Beiträge von Karl W

    Hallo zusammen


    Nach dem ersten Frust, an einem bekannten Standort weder den Satansröhrling noch Wurzelnden Bitterröhrling zu finden, habe ich mich an einer banaleren Art ausgetobt, die oft bei größter Trockenheit am Fuß alter Eichen auftritt. Zumindest habe ich die jetzt im Kasten nachdem mir auffiel, dass ich noch kein Foto davon hatte.


    Spindeliger Rübling (Gymnopus fusipes) früher Collybia fusipes


    LG Karl

    Hallo Günter


    Schöner Bericht, schöne Bilder, tolle Gegend. Für den orangefarbene Täubling würde ich R. aurea ausschließen. Die Art ist mehr zinnoberrot mit goldgelben Anteilen und hat aufgeschirmt dunklere Lamellen. Die Farbe lässt mich an den Orangeroten Graustieltäubling denken.


    LG Karl


    Gerade gesehen, das die Lamellen auf Bild 3 rechts schon beginnen sich zu verfärben. Ein toller Pilz, der noch auf meiner Wunschliste steht.

    Hallo zusammen


    Es freut mich, dass meine Eifelbeiträge eine so positive Resonanz finden. Das war auch für mich ein außergewöhnlicher Tag und die letzte ähnlich erfolgreiche Exkursion in der Eifel war im Jahr 2010.



    Pablo:


    Das Verständnis bezüglich der Standorte spricht für Dich. Respekt für den entsprechenden Kommentar.


    Der Ochsenröhrling fühlt sich wirklich deutlich schwerer an, als andere Röhrlinge.


    LG Karl

    Hallo Patrick


    Der Ziegelrote Saftling hat einen glänzenden schmierigen Hut und einen schleimigen Stiel. Was Du uns zeigst ist nie und nimmer ein Saftling. Wenn du den Pilz noch hast, mache mal einen Sporenabwurf. Ich glaube nicht, dass Du überhaupt weißes Sporenpulver findest.


    LG Karl

    Hallo Florian


    War die Huthaut glatt/glänzend oder eher matt? War da Fleisch unter der abgezogenen Huthaut farblos? Die Lamellen des Frauentäublings sind richtig speckig und brechen auch nicht, wenn man sie mit dem Daumen fest zusammendrückt. Vergleiche mal mit dem Grauen Reiftäubling Russula parazurea.


    LG Karl

    Hallo Steffen


    Du hast ja schon Verwechselungsmöglichkeiten genannt und mehr kann ich dazu auch nicht sagen. Wie sah denn die Stielbasis aus? Das wäre noch ein Ansatz um weiter zu suchen.


    In einer älteren Beschreibung von C. tenera steht: NH3-Reaktion: meist schon nach wenigen Minuten, ausnahmsweise verzögert bis 12 Stunden, deutliche Nadelbildung
    In der Conocybe-Monogrphie von 2009 steht: ...mostly spontaneous positiv, exceptionally delayed or absent
    Das kann natürlich die Erklärung sein.


    LG Karl

    Hallo Matthias


    Das sieht für mich auch nach Mauerzellen aus und auch der weiße Stiel passt zur Sektion Candidae. C. umbonata hat mitraförmige Sporen, die ich bei dir nicht erkennen kann. Einzige Art mit linsenförmig abgeflachten Sporen bleibt C. zeylanica, ebenfalls in Europa bisher nur in Gewächshäusern. Die Sporengröße und das Aussehen könnten passen, wenn sehr junge Frk, wie die Hutmitte gefärbt sind.
    Hast Du Sporen nur im Präparat oder auch einen Sporenabwurf, bei dem man natürlich die Form sicherer beurteilen kann?
    Auf jeden Fall solltest Du ein Exsikkat zu späteren Überprüfung machen.


    LG Karl

    Hallo Pablo


    Gut, dass Du aufgepasst hast. Natürlich ist das der Blaufleckende Purpurröhrling (Boletus rhodopurpureus), inzwischen geändert. Wir waren sogar extra vorsichtig, damit wir die tollen jungen Exemplare vom erste Foto nicht anfassen. Bin nur beim kopieren des Namens verrutscht. Ich hänge noch ein Bild von 2010 an.


