Exkursion mit Freunden - die Zweite

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  • Hallo zusammen


    Wie letztes Jahr hatten Corinne ( Corinne ) , Andy ( CH-Andy ) und ich wieder unser jährliches Treffen. Falls jemand einen Rückblick machen möchte findet ihr hier noch den Bericht vom letzten Jahr: Exkursion mit Freunden


    Der Wettergott war uns diesmal wohlgesonnen und ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage, dass wir wirklich einen wunderbaren Tag hatten. Es macht wirklich unglaublich Spass mit Corinne und Andy durch die Wälder zu ziehen und sich zu unterhalten. Leider verging die Zeit wie im Flug und die paar Stunden am Vormittag waren schnell vorüber. Wir gingen dann noch zusammen Mittagessen und dann war das Treffen leider auch schon wieder vorbei. Andy musste wieder zurück, da er noch seiner Tätigkeit als Pilzkontrolleur nachkommen musste. Aber es hat sich auch jeden Fall gelohnt und wir duften wieder sehr spannende Funde machen.




    So nun aber zu den Pilzen. Viele der Pilze wurden von Andy und von mir mikroskopisch untersucht (doppelt hält schliesslich besser) :) , das werde ich beim jeweiligen Fund aber immer noch dazuschreiben. Hier kommen mal die von mir erstellten Fotos und Untersuchungen, Andy und Corinne können aber natürlich gerne noch weitere Fotos hinzufügen und Ergänzungen anbringen:


    1. Starten wir zuerst mal ganz unspektakulär, aber dennoch immer schön anzuschauen:

    Fliegenpilz (Amanita muscaria)




    2. Als nächstes kommt ein alter Bekannter, den wir schon letztes Jahr gefunden hatten:

    Blassfleischiger Fichtenritterling (Tricholoma pseudonictitans)



    Ich habe mir noch die Sporen angeschaut: 6.4 µm (5.6–7.1 µm) × 4.5 µm (4.0–5.2 µm), Q = 1.42 (1.29–1.75), 32 Sporen gemessen



    3. Etwas für die Nase, für diejenigen, welche Freunde des Anisduftes sind:

    Dufttrichterling (Clitocybe fragrans)



    Ich habe hier noch die Sporen gemessen: 7.0 µm (6.1–8.2 µm) × 4.2 µm (3.8–4.5 µm), Q = 1.67 (1.45–2.00), 48 Sporen gemessen



    4. Schön, aber bitte nur anschauen und bestimmen, nicht dass noch, wie im englischen Namen Funeral Bell angedeutet, die Totenglocke läuten muss:

    Gifthäubling (Galerina marginata)



    Wurde von Andy noch mikroskopiert.


    5. Als nächstes mal was leckeres für die Pfanne:

    Rauchblättriger Schwefelkopf (Hypholoma capnoides)




    6. Was gibt es denn da zu sehen, dass man sich anstellen muss, um ein Foto zu machen?




    Auch meine Wenigkeit möchte sich das nicht entgehen lassen (Foto von Corinne). Da muss es wirklich ein hübsches Kerlchen zu sehen geben.




    Tatsächlich trägt er das Wort "hübsch" sogar in seinem Namen, wie Andy und ich später herausfanden:

    Hübscher Flämmling (Gymnopilus bellulus)




    Sporen klein: 5.2 µm (4.2–6.3 µm) × 3.4 µm (2.8–3.9 µm), Q = 1.53 (1.35–1.77), 30 Sporen gemessen




    Zystiden flaschenförmig, kopfig:




    Andy hat diesen ebenfalls bestimmt/mikroskopiert.



