Beiträge von boccaccio

    Hallo zusammen,


    am Sonntag habe ich mich mal wieder auf eine Phytotour an den Rhein begeben. Diesmal ging es vom Schloß Benrath im Düsseldorfer Süden in Richtung Himmelgeister Rheinbogen. Dabei habe ich u.a. die folgenden Funde gemacht:


    1. Uromces geranii ex Geranium pratense


    2. Podosphaera fugax ex Geranium pratense


    3. Lacrymaria lacrymabunda


    4. Eigentlich gilt ja: Rose, Pappel, Weide, meide! Aber andererseits gilt halt auch: Ist die Pappel schwarz, macht das Schüsseln Spaß! Melampsora laricis-populina ex Populus cf. nigra


    5. Erysiphe macleayae ex Chelidonum majus


    6. Ustilago maydis ex Zea mays


    7. Microbotryum lychnidis-dioicae ex Silene latifolia


    8. Fomes fomentarius


    9. Gymnosporangium sabinae ex Pyrus communis


    10. Erysiphe ulmi var. ulmi ex Ulmus sp.


    Björn

    Hallo zusammen,


    zu dem Fund kann ich nichts beitragen, aber ich habe den Melzer-Schlüssel in der Version vom 18.1.2019. Das ist wahrscheinlich einer der letzten, wenn nicht gar die letzte Version. Ich hoffe, es ist ok, wenn ich die einfach mal in deutsch und englisch hier anhänge.


    Björn

    Hallo zusammen,


    am Montag Abend war ich mal wieder für eine kleine Runde im Duisburger Stadtwald unterwegs. Großpilze waren weiterhin Mangelware, aber die Rindenpilze zeigten sich dann doch. Teilweise sehr farbenfroh, im Großteil aber braun in braun. Es war also Tomentella-Time :D


    1. Phlebia subochracea. So leuchtend gelb, mit langen Zystiden und Schnallen war das mal ein einfacher Rindenpilz. Sporengröße (4.9+-0.3) µm x (3.1+-0.2) µm, Q=1.6+-0.1


    2. An einer feuchten Stelle unter Erlen fand sich direkt auf dem Boden wachsend diese braune Kruste. Tomentella-Alarm?!? Alles was jetzt folgt ist in 3% KOH mikroskopiert worden.


    3. An der gleichen Stelle auf einem Holzstückchen dieser Fund. Mikroskopisch offenbar das gleiche wie Fund Nr.2. Hyphen braun, dickwandig, bis 10 µm breit, nicht inkrustiert, Sporen (7.3+-0.5) µm x (5.5+-0.4) µm, unregelmäßig, Schnallen vorhanden, keine Zystiden. Ich tendiere hier zu Thelephora terrestris f. resupinata und frage mal direkt die anderen Tomentella-Sammler: Wie viele Thelephora terrestrisse sammelt ihr im Schnitt, bis ihr mal eine Tomentella erwischt? Hier sind es gefühlt hunderte...


    4. Hier lande ich bei Tomentella ellisii. Auf einem Stein, an feucher Stelle im Laubwald, Sporengröße (8.5+-0.4) µm x (6.0+-0.4) µm, Q=1.4+-0.1, mehr der weniger elliptisch, Schnallen vorhanden, keine Zystiden


    5. An feucht liegendemTotholz unter Erlen. Schnallen vorhanden, keine Zystiden, Sporen (6.2+-0.4) µm x (5.3+-0.6) µm, unregelmäßig, Hyphen auffällig kurzzellig, dünnwandig. Da lande ich irgendwie im Nirgendwo


    6. Gleicher Fundort wie Nr. 5, ebenfalls auf feucht liegendem Laubholz. Schnallen vorhanden, Zystiden keine, Hyphen kurzzellig, braun, auffallend dickwandig, Sporen unregelmäßig, (7.1+-0.5) µm x (6.0+-0.5) µm. Auch hier bin ich unschlüssig.


    Björn

    Hallo zusammen,


    am Sonntag war ich mal wieder im Duisburger Landschaftspark unterwegs, wo es diesmal sogar echte Großpilze zu bestaunen gab!


