Kleiner Fundbericht

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 289 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Navajoa.

  • Halllo zusammen, kleine Fundreport der heutigen Waldrunde. :)

    Besucht wurde hauptsächlich Fichte in verschiedenen Altersstufen auf saurem Boden, mit einzelnen Buchen.

    Korrekturen sind sehr willkommen!


    1.

    Unter einer großen Buche, umringt von Fichtenmonokultur, 10m entfernt vom Waldrand.


    2.

    Zwischen Fichtenstangenholz auf einem Pflegeweg, Milch orange, Verletzungen verfärben grünlich

    3.

    In Fichten-Hochwald. Links riecht intensiv süß, für mich wie synthetischer Orangensaft. (im Buch steht würde nach Pelargonien riechen aber ich weis nicht wie Pelargonie riecht)

    4.

    Hier dachte ich eigentlich an pantherina, aber das Habitat lässt mich zweifeln. Alles nur Fichte, aber an Waldrandnähe.

    Der Waldrand bestand selbst auch nur aus Fichte und Brombeer. Es gab eine Tanne etwa 50m entfernt. (erwähnt aufgrund des AMANITA PANTHERINA VAR. ABIETUM)

    Ring nicht gerieft. Boden definitiv nicht sanding, sauer.

    5.

    Gewachsen an einer starken Buche (60cm BHD), am Brennholz meines Cousins in seinem Hof.

    Der große Fruchtkörper wuchs einzelnd, die zwei kleineren und der rechts davon wuchsen alle gemeinsam an der gleichen Stelle aus der Buche heraus.

    Der große riecht süßlich an der Schnittfläche die kleinen riechen nach nichts für mich. (Sporenabdruck ist noch in progress)

    Nur zur Sicherheit: Das ist ein Schneidebrett aber ich möchte ihn nicht essen. ;)


    Liebe Grüße,

    Joana

  • Hallo Joana,

    Pelargonie ist das Gleiche wie Geranie und so riecht es auch.

    Das, was wir als Balkonpflanze "Geranie" nennen, ist eigentlich eine Pelargonie, aus der Familie der Storchschnabelgewächse (Geraniaceae).

    Pilzige Grüße,

    Grüni/Kagi  ==12


    112 Pilzchips


    (120PC Stand 07.01.24 -15 Einsatz APR 2024 = 105 PC +4PC Platz 9 APR 2024 +3PC Gnolmhessisch-Bonus = 112PC Stand 05.01.2025)


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    Grünis/Kagis verrückte Pilzwerkstatt

    Pilze an ungewöhnlichen Orten finden!

  • Hallo Joana,


    hast Du dir einmal die bestimmungsrelevanten Merkmale deines A. pantherina angesehen?

    Den Geruch prüfen.

    Auch die Huthaut einmal abziehen, etc.


    Was wären denn zum A. p. die Verwechslungspartner? Und wodurch unterscheiden sich diese?


    Viele Grüße,

    Steffen

  • Hey Navajoa,


    ja das habe ich. Ich muss aber ehrlich gestehen das ich die Huthaut nicht versucht habe abzuziehen.

    Wenn ich einen Pilz bestimme rufe ich erst ab was im Gedächtnis gespeichert ist an Merkmalen,

    wenn das nicht direkt zur Lösung führt gehe ich in "Pilze Mitteleuropas" rein (schlüsseln) während ein weiteres Exemplar den Sporenabdruck produziert. Dann gehts (bei Erfolg) zur Merkmalsbeschreibung die überprüft wird, dann zu 123Pilze um nochmal die Merkmale zu lesen plus jeder dort aufgelistete Verwechslungspartner wird kontrolliert. Das ist bisher mein Vorgehen. (wenn ich schon ein starken Verdacht habe gehe ich direkt zur Merkmalsbeschreibung und überprüfe sie) Wenn ich bei Pilze Mitteleuropas verzweifle, gehe ich in 123Pilze Suche, versuche dort mein Glück.


    123pilze pantherina

    Hier sind auch Sachen wie "Parasol" oder "gelber Knolli" als Verwechslungspartner aufgelistet, aber ganz ehrlich das ignoriere ich dann, weil da muss man schon sehr kreativ werden um die beiden zu verwechseln. Genauso auch bei Breitblatt und die Scheidenstreiflinge (mangels Ring, und bei meinem ist ja ein Ring vorhanden und auch nicht "abgefallen") So richtig ernst zu nehmen sind meiner Meinung nach nur grauer Wulstling, Perlpilz, porphyrbrauner Wulstling, vielleicht noch der Königsfliegenpilz. Aber auch da fallen eigentlich alle weg wenn die Stielbasis betrachtet wird. Ich habe immer im Hinterkopf die Option das ich vielleicht sicher bin (wie hier jetzt auch) aber es trotzdem nicht stimmen könnte. Das wurde gestärkt vom falschen Habitat.

    Beim porphyrbraunen Wulstling habe ich kurz gestoppt aber die Velumreste sind bei mir weiß und auch im Alter vorhanden und auch hier ist die Stielbasis eine andere.


    Übersicht Stielbasisformen Da schaue ich auch immer rein, wobei hier steht grauer Wulstling sei ähnlich und die Exemplare welche ich bisher in der Hand hatte waren schon deutlich "glatter" im Übergang von Stielbasis zu Stiel als jetzt mein gefundener Fruchtkörper, eher wie eine Mischung aus Panther&Perlpilz an der Stielbasis.


    Ich dachte ich schreibe das mal so ausführlich, vielleicht sind dir ja auch generelle Verbesserungsmöglichkeiten aufgefallen von meinem Vorgehen. Für Tipps bin ich immer dankbar! :)

    LG

  • Hallo Joana,


    na ja, 123 ist so ein Sache.


    Sieh Dir bitte Pantherpilz, Perlpilz, Grauer Wulstling und Königs-Fliegenpilz/Brauner Fliegenpilz an. Das sind mMn die 4 Kandidaten welche man kennen und auch unterscheiden können sollte. Vom Gelben Knollenblätterpilz gibt es auch eine weiße Form, welche hier in meinen Wäldern nicht selten ist. Das wäre uU Nr. 5.


    Da wäre der Geruch und ganz besonders auch ob die Manschette gerieft ist, oder eben glatt ist.


    Und natürlich die Form der Knolle.


    Wenn Du magst, siehe mal hier auf meiner HP: Amanita regalis dort habe ich bei einem der letzten Bilder die Huthaut abgezogen. Alle anderen obigen Amanita sind dort auch zu sehen.


    Zieht man beim Roten Fliegenpilz die Hauthaut ab, so erscheint das Hutfleisch chromgelb. Und genau so ist das beim Königs-Fliegenpilz/Brauner Fliegenpilz auch. Ein tolles Bestimmungsmerkmal.


    Viel Erfolg & Grüße,

    Steffen