Beiträge von boccaccio

    Hallo Felli,


    der erste Rost ist einfach. Da hat es ja Telien (die dunklen, festen Flecken) und da die Teliosporen charakteristische Krönchen haben, ist es Puccinia coronata. Bei Puccinia striiformoides (Da hat sich im Klenke/Scholler ein Schreibfehler eingeschlichen und es ist ein i zu viel im Namen) gehe ich mit.


    Und noch mal zur Suche: Gräser sind ja fast immer von Rosten befallen. Da reicht es also wirklich zu schauen, wo blühende Gräser stehen und dort wird man dann schon fündig.


    Björn

    Hallo Felli,


    Gräserroste sind nicht immer ganz einfach in der Bestimmung. Gleichzeitig sind sie aber ja ziemlich häufig, da Wirte in Hülle und Fülle vorhanden sind und diese Wirte dann eben auch gerne einen Befall zeigen. Da eine Kenntnis des Wirtes zumindest bis auf Gattungsebene ebenfalls sehr wichtig ist, wäre mein grundsätzlicher Rat: Lieber so lange nach Grasrosten suchen, bis man eine blühende/fruchtende Pflanze mit Befall gefunden hat, die man dann ziemlich sicher ansprechen kann (und ja, es gibt Leute, die können anhand eines Blattschnittes etwas über Gräser sagen, aber makroskopisch und mit Blüte ist es halt so viel einfacher). Außerdem wird die Bestimmung natürlich viel einfacher, wenn man nicht nur Uredien, sondern auch Telien hat, was zum Glück jetzt im Spätsommer relativ oft der Fall ist.


    Nach diesem Vorgeplänkel nun zu deinen Rosten: Mit Sicherheit kann ich da leider nichts sagen, der erste Rost könnte P. graminis sein, wegen der auffälligen Keimporen, der zweite sieht mit der Lagerfarbe nach P. coronata aus, beim dritten habe ich keine gute Idee.


    Aber ich bin sehr begeistert von diesen dünnen Grasschnitten. Ich habe sowas auch schon mal versucht und nur viel dickere Scheiben produziert, die dann auch nicht so wunderbar flach zu liegen kamen.


    Björn

    Hallo Gunnar,


    schöne Funde und toll, daß du die Thecaphora dann direkt bei dir nachweisen konntest. Die Sporen, die du bei Puccinia alnetorum zeigst, gehören aber nicht zu diesem Pilz. Der bildet auf Clematis ja nur Aecien und das sind ganz klar Uredosporen.


    Björn

    Hallo zusammen,


    das ist jetzt aber wirklich ein kurioser Zufall. Am letzten Wochenende hat mit eine Bekannte Fotos eines Zottigen Schillerporlings geschickt. Der befallene Baum wuchs auch am Straßenrand, war von Immergrün umgeben und so eine dicke weiße Fahrbahnmarkierung war direkt daneben. Da habt ihr also offenbar exakt den gleichen Pilz gefunden :D


    Björn

    Hallo LexixP98,


    da ein Bild ja oft mehr als tausend Worte sagt, hier mal zum Vergleich Bilder von


    1. Arnium arizonense


    2. Podospora pauciseta


    P. australis hatte ich selber noch nicht, aber wenn es nur ums Pedicel geht, tun die Podospora-Arten sich ja wenig.


    Björn

    echt jetzt, das ist mir noch nie aufgefallen aber ich rieche auch selten an denen.

    Hallo Jörg,


    ich habe mal ein relativ reifes Exemplar (oder genauer Teile davon) zum Mikroskopieren mit nach Hause genommen. Als ich meinen Sortimentskoffer geöffnet habe, war es wirklich dieses Windelaroma (wobei der Pilz da aber auch den ganzen Tag in dem Plastikkoffer bei Sommerhitze unterwegs war).

    Björn

    Der kommt im nächsten Jahr bestimmt trotzdem wieder prächtig!


    Wir hatten heute übrigens auch etwas größere Pilze auf unserer Exkursion:


    Björn

    Hallo zusammen,


    das liest sich zwar alles gut und schön (wobei ich gestehen muß, nur den Teil über Sporenkeimung und Myzelbildung gelesen zu haben), ist im Detail aber leider falsch, wie eine einfache Internetrecherche sehr schnell zeigt (von daher verstehe ich auch nicht, warum man solche Fantasietexte erstellen läßt, von denen man weiß, daß sie im Zweifelsfall beliebig frei erfunden sind, wenn man im Netz doch viele valide Quellen mit echtem Wissen findet). Ascomyceten sind nämlich die meiste Zeit ihres Lebens haploid und bilden dikaryotische Zellen nur als ascogone Zellen aus denen dann eben die Asci wachsen. Der Keimmechanismus mit Keimschlauch ist auch nur einer von vielen. Man denke an Sarcoscypha austriaca, wo Sporen mit Konidienbildung keimen oder an die Teliosporen von Rostpilzen, die mit Basidien keimen.


    Björn

    Hallo zusammen,


    ich habe mir heute Abend noch mal den Tintling vorgenommen.


    Die Stielbekleidung enthält ausschließlich die genoppten Hyphen


    Mit Kammschnitt zeigten sich ganz klar Pleurozystiden, die sich anschließend auch im gefärbten Präparat finden ließen


    Noch ein paar Cheilos


    Und Basidien


    Als Zugabe gab es dann noch Coprotus sexdecimsporus


    Björn