    7. Der nächste Fund war sehr spannend und befand sich im Wurzelbereich eines Baumstumpfes:

    Nadelschüppling (Pholiota spumosa)




    Sporen: 7.4 µm (5.9–8.6 µm) × 4.4 µm (4.1–4.7 µm), Q = 1.68 (1.44–1.83), 42 Sporen gemessen




    Cheilozystiden teilweise mit Schleimkappe oder Kristallen:




    Zystiden im oberen Teil gelblich in KOH. Hier bei den Pleurozystiden zu sehen:




    8. Dann fanden wir diese Milchlinge:






    Diese wurden von Andy untersucht. Er kam hier provisorisch auf Lactarius utilis mit dem Hinweis darauf, dass dies noch weiter untersucht werden muss (evtl. Sequenzierung).



    9. Dann machten wir mal einen kurzen Schwenk auf die Wiese und staunten nicht schlecht, was es dort noch alles zu finden gab.

    Zuerst ganz in weiss:

    Jungern-Ellerling (Cuphophyllus virgineus)




    Ich habe noch die Sporen angeschaut: 8.1 µm (7.0–10.0 µm) × 5.4 µm (4.3–6.0 µm), Q = 1.51 (1.31–2.00), 35 Sporen gemessen



    10. Nach dem doch etwas eintönigen Weiss, kommt jetzt wieder etwas Farbe ins Spiel:

    Papageiensaftling (Gliophorus psittacinus)




    Mit etwas spezieller Farbe:




    Sporen: 8.2 µm (6.9–9.6 µm) × 5.4 µm (4.9–6.2 µm), Q = 1.52 (1.37–1.68), 34 Sporen gemessen

    Auch Andy hat sich diesen noch im scharfen Glas angeschaut.



    11. Auch der nächste Wiesenfund hat uns sehr viel Freude bereitet. Wer schlängelt da seine gelben Arme in die Höhe? Wie Andy und ich noch mikroskopisch überprüft haben ist es:

    Spindelförmige Wiesenkeule (Clavulinopsis fusiformis)




    Sporen: 6.3 µm (5.7–7.2 µm) × 6.0 µm (5.3–6.8 µm), Q = 1.05 (0.95–1.15), 35 Sporen gemessen




    Ich habe dann noch ein Foto der Schnallen gemacht:




    Wie bereits geschrieben, hat Andy diesen ebenfalls bestimmt/mikroskopiert und wir kamen mal wieder zum selben Ergebnis. :) :thumbup:



    12. Zum Schluss möchte ich noch mit dem aus meiner Sicht Highlight unserer Exkursion abschliessen. Diese schöne Gruppe Schnecklinge liess sich schon ziemlich am Anfang blicken. Vor Ort haben wir schon einmal kurz nachgeschaut, was das sein könnte und wir gaben ihm schon mal den Arbeitsnamen Schwarzfaseriger Schneckling (Hygrophorus atramentosus). Wir haben abgemacht, dass wir uns das ganze zuhause dann nochmal genau anschauen werden.


    Ich habe mich dann mal gemeldet und geschrieben, dass mich der fettgedruckte Teil im Ludwig Stiel schlank, 1.2 bis 1.5cm etwas verunsichert. Da mir der Stiel eigentlich nicht besonders schlank vorkam und etwa 2cm mass. Die in Frage kommende Alternative Russbrauner Schneckling (Hygrophorus camarophyllus) passte aus meiner Sicht aber schlechter, da ich den von Ludwig beschriebenen deutlichen Braunanteil bei unseren Pilzen nirgendwo sehen konnte. Zudem soll sich der Standort unterscheiden, H. atramentosus auf basischen Böden, H. camarophyllus auf sauren Böden. Wir gingen eher von basisch am Fundort aus.


    Corinne hatte den Pilz auch noch an die Kontrollstelle mitgenommen, wo sie immer mithilft und dort kam auch H. atramentosus zur Sprache.


    Andy hat noch eine Info ergänzt (ich kenne die Quelle nicht, vielleicht nennt sie Andy noch): "H. atramentosus ist sehr ähnlich, besitzt Blautönungen in Hut- und Stielfarbe, gestreckten, kaum verbogenen, längs dunkelüberfaserten Stiel, hat keinen Geruch, wächst auf Mergel- und Kalkböden?"

