Hallo Pablo,
da hast Du ja einen interessanten Fund gemacht. Ich denke, daß man leider ohne Mikroskop da nicht viel weiter kommt, wenigstens die Sporenform sollte dann entscheiden ob es eine Entoloma ist. Aber ich kenne nur sehr wenigen Entolomen die auch manchmal auf Holz oder holzhaltigem Substrat wachsen. Clitopilus-Arten wachsen manchmal auf Holz, sind aber eher weißlich, nicht so filzig, Rhodocybe wächst eigentlich nicht auf Holz.
Es scheint ja ein Hellsporer zu sein, da fallen Arten wie Phaeocollybia und Flammulaster raus. Omphalina kenn ich nicht wirklich.
Vielleicht kannst Du doch mal mikroskopieren und dann was dazu sagen. Wäre sehr interessant!
lG
Ulla
Beiträge von lamproderma
-
-
Hallo Earl,
Pilz Nr. 1 ist ziemlich sicher der Nordische Milchling, Lactarius trivialis, ein scharfer Milchling, wächst bei Fichte oder auch bei Birke.
schöne Grüße,
Ulla -
Hallo bbq,
Nr. 2 würde ich auch als Russula violeipes bezeichnen, den Milchling würde ich für Lactarius subdulcis, den Buchen-Milchling halten, da er milde, weiße, nicht verfärbende Milch hat.
Bie beiden anderen Täublinge lassen sich makroskopisch sicher nicht sicher bestimmen, da es da viele ähnliche Arten gibt und der Komplex um die grünlich-bläulichen Arten ziemlich schwierig und unklar ist.
Schöne Grüße
Ulla -
Hallo Pablo, nochmal zum Thema Ringloser Butterpilz ohne Kiefer.
Es gibt zwar in der Bestimmungsliteratur weitgehend kein Hinweis auf andere Mykorrhiza-Partner als Kiefer, aber es gibt einige Literaturstellen vorwiegend aus den neuen Bundesländern, die immer wieder das Vorkommen dieses Pilzes bei Birke beobachtet haben (z.B. von F. Gröger im Mykologischen Mitteilungsblatt von 1990, H. Thiel im gleichen Heft) Auch im Sonderheft des Tintlings von 2003, dem "Birkentintling" finden sich mehrere Hinweise auf Funde des Ringlosen Butterpilzes bei Birke von diversen Findern. Der Untergrund ist meist auf basischen Böden wie Kalk oder Gips, aber auch Zechstein.
Wie ich schon schrieb, kommt diese Art bei uns sehr häufig in Tagebaufolgelandschaften oder anderen Pioniervegetationen (z.B. Steinbrüche) vor. Vielleicht ist das der Grund daß dann eventuell auch Mykorrhiza mit Birke eingegangen wird.
lg Ulla -
Beorn schrieb: Bei den Birken wächst auch mindestens eine Kiefer.
LG, Pablo.
Hallo Pablo,
ich muß Dir da mal wiedersprechen. Bei uns (vor allem in Tagebaufolgelandschaften) findet man den Ringlosen Butterpilz häufig auch bei Birke ohne das weit und breit eine Kiefer in der Nähe wäre.
Schönen Abend,
Ulla -
hallo Nado,
schöne Fotos von Deinen Funden.
Zur Nr. 12. würde ich vielleicht auf den Zimtfarbenen Weichporling tippen (Hapalopilus rutilans). Nr. 17 könnte ein Lacktrichterling sein (Laccaria spec.). Da würden weitere Detailaufnahmen wenigstens zur Gattung führen. Weitere Bestimmung zur Art nur mikroskopisch. Nr. 19 würde ich vielleicht eher zu der Fenchel-Tramete - Gloeophyllum odoratum stellen. Roch er nach Anis/Fenchel?
