Hallo zusammen
Ich habe mir die Pilze noch mal vorgenommen.
Zur Suche nach Cheilos habe ich eine Lamelle des jüngsten Fruchtkörpers (in der Bildmitte fast verdeckt) entnommen, einen ca. 0,3 mm schmalen Streifen von der Schneide abgtrennt und ungequetscht in Kongo/SDS untersucht. Cheilos waren zwar nicht in Massen, aber doch in regelmäßigen Abständen mühelos zu finden.

Hier dann gequetscht


Warum das plötzlich so eindeutig zu sehen war kann ich nicht sicher sagen, da ich vorher ähnlich vorgegangen bin. Möglicherweise waren einige Zystiden kollabiert und/oder durch massenhafte Sporen verdeckt.
Zum Nachweis von Pleurozystiden habe ich den Hut eines Frks. mit den Lamellen nach oben gelegt, den Rand des Frks. abgeschnitten und dann mit einer scharfen Rasierklinge einen dünnen Schnitt durch Lamellen und Hut gemacht. Das Präparat sieht in Seitenlage dann wie ein Kamm aus, weshalb man auch von Kammschnitt spricht. Betrachtet wird ohne Flüssigkeit und ohne Deckglas, wobei man sich nicht zu viel Zeit lassen sollte, da das Präparat schnelle eintrocknet.

Hier sieht man deutlich, wie die Pleuros aus der Lamellenfläche herausragen (man muss natürlich vorher fokussieren um ein halbwegs scharfes Bild zu erhalten).

Ideal soll für diese Methode ein 20er Objektiv sein, was ich jedoch nicht besitze. Wenn der Schnitt dünn genug ausfällt, ist auch noch das 40er möglich. Man sieht sogar noch die 4-sp. Basidien

Hier noch einige Pleuros im Quetschpräparat.

Der Vollständigkeit halber noch zwei Ergänzungen. Die Basidien besitzen Basalschnallen, was nicht sonderlich überrascht, da ja in allen Teilen der Frk. bereits Schnallen festgestellt wurden.

Der Pilz hat Kaulozystiden an der Stielspitze

Sehr variabel in der Form und teilweise mit kurzen Auswüchsen wie bei manchen Hemlingen versehen

LG Karl