Beiträge von Cortinarius

    Hallo Günter

    Ja, unser Fund von vorgestern stammt auch aus Flözlingen.

    Allgemein sieht es extrem bescheiden aus

    Wir hatten in 4 Tagen gerade mal die Hälfte der Arten vom letzten Jahr und fast nur Einzelfunde.

    Bei mir am See ähnlich, mit C.lilacinovelatus allerdings auch einen Erstfund für hier und mich.

    Dann bis Sonntag in Italien, oder ???

    Gruß

    Uwe

    Hallo zusammen

    Den dünnen gelben Velumstreifen hab ich glatt übersehen 🫣 und die weissen Flecken auf dem Hut als Universalvelum interpretiert.

    Mit dem gelben Velumstreifen wird die Sache deutlich und ich hätte eigentlich sofort schalten müssen, da wir die Art vorgestern beim Cortinarienkurs in Hornberg auf dem Tisch hatten.

    C.rhizophorus ist ja nach den weissen, deutlichen Rhizomorphen an der Stielknolle benannt, die auf den Bildern gut zu sehen sind

    Erstaunlicherweise finden wir die Art in den Kalkgebieten bei Schramberg regelmässig im Nadelwald unter Weisstanne, obwohl sie in der Literatur als Buchenbegleiter

    beschrieben ist.

    Da ersetzt die Weisstanne die Buche als Mykhorriza Partner, was des öfteren mal vorkommt.

    Informationen zu C.rhizophorus finden sich in Ludwigs Pilzkompendium Band 4

    Beste Grüße

    Uwe

    Hallo Sebastian

    Tolle Funde, da können wir ganz im Süden nur davon träumen

    Zu deiner Nr. 13

    Leider fehlt eine wichtige Info und zwar die Sporen, Grösse und Form


    Ich sehe:

    Eine gerundete , nur angedeutet gerandete aber doch breite Knolle

    Gelbbrauner Hut, Mitte dunkler

    Weiße Velum Fetzen, eher fädig wie häutig

    Weißes Fleisch

    Lamellen tonfarben, schartig, eher entfernt stehend


    Mit Sporen bis 12um und mandelförmig wäre ich bei C.saporatus oder ähnlichen

    Mit Sporen unter 10um, ellipsoid in der Sektion

    Multiformes. Da gibt es einige Laubwaldarten die man dann detailliert vergleichen müsste


    Alle diese Arten sind KOH negativ , überall.

    Was überhaupt nicht passt ist diese isolierte Knollenreaktion 🤔


    Wäre es möglich, das es sich um eine Kontamination handelt.

    Das Velumreste von c.nymphicolor auf diesen Pilz übertragen wurden.

    z.B. beim Transport, Messer, Pinsel ...

    Bei stark reagierenden Arten reicht da ganz wenig Material oder auch nur eine Berührung.

    Falls das nicht denkbar ist, fällt mir nichts dazu ein. Was aber nicht unbedingt was heißen muss

    Vielleicht meldet sich Günter noch

    Ein Sequenzierung und genauere Untersuchung mikroskopisch wäre aber sicher sinnvoll

    LG

    Uwe

    Hallo Buntspecht, Hallo Werner,

    Sorry, aber ich sehe hier immer noch C.alboviolaceus.

    Nichts wirklich schleimiges an Stiel und Hut zu erkennen, Lamellen mit hellerer Schneide. Auf dem letzten Bild: weißlicher Velum Gürtel.

    Biotop sauer und Betula passt perfekt.


    C.emunctus ist kalkliebend und mir nur aus dem Nadelwald bei Weisstanne bekannt.

    Die Farben dieser Art wirken auch immer trüber und mit noch deutlicherem Grauton im Blau.

    Gruß

    Uwe

    Hallo Cornelius

    Ich denke da eher an Hebeloma sacchariolens,

    den Süssriechenden Fälbling.

    Die Unterscheidung von Cortinarius und Hebeloma ist manchmal gar nicht so einfach.

    C.osmophorus kann man ausschließen, der hâtte eine gerandete Knolle.

    Den Geruch allerdings wäre identisch

    Beim sehr seltenen Osmophorus sagt man ja: "riecht wie H.sacchariolens"

    Gruß

    Uwe

    Hallo Frank,

    den KOH-Test solltest du im Fleisch in der Mitte der Fruchtkörper, also am Übergang Hut zu Stielfleisch durchführen.
    Oft reagieren diese Arten stärker mit schwächerer Laugen da starke Lauge Löcher ins Fleisch brennt.
    Dann erscheint die Gelbreaktion ringartig an den Rändern der Eindellung
    Wichtig ist noch wie sich die Gelbverfärbung nach 20-30min verfärbt: trivial bräunlich oder eher rosa-braun oder gar nicht.
    Und um das ganze nicht zu einfach zu machen: Es gibt noch deutlich mehr Arten wie in der klassischen Literatur erwähnt werden.
    Im letztjährige JEC Heft wurde die ganze Gruppe ausführlich diskutiert und Günter hat den Artikel hier vor kurzen zum Download bereitgestellt.