    Die Infos zu den Blautönen oder zum verbogenen Stiel werden z.B. im Ludwig nicht erwähnt.


    Jedenfalls kamen wir vorerst mal zum Schluss, dass wir zu 80 Prozent annehmen, dass es sich um den Schwarzfaserigen Schneckling (Hygrophorus atramentosus) handelt. Gerne hören wir natürlich auch noch eure Meinungen dazu. Hier sind die Fotos:










    Leider war der Pilz bei mir nicht sehr sporenfreudig, aber ich konnte dennoch noch 27 messen: 7.7 µm (6.8–9.3 µm) × 4.6 µm (4.0–5.6 µm), Q = 1.67 (1.52–1.90), 27 Sporen gemessen

    Andy hat diesen auch mikroskopiert.



    Einen spannenden Fund, den Andy noch bestimmt/mikroskopiert hat, ist der Hyalinweisse Träuschling (Stropharia albonitens). Leider habe ich nicht einmal ein Foto davon gemacht. Wäre schön, wenn Andy dazu unten noch ein paar Infos ergänzen könnte.


    Natürlich sind auch sonstige Ergänzungen eurerseits ( CH-Andy und Corinne ) gerne gesehen.


    Danke nochmals für den tollen Tag und an alle Mitleser hier: Ich hoffe euch hat es auch gefallen, zumindest virtuell bei unserer Tour dabei sein zu können.


    LG
    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

    Einmal editiert, zuletzt von ibex ()

  • Vielen Lieben Dank Benjamin für deinen tollen Bericht.

    Es war für mich ein grosses Vergnügen mit Euch auf die Suche nach Raritäten zu gehen. Das Habitat und Gegend ist Top und bringt immer wieder Überraschungen.

    Auch wenn die Zeit knapp war, benötigt es ja auch immer eine Nachbearbeitung der Funde. Das nächste Mal sprechen wir uns dann noch besser ab; Wer, Was untersucht ;) obwohl wenn beide unabhängig auf das gleiche kommen dann ist das auch ein guter Wert. LG Andy


    Hier noch dieser ->Stropharia albonitens, Hyalinweißer Träuschling

    Schade, die Qualität des Foto ist nicht gut, irgendwie mag mein Smartphone keine weissen Pilze.



    Weisse Lamellenschneiden

    Bzw. weissflockig


    Sporen: 8.03-8.58-9.12 x 4.74-4.88-5.18 µm

    Mit Keimporus

    Sehr schöne ChZ verschieden förmig



    und Chrysozystiden

    Mit meiner Bestimmung erteile ich keine Verzehrfreigabe. Für Speisezwecke bitte von einem PSV (Pilz-Sach-Verständigen) kontrollieren lassen.

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    Einmal editiert, zuletzt von CH-Andy ()

  • Lieber Ben, lieber Andy


    Danke lieber Ben fürs Verfassen des tollen Berichts und danke lieber Andy für die Ergänzung zu Stropharia albonitens.


    Ja die Zeit verging wieder wie im Fluge und bin froh, dass euch das Gebiet wieder zugesagt hatte und wir nicht lange und weit gehen mussten um interessante Entdeckungen zu machen.


    Ich freue mich bereits jetzt auf unser hoffentlich baldiges nächstes gemeinsames Treffen :)
    Liebe Grüsse
    Corinne

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hallo zusammen


    CH-Andy Super, vielen Dank für die tolle Ergänzung. Stropharia albonitens ist ja auch nichts alltägliches und für mich ein weiterer Erstfund. :thumbup:

    Corinne Ja, das Gebiet, das du ausgesucht hast, ist wirklich sehr gut, danke. :thumbup: Ich würde ja gerne auch mal einen Abstecher ins Tessin mit euch machen und auf Kaiserlingsjagd gehen. ^^ Dort gäbe es auch noch andere spannende Arten zu entdecken.