Und bei Nr. 21 fehlt mir für Macrolepiota procera der genatterte Stiel. Falls er rötet, könnte das eher in Richtung Macrolepiota rhacodes - Safran-Schirmling gehen. Falls nicht, kommen noch ein paar andere Arten in Frage, die man genauer untersuchen müßte. -
Hallo Jani,
Deinen Pilz Nr. 2 halte ich für einen Falschen Pfifferling, Hygrophoropsis aurantiaca, schon etwas ältlich.
Nr. 5 ist der Riesen-Champignon, Agaricus augustus
Die anderen hast Du richtig bestimmt, allerdings bin ich bei dem Täubling nicht sicher, das Foto ist nicht so doll. Das könnte auch was anderes sein, da keine Angaben vom Biotiop dabei sind, aber bei Täublingen halte ich mich meist raus. Der Geschmacktstest für die Entscheidung auf Eßbarkeit ist davon unabhängig.
Schönen Sonntag-Abend
Ulla -
Hallo,
Leider kenne ich mich mit der Gattung Coltricia - Dauerporling nicht 100%ig aus, aber wie ein Gebänderter Dauerporling (wächst meist im Nadelwald auf sandigen Böden) sieht das nicht aus. Es gibt noch andere Arten in dieser Gattung, z.B. Coltricia cinnamomea. der soll im Laubwald wachsen (manchmal auf morschem Holz, oft bei Fagus) oder C. montagnei (Hut relativ dickfleischig, nicht gezont, in Nadelwäldern auf Erde). Das müßte man auf jeden Fall noch mal abklären. Deine Fruchtkörper sind noch recht jung. Vielleicht hilft Dir das weiter,
schönen Sonntag noch
Ulla -
Hallo,
zum Birkenporling will ich nichts weiter sagen, da haben schon andere ihren Kommentar abgegeben.
Bei Deinem zweiten Porling vermute ich den Kiefern-Braunporling. Du hast leider nicht das Substrat genannt. Der Kiefern-Braunporling - Phaeolus schweinizii- wächst an Kiefern aber auch an Lärche, meist an Stubben.
Vielleicht paßts. Ist glaube ich kein Heilpilz.
Schönen Sonntag noch,
Ulla -
Hallo Joli,
muß gleich dazu sagen, daß ich auch Anfänger beim Bestimmen von Scheidenstreiflingen bin. Für A. crocea halte ich es allerdings nicht.
Nach einem Vortrag über Scheidenstreiflinge von Christoph Hahn während einer Pilztagung der letzten Jahre bin ich der Meinung, daß man ohne genauere mikroskopische Untersuchung diese Pilze nicht näher bestimmen kann. Man muß auf jeden Fall die Volva untersuchen ob sie z.B. Sphaerocysten hat.
Viele Grüße
Ulla -
Hallo Joli,
ich würde eher in Richtung Lactarius zonarius, dem Gezonten Milchling tendieren. Lactarius torminosus ist immer etwas zottig am Hutrand und auf dem Hut und die Hutfarbe geht mehr ins rötliche. Das Biotop mit Buchen würde auch eher zu zonarius passen.
Viele Grüße
Ulla -
Hallo Lothar, der Porling ist auf jedenfall ein Lackporling, Ganoderma. Da er noch recht jung ist sollte man vielleicht abwarten ob er noch einen Stiel ausbildet der so rotbraun glänzt wie schon im letzten Foto gut zu sehen ist. Dann müßte es der Glänzende Lackporling sein, Ganoderma lucidum.
Viele Grüße
Ulla -
Hallo Jan-Arne,
leider muß ich Malone wiedersprechen: Hirschtrüffeln sind das nicht, schau mal eher bei Kartoffelbovist nach, Scleroderma , eventuell S. areolatum.
Die Nr. 4 halte ich für Waldfreundrüblinge, Gymnopus dryophilus. Der Milchling Nr. 3 könnte ein Eichenmilchling (Lactarius quietus) sein. Bei dem Trichterling und dem Täubling halte ich mich raus.
Vielleicht hilfts Dir was.
Viele grüße,
Ulla -
Hallo Jule,
Dein Fund ist ganz sicher Diachea leucopodia.