    RE: Auwald-Phlegmacium

    Eine mögliche Art hier wäre C.pseudodaulnoyae , mit süsslichem Erdgeruch und gern bei Eiche, öfter mal mit knolliger Basis, die sich nach unten verjüngt.
    Diese Art entspricht wohl dem früheren C.nemorensis von Moser

    Gruss

    Uwe

    Hallo Andreas,

    du hast recht, wenn das Fleisch durchgefärbt war , dann ist C.citrinus eine Möglichkeit.
    Allerdings sollte der Hut dann zumindest mittig schmutzig braune Flecken haben, Auf deinen Bilder ist der Hut grösstenteils mit Buchenblättern abgedeckt, so dass man das nicht sehen kann.
    Ich kann nur beurteilen was ich sehe und da scheint auf dem letzten Bild das Fleisch zumindest im Stielbereich weislich zu sein.

    Das kann natürlich täuschen, da Digitalkameras mit Grüngelb Tönen oft erhebliche Probleme haben.

    Wenns dich interessiert kannst du mir natürlich den getrockneten Pilz schicken, dann untresuche ich ihn.
    Für mich brauche ich ihn nicht, ich habe die in Frage kommenden Arten alle schon in der Hand gehabt bzw. habe Exsikkate davon.

    Bei Interesse schick mir eine Konversationsnachricht

    Gruss

    Uwe

    Hallo zusammen,

    Der gehört in die neue Gattung Calonarius.

    An eine der Arten mit gelb durchgefärbtem Fleisch wie C.citrinus oder C.splendens glaube ich nicht, dazu ist das Fleisch im Schnitt zu Blassgelb bis weißlich.

    Bleiben Arten wie C.elegantissimus, C.fulvocitrinus, C.flavovirens und weitere extrem seltene Arten

    Ich tendiere hier zu C.flavovirens, der hat deutlich Grüntöne im gelb.

    Um das abzusichern bräuchte es eine Geruchs bzw. Geschmacksprobe die Art riecht und schmeckt deutlich nach Mehl.

    Gruß

    Uwe

    Hi Raphael,

    Interessante "Little Brown Mushrooms" zeigst

    du uns , die Hälfte davon hätte ich wahrscheinlich vorsichtshalber übersehen 😜

    Leider musste ich gesundheitsbedingt kurzfristig absagen, wahrscheinlich hat Erich dir ja die Hintergründe erzählt

    Nächstes Jahr klappt es sicher wieder.

    Beste Grüsse

    Uwe

    Hallo,

    Ausser, dass es sich hier um einen Schleierling handelt, ist an Hand der Bilder und Infos leider nichts zu sagen. Einen Schleimkopf kann man vermuten, aber nicht mit Sicherheit sagen, mehr ist aber nicht drin.

    Grundsätzlich braucht es scharfe und farbtreue Detailbilder. Ein Bild eines Längsschnitts mit KOH Reaktion im Fleisch um die Sektion um "Variecolor" fest zu machen.

    Gruß

    Uwe

    Hallo Mik

    Da hast du einen typischen Buchen Klumpfuß, C.anserinus gefunden.

    Ockergelbe, auch leicht ins olivliche gehende Hutfarbe. Jung bläuliche Lamellen und bläuliches Stielfleisch. Rund gerandete Knolle mit Ockergelbem Velum und wenn du vom Hut etwas probierst recht bitter.

    Gruß

    Uwe

    Hallo Horst

    Die Merkmalskombi wein-rötliche Astspitzen und Wachstum im Bergnadelwald bei Fichte auf Kalk

    deuten auf R.rubrievanescens hin.

    Das ist eine weniger bekannte Art, die ausschließlich in diesem Biotop vorkommt.

    Ich konnte die Art schon mal in den Schweizer Alpen auf 1600m Höhe finden

    Die anderen rotspitzigen Arten sind eher "Flachländer" bei Laubbäumen

    Bei R.pallida sind die Äste meiner Erfahrung nach maximal rot-violettlich überhaucht und nicht so deutlich gefärbt wie auf deinen Bildern.

