Beiträge von boccaccio

    Hallo Nobi,


    wieder mal vielen Dank für deine Bestätigung meiner Bestimmungen! Heute konnte ich dem Pferdeapfel dann auch noch eine weitere Art entlocken. 4-sporige Asci und Sporen von circa 21 x 13 µm führen mich sogar mit dem großen Doveri-Schlüssel unproblematisch zu Schizothecium tetrasporum.


    Björn

    Hallo zusammen,


    bei meinem Spaziergang in Haltern gestern lag an einer Stelle einige Pferdeäpfel auf dem Weg. Da muß man sich natürlich niederknien und mit der 10-fach Lupe ganz genau hinschauen. Und bingo: Es waren schon im Feld Dungpilze drauf zu finden.


    1. Sporen von (23.2-26.0) µm x (11.7-13.4) µm und sehr kleine Fruchtkörper, da landet man wohl zwangsläufig bei Ascobolus albidus


    2. Zwischen den Ascobolussen auch immer wieder orangefarbene, behaarte Apothecien. Glatte Sporen, unseptierte Haare, da lande ich bei Lasiobolus. Die Sporen messen (19.7-24.7) µm x (10.9-14.2) µm, Q=1.7-1.9 und die Haare sind unten bis zu 30 µm breit. Deshalb würde ich den gerne Lasiobolus ciliatus nennen und L. cuniculi ausschließen wollen. Gehen die Experten d'accord?


    Björn

    Hallo zusammen,


    gestern bin ich von Haltern aus durch die Westruper Heide gewandert und dann anschließend zwischen Halterner und Hullerner Stausee bis nach Sythen. Dabei gab es unterwegs auch den einen oder anderen Pilz zu bestaunen. Und auch wenn die erhofften Gitterroste an Wacholder nicht dabei waren, hat sich die Tour trotzdem gelohnt.


    1. Peronospora conglomerata ex Geranium sp.


    2. Tremella globispora auf Pyrenomyceten an Eiche


    3. Peronospora vernalis ex Spergula morisonii


    4. Velutarina juniperi an Juniperus communis


    5. Lachnum apalum an Juncus sp.


    6. Das sieht nach Stictis sp. an Juncus sp. aus


    7. Puccinia lapsanae ex Lapsana communis


    8. Ciboria amentacea an Alnus glutinosa


    9. Uromyces ficariae ex Ficaria verna


    10. Diesen Pyrenomyceten habe ich an Rubus fruticosus agg. gefunden. Sporen messen (8-9) µm x (2.5-3) µm und sind im sehr reifen Zustand offenbar einfach septiert. Apikalappartae mit Lugol blau und kongophil. Kann ich den trotz der etwas großen und z.T. septierten Sporen als Gnomoniella rubicola ablegen? EDIT: Anisogramma vepris scheint hier deutlich besser zu passen.


    Björn

    Hallo Bernd,


    ja, insgesamt wären natürlich schon die Pilze interessanter, die wir hier nicht haben. Wobei es für die eigentlichen Phytoparasiten, d.h. Rostpilze, Brandpilze, Echter Mehltau und Falscher Mehltau jetzt in Litauen vielleicht noch etwas zu früh ist, wenn da bis vor 2 Wochen dick Schnee lag. Alternativ ist Dung von diversen Pflanzenfressern natürlich auch immer gerne gesehen. Wer kann schon von sich behaupten, daß Scheiß aus dem Baltikum zugeschickt wurde :D


    Björn

    Hallo zusammen,


    gestern war ich in der Westruper Heide in Haltern am See unterwegs. Ich hatte ja gehofft, dort schon die ersten Zeichen von Gymnosporangium auf Juniperus zu finden, aber das hat sich leider nicht bestätigt. Stattdessen gab es aber ein paar nette Cladonien. Mitgenommen habe ich nichts davon, also sind keine Tüpfeltests oder gar TLC möglich.