    LG Karl


    PS. In das Depot kann ich dich zu jeder Zeit sehr gerne mitnehmen. Die direkten Eifelstandorte sind "streng geheim". Da müsstest Du schon Jürgen Schreiner heißen ;-). Nein im Ernst: Die Standorte hat sich eine kleine Gruppe innerhalb von mehr als 10 Jahren durch Studium von Geologie, Exposition und Vegetation mühsam erarbeitet, war dafür wohl mehrere 100 mal in der Eifel und ist sicherlich über 100.000 Km gefahren. Das kann ich nicht machen.


    Boletus rhodoxanthus (Blasshütiger Purpur-Röhrling)

    Hallo zusammen


    Bevor ich zum nächsten Trip aufbreche noch die Röhrlinge. Schon mit dem ersten Fund um 9:22 war der Tag gerettet.


    Der deutsche Name aus dem Abbildungsverzeichnis wird gelegentlich für Boletus legaliae verwendet!


    Falscher Satans-Röhrling (Boletus rubrosanguineus)


    Es war "nur" ein Exemplar (Montage aus zwei Bildern)


    Endlich mal fast völlig ohne Schneckenfraß
    Schwarzhütiger Steinpilz (Boletus aereus)


    Nachdem sonst nur überständige Exemplare zu finden waren, weiter in das nächste Gebiet.


    Auch hier der schwarzhütige in voller Schönheit.


    Fichten-Steinpilz (Boletus edulis)


    Es kam noch viel besser! Leider überständig, aber ein so seltenes Teil muss vor die Linse. Man freut sich ja, das diese Rarität erneut auftritt.
    Ochsenröhrling (Boletus torosus)


    Hier ein Bild aus dem Vorjahr vom gleichen Standort


    Beim Rückweg zum Auto innerlicher Jubel. Eine Gruppe von fünf Exemplaren
    Falscher Satans-Röhrling (Boletus rubrosanguineus)


    Das beste Gebiet des Tages. Zum ersten Mal bin ich in Rauhfüßen gewatet, was ich bisher nur von Leptonien im Depot kannte ;-). Um auf eine intensivere Verfärbung zu warten fehlte die Zeit.
    Hainbuchen Rauhfuß (Leccinum pseudoscabrum)


    In diesem Gebiet recht zahlreich
    Schwarzhütiger Steinpilz (Boletus aereus)


    Für mich ein Highlight, weil ich bisher immer nur alte Schlappen gesehen habe.
    Gelbporiger Rauhfuß (Leccinum crocipodium)


    Die Sonne geht auf. Die folgende Art wird von verschiedenen Autoren als gelbe Form des Blaufleckenden Purpur-Röhrlings (Boletus rhodopurpureus) aufgefasst.
    Gelbhütiger Purpur-Röhrling (Boletus luteocupreus)


    Bei der nächsten Art blaute das Fleisch, was an einem angefressenen Exemplar getestet wurde. Wird von manchen Autoren als B. pseudoregius bezeichnet.


    Blauender Königsröhling (Boletus fuscoroseus)


    Auch von der folgenden Art hatte ich vorher nur einmal ein Einzelexemplar gefunden.
    Silber-Röhrling (Boletus fechtneri)


    Vor dem großen Finale zur Erholung
    Netzstieliger Hexen-Röhrling (Boletus luridus)


    Jubelschrei meines Begleiters. Komm her, ich werd verrückt, ich krieg Gänsehaut. Noch nie vorher gesehen.


    Blaufleckender Purpurröhrling (Boletus rhodopurpureus) luteocupreus


    Im weiteren Verlauf fanden wir 3 weitere Myzelien mit insgesamt 27 Fruchtkörpern, ehe wir uns müde und erschöpft von 10 h Exkursion auf den Heimweg machten.


    Blaufleckender Purpurröhrling (Boletus rhodopurpureus) luteocupreus


    Mein herzlicher Dank gilt meinem Freund Rainer, ohne den ich kaum die Hälfte der Funde entdeckt hätte.


    LG Karl

    Hallo zusammen


    Danke für Eure positiven Resonanzen.


    Bezüglich des schwärzenden Pfifferlings habe ich noch einen kleinen Nachtrag.


    Das linke Grüppchen im Bild verliert schon etwas seine leuchtende Farbe.


    Nach inzwischen gut 24 Stunden beginnt er zu schwärzen.


