Ascos und mehr bei Weihnachtsspaziergang

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 740 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von lamproderma.

  • Hallo liebe Pilzfreunde.

    Zuerst einmal wünsche ich euch noch frohe Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr.


    Ich habe heute einen Spaziergang gemacht, wobei ich in einem Auwald mit vielfältigem Baumbestand unterwegs war (Populus, Acer, Ulmus, Fraxinus, Quercus, Sambucus, Corylus).

    Dabei habe ich einige interessante Funde gemacht, welche ich mit meinem begrenzten Wissen nicht bestimmen kann, u.a. ein paar Ascos.


    Der erste Fund ist ein Becherling, der auf dem Boden wächst und an einer lichten Stelle mit Moosbewuchs unter Quercus wächst. Der Becherling ist außen leicht behaart.


    Fund Nr. 2 wächst an einer durch Windbruch umgestürzten Fraxinus excelsior. Hier kann man in jedem Fall kurze Stiele erkennen. Es sprießen unzählige Fruchtkörper auf kleiner Fläche aus dem Holz. Direkt nebenan wuchsen an der gleichen Esche Samtfußrüblinge.



    An einem Baumstumpf (Substrat Fraxinus excelsior) gab es gleich mehrere interessante Funde:
    Den Anfang macht etwas kohlenbeerenartiges, was jedoch deutlich kleiner ist und sehr zahlreich wächst.



    Den nächsten Fund an dem Baumstumpf würde ich in die Gattung Lachnum einordnen. Allerdings bin ich völlig ahnungslos (was diese Gattung betrifft).


    Nochmal etwas kohlenbeerenartiges.



    Zu guter letzt wuchsen an dem Baumstumpf auch noch mehrere kleine Gruppen vom Violetten Gallertbecherling.



    Der letzte Funde ist ein sehr kleiner Ascomycet, welchen ich insgesamt an drei alten Blätter und einem Blattstiel von Fraxinus excelsior finden konnte. Der Pilz wuchs jeweils auf dem Blattstiel von Fraxinus und scheint keinen Stiel zu haben. Anhand des Substrats bin ich zuversichtlich, dass wir zumindest diese Art auf Artebene bestimmt kriegen.




    Weihnachtliche Grüße,


    Cornelius

  • Hallo Cornelius,

    dein Fund Nummer 2 sieht nur auf den ersten Blick aus wie ein Schleimpilz. Er hört auf den Namen Phleogena faginea und ist recht selten. Er riecht spätestens in getrocknetem Zustand stark nach Maggi.

    Einen guten Rutsch wünsch ich,

    Martin

  • Hallo Cornelius,

    dein Fund Nummer 2 sieht nur auf den ersten Blick aus wie ein Schleimpilz. Er hört auf den Namen Phleogena faginea und ist recht selten. Er riecht spätestens in getrocknetem Zustand stark nach Maggi.

    Einen guten Rutsch wünsch ich,

    Martin

    Hallo Martin,


    vielen Dank für deine Antwort.

    Laut Literatur kann der Pilz auch auf Esche wachsen. Der passt vom Habitus perfekt zu dem Fund.


    Ich wünsche dir ebenfalls einen guten Rutsch.


    VG Cornelius

  • Hallo Cornelius,

    dein Fund Nummer 2 sieht nur auf den ersten Blick aus wie ein Schleimpilz. Er hört auf den Namen Phleogena faginea und ist recht selten. Er riecht spätestens in getrocknetem Zustand stark nach Maggi.

    Einen guten Rutsch wünsch ich,

    Martin

    Hallo Martin,


    da muß ich leider ein veto einlegen. Die Nr. 2 ist tatsächlich ein Schleimpilz, möglicherweise ein Physarum (z.B. leucophaeum). Ein Didymium würde ich ausschließen, dafür ist mir der Kalk auf der Peridie zu fein. Man müßte natürlich zur vollständigen Klärung mikroskopieren. Physarum hat amorphen Kalk auf der Peridie während Didymium kristallinen Kalk dort hat.

    Phleogena faginea ist völlig kalkfrei, das Köpfchen sieht mehr wattig aus und ist dem Stielchen gleichfarbig. Mikroskopisch unterscheidet es sich natürlich sowieso.

    LG und guten Rutsch


    Ulla