Beiträge von Climbingfreak

    Wenn ich aber in Steinpilz-Granulat, oder wie in diesem Fall in Steinpilzpulver immer wieder auf Hypomyces-Konidien stoße, dann kann ich das schlecht ignorieren, auch wenn ich eigentlich nur die Sortenreinheit untersuchen soll. Wenn ich aber ein Art von Grenzwert der Kontamination mit Goldschimmel kennen würde, ab der ein Verzehr problematisch ist, dann hätte ich ein besseres Gefühl, die paar Konidien zu ignorieren - oder eben zu warnen.

    Bei Mutterkorn im Mehl gibt es ja auch eine recht hohe Toleranzgrenze, was noch zulässig ist, obwohl Mutterkorn hoch toxisch ist. Das könnte ich mir bei Hypomyces eben auch vorstellen, darum meine Anfrage, ob da jemand Grenzwerte kennt oder überhaupt irgendwas amtliches dazu.


    beste Grüße,

    Andreas

    Hi,


    du kannst davon ausgehen, dass du immer irgendwelche Kontaminationen mit Goldschimmel hast, da die Pilze ja gesammelt werden und wir davon ausgehen können, dass die schimmligen FK erst nach dem Sammeln aussortiert werden. Ich gehe davon aus, dass die Sammler sammeln ohne auf die Beschaffenheit des Produktes zu achten. Wenn du FK, die ok sind, und schimmlige FK in einem Korb hast, dann sind Kontaminationen der "guten" FK definitiv gegeben. Wenn es "nur ein paar" Sporen sind, dann würde ich das max. erwähnen, dass du welche gefunden hast unter "sonstige Bemerkungen". Wenn es aber hunderte/tausende sind, dann würde ich das schon unter Kontamination einordnen. Im Endeffekt aber hast du "nur" den Arbeitsauftrag die Proben nach Fremdpilzen und Fremdpflanzenbesatz etz. zu untersuchen. Wenn du jetzt auch noch nach Schimmelsporen mikroskopierst, erbringst du eine Leistung, für die du nicht bezahlt wirst. Ich sehe das an der Stelle pragmatisch.


    l.g.

    Stefan

    Mein FB-Freund Rüth Barski bezeichnet die Rindenmulchmorcheln als Morchella importuna. Ob die nun wirklich so heißt oder nicht. Ich sehe die "Rindenmulchmorchel" hier auch; beim 2. Bild mit einem komischen Wuchs evtl.


    l.g.

    Stefan

    Hallo ihr lieben,


    vorgestern hat Corne sich bei mir gemeldet ob wir nicht am Samstag wo hin fahren wollen. "Dorthin wo es Morcheln geben könnte". In Dresden sind Morcheln Mangelware, aber ich kenne einen schönen Schlosspark mit auwaldähnlichen Randbereichen, der Schlosspark Hermsdorf.


    Gleich beim Eintreffen habe ich nach Microbotryum pustulatum geschaut. Er war erwartungsgemäß wieder da.



    Vorgestelllt habe ich den Pilz schon Mal hier: Bemerkenswerte (Erst)Funde Teil 2 - der Schlangenbrand


    Tranzschelia fusca, den Anemonenrost hatte ich hingegen da noch nicht gefunden.



    Trotz langer und ausdauender Suche haben wir keinen Anemonenbecherling finden können. Corne hat ja in letzter Zeit ein Fundhändchen für Becherlinge entwickelt. Dafür gibt es einen Trostschnappschuss von einer schönen Anemonenblüte.



    Vor Ort war uns diese Pflanze nicht ganz klar. Inzwischen konnte ich die aber als Zweiblättrige Schattenblume Maianthemum bifolium absichern.



    Fund von Corne, Hypoxylon cf fuscum. Ich hab den zur Sicherheit fürs Mikro mitgenommen.



    In einem sumpfigen Bereich gab es die Sumpfdotterblume Caltha palustris reichlich.



    Blühende Hainbuchen



    Alle meine Graugänschen



    Blick zum Schloss Hermsdorf



    Versuch die schönen Pastelltöne des Wiesenschaumkraut Cardamine pratensis fotografisch festzuhalten.



    Wir hatten noch etwas Zeit und sind noch weiter gefahren, weil mir jemand erzählt hatte, dass er vor 20 Jahren im sauren Sandkieferwald Spitzmorcheln gefunden hatte. Spitzmorcheln fanden wir nicht. Dafür aber die hier. Die Schwarzweiße Becherlorchel Helvella leucomelaena. Wurde mir vor ein paar Jahren mal gezeigt und seit dem habe ich die nicht mehr gesehen. Ich habe mich sehr gefreut.



    Hier gehe ich von eingetrockneten Glänzenden Schwarzborstlingen Pseudoplectania nigrella aus. Die kommen unters Mikro und dann wissen wirs.



    Die obligatorische Giftlorchel für Tricholomopsis-Christoph darf natürlich auch nicht fehlen.



    Verabschieden möchte ich mich mit einem echten Wunder Allium paradoxum, der Wunderlauch.



    Pardoxerweise habe ich zumindest Freitag Abend eine Quotenmorchel gefunden, die sich zwischen einer Pflanzmatte und dem Bordstein im Nachbargarten durchgezwängt hatte. Zum Essen war die nix mehr. Ich habe die aber fürs Mikro dennoch mitgenommen.



    l.g.

    Stefan

    Hi,


    Morchel in jedem Fall. Ich sehe aber hier eher eine Speisemorchel i.w.S. (wegen der deutlichen Waben) als eine Spitzmorchel i.w.S.


    l.g.