    Ich beobachte weiter.


    LG Karl

    Hallo Hary


    Ich schließe mich Pablos Meinung an, da ich glaube, das Netz auf drei Bildern erkennen zu können. B. rubrosanguineus habe ich gestern noch zahlreich in der Eifel gesehen. Leider haben alle Bilder einen dicken Blaustich, der den tatsächlichen Eindruck verfälscht.


    LG Karl


    Sehe gerade, dass Du das Netz schon bestätigt hast.

    Hallo zusammen


    Hier jetzt einige Pilze aus verschiedenen Gruppen.


    Ich hätte nicht geglaubt, das ich die beiden folgenden Arten noch mal fotografiere. Bei den jungen unversehrten Fruchtkörpern ohne Schneckenfraß konnte ich nicht nein sagen.


    Perlpilz (Amanita rubrscens)


    Grauer Wulstling (Amanita excelsa)


    Anders sieht es beim der nächsten Art aus, die ich bisher nur einmal gefunden hatte. Schon froh über den Kleinen, musste der nach dem weiteren Fund verpflanzt werden.


    Riesen-Streifling (Amanita ceciliae)


    Diesmal nur ein Einzelexemplar, aber was nicht ist ist kann ja noch werden.
    Braungrüner Zärtling (Entoloma incanum)


    Ein ungewöhnlicher Helmling mit Rettichgeruch und schwarzbraunen Lamellenschneiden.
    Schwarzgezähnelter Rettich-Helmling (Mycena pelianthina)


    Ein Cortinarius bei dem der deutsche Name ebenfalls alles aussagt.
    Blaustiel-Schleimfuß (Cortinarius collinitus)


    Ein Cortinarius, den man nicht mikroskopieren muss, fand sich gleich an 7 Standorten. Das Fleisch läuft in allen Teilen des Fruchtkörpers bei Verletzung orangegelb an.
    Gilbender Rauhkopf (Cortinarius rubicundulus)


    Ein gut erkennbarer Risspilz (ja, sowas gibt es auch ;-)). Intensiver süßlicher Geruch und rötliche Verfärbung auf Druck.
    Birnen-Risspilz (Inocybe fraudans) Einzelfruchtkörper aus zwei Bildern montiert.


    Ein seltener Pfifferling, der in diesem jungen Zustand noch nicht erkennbar ist.
    Schwärzender Pfifferling (Cantharellus melanoxeros)


    Daran konnte ich trotz der selteneren Arten nicht vorbei gehen. Sehr häufig, aber selten so üppig.
    Klebriger Hörnling (Calocera viscosa)


    Auch die ersten Korallen zeigten sich bereits
    Schwefelgelbe Koralle (Ramaria flava) mikroskopisch noch nicht bestätigt


    Goldgelbe Koralle (Ramaria aurea)


    LG Karl

    Hallo Steffen


    Bringe ein kleines Stück Lamelle auf einen Objektträger in konzentrierten Ammoniak, lege ein Deckglas auf und quetsche etwas. Bei C. tenera solltest Du fast sicher nach 1 - 2 Stunden Kristalle sehen. Andernfalls Objektträger rüber Nacht in Kühlschrank legen. Es gibt Arten mit verzögerter Reaktion.


    LG Karl

    Hallo zusammen


    Gestern habe ich 3 Gebiete in der Eifel aufgesucht und war von der Fülle der Pilze geradezu erschlagen. Nach 10 Stunden Exkursionszeit ohne Hin- und Rückfahrt musste ich schweren Herzens den Heimweg antreten.


    Ein ganzer Wald voll Rotbrauner Ledertäblinge (Russula integra) bot die Gelegenheit, sich ein Bild von der enormen Farbvielfalt zu machen.