    LG
    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • GriasDi Benjamin,


    der Milchling Nr.8 könnte L. albocarneus, syn. L. glutinopallens sein. Ein strikter Tannenbegleiter. Ich meine Tannennadeln zu erkennen.


    Toll ist auch der schwarze Schneckling.

    Ich glaub da auch an H. atramentosus.

    H. camarophyllus hatte ich schon drei mal. Da stand ich vor denselben Überlegungen, wie Du.

    Sind da Brauntöne dabei? Ist ein Hauch von Blau zu erkennen?

    Genau deshalb hab ich sie als H. camarophyllus bestimmt.


    Das war 2005 aus dem Judarn-Nationalpark bei Stockholm. Da gibt's keinen Kalk, denk ich.



    2014 aus dem Zillertal auf Quartzphyllit




    Und 2018 vom Eibsee.

    Das ist zwar auf Kalk, aber augenscheinlich zumindest oberflächlich sauer gewesen.



    Bei allen Kollektionen sieht man, im Vergleich zu Eurem Fund, deutliche Brauntöne.


    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo,

    gibt es von der Clavulinopsis fusiformis noch einen Beleg. Falls ja, würde ich die gerne in meine Untersuchung einbauen, also sequenzieren. Dann müssten aber bestenfalls noch mindestens 2-3 Fruchtkörper da sein, weil ich die auch mikroskopieren würde und dann noch was für einen Herbarium übrig bleiben solte.

    Danke und LG,

    Alexander

  • gibt es von der Clavulinopsis fusiformis noch einen Beleg. Falls ja, würde ich die gerne in meine Untersuchung einbauen, also sequenzieren

    Hallo Alexander

    Ich habe die Sporen angeschaut, aber kein Beleg dazu erstellt. Mikrofoto und weitere Bilder existieren noch. Vielleicht hat Benjamin noch welche. LG Andy

  • der Milchling Nr.8 könnte L. albocarneus, syn. L. glutinopallens sein. Ein strikter Tannenbegleiter. Ich meine Tannennadeln zu erkennen.

    Danke Werner für dein Input. Ich habe mir zu diesem Fund noch folgendes notiert;

    Zuerst dachte ich an etwas ausgeblaste Lactarius trivalis

    -> Nordischer Milchling

    Milch zuerst weiss, dann graugrün bis

    gelblich im Fleisch.

    undeutlich gezont, Huthaut klebrig

    Die Farbe bei unserem Fund eher untypisch,

    eher heller und nicht so violett grau.

    Sporen netzartig verbunden

    Sporen: 8.01-8.48-9.04 x 6.50-7.10-7.97 µm

    Habitat: Bei Picea

    Geschmack sehr scharf

    Die Milch verfärbt sich nicht mit KOH in

    orangegelbe Farbe.

    ->Aus diesem Grund habe ich noch

    weiter Recherchiert und es könnte auch

    Lactarius utlis in Frage kommen.



    Danke für deine Vergleichsbilder, ja deine Funde sind mehrheitlich mit braunen Farbtönen.

    Ich denke auch das hier nichts anderes mehr rauskommt -> H. atramentosus


    LG Andy

  • GriasDi Werner


    Ich danke dir vielmals für deine Einschätzung, die ich wie immer sehr schätze.


    der Milchling Nr.8 könnte L. albocarneus, syn. L. glutinopallens sein. Ein strikter Tannenbegleiter. Ich meine Tannennadeln zu erkennen.

    Ich habe heute bemerkt, dass ich vom Lactarius trotzdem ein Exemplar mit nach Hause genommen hatte. Die Tupperdose ist im Kühlschrank hinter ein Glas gerutscht und so habe ich es erst heute gesehen. Obwohl der Pilz jetzt schon zwei Wochen im Kühlschrank gelegen hat, war sein Zustand noch tipptopp und ich konnte ihn heute noch untersuchen.


