschend. Die Art wurde erst 2020 beschrieben, du findest sie, ich hatte sie letzte Woche auch und noch sonst jemand an unserer Tagung.
Merkwürdig, dass eine doch recht auffallende Keule mit so speziellen Sporen früher nie einen Namen bekam, zumal sie offenbar doch nicht so absolut selten ist.
Oder gab es für die früher einen anderen Namen?
Gruss Raphael
Imai hatte 1941 in Japan eine "Clavaria trigonosperma" beschrieben - und seine Art würde heute zu Clavulinopsis gezählt.
https://eprints.lib.hokudai.ac.jp/dspace/bitstream/2115/64277/1/Vol.16No.4_007.pdf
Ich weiß nicht ob das Franchi und Marchetti auf dem Schirm hatten. Es wird zumindest dort in keinster Weise erwähnt.
LG,
Alex
Gut, ich habe eine Vermutung.
Ich freue mich. Bis dann!
LG,
Alex
Hallo Karl,
tolle Funde. Hatte die amoenoides irgendwie auffällig gerochen?
Bringst Du die Keulchen mit zur Tagung?
LG,
Alexander
Hallo,
2b sieht aus wie eine Galerina.
LG
Hallo,
Nr. 2 ist vermutlich Romagnesiella clavus und das Keulchen wird sich möglicherweise (je nach Artkonzept) bei Clavaria "krieglsteineri/tenuipes" einordnen. Die Clavariaceae sind aktuell aber noch sehr unaufgeräumt.
LG,
Alex
Hi Raphael,
danke Dir für die Info. Der Neotypus ist wohl in Baroni 1981 erhoben wurden. Das schaue ich mir die Woche mal an. And den Consiglio komme ich nicht ran.
Was in der oben zitierten Literatur steht, kann man aber auch so wie ich interpretieren: R. caelatus sensu auct. mult. ist das was später als R. tugrulli beschrieben wurde. Demnach meiner Meinung nach (und evtl. auch der dieser Autoren) ist letztere dann wohl eher ein Synonym der R. parilis.
Würdest Du mir mal die Sequenz und Fotos (falls vorhanden) Deiner Rhodocybe vom Trockenrasen schicken? Ich würde diese gern mit meinem Beleg vergleichen.
Danke und Gruß,
Alex
Hallo,
Anfang des Jahres habe ich eine, für mich klassische, Rhodocybe parilis aus einem sächsischen Heide-Kiefernwald sequenziert. Das Ergebnis war sehr überraschend. Sie ist identisch mit Rhodocybe tugrulii. Die Art hat Vizzini zusammen mit einem Türkischen Kollegen und u.A. Irjia Saar anhand von Material aus der Türkei und dem Baltikum beschrieben. Das hatte mich damals sehr gewundert und ich habe deshalb nach sequenzierten Belegen der R. parilis und auch R. caelata gesucht. Leider gibt es davon nach wie vor keine (R. parilis) oder sehr wenige! Von R. caelata sind nur 5 ITS-Sequenzen in GeneBank. (1x aus Russland? - 257 BP (sehr kurz); 1x aus USA? - 455 BP (falscher Kontinent); 1x UK- 719 BP (barcoding Projekt); 1x Kanada 730 BP (falscher Kontinent); 1x Spanien - 456 BP (R. formosa Arbeit von Vizzini et al.). Es gab/gibt keine Sequenz eines Typus um einen verlässlichen Vergleich anzustellen.
In meinen Augen sollte es sich bei der vermeintlichen R. tugrulli um R. parilis sensu stricto (bzw. sensu Fries) handeln. R. parilis wird in Vizzini et al. (2016) aber nicht einmal erwähnt!
Rhodocybe ist scheinbar noch wenig untersucht. z.B. kenne ich eine R. cf. caelata von Halbtrockenrasen, zu der es noch keine Sequenzen im Netz gibt. Es braucht zur Beschreibung der neuen Arten aber zwingend Sequenzdaten der bereits bestehenden Spezies. Dass nun gerade die R. caelata noch nicht "final" bearbeitet wurde ist sehr problematisch und sollte eigentlich Größen wie Vizzini bewusst sein, denkt man. So fehlt neben der nicht erwähnten R. parilis z.B. R. caelata in dem ITS-basierten Phylogram der tugrulii-Arbeit, und in dem dazugehörigen LSU Baum wird ein R. caelatus-Beleg aus Noordellos et al. 2009 verwendet der folgende Funddaten hat : “Exkursionsteilnehmer” 2005-08-28 Germany". Keine Ahnung was das für eine Sippe darstellt.
Ich könnte mir vorstellen, dass der von Sebastian vorgestellte Fund mit meinen Halbtrockenrasen-Belegen, die zwischen Polytrichum piliferum wachsen, übereinstimmt.
LG,
Alexander
PS wo finde ich die Informationen zum Neotyp der R. caelata?
Hallo Raphael,
Deine Clavulinopsis ist auf jeden Falle eine. Hast Du davon wieder einen Beleg aufgehoben? Die aff. zollingeri ist im Übrigen in Bearbeitung.
Ich kenne E. pseudoturci mit weißen Lamellen und Stiel und hellerem Hut vom basenreichen Magerrasen - das muss aber nichts heißen.
LG,
Alex
Hallo Cornelius,
das sieht nach "Clavulinopsis laeticolor" oder was Ähnlichem aus -C. trigonospora käme da zB auch in Frage. In der Gattung ist noch einiges ungeklärt. Der Standort ist fetzig. Hast Du zufällig einen Beleg angefertigt? Ich wäre daran stark interessiert.
LG,
Alex
Hallo,
letztes Jahr habe ich für Studenten vorgesehene Prüfungsfragen im Modul "Myklogie" von ChatGPT beantworten lassen. Die KI hatte nicht alles richtig beantwortet und einiges durcheinandergebracht, ähnlich zu Deinem Beispiel.
Da bleibt nur selber nachlesen.
Eine sehr gute und aktuelle Basis für einen tieferen Einstieg in die Mykologie bietet das Werk von Meike Piepenbrink: Mykologie - Diversität, Morphologie, Ökologie und Evolution der Pilze. Falls man mit einigen Fachbegriffen nichts anfangen kann, sollte man in Dörfelts "Lexikon der Mykologie" fündig werden.
LG,
Alexander
Hallo,
M. niveipes meine ich vom Geisingberg in Sachsen zu kennen. Die Fruchtkörper wuchsen büschelig, Anfang/Mitte Juni im Laubwald, und hatten sehr zerbrechliche, weiße Stiele. Alles passte sehr gut zur Beschreibung der Art im Ludwig.
Der Pilz hier scheint mir was Anderes zu sein, als das was ich damals hatte.
LG,
Alexander
Hi Florian,
wann war denn die Exkursion mit dem Fund?
LG,
Alex
Edit: hab's gerade oben gelesen.