Beiträge von Karl W

    Hallo Holger


    R. stricta wächst fast immer in Verbindung mit Laubholz oder in Laubstreu und eine braune KOH-Reaktion ist zumindest mir nicht bekannt. R. eumorpha kann sich nach Christan je nach Feuchtigkeitsgrad auch statt rosa mal rosabraun bis rotbraun verfärben. Ein Blick auf die Sporen (bei R. eumorpha stachelig) würde das Problem lösen.


    LG Karl

    Hallo Nobi


    Freut mich, das die Täublingsbeiträge Dir gefallen. Was die Bestimmbarkeit angeht, so können einen Täublinge manchmal fast in den Wahnsinn treiben aber je mehr man kennen lernt, um so einfacher wird es. Aus der Foetens-Gruppe hatte ich alle schon in der Hand und die gehen dann irgendwann auch ohne Mikro. Das Gleiche gilt seit letzter Woche auch für die Scwärztäublinge. An einer unbekannten Art, kann ich aber auch Stunden herumknobeln. Außerdem kann ich mich an dieser Stelle gleich bei Felix Hampe für zahlreiche Tipps und fruchtbare Diskussionen bedanken, was ich im Beitrag vergessen habe.


    LG Karl

    Hallo Markus


    Zu 1 hat Mario schon das wesentliche gesagt. Ein Sporenabdruck ist auch noch sinnvoll


    Zu 2 eindeutig R. virescens, wie Mario schon schrieb


    Zu 3 Wenn die Lamellenschneiden braun sind, wie Du schreibst, siehe mal mit der Lupe, ob sie nur braun punktiert sind. Dann wird es der Morsetäubling R. illota sein.


    LG Karl

    Hallo zusammen


    Da die Täublinge fast ihren Maximalaspekt erreichen, möchte ich Euch noch einige Arten vorstellen.


    Ein Weißtäubling, der sich schon unterirdisch entwickelt und mit bereits aufgeschirmtem Hut zum Vorschein kommt, weshalb dieser meist mit Erdresten bedeckt ist. Man unterscheidet zwei Arten, die aber kaum sinnvoll zu trennen sind, da alle möglichen Übergangsformen vorkommen. Den gemeinen Weiß-Täubling (Russual delica) mit etwas entfernter stehenden Lamellen und den Schmalblättrigen Weiß-Täubling (Russula chloroides) mit blauem Reflex in den Lamellen oder einem bläulichen Ring am Stielansatz. Zum Verwechseln ähnlich ist der Wollige Milchling (Lactarius vellereus), da ältere Exemplare häufiger nicht mehr milchen.


    Ich nenne ihn mal Schmalblättriger Weiß-Täubling (Lactarius chloroides)


    Einer der Speitäublinge mit weißen Lamellen und scharfem Geschmack, von dem mehrere Arten und Varietäten beschrieben sind. Nach Sarnari kommt die Art auch im Laubwald vor.


    Kiefern Spei-Täubling (Russula silvestris)


    Ebenfalls scharf, jedoch fast immer mit rotviolettem Stiel, reif cremefarbenen Lamellen, obstartigem Geruch und (leider) auch mit möglichen Doppelgängern.


    Stachelbeertäubling (Russula queletii)



    Ein milder, kleiner, sehr gebrechlicher Täubling mit reif satt ockefarbenen Lamellen, der wegen seiner variablen Hutfarbe mit mehreren Arten zu verwechseln ist. Typisch ist das Vorkommen im Fichtenwald.


    Geriefter Weichtäubling (Russula nauseosa)


    Wesentlich kräfige, ebenfalls ockerfarbene Lamellen, jedoch scharfem Geschmack ist der recht farbvariable und meist im Buchenwald auf Kalk vorkommende


    Weinroter Dotter-Täubling (Russula decipiens)



    Ein Pilz aus einer Gruppe von mehreren ähnlichen Arten mit ockergelben bis bräunlichen Farben und scharfem Geschmack ist der Gemeine Stink-Täubling. Seine Doppelgänger unterscheiden sich durch Gelbfärbung im Stielfleisch bei Reaktion mit Kalilauge Gilbender Stink-Täubling (R. subfoetens), intensivem marzipanartigen Geruch Mandeltäubling (R. grat/laucoserasii), braunen Pünktchen an der Lamelenschneide Morsetäubling (Russula illota) und der seltene Starkduftende Stink-Täubling (R. frarantissima) mit einem fast unbeschreiblichen Geruch mit stechender Komponente.