    Aber generell muss man solche Ramarien mikroskopisch untersuchen um zu einem belastbaren Ergebnis zu kommen

    Gruß

    Uwe

    Hallo Schrumz,

    Bei deinem Fund handelt es wahrscheinlich um eine der Arten aus der Sektion Anomali

    d.h. ein Gürtel/Dickfuss aus der Verwandtschaft um C.anomalus, Braunviolette Dickfuss

    Die Merkmale wie ockergelbe Velumgürtel, jung blauviolette Lamellen und mittig ebenso gefärbtes Fleisch deuten in diese Richtung

    Mikroskopisch würde ich subglobose Sporen erwarten. Es gibt in diesem Aggregat einige Arten die auch einen helleren Hut, wie C.anomalus selber, haben

    Mehr lässt sich nicht sagen, da diese Arten auch sonst schwer zu bestimmen sind

    LG

    Uwe

    Das ist ein Schleimkopf aus der Sektion um C.variecolor

    Wenn der Geruch undeutlich ist und nicht deutlich erdig kannst du mal mit C.largus vergleichen.

    Der Stiel sollte richtig hart sein und im Schnitt Blautöne zeigen.

    Das Fleisch hätte eine Gelb Reaktion mit KOH

    C.infractus kannst du ausschließen, da passt die Hut- und Lamellenfarbe nicht

    Gruß

    Uwe

    Bei Konzentrationen von 30% und höher gibt es gern mal Löcher im Fleisch/Hut

    Wenn ich stark reagierende Arten vermute nehm ich erstmal das schwache 3-5% und steigere dann.

    Wenn ich etwas im Feld dabei habe, dann meist 30-40%

    E.Ludwig war der einzige Autor der mit verschiedenen Konzentrationen gearbeitet hat und dann diese auch oft angegeben hat.

    Ansonsten ist eigentlich immer 20-40% gemeint

    Der Effekt sollte nicht groß unterschiedlich sein

    Wichtiger ist die Interpretation, irgendwelche Braunverfärbungen sind halt nicht bestimmungsrelevant und sollten vernachlässigt werden

    LG

    Uwe

    Hallo Benjamin

    Mit C.saginus liegst du meiner Ansicht nach richtig.

    Die Art wächst eher im sauren Nadelwald bei Fichte.

    Die KOH Reaktion ist bei Saginus nicht sehr aussagekräftig.

    E.Ludwig schreibt von orange-ocker bis dunkel-rotbraun bei 3%KOH.

    Es hängt wohl vom Zustand der Fruchtkörper und Wassergehalt ab wie stark sie reagieren.

    KOH positiv bezeichnet man Arten die stark rot, deutlich rosa oder deutlich gelb reagieren

    Alles andere sind oftmals nicht stabile Reaktionen, außerdem steht oft nicht dabei mit welcher KOH Konzentration gearbeitet wurde

    Gruß

    Uwe

    Hallo Frank,

    wir haben jetzt 5 Tage in einem Kurs mit " Pilze Mitteleuropas" gearbeitet und wir hatten einige Cortinarien, haben allerdings nur Phlegmacien, Schleimfüsse und Rauhköpfe angeschaut.
    Die Schlüssel funktionieren für Pilzler mit mittleren Niveau ( PSV -Kenntnisse +) ganz gut und führen bei vielen Arten zum Ziel. Allerdings braucht es oft Hilfe bei einfachen Startschwierigkeiten. Da ist immer ein Kurs mit sachkundigem Beistand zu empfehlen.
    Textmässig steht viel Richtiges in dem Buch, aber manches wurde auch unkritisch aus anderer Literatur übernommen.
    Leider sind ein paar Bilder falsch zu geordnet , da fehlbestimmt. Andere etwas klein geraten und von mässiger Qualität.
    Andere wieder von bester Qualität, da von bekannten Mykologen, die auch hier im Forum aktiv sind, geliefert.
    Man muss sich halt darüber im klaren sein, dass es ein Übersichtswerk und keine Monographie ist.

    beste Grüße

    Uwe

    Hallo Frank,

    Zitat

    Das ganz junge dunkelviolette Exemplar mit den ebenso gefärbten Lamellen ist also mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Schleiereule? Wow, damit hätte ich nach den vorherigen Posts und den mir zugänglichen Informationen nicht gerechnet.

    Sorry , ich hatte den letzten Post nicht 100% richtig gelesen.

    Da die letzten Schnittbilder zu den jungen Pilzen des ersten Threads gehören ist die Schleiereule natürlich auszuschliessen, die hätte weisses Fleisch

    Also vergiss meine Bemerkungen oben mit der Schleiereule, obwohl das Bild mit dem Hut einer jungen Eule verdammt ähnelt.


    beste Grüße

    Uwe