    Stefan

    Das ist gut zu wissen. Mir fehlt da einfach die Erfahrung, schwierig eben wenn man bisher noch keinen Risspilz in der Hand hatte.

    Das sind typische Wegrandpilze; die meisten mit 1-2 cm Hutdurchmesser recht klein und ansonsten häufig. Natürlich gibt es auch sehr seltene Arten. Ich gehe mit dir jede Wette ein, dass du bestimmt schon Risspilze in der Hand hattest. Du hast die nur nicht als solche erkannt. Ab Mai/Juni kommen die ersten. Dieses Jahr wirst du fündig. Ich verspreche es dir.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    an der Stelle gehts aber nicht um Mykotoxine. Das ist eine andere Baustelle.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    leg doch mal das Blatt in eine feuchte Kammer, bzw. "Windbeutel" (Plastiktüte nehmen, 2-3 Tropfen Wasser rein, Blatt rein, aufpusten und luftdicht verschließen). In 1-2 Tagen wird was wachsen und dann sehen wir weiter.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    ein "richtiger" Risspilz hätte auch nie so einen fragilen, hohlen Stiel. Die Sporenpulverfarbe passt auch nicht so recht, denn die meisten Arten haben olivbraunes Sporenpulver.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    das einzige, was mir noch einfällt, ist das.


    https://www.dghm-richt-warnwer…nte/kraeuter-und-gewuerze


    Zu "meiner" Zeit (als ich mein "Amtsjahr" absolvierte) waren die öffentlich noch zugänglich. Jetzt zumindest muss man sich registrieren, wenn nicht sogar noch was bezahlen. ==Gnolm21


    Da gehts aber eher nur allg. um Schimmel (nicht weiter differenziert!) und nicht als Einzelkonidien, sondern als kbE auf einer Agarplatte. Zumindest war das damals so.


    Im Endeffekt hast du nur 2 Möglichkeiten:


    1. den FA-Tox fragen, ob die was dazu wissen

    2. die Firma informieren mit dem Hinweis sich mit dem zuständigen Lebensmittelüberwachungsamt in Verbindung zu setzen. Die können eine Stellungnahme beim BfR zu dem Thema erwirken und dann hast du deine Handhabe, wie du das beurteilst.


    So wie ich die Situation einschätze, gibt es dazu noch keine Einschätzung und in solchen Fällen haben auch die Gutachter vom Amt große Probleme. Die können aber beim BfR eine Stellungnahme erbeten. Wir Privatleute können das meines Erachtens nicht. Oder vielleicht doch, wenn man mal nett nachfragt?...


    l.g.

    Stefan

    Hi Andreas,


    dazu gibt es meines Wissens keine offiziellen "Richtlinien". Vielleicht hat der Lebensmittelverband Deutschland (ehemals BLL) als Spitzenverband der lebensmittelverarbeitenden Industrie eine Art freiwillige Selbsterklärung dazu verfasst.


    Offizielle rechtliche Vorgaben gibt es dazu nicht.


    Übrigens noch eine Sache, die viele nicht wissen. Das Deutsche Lebensmittelbuch spiegelt die Verbrauchererwartung/Verkehrsauffassung nach

    (§11 Abs. 2 Nr. 2b LFGB) wider. Demnach ist es verboten Produkte, die "hinsichtlich ihrer Beschaffenheit von der Verkehrsauffassung abweichen und dadurch in ihrem Wert, insbesondere in ihrem Nähr- oder Genusswert oder in ihrer Brauchbarkeit nicht unerheblich gemindert sind", ohne ausreichende Kenntlichmachung in den Verkehr zu bringen.


    Aus privater Gutachtersicht reicht es rechtlich aus, die Firma, welche die getrockneten Steinpilze in Verkehr bringt, über die starke Kontamination mit Hypomyces zu informieren. Die Firma muss entscheiden, was sie dann mit der Info tut. Diese Entscheidung kannst du ihr nicht abnehmen Andreas, zumal du ja "nur" Mykologe und kein Lebensmittelchemiker mit 2. Staatsexamen, Lebensmittelkontrolleur bzw. Tierarzt bist.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    zur letzten Absicherung hättest du noch ein Schnittbild machen können, dann wären dir die schmalen Lamellen aufgefallen, was noch ein wichtiges Bestimmungsmerkmal gewesen wäre. Ansonsten sehe ich hier auch einen Mairitterling.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    bis wann brauchst du das? Ich kenne eine Stelle von A. bohusii, aber ob die dieses Jahr fruktifiziert, kann ich nicht sagen. Ich werde die auf jeden Fall checken, aber vor Juli wird dort garantiert nix wachsen. Ansonsten beteilige ich mich gerne an dem Projekt. Nur habe ich aktuell keine der genannten Champis im Herbar.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    zur Artbestimmung kann ich nix beitragen, aber es gibt auch einjährige Ganodermas; insbesondere bei denen aus dem Lucidum-Aggregat.


    Mehrjährig sind "nur" der Flache und der Wulstsige, meines Wissens nach. Ich hatte früher mal im Pflaumenbaum einen G. lucidum agg., der einjährig war.


    l.g.

    Stefan

    Hi,


    ja auch von meiner Seite einen großen Dank für den tollen Vortrag an dich Elisabeth.


    Ich kann jetzt auch schon einen neuen Vortrag ankündigen. Renate hält ihren Vortrag am 12.5. "Schnittbilder von Röhrlingen". Sie zeigt die Schnittbilder "frisch" uind 24h nach dem Aufschneiden im Kühlschrank gelagert im Vergleich. Bin sehr gespannt, was da alles so rauskommt.


    l.g.

    Stefan