Ungeklärte Funde 2023 Teil 9: Lepiota, Flammulina, Otidea, Strobilurus, Clitocybe

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  • Hallo Pilzfreunde, ein weiterer Bestimmungsteil meiner Erstfunde 2023.


    1. Lepiota: Ein recht kleiner Schirmling mit deutlich rosa Hut und Stiel. Ein Magerwiesenfund und leider nur ein recht junger FK ohne

    richtig erkennberer Hutschuppung. Mit dieser Farbkombination führt mich meine Suche immer richtung

    Lepiota Kühner - dem Haselbraunen Schirmling. Dieser weisst aber eher eine deutliche Hutschuppung auf, die ich bei meinem Fund

    so nicht sehe.


    Edit: Die Bilder sind einfach zu rotstichig, um eine Bestimmung zu ermöglichen.




    2. Flammulina agg: Ein ungewöhnlicher Samtfussrübling, dieser wurde im Wurzelbereich eines Strauches nicht auf Holz gefunden.

    Die Ökölogie war ein Magerwiesenhabitat im Frühjahr. Ein sehr langer Stiel rundet diesen, für mich ungewöhnlichen Fund ab.

    Der Heuhechel-Samtfuss Flammulina ononidis mag mir in den Sinn kommen, diesen durfte ich aber noch nie finden.

    Könnte es sich um Flammulina ononidis handeln?




    3. Otidea: Der Öhrling wurde noch anfang Dezember unter einer Fichte gefunden. Diesmal wurde der Geruch und Geschmack notiert.

    Geschmack mild unauffällig. Der Geruch eher neutral vielleicht Pilzig. Daher könnte sich vielleicht um Otidea onotica handeln.

    Dieser sollte aber leichte Rottöne im inneren des FK zeigen. Das inner wurde aber leider nicht fotografiert :/

    Die Sporengrösse auszumessen wäre jetzt das entscheidene Kriterium, um meinen Fund sicher einzugrenzen zu können.


    Wie schätzt Ihr meine Bestimmung ein?


    Edit: Makroskopisch würde O. alutacea wohl besser zu meinem Fund passen. (Danke Felli)





    4. Ein FK mit unbekannter Gattung. Der FK wuchs trichterförmmig und bündig in der Erde und ich hätte fast aufgrund seiner blassen grauen

    Fährbung nicht als Pilz erkannt. Nach dem ausgraben hat mich der Habitus an einen Warzenpilz denken lassen, aber schnell wieder

    meinen Gedanken verworfen. Ich bin bisher nicht fündig geworden.







    5. Strobilurus: Diese wenigen Fruchtkörper wurden 2.1.2024! unter einer Fichte gefunden. Der Horngraune Hut und hellen scheiden lassen mich

    an einen Fichtenzapfenrübling denken. Der milde Geschack und der Geruch runden meinen Eindruck ab. Die FK hätte ich aber auf einem Fichten

    zapfen erwartet. -> Strobilurus esculentus ?





    6. Clitocybe: Zur Abwechselung mal eine bereifter Trichterling auf der Wiese. Diese weißen Pilze wurden auf der Wiese gefunden und

    haben einen deutlich trichterförmigen Habitus. Der Stiel ist hell braun. Der Geruch wurde leider nicht notiert und von einer

    Geschacksprobe wurde abstand genommen. Der Fundort und die bereifte weisse Huthaut mit einem hell braunen Stiel lassen mich

    an C. dealbata - dem Feldtrichterling denken oder könnte es doch der sehr nahe stehende C. rivulosa (Rinnigbereifte Tricherling) sein?


    Kann man nur anhand des Geruches die beiden makroskopisch unterscheiden?







    Vielen Dank und auf ein neues Pilzjahr


    lg Rainer

  • 2. Flammulina agg: Ein ungewöhnlicher Samtfussrübling, dieser wurde im Wurzelbereich eines Strauches nicht auf Holz gefunden.

    Die Ökölogie war ein Magerwiesenhabitat im Frühjahr. Ein sehr langer Stiel rundet diesen, für mich ungewöhnlichen Fund ab.

    Der Heuhechel-Samtfuss Flammulina ononidis mag mir in den Sinn kommen, diesen durfte ich aber noch nie finden.

    Könnte es sich um Flammulina ononidis handeln?

    Hallo macigman,

    hier findest du einen Schlüssel zu den Samtfussrüblingen von Christoph: https://forum.pilze-bayern.de/…ic=1675.msg24564#msg24564

    viele Grüsse

    Matthias

  • Servus,

    1. Bei dem Schirmling halte ich eine Farbverfälschung für recht wahrscheinlich da die Lamellen ja ebenfalls rosa erscheinen. Wenn die hutfarbe hell-fleischfarben waren könntest du mal nach L. erminea oder L.oreadiformis schauen.


    3. der Öhrling gehört vermutlich/ möglicher Weise in die Gruppe um O. alutacea - Ohne mikro- aussichtslos.


    zur Nr 4 hätte ich Cl. cristata / Kammkoralle gesagt.


    Grüße

    Felli

  • Hey Matthias, der Christophsche Schlüssel braucht ein Mikroskop für die HDS- und Sporenanalyse. Eine Eingrenzung wäre mit genauer Analyse des Pflanzenbestandes noch möglich gewesen. Ich selbst glaube an eine parasitierende Art, aber das vergrabende Stück Holz ist halt nicht auszuschliessen. Des weiteren sieht Flammulina ononidis doch etwas blasser aus und erschwerend ist Ononis spinosa eher nur in höheren Lagen zu finden.

    Ohne Mikroskop oder eine genaue Untersuchen des Pflanzenbestandes wird auch der nächste Fund nicht weiter eingrenzbar sein.


    lg Rainer

  • Servus, die Farben des Lepiota sind erheblich rotstichig und diesen Umstand hätte man an den Lamellen richtigerweise sehen können :haue: , danke.

    Damit endet weitere Bestimmung für L.


    Dein Öhrling-Vorschlag zu O. alutacea passt makroskopisch besser. Otidea onotica hat spitzere Ohren und wird wohl eher in höheren Lagen gefunden

    und die Geschmacksprobe soll etwas süsslicher sein.


    Die Nr 4 wächst aber eher Oberirdisch. Meinen Fund musste ich fast ausgraben. Des weiteren ist Cl. Coralloides ist schon fast strallend weiss. Nun gut meine FK hat sicher schon seine beste Zeit gesehen.


    lg Rainer