Beiträge von Karl W

    Heute möchte ich euch verschieden Blätterpilze vorstellen.


    Eine recht kräftige Art mit dunklen Hutschuppen, Bittermandelgeruch und einem sehr weit abstehenden, hängenden Ring.


    Braunschuppiger Riesen-Egerling (Agaricus augustus)



    Der nächste war für mich überraschend und von weitem als vermeintlicher Scheidenstreifling angesehen worden. Bei näherer Betrachtung fehlt jedoch die Riefung am Hutrand.



    Das gleiche Exemplar nach Entfernen der Laubschicht von der anderen Seite. Der Stiel war noch weitere 3 cm ins Erdreich eingesenkt, ohne Knolle jedoch mit undeutlicher Scheide. Bei der näheren Untersuchung kam dann ein an der Oberseite geriefter Ring zum Vorschein. Diese Varietät wird von den meisten Autoren mit dem grauen Wulstling zusammengelegt. Andere bezeichnen den grauen Wulstling als (Amanita excelsa var. spissa), was man nach diesem Fund gut nachvollziehen kann. Es soll jedoch Übergänge zwischen diesen Varietäten geben.


    Eingesenkter Wulstling (Amanita excelsa var. excelsa)



    In diesem Zustand an der Stielknolle gut zu erkennen und aufgeschirmt mit ungereiftem Ring ist der giftige


    Pantherpilz (Amanita pantherina)



    Eine Gewisse Ähnlichkeit mit den zuvor genannten Arten, ebenfalls mit ungerieftem aber manchmal fein gestricheltem Ring, hat der


    Porphyrbraune Wulstling (Amanita porphyria)



    Eine interessante Art, die ich bisher nur vom Dickblättrigen Schwärztäubling (Russula nigricans) kannte, hier parasitisch auf Weißtäublingen.


    Beschleierter Zwitterling (Asterophora parasitica) oft auch unter Nyctalis zu finden



    Im Herbst ein Massenpilz aus Fichtenwäldern ist der oft tief dunkelbraun gefärbte


    Dunkelbraune Gürtelfuß (Cortinarius brunneus)



    Ein Risspilz mit intensiv süßlichem Geruch ist leicht erkennbar, wenn die Hutmitte so deutlich gefärbt ist, wie bei dieser Kollektion


    Grüngebuckelter Risspilz (Inocybe corydalina)



    Ein recht seltener Ritterling, den ich nur aus einem Gebiet kenne und der von oben mit ähnlichen Arten verwechselt werden kann


    Graublättriger Ritterling (Tricholoma luridum)



    An seiner gefärbten Lamellenschneide und rotem Milchsaft erkennt man


    Purpurschneidiger Blut-Helmling (Mycena sanguinolenta)



    Eine Art die erbärmlich nach faulendem Kohl riecht ist der stinkende Zwergschwindling (Marasmiellus foetidus), dessen deutscher Name sich nach seiner Einordnung in eine andere Gattung ebenfalls ändern sollte.


    Stinkender Blasssporrübling (Gymnopus foetidus)



    Einer meiner Lieblingspilze und für mich immer ein Foto Wert


    Braungrüner Zärtling (Entoloma incanum)



    Zum Schluss wird es noch farbenfroher und zeigt ein Beispiel dafür, dass Saftlinge keineswegs nur in Wiesen wachsen. Geruch nach Blattwanzen (ähnlich dem Eichenmilchling) und meist mit einem orangefarbenen Reflex in den Lamellen


    Schnürsporiger Saftling (Hygrocybe quieta) oft auch H. obrussea



    LG Karl

    Hallo zusammen


    Ich hänge mal die Kurzbeschreibungen der fraglichen Arten an. Meiner Meinung nach spricht mehr für E. calaminare. Lamellenansatz, Zystidenform, Sporen z.T. nicht so ausgeprägt eckig.


    LG Karl


    E.doc

    Hallo Hans


    C. cyanites steht in der Untergattung Phlegmacium und für diese UG wundern mich die Velumgürtel auf dem Stiel, oder besser das, was ich nach Bild dafür halte.


    LG Karl

    Hallo Hans


    C. cyanites müsste Jung einen schmierigen Hut haben, der jedoch schnell abtrocknet. Wenn Du mit einem angefeuchteten Finger über den Hut gehst, lässt sich das aber noch feststellen, falls Du das nicht bereits getan hast.
    Auf den Stielen scheinen Velumreste vorhanden zu sein. Möglicherweise hast du einen Pilz aus der Untergattung Telamonia und kein Phlegmacium.