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    Björn

    Hallo zusammen,


    für den Karsteniomyces habe ich folgendes bei Hawksworth gefunden:


    Und falls Du Pilze von Litauen ins Ruhrgebiet schickst, leg gerne auch noch Phytoparasiten dazu. Die kriegen wir dann schon von Witten nach Duisburg :D


    Björn

    Hallo Ogni,


    kannst du noch mal mikroskopisch genauer reinschauen? Folgende Informationen wären hilfreich: Sind die Basidien gestielt (Myxarium-Typ) oder ungestielt (Exidia-Typ)? Sind Schnallen vorhanden? Wie sehen die Sporen aus und wie groß sind sie? Sporenabwürfe funktionieren bei dem Glibber eigentlich fast immer problemlos. Einfach auf einen Objektträger legen, abdecken und ein paar Stunden waren.


    Björn

    Hallo zusammen,


    da das Wetter am letzten Samstag sehr unbeständig war, habe ich mich nur zu einer kleinen Runde am Rhein entschließen können. Aber natürlich findet man auch dort bei starkem Wind und frischen Temperaturen noch Pilze.


    1. Peronospora alsinearum ex Stellaria media

    In den Blüten findet man mit etwas Glück Oosporen. Leider habe ich etwas zu fest gequetscht und danach keine weiteren Oosporen mehr finden können


    2. Puccinia liliacearum ex Ornithogalum umbonatum


    3. Puccinia mirabilissima ex Mahonia aquifolium


    4. Gymnosporangium sabinae ex Juniperus Sect. Sabina


    5. Prostecium pyriforme ex Acer pseudoplatanus


    6. Eine unbekannte Anamorphe auf Populus sp. Konidien messen (26-30) µm x (12.5-14) µm. Aus dem Bauch heraus würde ich das bei den Botryosphaeriaceaen verorten, aber da paßt leider erstmal nichts.


    Björn

    Hallo Heidrun,


    wie sicher bist du dir mit Birke als Substrast? An Alnus gäbe es mit Alnecium auctum einen Pilz, der auf den ersten Blick ganz gut zu deinem Fund paßt. Da müßten die Asci dann apikal mit Kongorot rot reagieren. An den Sporenenden sollten kurze, zylindrische Anhängsel sein, die ich an manchen deiner Bilder auch zu erkennen glaube.


    Björn

    Hallo Sandra,


    da du dich ja nun doch für Fiji entschieden hast: Du wirst ja in der Regel nicht nur eine Spore messen, sondern 20 Stück um dann Mittelwerte und Standardabweichungen oder Minimal- und Maximalwerte zu berechnen. Ich weiß natürlich nicht, wie du das machst - da gibt es im Prinzip ja unendliche viele Möglichkeiten - aber man kann das natürlich bequem in Excel/LibreOffice Calc machen (und das sage ich als jemand, der solche Programme eigentlich nie freiwillig nutzen würde). Da kann man sich eine Tabelle basteln, in die man die Meßergebnisse aus Fiji reinkopiert und die dann die gewünschten Größen berechnet. Und an der Stelle kann man dann natürlich auch direkt die Skalierung einbauen - die ändert sich ja nicht.


    Björn

    Hallo Ralph,


    ich hatte dieses Jahr schon S. austriaca und S. coccinea und bilde mir ein,daß man da mit der Lupe tatsächlich einen gewissen Unterschied in der Behaarung erkennen kann. Aber bevor ich mir da sichere Aussagen zutraue, möchte ich gerne noch viele weitere Funde vor der Lupe gehabt haben.


    Björn

    Hallo zusammen,


    ich hatte letztes Wochenende einen eher untypischen Standoort unter einer Hochspannungsleitung. Da wurden Weiden gehäckselt und diese mundgerechnet Stücke haben der Sarcoscypha austriaca offenbar auch sehr gemundet. Es waren auf jeden Fall hunderte Fruchtkörper da.


