Lactarius zonarius oder doch etwas anderes?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 107 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Steigerwaldpilzchen.

  • Hallo Pilzfreunde,

    hier ein Fund aus der Ohligser Heide vom 8.8.25 Unter Eiche am Wegesrand mit Schotter, ich schätze daher das da Kalk sein muss.


    Ein bisschen KI Arbeit


    Bestimmung eines Milchlings aus der Section Zonarii

    Bei meinem Fund handelte es sich um einen Milchling mit folgenden auffälligen Merkmalen:

    • Milch: weiß und unveränderlich

    • Fleisch: verfärbt sich im Schnitt zunächst rosa/lachsfarben, später grau

    • Hut: deutlich konzentrisch gezont, gelblich-ocker bis orange-ocker, Rand fein filzig

    • Lamellen: cremefarben, gedrängt, teils gegabelt

    • Stiel: weißlich bis ockerlich, ohne Grübchen (Kann das sein?)

    • Geruch: fruchtig

    • Geschmack: scharf

    Für die Eingrenzung habe ich die Arten der Section Zonarii aus Geoffrey Kibbys British Milkcaps sowie zusätzliche Literatur und Onlinequellen verglichen.

    ( leider fehlen da einige angaben)
    Zuerst wurden alle Arten ausgeschlossen, deren Milch sich verfärbt (L. chrysorrheus, L. citriolens, L. resimus, L. scrobiculatus).


    Von den verbleibenden (L. acerrimus, L. controversus, L. evosmus, L. zonarius) konnte ich durch die charakteristische rosa → grau-Verfärbung des Fleisches im Schnitt und die Kombination aus Zonierung, filzigem Rand und Standort (Eiche, kalkreicher Boden) die Bestimmung auf Lactarius zonarius eingrenzen.


    Das ist natürlich etwas vereinfacht da gestellt da wir ja wissen das da noch ein paar Arten mehr da sind von denn die KI erstmal nichts weiß.


    Hier ein paar Bilder.

    Standort


    Zu Hause



    Mir kam auch einer der Birkenreizker kurz in den Sinn aber irgendwie waren die Pilze doch nicht flaumisch genug.

    Auffällig fand ich dieses graugrüner ring um die Stiespitze.


    Die Lamellen waren teilweise auch queradrig


    Hier die Verfärbung des Fleisch kurz nach dem Schnitt, gut kurz ist relativ schon ne gute halbe Stunde.


    hier einige Stunden später


    Hier noch ein Bild der Sporen.

    Messebene

    Ornament


    Die Ornamente sind mM nach zu groß für evosmus, micht stört nur die fehlende grübchen.

    Was meint ihr kann ich es so abspeichern?

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo Mario,


    gute, vorbildliche Darstellung deines Fundes! Ich sehe nichts, was gegen L. zonarius spricht.


    Auch die fehlenden Grübchen sind in Ordnung. Man hat früher eine Varietät/Forma scrobipes geschaffen, die sogar zur Art erhoben wurde. Das war dann der zonarius mit Grübchen am Stiel. Die Trennung ist zwischenzeitlich aufgehoben und gilt als synonym.


    Freundliche Grüße

    Peter

  • Vielen Dank Peter, ich muss sagen das ich zwischenzeitlich echt am Zweifeln gewesen bin, wegen den fehlenden Grübchen, besonders weil ich irgendwo gelesen hatte das die ein muss sind.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Hallo,


    Ohne die Sporengröße zu kennen, hätte ich auf L.acerrimus getippt. Auch weil die Lamellen auf dem einen Foto so Ocker getönt erscheinen. Denn dieser hätte dunkleres Sporenpulver. Aber so ist die Sache klar für L.zonarius.


    Grübchen bitte bei den Milchlinge nie als muss-Merkmal sehen. Für gewöhnlich sind sie bei dieser Art zu beobachten aber ich hatte auch schon L.zonarius ohne welche.


    VG Thiemo

    Bestimmungen anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Sichere Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben!