Hallo,
Die Gründe, warum es jedes Jahr zu zahlreichen Pilzvergiftungen kommt, dürften hier wohl jedem klar sein.
Ich denke aber, dass es nicht nur an Unwissenheit, mangelndem Gefahrenbewußtsein oder Leichtsinn liegt, sondern auch, weil viele Leute sich das zu einfach vorstellen und glauben, mit einem Pilzbuch (oder noch gefährlicher: mit einer App) bewaffnet in den Wald gehen und die Pilze nach Bildern bestimmen zu können.
So hatte ich auch mal angefangen, hatte mich allerdings nie getraut, die so bestimmten Pilze zu essen. Damit fing ich erst nach dem Besuch eines Pilzseminars an, und auch dann suchte ich noch lange Zeit die Pilzberatung auf, um die von mir gesammelten Pilze prüfen zu lassen. Das tue ich auch heute noch, bevor ich selbstbestimmte Pilze, bei denen ich mir noch nicht 100 % sicher bin, erstmals verzehre.
Aber manche scheinen da wohl etwas "mutiger (?)" zu sein (wie man auch bei manchen Anfragen in diesem Forum sehen kann).
Nun aber zur usprünglichen Frage:
Wie kann man denn den mit was essbarem verwechseln?
Nun, das habe ich, ehrlich gesagt, auch nie verstanden, bis mir der PSV einen jungen noch geschlossenen Pilz zeigte, den er im Korb eines Sammlers gefunden hatte.
Der Pilz war abgeschnitten (also ohne Knolle); im Pilz war ein Fraßloch, durch das man die Lamellen sehen konnte und die erschienen mir (vielleicht durch das Licht), nicht weiß sondern cremefarben, der Hut war auch nicht grün, sondern fast weiß mit einem gelblichem Hauch, so dass ich ihn auf den ersten Blick für einen Anischampignon hielt. Erst nachdem ich den Pilz selbst in der Hand hatte und daran roch, erkannte ich, was es wirklich war. Seither kann ich mir gut vorstellen, warum es beim grünen Knolli immer wieder zu Verwechselungen kommt.
Herzliche Grüße
Josef