Hallo Jürgen,
ja, Gymnopilus fulgens ist ausgeschlossen für diese Kollektion.
Eine hervorragende monographische Bearbeitung der Gattung ist HOLEC (2005):
HOLEC, J (2005): The genus Gymnopilus (Fungi, Agaricales) in the Czech Republik with respect to Collections from other European countries. - Acta Musei Nationalis Pragae, Series B, Historia Naturalis 61(1-2): 1-52.
Auch HOLEC gibt eindeutig an, dass G. fulgens keine Plage hat "in side view with suprahilar depression, […], without suprahilar disc, …"
Ich könnte mir eine Verwechslung mit Gymnopilus picreus vorstellen, der ähnlich gefärbt sein kann, und auch so große Sporen hat. Allerdings wird für G. picreus eine suprahilare Depression verneint, so dass eigentlich auch diese Art nicht in Frage kommt.
Auf der anderen Seite bliebe dann nur noch G. penetrans s.l. übrig, die wiederum zwar eine suprahilare Depression haben, aber dafür wieder keine Plage ….
Blättert man alle Arten bei HOLEC durch, dann wird man überrascht feststellen, dass es keine Gymnopilus-Art zu geben scheint, die sowohl eine Plage als auch eine SD haben ?!?
Dem Schlüssel folgend habe ich die beringten Arten ausgeschlossen, ebenso die eingeschleppten mit violetten Hutschuppen. Dann teilt sich der Schlüssel in klein- und großsporige Arten (< 6 x 4 vs. > 6 x 4 µm). Hier geht man sicherlich bei den größersporigen weiter.
Hier bräuchten wir nun die genauen Sporenmaße, insbesondere was die Breite betrifft (bis ca. 5 oder 5,5 µm oder mehrheitlich deutlich über 5 µm?) und die Ökologie - Holzbewohner oder terrestrisch (auf vergrabenes Holz achten!).
Zu den Sporenmaßen kannst Du uns bestimmt noch was sagen, zur Ökologie vielleicht Eike noch was?
beste Grüße,
Andreas