    LG Karl

    Hallo Norbert


    Ich fürchte ohne Mikroskop wird es kein eindeutige Ergebnis geben. Standort, Aussehen und Beschreibung passen ganz gut zu einer verregneten R. nauseosa. Das Sporenplver müsste aber dunkler sein. Am Besten sieht man die SPP-Farbe, wenn man das Pulver mit einer Rasierklinge zusammenschiebt und zwischen zwei Objektträgern betrachtet.


    LG Karl

    Hallo Matthias


    Leider komme ich auch mit den zusätzlichen Angaben zu keinem eindeutigen Ergebnis. E. cocles würde mir gut gefallen, hat aber an der Spitze ausgezogene Zystiden. E. calaminare ist blasser und E. farinasprellum hat keine Zystiden.


    LG Karl

    Hallo Sascha


    Wenn das Fleisch in der Stielbasis auch blaute, würde ich mal mit B. rubrosanguineus vergleichen.


    LG Karl

    Hallo Norbert


    Du hast Dir ja schon sehr viel Mühe mit der Beschreibung gegeben. Wenn Du schreibst Hut brüchig, meinst Du damit, dass der Pilz besonders gebrechlich war, oder halt brüchig wie jeder andere Täubling auch?
    Ich komme mit Deiner Angabe der Sporenpulverfarbe nicht ganz klar, weil ich mir blass dotterfarben nicht richtig vorstellen kann. Geht das Sporenpulver in Richtung creme oder schon deutlich in Richtung orangegelb?
    War KOH an der Stielbasis auch negativ?


    LG Karl

    Hallo Matthias


    Ich bin sicher, dass Du eine Leptonie gefunden hast. Der Begriff schuppig in den meisten Schlüsseln führt manchmal in die Irre. Oft sin die Hüte besonders bei jungen Frk. nur im Zentrum leicht runzlig. Sie haben dann aufgerichtete und schwach bis deutlich erweiterte Endzellen in der Hutdeckschicht. Zur Bestimmung solltest Du an der Basis der jungen Basidiolen nach Schnallen suchen, die aber nicht an allen Basidiolen zu finden sein müssen und noch einmal nach Zystiden suchen und zwar zunächst ohne das Präparat zu quetschen.


    LG Karl

    @ Stefan: Ich hatte doch auch geschrieben, du sollst nach blassbraunen Abschnitten an der Lamellenschneide suchen. Die Zystiden und die partiell braun gefärbte Schneide passen perfekt zu E. chalybaeum. Der Blauton in den Lamellen ist oft nur bei jungen Fruchtkörpern zu sehen.


    @ Sven: E. serrulatum hat schwarzblau gefärbte Lamellenschneiden. Sollte das Pigment in Ausnahmefällen mal fehlen, so ist der Aufbau der Lammellenschneide immer noch aussagekräftig. Die Zystiden entspringen aus einer parallel zur LS liegenden Hyphenschicht und nicht aus dem Hymenium. Das kann man nach dem Mikrofoto von Stefan ausschließen.


    LG Karl

    Hallo Stefan


    Den Stahlblauen kannst Du auch wegen der Hutdechschicht ausschließen. Pigment intrazellulär und erweiterte Endzellen sind typisch für die Untergattung Leptonia. Haben die Lamellen einen so deutlichen Blauton wie auf dem Bild, sieht das sehr nach E. chalybaeum aus. Oft wirken weiße Lamellen aber nur blau, weil die Farbe des Stiels reflektiert wird. Betrachte mal die Lamellenschneide unter der Lupe und achte auf blass braun gefärbte Abschnitte.
    Das kommt bei E. chalybaeum häufig vor. Suche doch noch mal nach Zystiden, färbe vorher mit Kongorot an und zuerst ohne zu quetschen.

    LG Karl

    Hallo Pablo


    C. purpureus/phoeniceus wird auch aus Nadelwald angegeben und hat rotes Velum.
    C. semisanguineus hat ockerliches Velum.


    C. puniceus hat in der Tat einen roten Stiel und ist die die Laubwaldform von C. sanguineus. Wird häufiger damit synonymisiert soll sich jedoch durch ockerliches Velum (sanguineus rot) und Standort unterscheiden.