Diese Art wächst im Spätsommer meist auf Laub, aber auch an krautigen Teilen oder an dünnen Ästchen. Bei passenden Bedingungen können da hunderte von Fruchtkörpern wachsen. Leider sind die Fruchtkörper oft durch Witterungseinflüsse schon ramponiert. Wenn sie gut erhalten und ausgereift sind lohnt sich ein Blick durchs Stereo. Ich bin immer wieder begeistert von den bläulich irisierenden Köpfchen im Kontrast zum weißen Stiel.
Viele grüße
Ulla -
Hallo mausmann,
bei deinen Funden handelt es sich ganz sicher um Myxos, natürlich zu unreif. Wenn man sowas mitnimmt, dann sollte man sie am besten in einer Plasteschachtel aufbewahren, damit sie noch ausreifen können. Sonst trocknen sie nur ein.
Ich würde es für eine Physarum-Art halten (z.B. Ph. leucophaeum oder nutans), aber auch Didymium wäre möglich. Da müßte man mal nach ausgereiften Fruchtkörpern schauen.
Hallo Jan-Arne, da ich stimme Pablo zu, daß es sich bei Deinem Fund um Cudoniella aciculare handelt.
Schöne Grüße
Ulla -
Hallo Franziska,
Natürlich ist das eine Stemonitis, aber ohne weitere mikroskopische Untersuchung kann man die Art nur durch dieses Makrofoto nicht ansprechen.
Die Farbe spricht etwas für Stemonitis axifera, normalerweise sind die einzelnen Fruchtkörper oft oben etwas zugespitzt, was ich hier aber nicht so sehe. Die Gattung Stemonitis ist schwierig zu bestimmen, da geht ohne Mikroskop gar nichts.
Falls Du einen Beleg mitgenommen hast, könnte man ja mal mikroskopieren.
Würde ich versuchen, wenn Du es genauer wissen willst. Meld Dich falls ja.
Grüße
Ulla -
Hallo beinander, da muß ich mich nochmal melden.
Wenn Du, liebe Judith schreibst, daß die Pilze scheinbar direkt auf dem Boden gewachsen sind, spricht das wieder für P. tuberaster. Auch ist diese Art immer zentral gestielt und nicht wie P.squamosus mit seitlichem Stiel. P. squamosus wächst auch immer deutlich auf Holz, meist an dickeren Stämmen oder Stubben.
Wir haben bei einem unserer Funde mal nach dem Sklerotium gebuddelt. Man findet es nicht immer direkt unter den Fruchtkörpern bzw. dem Holz auf dem der Pilz wächst, sondern auch manchmal etwas entfernt.
Bei den Bildern von Markus bin ich ebenfalls davon überzeugt, daß sie P. tuberaster zeigen. So wachsen die Pilze hier bei uns auch und sie sind auch nicht selten.
Schönen Abend
Ulla -
Hallo Franziska,
leider ist der Schleimpilz noch total unreif und es können sich daraus verschiedene Gattungen und Arten entwickeln, z.B. Trichia, aber auch Arcyria oder auch was ganz anderes. Man müßte abwarten und den Schleim weiter beobachten. Vielleicht kannst Du in ein paar Tagen nochmal danach schauen wie er sich weiter entwickelt hat. Jetzt schon eine Bestimmung zu wagen, fände ich sehr vermessen.
Schönen Abend,
Ulla -
Hallo,
P. tuberaster hat keine schwarze Stielbasis. wächst meist auf liegenden dickeren Ästen. Das Sklerotium findet man meist nicht direkt unter der Wuchsstelle sondern man muß die Erde dort wo der liegende Ast Kontakt mit derselben hat aufgraben. Wenn man Glück hat findet man dann das Sklerotium, ein schwarzer mehr oder weniger großer Klumpen. Außerdem wächst P. tuberaster übers Jahr verteilt, während P. squamosus mehr eine Frühjahrsart ist und nur selten auf Ästen wächst, sondern vor allem auf Stubben oder dickeren Stämmen fruktifiziert.