    Ich habe dann heute auch noch Andy ( CH-Andy ) und Corinne ( Corinne ) mitgeteilt, dass ich noch einen FK des Lactarius im Kühlschrank gefunden hatte und Andy liess mich wissen, dass er noch nicht dazu gekommen ist, sich deinen Vorschlag von L. albocarneus anzuschauen.


    Dummerweise habe ich genau bei diesem Milchling die Begleitbäume nicht notiert, aber es gab in diesem Wald viele Tannen und Fichten, also dürfte das passen. Zudem habe ich gesehen, dass wir Lactarius albocarneus in diesem Gebiet letztes Jahr schon gefunden hatten (Andy hatte damals mikroskopiert, siehe Link oben).

    Jedenfalls habe ich mit Gminder/Karasch und Heilmann-Clausen, Verbeken & Vesterholt geschlüsselt und komme damit (mit Tanne) ebenfalls zu L. albocarneus.


    Ich habe mir dann die Beschreibungen aus Heilmann-Clausen, Verbeken & Vesterholt zu L. albocarneus und L. utilis nochmal genau durchgelesen und die Merkmale abgeglichen. Der Geschmack der Milch war nach kurzer Zeit scharf und dann auf der Zunge brennend, wie für L. albocarneus angegeben. Bei L. utilis steht "Geschmack nach einiger Zeit schärflich", was mir weniger passend erscheint. Auch sind die Cheilo- und Pleuromakrozystiden für L. utilis zu lang, passen aber genau zu L. albocarneus. Zudem hat L. albocarneus als Besonderheit teilweise eingeschnürte Cheilozystiden, die ich auch finden konnte. Auch die Sporen mit diesen zebrastreifenartigen Muster passen aus meiner Sicht optimal (auch von der Grösse) zu L. albocarneus.


    Hier noch die Beweisfotos: ;)


    Zebramusterartig gestreifte Sporen:




    Cheilozystiden (teilweise eingeschnürt):




    Lange Pleurozystiden:




    Aus meiner Sicht passt deine Einschätzung Werner Edelmann wieder zu 100% und es ist der Graublasse Milchling (Lactarius albocarneus).


    Vielen Dank auch für die Einschätzung zum Schneckling und die super Fotos zu Hygrophorus camarophyllus. Da scheint wirklich immer ein deutlicher Braunton dabei zu sein. Wir sind uns zwar auch sehr sicher, dass es H. atramentosus sein müsste (und jetzt mit deiner Einschätzung nochmal sicherer), aber zur Sicherheit hat Andy gesagt, dass er ihn noch sequenzieren lässt, um letzte Zweifel zu beseitigen. Danke nochmal CH-Andy :thumbup:


    gibt es von der Clavulinopsis fusiformis noch einen Beleg. Falls ja, würde ich die gerne in meine Untersuchung einbauen, also sequenzieren. Dann müssten aber bestenfalls noch mindestens 2-3 Fruchtkörper da sein, weil ich die auch mikroskopieren würde und dann noch was für einen Herbarium übrig bleiben solte.

    Hallo Alexander


    Ich habe schon einen Belegt, aber leider nur wenig Material. Darf ich fragen, welche Untersuchungen du genau machst und wofür du den Beleg genau brauchst? Arbeitest du an etwas oder ist das nur für dein privates Herbarium? Ich bin im Moment unterwegs, wenn ich zu Hause bin, kann ich nochmal schauen wie viel von der Clavulinopsis fusiformis noch übrig ist, da ich ja auch noch etwas in meinem Herbarium behalten möchte. Warum brauchst du eigentlich mindestens 2-3 "Arme" des Fruchtkörpers? Theoretisch müsste doch einer auch ausreichen. Für die mikroskopische Untersuchung braucht man doch nur ein winziges Stückchen und für die Sequenzierung reicht doch in der Regel auch ein winziges Stückchen in Stecknadelkopfgrösse.

    Auch der Versand ist vermutlich etwas kompliziert. Du wohnst ja nicht in der Schweiz, oder?