    Gemeiner Stink-Täubling (Russula foetens)


    Sehr festfleischig, mit kaum abziehbarer Huthaut, fast mildem Geschmack und meist Rottönen am Stiel


    Harte Zinnobertäubling (Russula rosea) oft noch R. lepida.


    Ein Heringstäubling, den man meist im Fichtenwald findet. Wie bei anderen Vertretern seiner Gruppe färbt sich der Stiel bei Berührung in kurzer Zeit braun und ein deutlicher, fischartiger Geruch tritt spätestens nach quetschen der Lamellen auf.


    Roter-Herings-Täubling (Russula xerampelina)


    Zum Abschluss noch ein interessanter Milchling mit gelblicher Farbe, dessen Milch sich (auch isoliert vom Fleisch) nach gut 10 Minuten violett verfärbt.


    Hellgelber Violett-Milchling (Lactarius flavidus)



    LG Karl


    PS. Wer Rechtschreibfähler findet, darf sie behalten ;-). Habe den Text nur überflogen, da ich noch einen Risspilz mikroskopieren muss.

    Hallo Holger


    Toller Bericht mit sehr schönen Bildern. Die drei Pfifferlinge im direkten Vergleich finde ich interessant und das reichliche Saftlingsvorkommen ist natürlich toll. Noch interessanter finde ich allerdings den Eingemogelten. Mit Sicherheit ein Rötling aus der Untergattung Leptonia. Die Espenrotkappe würde ich Laubwald-Rotkappe nennen, da es noch eine Art unter Espen mit fast weißem Stiel gibt.


    LG Karl

    Hallo Ralf


    Sehr schöne Funde, besonders C. friesii und P. flammans. Der rote Täubling geht ohne Sporenpulverfarbe nicht. Ein guter Kandidat ist R. pseudointegra, der hat im Gegensatz zur Lamellenfarbe ziemlich dunkles Sporenpulver.


    LG Karl

    Hallo Verena


    Wenn die gelben schleimig/schmierige Hüte und Stiele hatten, ist das wahrscheinlich H. glutinipes.


    LG Karl

    Hallo Pablo


    Danke für deine ausführliche Antwort, mit der meine Bedenken weitestgehend zerstreut sind. R. violeipes war für mich auch sicher. Wenn die violetten dazu gehören, wie du schreibst, ist das eine tolle Kollektion. Das der würzige Tellerling so hell sein kann, hätte ich nicht gedacht. So wie auf dem weiteren Bild passt Die Farbe des Milchlings sehr viel besser. Mögliche Alternativen zum Goldtäubling kann ich Dir ohne mikroskopische Merkmale nicht nennen. Eine Untersuchung der Huthaut würde sofort Klarheit geben, da R. aurea weder primordiale Hyphen noch Dermatozystiden hat. Trau dich ruhig mal etwas näher an die Täublinge ran. Für einen Überblick der HDS reicht auch Kongorot. An die Untersuchungen in Karbolfuchsin und Sufovanilin kann man später immer noch rantasten.


    LG Karl

    Hallo Pablo


    Ein schöner Reigen aus verschiedensten Gruppen!


    Zu einigen habe ich leichte Bedenken oder Fragen:
    Woran machst Du L. fulvissimus fest? Normalerweise sind Hut und Stiel wesentlich freudiger gefärbt.


    Der Würzige Tellerling kommt mir extrem blass vor. Der Lamellenansatz sollte breit angewachsen bis leicht herablaufend sein. Sieht nicht danach aus, was bei dem jungen Exemplar aber täuschen kann.


    Russula aurea ist mir zu "banal" gefärbt und zumindest die sollte die Lamellenschneide intensiver gelb sein. Kann natürlich bei den alten Fruchtkörpern auch täuschen. Hattest Du den kleinen mal umgedreht?


    Russula violeipes soll laut Beschreibung wohl mal so aussehen können. Bestimmt R. violepes sind die Kleinen in der Mitte. Bist Du ganz sicher nicht zwei Arten vermischt zu haben?