Früher hat man in den südlichen Ländern das Sklerotium des P. tuberaster ausgegraben und dann zu Hause in einer Kiste mit Erde weiter kultiviert, da der Pilz ein guter Speisepilz ist. Aus den Sklerotien können dann über längere Zeit noch Fruchtkörper wachsen.
Schönen Abend
Ulla -
Hallo Matthias,
Onygena auf Gewölle habe ich schon mal gefunden, sieht anders aus, ist vor allem größer und weiß. Ich würde das für einen Schimmelpilz halten (Bild 1 weiß ich ich aber nicht ob das dasselbe ist). Da kenne ich mich aber leider nicht aus.
Grüße Ulla -
Hallo Myxo-fans,
dieser Schleimpilz-Fim von Karl-Heinz Baumann ist wirklich sehenswert und kann Lust auf die Beschäftigung mit Myxomyceten machen. Baumann ist ja einer der drei Autoren der bekannten deutschen Myxomyceten-Bestimmungsbände, die in seinem Eigenverlag erschienen sind. Er hat dort vor allem die tollen Fotos beigesteuert.
Schön wäre es wenn dadurch jemand zur "Schleimpilzgemeinde" zustoßen würde.
Schönen Abend beinander
Ulla -
Hallo Toffel, gegen Enteridium auf den ersten beiden Fotos spricht eigentlich, daß Enteridium immer eine glatte, auch dickere Peridie hat, während Fuligo oft so eine etwas durchbrochene, nur selten glatte ( nur bei F. leviderma) Peridie hat. Trotzdem ist die Art von den Fotos her kaum wirklich ansprechbar und es sind alles nur Vermutungen, die ohne weitere (vor allem mikroskopische) Untersuchung spekulativ sind.
Schöne Grüße Ulla -
Hallo abeja,
schöne Funde bei der Hitze der letzten Tage. Den Hexenpilz würde ich aber eher als Boletus erythropus ansprechen, den Flockenstieligen H. und den zweiten kurzbeinigen halte ich trotz fehlendem Mehlgeruch für Clitopilus prunulus. Mikroskopisch erkennbar ist er, daß er gestreifte Sporen hat. Das Sporenpulver ist rosa. Der Mehl-Geruch kommt eigentlich am besten bei Durchschneiden. Vielleicht fehlt er wegen des Wachstums bei der Trockenheit?
Viele Grüße
Ulla -
Hallo Thorben,
leider sind Deine beiden Schleimis nicht sehr eindeutig. Den ersten halte ich für eine Fuligo, also Lohblüte (genaue Art leider ohne genauere Untersuchung nicht zu sagen). Das erste Foto zeigt ihn noch nicht reif und das zweite ist leider auch nicht gut zu erkennen. Die zweite Art auf dem 3. Foto ist noch völlig unreif und deshalb auch nur mit Fragezeichen anzusprechen: eventuell Reticularia lycoperdon (Eneridium l.).
Bei unreifem Schleim ist es eben leider oft nicht eindeutig und man muß die Fruchtkörper ausreifen lassen oder später noch mal aufsuchen.
Hoffe Dir trotzdem geholfen zu haben, schönen Abend
Ulla -
Hallo lx2,
die Abbildungen stammen aus dem Myxomyceten-Werk von G.W.Martin & C.J.Alexopoulos: The Myxomycetes. University of Iowa Press, 1969.
In diesem Werk sind natürlich außer den in dem Link veröffentlichen Abbildungen die ausführlichen Beschreibungen der Arten enthalten. Man kann Schleimpilze nicht nur über die Abbildungen bestimmen! Dazu sollte man auch die Beschreibungen hinzuziehen und auch dann ist es oft schwierig den Schleimi genau zuzuordnen.
Ich möchte damit natürlich nicht Deinen Enthusiasmus zur Bestimmung der Schleimis behindern.
Schöne Grüße
lamproderma