    Rotstieliger Ledertäubling (Russula olivacea)


    Scharfer Zinnober-Täubling (Russula rubra)


    Frauentäubling grüne Form (Russula cyanoxantha f. pelterauii)


    Und zum guten Schluss der Goldtäubling (Russula aurea)


    Weiter gehts mit Milchlingen


    Fleischblasser Milchling (Lactarius pallidus) einer der schleimigsten Milchlinge


    Fichtenreizker (Lactarius deterrimus)


    Pfeffer-Milchling (Lactarius piperatus)


    Birnen-Milchling oder Brätling (Lactarius volemus)


    Einer der Milchlinge, deren Milch sich in Verbindung mit dem Fleisch korallenrot verfärbt und an dem ich etwas geknobelt habe, weil der Hut meistens stärker runzlig ist. Die extremen Sporen, relativ helle Hutfarbe und schwach medizinische Geruch führten letztlich zum
    Flügelsporigen Milchling (Lactarius pterosporus)


    Später mehr LG Karl

    Hallo Hans


    Von Hemimycena gibt es ca. 35 Arten. Ein erheblicher Teil hat nur wenige durchgehende, stark herablaufende oder adrige Lamellen. Bleiben nur noch 6 Arten. Eine davon hat subglobose Sporen und eine ist nicht rein weiß. Bleiben H. cucullata, H. gypsella, H. lactea und H. pseudolactea. H. gypsella hat noch schlankere Sporen und fliegt raus.
    H. lactea hat maximal 20 durchgehende Lamellen. Sporen zumindest teilweise über 10 µm lang.
    H. pseudolactea durchgehende Lamellen 13 - 25; Sporen bis 8 µm lang.
    Makroskopisch ist H. cucullata die Art mit den meisten durchgehenden Lamellen 29 - 50. Sporen über 10 µm lang
    Dann zähle und messe mal fleißig ;-).


    LG Karl


    PS. Die Angaben sind aus der Gattungsmonogrophie von Antonin & Noordeloos

    Hallo Hans


    Ich halte eher den auf Fichtenzapfen für einen Helmling und die auf Ästchen für Schwindlinge. Auf Fichenstumpf möglicherweise Delicatula integrella und der letzte kann eine Hemimycena sein. Mehr geht zumindest für mich ohne Mikroskop nicht.


    LG Karl, der gerade Täublinge untersucht.

    Hallo Benni


    Ein Achromat ist einfach gesagt eine Nahlinse mit Farbkorrektur. Welchen Dioptrienwert Du wählst, hängt von dem Abbildungsmaßstab ab, den Du erreichen möchtest und natürlich vom eingesetzten Objektiv ab.


    LG Karl

    Hallo Ingo und Pablo


    Ich habe mich etwas in die Agaricus-Arbeit von Parra (Fungi Europaei 1a) eingelesen. Er führt neben A. essettei und A. sylvicola noch A. abruptibulbus als eigene Art, wobei auch von A. abruptibulbus (ursprünglich aus Amerika beschrieben) europäische Kollektionen vorliegen. Eine Trennung ist mir auch nach mehrmaligem Lesen ohne DNA-Analysen nicht möglich. Am meisten überrascht, dass die Abbildungen von A. sylvicola eine stark abgesetzte zum Teil rechtwinklig abstehende Stielknolle besitzen womit ein mögliches makroskopisches Merkmal zur Trennung wegfällt. Im Schlüssel erfolgt die Trennung Sporen breiter oder schmaler 4,8 µm, wobei dann A. essettei bei beiden Alternativen ausgeschlüsselt wird. Die Trennung im Schlüssel erfolgt dann über die Positonen einzelner Basenpaare, wenn ich das richtig sehe. Für Feldmykologen jedenfalls ein echter Witz und ich kann nur von der Anschaffung des Buches abraten, zumal noch neue Arten beschrieben werden, die wohl auch nur mittels Sequenzierung zu trennen sind.


    LG Karl

    Hallo Mario


    Ohne Mikro und genauere Angaben kann ich leider keine nähere Aussage machen, außer das es nicht I. mixtilis ist . Es gibt etliche gerandet knollige Arten mit und ohne Cortina und sowohl bei Glatt- als auch bei Eckigsporern.


    LG Karl

    Hallo Eike


    Die warzig/noppigen Velumzellen sprechen für eine Art aus der Subsektion Narcotici, die jedoch alle wesentlich größerer Zystiden besitzen. Könntest Du das mal überprüfen? Kann es sein, das Du C. radicans meinst und nicht C. radianas (habe ich jedenfalls noch nie gehört). Die Sporen passen wirklich nicht, da sie für diese Art zu schmal sind. C. narcoticus könnte schon eher hinkommen. Beide stehen in der gleichen Subsektion.


    LG Karl


    PS. Ich meine natürlich die alten Subsektionen von Coprinus, heute stehen die Arten in Coprinopsis