    Russula ohne Sporenabwurf geht gar nicht ;-). R. raoultii kenne ich nur aus Buchenwäldern auf Kalk. Junge, frische Fruchtkörper sind zentral sehr blass zitronengelb und zum Rand hin fast weiß. Junge Fruchtkörper von R. solaris sind viel freudiger gefärbt. Noch intensiver als im Bild 6 http://www.pilzforum.eu/board/showthread.php?tid=24906 wofür die Bezeichnung Sonnentaübling hervorragend passt. Neben dem chremfarbenen Sporenpulver bei R. solaris (R. raoultii weiß) unterscheidet die Arten auch noch das weitgehend isolierte Sporenornament (R. raoultii netzig). Da hast Du Trennmerkmale genug.



    LG Karl

    Hallo Pablo


    Eine schöne Sammlung hast du da zusammengestellt. Dem Mandeltäubling kannst Du bei dem Geruch das cf wegnehmen. Zu R. solaris passen Aussehen, Schärfe und Senfgeruch. Die Lamellen werden im Alter cremefarbig. Andernfalls käme noch R. raoultii mit weißem Sporenpulver ins Spiel. C. semisanguineus hat normalerweise ein ähnliche Hutfarbe wie cinnamomeus. entweder das Bild ist zu rot oder es ist doch noch eine andere Art.


    LG Karl

    Hallo Hans


    Da bist du in einer Gruppe mit mehreren, schwer zu trennenden Arten gelandet. Wenn das Sporenornament nur 1 - 1,5 µm hoch ist, könntest Du richtig liegen. Auch L. azonites wäre noch eine Option.


    LG Karl

    Hallo Andreas


    Wirklich toll, was man in diesem Jahr schon alles finden Kann. Den Erdstern würde ich mal mit dem Rötenden Erdstern (G. rufescens) vergleichen. Ich meine beim rechten Exemplar ein rötliche Verfärbung zu erkennen.


    LG Karl

    Liebe Pilzfreunde


    Am liebsten würde ich jeden Tag fahren, aber wer bestimmt mir die Dinger dann? Hier noch eine kleine Auswahl aus verschiedenen Gattungen.


    Nur 4 cm Hutdurchmesser hatte dieser Vertreter. Endlich mal Boletus mendax? Leider nein (Sporenquotient 2,3)


    Netztstieliger Hexenröhrling (Boletus luridus)


    Wesentlich interessanter, wenn auch noch kleiner, war der nächste Vertreter. Leider war er 3 Tage später nicht mehr auffindbar, da die Schnecken ganze Arbeit geleistet hatten.


    Blasshütiger Purpur-Röhrling (Boletus rhodoxanthus)


    Mal ein leicht erkennbarer Risspilz mit starkem süßlichem Geruch und bei Verletzung in allen Teilen rötend.


    Birnen Risspilz (Inocybe fraudans)


    Normalerweise in der Eifel erst im Herbst zu finden, aber in diesem Jahr ist alles anders.


    Bitterer Schleimkopf (Cortinarius infractus)


    Für mich einer der schönsten seiner Gattung


    Gelbflockiger Wulstling (Amanita franchetii)


    Aus der gleichen Gattung, jedoch ohne Ring und mit gerieftem Hutrand


    Ockergrauer Riesen-Streifling (Amanita lividopallescens)


    Die nächste Art verfärbt sich innerhalb kurzer Zeit grauschwarz. Bei genauer Beobachtung kann man oft eine kurzfristige Blaufärbung beobachten.


    Lehmfarbener Rasling (Lyophyllum paelochroum)


    Ein Saftling mit trockenem Hut und trockenem Stiel, der sich in 30 cm hohem Gras versteckte. Nach dem man den Ersten entdeckt hatte, zeigten sich bei intensiver Suche mehr als 50 Exemplare. Die herablaufenden Lamellen kennzeichnen ihn als


    Pfifferlings-Saftling (Hygrocybe cantharellus)


    Eine Art aus der Gruppe der oft schwer zu unterscheidenden rotbraunen Milchlinge, der sich durch den Ring am Stielansatz verrät.


    Rotgegürtelter Milchling (Lactarius rubrocinctus)


    Zum Abschluss noch ein Milchling, dessen Milch sich in Verbindung mit dem Fleisch und isoliert violett verfärbt. Eine Art die unter verschiedenen Laubbäumen vorkommt, weshalb mir der zweite Name besser gefällt.


    Birken Violett-Milchling, Hellgelber Violettmilchling (Lactarius flavidus)