    1. Champignons sind ja immer so eine Sache, aber den hier würde ich für Agaricus campestris, Sporengröße (7.4+-0.5) µm x (4.8+-0.4) µm, Q=1.6+-0.1, keine Gelbfärbung, Geruch unauffällig


    2. Puccinia asparagii ex Asparagus officinalis. Der scheint dort standorttreu an einem wilden Spargel zu sein.


    3. Podosphaera dipsacacearum ex Dipsacus fullonum, Konidien mit Fibrosinkörpern


    4. Puccinia pulverulenta ex Epilobium hirsutum


    5. Puccinia convolvuli ex Calystegia sepium agg.


    6. Rhamphospora nymhpaea ex Nymhpaea sp.


    7. Tranzschelia discolor ex Prunus spinosus


    8. Erysiphe arcuata ex Carpinus betulus


    9. Erysiphe necator ex Vitis vinifera


    10. Plasmopara viticola ex Vitis vinifera


    11. Erysiphe palczewskii ex Caragana arborescens


    12. Hyaloperonospora nasturtii-aquatici ex Cardamine hirsuta


    Björn

    Hallo zusammen,


    am letzten Samstag war ich auf einer Tour vorbei an den Deutener Mooren und durch die Emmelkämper Markt. Das Gebiet dort ist überwiegend sehr sandig und mit Kiefern bewachsen, entsprechend war also aufgrund der anhaltenden Trockenheit nicht mit Großpilzen zu rechnen. Aber es gibt ja immer noch die Kleinpilze:


    1. Puccinia polygoni ex Fallopia sp.


    2. Uromyces sarothamni ex Cytisus scoparius


    3. Naohidemyces vacciniorum ex Vaccinium myrtillus


    4. Exobasidium vaccinii ex Vaccinium vitis-idaea


    5. An Kiefernnadeln. Ein unangenehmer Geruch war nicht wahrnehmbar, so daß ich hier zu Gymnopus androsaceus tendieren würde.


    6. Erysiphe divaricata ex Frangula alnus


    7. Coleosporium tussilaginis ex Tussilago farfara


    8. Ragnhildiana ferruginea ex Artemisia vulgaris


    9. Puccinia artemisiella ex Artemisia vulgaris


    10. Botryobasidium sp. leider unreif


    11. Cinereomyces lindbladii. Generative Hyphen mit Schnallen, Skeletthyphen in KOH auflösend


    12. Pucciniastrum agrimoniae ex Agrimonia eupatoria


    13. Botryobasidium vagum


    14. Laetiporus sulphureus


    Björn

    Hallo zusammen,


    am letzten Wochenende war ich mal wieder am Rhein unterwegs. Zunächst ging es in Dormagen in das NSG Zonser Grind und von dort weiter Richtung Neuss ins NSG Uedesheimer Rheinbogen. Großpilze waren dort wie erwartet Mangelware, aber es gab einige interessante Phytoparasiten, die ich Euch zeigen möchte.


    1. Wilsoniana amaranthi ex Amaranthus retroflexus. Hier sind die Oosporen für die Bestimmung wichtig, da man anhand der Konidien keine Trennung zu Wilsoniana blithi vornehmen kann.


    2. Ein Microbotryum an Silene. Leider bin ich mir bei der Wirtsbestimmung unsicher. Ist das einfach eine schmächtige Silene latifolia? Dann wäre der Pilz Microbotryum lychnidis-dioicae.


    3. Uromyces geranii ex Geranium cf. pratense


    4. Doch ein Großpilz. An einem Pappelstumpf zeigte sich Lentinus tigrinus.

    Sporen

    Lamellen


    5. Sclerospora graminicola ex Setaria sp. Die befallene Pflanze sieht leider verunstaltet aus, so daß ich da nicht wirklich zu einer Wirtsbestimmung komme. Die Pflanzen drumherum waren gesund und sehen nach Setaria vertillicata aus.


