Beiträge von boccaccio

    Hallo Karl,


    ich hatte im Feld auch sofort an H. cantharellus gedacht, weil ich H. coccineocrenata gar nicht auf dem Schirm hatte. Als ich meine Funde dann aber bei obsidentify hochgeladen habe, schlug die KI direkt H. coccineocrenata vor. Das paßt natürlich perfekt zum Standort und zu den Schüppchen, die dann bei den Fruchtkörpern, die ich einen Tag später mikroskopiert habe, deutlich nachgedunkelt waren.


    Björn

    Hallo zusammen,


    am letzten Samstag war ich mal wieder nördlich des Ruhrgebiets in Deuten unterwegs. Dort gibt es das NSG Witte Berge und Deutener Moore, das aus Flugsanddünen, einem winzigen Hochmoorrest und einem Kalkflachmoor besteht. Letzteres habe ich nicht in Augenschein genommen, aber auch der Rest und die umgebenden Felder haben einiges an Pilzen geliefert.


    1. Ustilago maydis ex Zea mays


    2. Peronospora lotorum ex Lotus uliginosus


    3. Peronospora rubi ex Rubus fruticosus agg.


    4. Coleosporium solidaginis ex Solidago gigantea mit Ramularia coleosporii als Hyperparasiten


    5. Exobasidium vaccinii ex Vaccinium vitis-idaea


    6. Uromyces silphii ex Juncus tenuis


    7. Septoria hydrocotyles ex Hydrocotyle vulgaris


    8. Puccinia picridis ex Picris hieracioides


    9. Sebacina incrustans


    10. Sclerospora graminicola ex Setaria viridis. Hier hat der falsche Mehltau die Blütenstände komplett befallen, so daß sie in der Blattscheide steckengeblieben sind und jetzt zum Ende der Vegetationsperiode voll mit Oosporen sind.


    11. Hygrocybe coccineocrenata


    12. Puccinia magnusiana ex Phragmites australis


    Björn

    Hallo zusammen,


    ich werde auch reinschauen und habe Claudias Lieblingspilze im Angebot. Nein, keine bösen Phytos, sondern wunderschöne, blaue Rötlinge. Außerdem noch ein wenig Tropenfeeling mit verschiedenen Korallen.


    Björn

    Hallo zusammen,


    der Thread hier ist zwar schon fast vier Jahre alt und die Täublingsmonographie hätte nach damaligen Prognosen schon längst in unseren Regalen stehen sollen, aber jetzt scheint es tatsächlich so, als wäre sie zum Greifen nahe. Auf der ÖMG-Webseite gibt es nähere Hinweise und auch einen Flyer, der einen Vorgeschmack auf das Werk und das geplante Erscheinungsdatum gibt.


    Björn

    Aber ich möchte doch auch mal Spaßbremse sein ;) Und es schadet doch auch nicht, wenn man auf die Existenz eines solchen Komplexes verweist. Wer sich für Details interessiert, hat dann einen Anhaltspunkt um tiefer einzusteigen und wer das nicht möchte, kann dann immerhin noch ein agg. hinter die Bestimmung setzen und ist damit auch auf der sicheren Seiten.


    Björn

    Hallo zusammen,


    nach de Lange et al. ist Russula albonigra ein Artenkomplex, wenn man dort also bis zur Art bestimmen möchte, kommt man um die Mikroskopie nicht herum und die braucht man in der Mykologie ja so oder so laufend. Am Ende des Tages sind Pilze halt Mikroorganismen, da ist die makroskopische Bestimmung also die glückliche Ausnahme und nicht die Regel.


    Björn

    Hallo Gunnar,


    da hast du ja schöne Sachen gefunden! Vor allem die "Phyto-Trüffeln" gefallen mir persönlich ja besonders gut. Die gehören übrigens nach neuesten Erkenntnissen nicht zu den Basidiomyceten sondern sind etwas ganz eigenes, die Entorrhizomycota. Sphacelotheca hydropiperis ist hier in NRW gar nicht so selten. Wenn man da mal gezielt nach Ausschau hält, findet man die durchaus immer mal wieder (wenn auch nicht in jedem Bestand der potentiellen Wirte).


    Björn

    Hallo Felli,


    der erste Rost ist einfach. Da hat es ja Telien (die dunklen, festen Flecken) und da die Teliosporen charakteristische Krönchen haben, ist es Puccinia coronata. Bei Puccinia striiformoides (Da hat sich im Klenke/Scholler ein Schreibfehler eingeschlichen und es ist ein i zu viel im Namen) gehe ich mit.


    Und noch mal zur Suche: Gräser sind ja fast immer von Rosten befallen. Da reicht es also wirklich zu schauen, wo blühende Gräser stehen und dort wird man dann schon fündig.


    Björn

    Hallo Felli,


    Gräserroste sind nicht immer ganz einfach in der Bestimmung. Gleichzeitig sind sie aber ja ziemlich häufig, da Wirte in Hülle und Fülle vorhanden sind und diese Wirte dann eben auch gerne einen Befall zeigen. Da eine Kenntnis des Wirtes zumindest bis auf Gattungsebene ebenfalls sehr wichtig ist, wäre mein grundsätzlicher Rat: Lieber so lange nach Grasrosten suchen, bis man eine blühende/fruchtende Pflanze mit Befall gefunden hat, die man dann ziemlich sicher ansprechen kann (und ja, es gibt Leute, die können anhand eines Blattschnittes etwas über Gräser sagen, aber makroskopisch und mit Blüte ist es halt so viel einfacher). Außerdem wird die Bestimmung natürlich viel einfacher, wenn man nicht nur Uredien, sondern auch Telien hat, was zum Glück jetzt im Spätsommer relativ oft der Fall ist.


    Nach diesem Vorgeplänkel nun zu deinen Rosten: Mit Sicherheit kann ich da leider nichts sagen, der erste Rost könnte P. graminis sein, wegen der auffälligen Keimporen, der zweite sieht mit der Lagerfarbe nach P. coronata aus, beim dritten habe ich keine gute Idee.


    Aber ich bin sehr begeistert von diesen dünnen Grasschnitten. Ich habe sowas auch schon mal versucht und nur viel dickere Scheiben produziert, die dann auch nicht so wunderbar flach zu liegen kamen.


    Björn

    Hallo Gunnar,


    schöne Funde und toll, daß du die Thecaphora dann direkt bei dir nachweisen konntest. Die Sporen, die du bei Puccinia alnetorum zeigst, gehören aber nicht zu diesem Pilz. Der bildet auf Clematis ja nur Aecien und das sind ganz klar Uredosporen.


    Björn