Zwei Schleierlinge mit violetten Farbtönen

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 413 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Guten Abend,


    ich habe hier zwei Schleierlingsarten mit violetten Farbtönen:


    Zum einen drei Exemplare aus Mischwald auf saurem Boden (Gneis), Hut ockerbräunlich, Lamellen bräunlich mit leichten Violetttönen, Stiel violett mit sehr deutlicher Knolle, kein auffälliger Geruch (leicht fruchtig?), Fleisch im Hut weiß, im Stiel leicht violett, das größte Exemplar mit Knolle etwa 7 cm hoch, etwa 5 cm Hutdurchmesser.


    Zum anderen ein Einzelexemplar aus Mischwald auf Lös, etwa 8 cm hoch, Hut 7cm, gräulich braun, Lamellen braun, Stiel fast 2,5 cm dick, mit deutlicher Knolle (aber sehr unsymetrisch) und einer Art Wurzel, unten braun, oben fast weiß, mit Violetttönen, Fleisch weiß, kein auffälliger Geruch (bestenfalls leicht süßlich).


    In den Schlüsseln wird leider sehr viel Chemie abgefragt.


    Welche Arten könnten es sein und was wären gute makroskopische Unterscheidungsmerkmale zu ähnlichen Arten, die ich überprüfen und mir einprägen könnte?


    Herzlichen Dank für eure Hilfe!

    Gruß

    Michael

  • GriasDi Michael,

    bist Du sicher, dass da Violetttöne dabei sind?

    Mit so dunklen Lamellen sollte das ein Phlegmacium aus dem Infractus-Aggregat sein. Da sollten aber keine Violetttöne dabei sein, und ich kann auch keine erkennen. Der sollte besonders in der Huthaut extrem bitter sein. Vllt checkst das mal.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo Werner,


    auf welchen beziehst du dich? Die Dreiergruppe von den ersten zwei Bildern oder den einzelnen von den letzten zwei?

    Zu den Violetttönen: Bei dem einzelnen großen sind sie mittlerweile nicht mehr erkennbar. Bei den anderen sieht man sie am Stiel noch deutlich, die Lamellen sind inzwischen vom Sporenpulver komplett rostbraun.


    Herzliche Grüße

    Michael

  • Hallo Michael,


    leider sind die Bilder großteils (alle?) unter Kunstlicht gemacht, so dass man sich auf die Farben des Pilzes nicht wirklich verlassen kann und spekulieren muss. Es ist denkbar, dass in den Lamellen ein Grünton vorhanden ist, und dass damit eine Art aus der Scaurus-Gruppe vorliegt. C. infractus hat dagegen relativ neutralgraue Lamellen ohne Grün- oder gar Violetttöne. Einen Scauri erkennt man daran, dass das Fleisch mit Lugolscher Lösung violettrot verfärbt, außerdem bekommen viele Scauri nach Befassen des Pilzes violette Flecken. Einen Infracti erkennt man dagegen daran, dass die Huthaut mit KOH20% erst türkisblau und später dann trübgelb verfärbt. Rein optisch und ohne Chemikalien lassen sich dagegen die vielen violetten Schleierlinge nicht gut auseinanderhalten.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Werner,


    letztlich weiß man hier nicht, welche Farbe die Lamellen tatsächlich hatten. Aber du weißt ja, dass man bei Phlegmacien eigentlich nur weiter kommt, wenn man die Lamellenfarbe der Jungexemplare kennt. Oder man schmiert Chemikalien drauf, aber ich weiß nicht, ob Michael welche hat.


    FG

    Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!