    Zwei gute Nachrichten:


    G. luxurians halte ich für sicher, wenn man die Stielbasis betrachtet.
    Der Bluthelmling ist auch sicher. Er blasst immer sehr schnell aus, aber man sieht ja bei genauem Betrachten noch wie das Blut spritzt ;-). Schon fast eine Ironie, dass dieses Merkmal auf dem schönen Bild von Karl-Heinz fehlt.


    LG Karl

    Hallo Hans


    Mit Deinen ausführlichen Beschreibungen kann man echt was anfangen. Jeder, der eine Suchanfrage hat, sollte sich daran ein Beispiel nehmen.
    C. brunneus passt in meinen Augen sehr gut. Aussehen, Standort und Sporen sind in Ordnung. Die Stielbekleidung ist jung weiß und wird wohl durch ausgefallene Sporen rostfarben.


    LG Karl

    Hallo Mario


    Schöne Ergänzung! Der Täubling wird schon R. pectinatoides sein, wenn er nicht scharf war. Rötliche Flecken an der Stielbasis sprechen dafür. Leider hat der die nicht immer, sonst wäre er leichter zu erkennen.


    LG Karl

    Bevor ich morgen wieder in die Eifel fahre, hier noch die weiteren Funde. Da hier viele Speisepilzsammler mit lesen kann ich sagen, dass die ergiebigen Vorkommen der Sommersteinpilze in der Eifel vorbei sind, was mich aber nicht wirklich betrübt.


    Andere Röhrlinge findet man noch gelegentlich, wobei beim ersten Exemplar eine Schnecke zwar eine Schleimspur hinterlassen, aber dankenswerterweise nur die Rückseite angefressen hat. Daher ein fast makelloses Exemplar mit Kind.


    Flockenstieliger Hexenröhrling (Boletus erythropus)


    Nicht weniger ansehnlich aber wenig schmackhaft ;-). Über bitteren Geschmack oder milde Formen wurde ja schon einiges geschrieben. Der war so was von bitter, dass man sich schon beim Berühren der Röhren mit der Zunge schütteln musste. Auf eine weitere Geschmacksprobe habe ich gerne verzichtet.


    Gallen Röhrling (Thylopilus felleus), falls er nicht inzwischen die Gattung geändert hat.


    Nur von drei Standorten in der Eifel bekannt und auch schon da. Ein Pilz mit trockenem Hut und Stiel, dem man die Zugehörigkeit zu seiner Gattung kaum ansieht.


    Geflecktblättriger Purpur-Schneckling (Hygrophorus russula)


    Jetzt wird es noch etwas bunter. Ein Schleierling aus der Gruppe der Gruppe der Hautköpfe, der sich von ähnlichen Arten durch Olivtöne im Fleisch unterscheidet.


    Orangerandiger Hautkopf (Cortinarius malicorius)


    In einem Kalksteinbruch fanden wir tatsächlich schon zwei Saftlinge. Der erste gehört in eine Gruppe von gelben, spitzkegeligen, nicht schwärzenden Arten, in der unterschiedliche Varietäten und Formen beschrieben sind, die sich fast nur Durch die Sporen unterscheiden.


    Spitzgebuckelter Saftling (Hygrocybe acutoconica var. konradii) oft noch (Hygrocybe persistens)


    Ein Winzling mit 5 mm Hutdurchesser. Einer der Saftlinge mit feinfizigen Hut und trockenen Stiel, der sich von ähnlichen Arten durch Kristalle in der Lamellentrama unterscheidet.


    Kalkliebender Filz-Saftling (Hygrocybe calciphila)


    Nach diesen Funden mussten wir uns unbedingt noch eine Wiese ansehen, die im Spätherbst oft zahlreiche Saftlinge beherbergt und es war fast wie ein Traum. 9 Myzelien mit sicherlich 100 Exemplaren von bis zu 8 cm Durchmesser. Was für ein Abschluss eines eh schon erfolgreichen Tages.


    Feurschuppiger Saftling (Hygrocybe intermedia)


    Viel Spass beim Betrachten, Karl

    Ja Tuppie, Täublinge auch. Ich hatte letzte Woche schon welche gezeigt und umfangreich ist gar kein Ausdruck. Die verschiedenen Farben können einen manchmal zur Verzweiflung bringen. Ich habe schon mal halb scherzhaft gesagt: "Nur noch schwarz/weiß Fotos und Bestimmung nach Geruch, Chemie und Mikroskopie". Bei R. veternosa wäre ich damit schneller ans Ziel gekommen.


    LG Karl