Hallo Joli,
schön, daß es bei diesem Wetter doch etwas gibt.
Ich möchte meinen Vorrednern bezüglich der Myxos zustimmen: Arcyria denudata und Fuligo septica var. candida.
Bild Nr. 7 halte ich für Gloeophyllum odoratum, die Fenchel-Tramete. Falls Du was abgemacht hast, riech mal dran.
Schöne Grüße
Ulla
Beiträge von lamproderma
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Hallo Matthias, interessanter Fund. Die Art gehört auf jeden Fall zu den Physarales. Für mich scheidet Physarum oder Badhamia aus, da stimmt das Capillitium nicht. Ich denke eher in Richtung Didymium oder Diderma. Da die Peridie kalkarm ist, ist die Bestimmung nicht so einfach. man müßte zunächst mal klären ob die Fruchtkörper gestielt sind oder sitzend. Haben sie eine Columella? Didymium müßte Kalkkristalle auf der Peridie haben, aber das fällt wohl wegen der Kalkfreiheit flach. Man muß immer damit rechnen, daß Schleimis mit eigentlich kalkhaltiger Peridie auch mal kalkfrei erscheinen (durch Witterungs- und Wachstumseinflüsse) und dadurch sich der Bestimmung entziehen. Diderma hat eigentlich auch eine kalkhaltige Peridie ohne Kalkkristalle. Von Deinen Fotos kann man nur eventuell mit den Sporen arbeiten: da käme Didymium squamulosum in Betracht, müßte aber einen kurzen weißen Stiel haben (manchmal aber auch ohne), aber auf jeden Fall eine weiße Columella. Diderma spumarioides paßt auch mit der Sporengröße und der Sporenskulptur. Wächst aber eigentlich mehr gesellig und gehäuft mit viel Kalk in der Peridie. Hast Du ein Exsikkat des Fundes? Ich würde es mir gern mal ansehen, falls Du es mir zur Bestimmung zur Verfügung stellen willst. Dann melde Dich, schöne Grüße,
Ulla -
Hallo Rika,
falls Du es doch mal mit einer Feuchtkammer-Kultur versuchen willst, das ist wirklich einfach:
Ich nehme eine flache Plastikdose, lege sie mit angefeuchtetem Küchenpapier oder Zellstoff (nicht zu naß, sonst schimmelts) aus und breite darauf das Substrat aus: Rindenstücke von verschiedenen Bäumen, Erlenzapfen, Ästchen oder auch Laub (meist ohne darauf schon unreife Myxos zu sehen). Für coprophile Pilze (es gibt aber nur wenige Myxos, die auf diesem Substrat wachsen) eignet sich auch natürlich auch irgendwelche "Kacke" (frag mal Nobi). Dann Deckel drauf wegen des gleichmäßigen Mikroklimas (zu Hause ist die Luftfeuchtigkeit meist zu niedrig, auch stören stärkere Luftbewegungen). Dann heißt es warten und hoffen, daß was dran kommt ;)und man kann dann die Entwicklung vom Plasmodium-Stadium (das sollte man dann möglichst nur wenig stören) bis zum reifen Fruchtkörper beobachten. So kann man vor allem sehr kleine Arten nachweisen wie z.B. Licea, Paradiacheopsis, sehr kleine Cribrarien etc. Jetzt im Sommer werden diese Kulturen aber oft nichts, da das Substrat schnell an zu schimmeln anfängt. Besser ist es im Winterhalbjahr. Da findet man ja draußen sowieso weniger und hat mehr Zeit. Vielleicht hast Du Lust bekommen? Viel Glück und viele Grüße
Ulla -
Hallo Rika, das fellartige Aussehen kommt eigentlich nur von der Trockenheit, so findet man im Hochsommer Ceratiomyxa f. meistens.
freundliche Grüße
ulla -
Hallo Rika,
Mit Tubifera ferruginosa liegst Du ganz richtig.
Allerdings hattest Du Glück, daß die Fruchtkörper einigermaßen ausgereift sind. Das klappt nicht immer wenn man unreife Schleimis sammelt. Durch Veränderung der äußeren Bedingungen (durch Entnahme aus der Natur) reagieren die Schleimis auch oft so, daß sie nicht mehr ausreifen. Man muß auch einen gewisses Reifestadium abpassen. Auch brauchen manche Arten relativ lange und Ungestörtheit um auszureifen.
Am besten kann man die einzelnen Entwicklungstadien beobachten, wenn man Feuchtkammerkulturen mit geeigneten Substraten anlegt und diese regelmäßig kontrolliert. Das bietet sich vor allem im Winterhalbjahr an, wo es sowieso nicht viel gibt.
Schönen Abend
Ulla -
Hallo Hartmut,
der Schleimi ist Arcyria pomiformis. Ist das Fundgebiet noch Sachsen-Anhalt? Wenn ja, schick mir doch bitte die genauen Funddaten für meine Myxo-Sachsen-Anhalt-Flora,
danke und schönen Abend
Ulla -
Hallo Eike,
schöne Craterium minutum. Bei uns in Sachsen-Anhalt ist die Art auch nicht selten, sie wächst gern und meist auf Laub oder Laubholzresten. Allerdings ist Craterium leucocephalum häufiger. Die kommt auch auf Laub vor und hat keinen begrenzten Deckel, sondern bricht oben einfach so auf und hat eine kalhaltige Peridie.
Schöne Grüße
Ulla -
Hallo abeja,
die Fuligo würde ich als Fuligo septica var. rufa bezeichnen. Die hat immer diese schaumig rötliche Kruste. Die Kalkknoten im Innern sind auch etwas rötlich.
Die Stemonitis ist ohne zu mikroskopieren nicht zu bestimmen. St. fusca hat netzige Sporen und St. axifera fast glatte. Allerdings sprechen die zugespitzen Sporangien makroskopisch für axifera. Aber bitte untersuche das noch mal mikroskopisch.
Die Lycogala würde ich auf jeden Fall bei epidendrum einordnen.
Gruß Ulla