    LG

    Benjamin

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  • Hallo Benjamin,


    gemeinsam mit anderen Mykologen um Slavomir Adamcik bearbeiten wir die Clavariaceae. Ich habe inzwischen schon einige Belege aus div. Gattungen sequenziert. Von C. fusiformis habe ich bisher nur einen Beleg von Gernot Friebes, leider mit schlechter Sequenz. Da ich den Pilz noch nicht selbst gefunden habe, bin ich an frischen Belegen interessiert. Solltest du davon Material da haben, würde ich sehr gern versuchen eine gute Sequenz zu erhalten.

    Zusätzlich zur Sequenz möchte ich den Beleg mikroskopieren. Und dann sollte davon noch was für ein öffentliches Herbarium übrig bleiben. Ich wohne nicht in der Schweiz. Den Versand würde ich Dir natürlich bezahlen.


    Liebe Grüße,
    Alexander

  • Hallo Alexander

    gemeinsam mit anderen Mykologen um Slavomir Adamcik bearbeiten wir die Clavariaceae. Ich habe inzwischen schon einige Belege aus div. Gattungen sequenziert. Von C. fusiformis habe ich bisher nur einen Beleg von Gernot Friebes, leider mit schlechter Sequenz. Da ich den Pilz noch nicht selbst gefunden habe, bin ich an frischen Belegen interessiert. Solltest du davon Material da haben, würde ich sehr gern versuchen eine gute Sequenz zu erhalten.

    Danke dir für deine Ausführungen. Das tönt ja sehr interessant, bringt ihr dann auch ein Buch heraus und habt ihr vielleicht eine Website? Wenn das so ist, helfe ich, wenn möglich natürlich gerne. Gegen Ende Woche sollte ich zuhause sein und kann dann nochmal nachschauen, wie viel ich getrocknet habe. Ich möchte noch dazu sagen, dass ich die Probe etwa 2.5 Tage im Kühlschrank gelagert hatte, bevor ich sie trocknen konnte. Sie hat noch sehr frisch gewirkt und ich denke/hoffe das sollte wegen dem Sequenzieren noch kein Problem sein, oder?


    Zusätzlich zur Sequenz möchte ich den Beleg mikroskopieren. Und dann sollte davon noch was für ein öffentliches Herbarium übrig bleiben. Ich wohne nicht in der Schweiz. Den Versand würde ich Dir natürlich bezahlen.

    Es ging mir gar nicht so sehr um den Versand selbst, sondern um die Zollformulare. Ich habe aber gerade nochmal geschaut und ich denke das sollte eigentlich recht einfach sein. Bezüglich der Versandkosten passt das schon - das wird schon kein Vermögen kosten und ich bin in dieser Hinsicht wirklich kein Erbsenzähler. Zudem ist es ja für eine gute Sache. Das einzige Problem ist, dass ich nicht viel Material habe. Ich kann dir ja dann ein Foto davon schicken, wie viel ich dir senden könnte und du kannst mir sagen ob das passt. Ich melde mich dann per PN hier im Forum bei dir.


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Benjamin,


    eine Webseite gibt es nicht aber eine Veröffentlich ist natürlich geplant. Ein Buch ist allerdings noch Zukunftsmusik.

    Zwei Tage Kühlschrank sollte eigentlich kein Problem sein. Wichtig ist, dass das Material dann ausreichend gut getrocknet wird ("rascheltrocken" ;) ).


    LG und Danke,

    Alex

  • Hallo Alexander


    Danke dir für die Infos. Auf das Buch freue ich mich und ich werde dann auch mit grosser Sicherheit eins kaufen, auch wenn es vielleicht noch etwas dauert. Ich denke das mit dem rascheltrocken sollte passen - hoffe ich zumindest. Einmal ist mir ausgerechnet ein Beleg des seltenen Cortinarius decolorans verschimmelt, da er etwas zu wenig getrocknet war - seither passe ich eigentlich immer besser auf. :)


    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.