    Björn

    Hallo Nobi,


    ich habe mal ein paar Sporen gemessen und komme auf (22-25) µm x (6-7) µm, was sich erstmal nicht groß von deinem Fund unterscheidet. Björn Wergen gibt in seinem Buch aber für R. unicaudata 21,5-28 x 6-7 an. Da scheint keine Unterscheidung möglich zu sein. Zu R. massalongii konnte ich jetzt leider im Internet wenig bis gar nichts finden. Kann es sein, daß man die Arten evtl. über das Substrat trennt? R. unicaudata ist bei Björn und Ellis & Ellis explizit für Clematis angegeben.


    EDIT: Meine Anhängsel sind 10-11 µm lang und damit kürzer als bei deinem Fund.


    Björn

    Hallo zusammen,


    heute war ich mit Wilfried auf einer kleinen Tour im Neandertal unterwegs. Den Neandertaler haben wir zwar nicht getroffen, dafür aber einige Pilze gefunden.


    1. Den Anfang macht aber ein Käfer: Hylesinus fraxini. Dieser Borkenkäfer befällt Eschen und hinterläßt dabei ganz charakteristische Fraßspuren, die an stilisierte Zeichnungen von Möwen erinnern.


    2. Sclerencoelia fraxinicola darf auf toten Eschen natürlich nicht fehlen


    3. Diese Flechte, ebenfalls auf Esche, reagiert mit K zunächst gelb und dann rot und mit P gelb: Phlyctis argena


    4. Daldinia sp. ohne reife Sporen


    5. An Fraxinus gab es noch diese Anamorphe mit zweierlei Konidien. Da lande ich mit Ellis und Ellis bei Diaporthe scobina


    6. Rebentischia unicaudata an Clematis vitalba


    Björn

    Hallo Nobi,


    ich habe gerade die Sporen nachgemessen und komme auf (16.4+-0.8) µm x (10.3+-0.8) µm, Q=1.6+-0.1, bzw. (15.2-18.1) µm x (9.3-12.1) µm, Q=1.4-1.7. Im Vergleich dazu liegt die andere Sordaria mit den deutlich schmaleren Sporen bei (18.2-21.0) µm x (9.5-10.4) µm, Q=1.8-2.2. Das heißt also, daß die Sporen bei dem zweiten Fund nur minimal breiter sind, aber eben auch deutlich kürzer. Das scheint aber irgendwie weder zu S. lappae noch S. fimicola besonders gut zu passen.


    Björn

    Hallo zusammen,


    ich gebe Bernd vollkommen Recht, daß die Auswertung der Fläche deutlich genauer ist als die Auswertung entlang einer Strecke.


    Zum rotrandigen Baumschwamm geben Dörfelt und Ruske 6.6 Poren/mm² bzw. 2.7 Poren/mm an.


    Björn

    Hallo Bernd,


    das Buch über pileate Porlinge von Dörfelt und Ruske hat auch Angaben zur Porenzahl pro Fläche. Rivoire und die beiden Bernicchia-Bücher geben jeweils nur die Zahl pro Länge an. Aber wie du ja schon schreibst, ist eine Umrechnung zumindest für annähernd isotrope Poren einfach.


    Björn

    Hallo Philipp,


    das ist wirklich sehr beeindruckend und die 1589 Poren erscheinen plausibel, wenn man mal grob die Poren entlang einer Kante des Quadrats abzählt und quadriert. Ich würde ja fast sagen, daß das nach einem Thread mit praktischen Tipps zur Benutzung von Fiji im Pilzkontext schreit.


    Björn

    Hallo Sandra,


    Sporenmessung am Foto ist aber ja erstmal unabhängig von Mikroskop und Kamera. Da braucht man nur das richtige Programm für - und da scheiden sich bekanntlich die Geister. Ich bin mit Fiji/ImageJ hochzufrieden, andere Leute finden das zu komplex.


    Björn