Hallo,
ich war die Tage eine Pilzrunde drehen und fand und anderem Lactarius zonarius – Schöner Zonen-Milchling.
(zur Pilzrunde berichte ich später noch extra)
Anfang dachte ich, als die FK noch klein waren, oh, ein gelber, gezonter Milchling mit Gruben am Stiel. Das ist der Lactarius scrobiculatus, der Grubige Milchling.
Ein paar Tage später habe dann am Fundort Photos gemacht und einen FK mit nach Hause genommen.
Am Fundort:
Als ich ein Schnittbild gemacht habe, wurde die weiße Milch jedoch nicht wie erwartet gelb, sondern blieb so.
Weiße Milch, welche auch so bleibt:
Sehr unschön, denn damit war die Pilzart, auf welche ich mich gedanklich eingeschossen hatte, hinfällig!
Bei einem weiteren Besuch am Fundort habe ich mir die Bäume angesehen – Eiche, Robinie, Linde, Buche. Weit und breit kein Nadelbaum. Somit vielen weitere Arten zur näheren Betrachtung weg.
Nun war er teuer der gute Rat. Ich war dann bei Lactarius zonarius.
Felix meinte, mein Fund kann durchaus auch Lactarius acerrimus sein, der Queradrige Milchling.
Nun hat mein Fund jedoch keine Anastomosen. Felix führte noch an, dass er schon Lactaruis acerrimus ohne Anastomosen hatte. Von Lacatius acerrimus kenne die Lamellen als leicht rosafarben, auch das hat mein Fund nicht.
Die Milch ist anfangs mild, nach 20 – 30 Sekunden dann scharf. Das kenne ich von Lactrius acerrimus her anders. Die Milch ist schneller scharf und vor allem, sie ist richtig scharf.
Berechtigterweise muss ich zugeben, dass solche Wahrnehmungen kein Bestimmungsmerkmal sind.
Dazu kam noch, dass die Trama im Schnitt nach rund 30 Minuten leicht dunkelrosa färbt. Nach längerer Zeit dann in grau wechselt.
All das spricht für Lactarius zonarius.
Das Fleisch wird im Schnitt nach rund 30 min leicht dunkelrosa:
Am nächsten Tag ist das dunkelrosa zu grau gewechselt:
Gewissheit zur Art hat das Mikroskop erbracht. Lactarius acerrimus hat immer 2-sporige Basidien, Lactarius zonarius hat diese auch 4-sporig.
Leider hat mein Exemplar massig Basdiolen aber nur wenige Basidien. Aber ich wurde mehrfach fündig, die Basidien sind 4-sporig. Damit war der Fund klar.
Die Gruben am Stiel sind deutlich ausgeprägt.
Deutliche Gruben:
Der Hut ist deutlich gezont und bei Feuchtigkeit etwas schmierig, der Geruch ist pilzig:
Auf Grund aller makroskopischen und mikroskopischen Merkmale ist der Fund abgesichert.
Lactarius zonarius – Schöner Zonen-Milchling, ist für das Vogtland der Erstnachweis. In Sachsen wurde der Pilz bisher lediglich 7-mal kartiert. Im angrenzenden Thüringen muss man auch viele Kilometer weiter weg von meinem Wohnort sehen, um kartierte Funde zu haben. So häufig scheint Lactarius zonarius hier nicht zu sein.
Wie immer hoffe ich, ihr hattet etwas Freude beim Lesen und Ansehen,
viele Grüße,
Steffen