    6.Ustilago maydis ex Zea mays


    7. Puccinia centaureae ex Centaurea scabiosa, gut erkennbar an den drei äquatorialen Keimporen der Uredosporen


    8. Golovinomyces cichoracearum ex Cichorium intybus


    9. Uromyces verruculosus ex Silene latifolia


    10. Ustilago perennans ex Arrhenatherum elatius


    Björn

    Hallo Beate,


    bei der Scutellinia-Bestimmung kann ich dir leider nicht weiterhelfen (da ist Ralf aber natürlich auch der richtige Ansprechpartner), aber was die Messung angeht, würde ich sagen, daß das mit der Pi-mal-Daumen-Rechtwinkligkeit mehr als ausreichend ist. Du kannst ja einfach mal mehrere unabhängige Messungen an einer und der selben Spore machen und schauen, welche Werte du da erhälst. Alles was weniger als 0.5 µm Abweichung ist, zählt nicht, weil das sowieso unter der Auflösung des Lichtmikroskops liegt.


    Björn

    Hallo zusammen,


    Zitat

    Also Alnus nix Rosaceae, macht auch insofern mehr Sinn, weil doch Alnus sehr Ektomykorrhizafreudig ist (obligat sogar?) und Rosaceae gar nicht.

    Rosaceaen können aber auch Mykorrhiza eingehen. Ich denke da gerade an Entoloma clypeatum, den man ja unter diversen Prunus-Arten finden kann.


    Björn

    Hallo zusammen,


    freut mich, daß die Bilder gefallen. Die Mikrofotos sind mit einer Canon EOS 600D an einem trinokularen Panthera C von Motic entstanden.


    Der Russische Bär war dort in zahlreichen Exemplaren an Wasserdost. Die meisten Exemplare waren zwar sehr scheu, aber einige haben dann doch mal für ein Foto stillgehalten.


    Björn

    Hallo Pablo,


    bei mir ist es eher umgekehrt, abgesehen von Th. penicillata und Th. terrestris (gerne auch in der f. resupinata bei der Suche nach Tomentellas) habe ich hier noch keine Theleophora zu Gesicht bekommen.


    Björn

    Hallo zusammen,


    nachdem ich letzte Woche ja schon einmal in der Eifel von Urft nach Kall unterwegs war, habe ich mich am Sonntag noch mal auf die gleiche Tour gemacht. Diesmal aber in die entgegengesetzte Richtung von Kall nach Urft, so daß die Schwerpunkte etwas anders gesetzt sind. Am Ende einer sechsststündigen Wanderung übersieht man ja eher mal was als ganz am Anfang. Großpilze waren nach wie vor rar, aber es gab dafür wieder viele spannende Phytoparasiten zu bestaunen.


    1. Uromyces armeriae ex Armeria maritima subsp. elongata


    2. Rhytisma salicinum ex Salix sp.


    3. Ich tendiere zu Puccinia carniolica ex Peucedanum/Dichoropetalum carvifolia


    4. Vermutlich Pleuroceras pseudoplatani ex Acer pseudoplatanus


    5. Ustilago maydis ex Zea mays


    6. Coleosporium euphrasiae ex Rhinantus sp.


    7. Taphrina alni ex Alnus incana


    8. Coleosporium senecionis ex Senecio ovatus


    9. Puccinia laschii ex Cirsium oleraceum


    10. Puccinia cnici-oleracei ex Cirsium oleraceum


    11. Taphrina tosquinetii ex Alnus glutinosa


    12. Uromyces geranii ex Geranium sp.


    13. Plasmopara sp. ex Geranium sp.


    Daneben gab es auch noch einiges Getier:

    Argiope bruennichi


    Bombus pascuorum


    Euplagia quadripunctaria


    Björn

    Hallo zusammen,


    am Samstag war ich nach längerer Zeit mal wieder in der Westruper Heide. Dieses mal genau richtig zum Gymnosporangium auf Sorbus. Im letzten Jahr war ich ja einmal zu früh - da gab es nur Spermogonien - und einmal zu spät - da gab es keine Blätter mehr. Im Frühjahr hatte ich dann mein Glück am Wacholder versucht, aber da war ich wohl auch ein wenig zu früh dran.


    1. Gymnosporangium cornutum ex Sorbus aucuparia


    2. Peniophora quercina


    3. Tremella mesenterica


    4. Uromyces sarothamni ex Cytisus scoparius


    5. Cetraria aculeata


    6. Microbotryum anomalum ex Fallopia sp.


    Björn

    Hallo zusammen,


    letzte Woche Freitag habe ich abends eine kleine Runde durch den Duisburger Stadtwald gedreht und dabei unter anderem diese Pilze hier gefunden


    1. Thelephora penicillata


    2. Phragmidium violaceum ex Rubus ulmifolius


    3. Ganoderma resinaceum an Buche


    Björn

    Hallo Thorben,


    der Wirt ist Glechoma hederacea. Das Messen kann man sich bei den Phytos in der Tat meistens sparen (das war einer der Gründe, warum ich mich anfangs auf die Phytos gestürzt habe, bei meinem alten Mikroskop hatte ich ja Anfangs kein Meßokular). Bei der Puccinia glechomatis, die sehr häufig ist, kannst du auch mal drauf achten, daß es zwei Arten von Telien/Teliosporen gibt. Relativ helle, dünnwandige Sporen, die sofort auskeimen können (manchmal sind die Telien bereift, das sind dann Basidien und Basidiosporen - lassen sich gut mit Kongorot anfärben) und dunkle, dickwandige Sporen, die erstmal überwintern müssen.


    Björn

    Hallo Thorben,


    bei den Sporen hier würde ich klar sagen, daß die Spitze oben wie aufgesetzt aussieht und der Stiel sich unten langsam verdickt, also genau so, wie es bei Phragmidium tuberculatum der Fall sein sollte.


    Björn

    Hallo Thorben,


    ich hatte lange Zeit große Schwierigkeiten mit der Unterscheidung der beiden Roste. Das mit der Anzahl von Zellen ist ja leider nicht immer so eindeutig und wenn man sich dann mal 50 Sporen anschaut, kriegt man halt irgendeine Verteilung, die mal mehr oder weniger in die eine odere andere Richtung tendiert. Mittlerweile habe ich aber ein paar Funde gehabt, die Jule mir auch bestätigt hat. Was meiner Meinung nach gut hilft ist der Gesamteindruck aus Zellenzahl, der Spitze (aufgesetzt oder langsam ausgezogen) und der Verbreiterung des Stiels. Das ist dann zwar auch nicht so, daß man sich eine Teliospore anschaut und weiß, was Sache ist. Aber wenn man sich da mal ein Ensemble von Sporen anschaut und auf sich wirken läßt, hat man meistens schnell einen passenden Gesamteindruck.


    Björn

    Hallo Mischa,


    was bei den Tulostomas wohl auch wichtig ist, ist die Mündungsöffnung des Fruchtkörpers. Von daher wäre es sicher gut, wenn du da von den neuen, frischen Exemplaren weitere Aufnahmen machen könntest. Die Farbe der Fruchtkörper scheint beim Schlüsseln auch immens wichtig zu sein.


    Björn

    Hallo zusammen,


    die Stielboviste sind heute bei mir angekommen und ich habe mal direkt einen Blick mit dem Mikro reingeworfen. Sporen habe ich nur mal eben auf die Schnelle gemessen: (4.0-) 4.5+-0.3 (-5.2) µm (Wer selber messen möchte: Auf den Bildern mit dem 100er-Objektiv in voller Auflösung entsprechen 2317 Pixel genau 100 µm). Bilder in Wasser bzw. Kongorot/NH3.




    Björn

    Hallo zusammen,


    ein schöner Beitrag! Ich habe ja mal viereinhalb Jahre in Genf gelebt und war da entsprechend auch viel in den Bergen unterwegs. Leider hatte ich damals noch nicht das Interesse an Pilzen. Das Exobasidium an Alpenrose hatte ich dann vor 2 Jahren im Schweizurlaub in Les Diablerets, aber leider war das bei der Rückkehr nicht mehr im mikroskopierbaren Zustand.


    Björn