Steinpilz-Impressionen

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.938 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ralf.

  • Hier mal einige Eindrücke, die bevor ich das Forum kannte und es niemand gab, den es so richtig interessiert hätte, mein Sammlerherz höher schlagen ließen.


    Einen wirklich tollen Steinpilz, den ich 2004 fand, möchte ich Euch nicht vorenthalten, denn das gute Stück war nicht nur groß und ca. 500 gr. schwer, sondern auch noch absolut madenfrei ;)



    An der folgenden Stelle hatte ich mich 2004 und 2005 bereits umgesehen und ausser einer Unmenge violetter Lacktrichterlinge war hier nur tote Hose angesagt. Im Folgejahr betrat ich erneut dieses teilweise undurchdringliche Waldstück, dass ausschliesslich aus ca. 10-15 Jahre jungen Buchen besteht und konnte meinen Augen kaum trauen, denn ich erblickte dies:



    Die gesamte Ausbeute an dieser Stelle sah dann so aus:



    Der Folgetag, jedoch an einer anderen Stelle, war ebenso ertragreich:



    Alles in allem wirklich gute Jahre und ich hoffe, dass es auch in diesem Jahr wieder solch eine prima Ausbeute geben wird ;)

    ...andere sammeln Briefmarken - ich Pilze :P

    Einmal editiert, zuletzt von Ralf ()


  • Ach Andreas, weisst Du, dass ich mich mit dem Fund auf 'ne Art in die Nesseln gesetzt habe :) Ich traf am Folgetag einen ehemaligen Nachbarn, der schon immer als Fischzüchter, "Schwammerer" und Waldmensch in meinem ehemaligen Heimatort bekannt war und schildere voller Begeisterung, dass ich am gestrigen Tag in wenigen Stunden über 50 Steinpilze gefunden habe. Er erwidert mit skeptischem Gesichtsausdruck "...über 50??!". Ich bestätige meine Aussage erneut und er lädt mich ein, mit zu ihm nach Hause zu kommen, um mir etwas zu zeigen. Hätte ich es nicht mit eigenen Augen gesehen, wäre es nur als Sammler-Latein abgestempelt worden: 190 (!!!) Steinpilze, die er an einem einzigen Vormittag in den Wäldern rund um seinen Fischteich gesammelt hatte (was natürlich meine Freude über den eigenen Fund nicht schmälern konnte :P). Solche Schilderungen (kannte ich ja auch von meinem Vater aus den 1960ern) hielt ich aber bis dahin immer für Übertreibungen ;)

  • Hallo Ralf,


    8| 190 ??? - Was soll man dazu noch sagen ? 8| Sprachlos 8| Das ist ja schon bald eine kleine LKW - Ladung :D


    Ich bin ja nun einer der regelmäßig durch die Wälder streift und auch viele Steinpilzstellen hat, aber mein größter Fund war mal bei +- 3 Kilo im Herbst 2001. Ausserdem fotografiere ja nun gerne (vor allem Steinpilze) , aber wie lange hätte ich wohl gebraucht um 190 Steinpilze zu fotografieren :/:D


    Gehst du an dieser Fischteichstelle auch sammeln ?


    Bis dann...


    Andreas

  • Hallo Ralf,


    also 190 ist schon eine riesengroße Menge 8| Da kann dein Nachbar froh sein, dass er nicht erwischt wurde :/


    Meine größte Steiniausbeute war 3,25 Kilo, da hab ich aber noch einige im Wald stehen lassen. Irgendwer muss ja für die Sporen sorgen :D.


    Schöne Grüße
    Gernot

  • Hallo Ralf und Gernot,


    Zitat von Gernot


    Da kann dein Nachbar froh sein, dass er nicht erwischt wurde


    Ja, pro zuviel gesammeltes Kilo werden bis zu -> 100 Euro fällig 8|


    Bis dann...


    Andreas

  • die frage ist auch, was macht man(n) mit 120 steinpilzen?
    sofort essen? unmöglich :)
    trocknen? eine alternative, aber wenn man eine made übersieht...
    säuern? was für hobbyköche, geht auch nur bei kleinen exemplaren denk ich...soveile gläser hätte ich gar nicht


    also mir reichen vertilgbare mengen aus....


    trotzdem schön anzusehen..
    aber

  • Ich persönlich gehe dort nicht auf die Jagd, denn er durchstreift diese Wälder jeden Tag. Was man mit dieser Menge macht? Ganz einfach: in dem Dorf wohnen ca. 1800 Leute und da der Altersdurchschnitt über 70 liegt, freuen sich diese Leute, wenn er sie dann in den Sommermonaten mit frischen Pilzen versorgt.


    Und um das ganze noch weiter zu toppen: selbst diese Menge ist noch nicht wirklich spektakulär, denn in den angrenzenden Wäldern der Oberpfalz ist es teilweise so heftig mit Steinpilzen, dass die Leute sie in Mengen stehen lassen. Ja, ich weiss, das klingt wirklich unglaublich - aber es ist tatsächlich so. Lizensierte Pilzhändler (ob die tatsächlich legitimisiert sind, kann ich nicht beurteilen) verkaufen in der Saison im großen Stil auf Ebay Steinpilze und andere Sorten und ich habe auch schon live erlebt, wie es aussieht, wenn der "Kofferraum" eines VW Passat komplett über die ganze Fläche bis zu einer Höhe von ca. 50 - 60 cm mit Steinpilzen bedeckt ist. Heisse das nicht gut, aber wenn die Regierung der Oberpfalz das autorisiert...


    Meine Sammler-Mentalität ist es, lieber häufig loszugehen, fast täglich in den Sommer- und Herbstmonaten, als an einem Tag solche Mengen einzuheimsen, die ich eh nicht verwerten kann und die auch der heimischen Natur nicht zuträglich sind.


    Was ich allerdings schade finde: bevor ich 2004 wieder nach Oberfranken gezogen bin, lebte ich im Süden von Hessen und da konnte man einige Sorten finden, die hier einfach nicht gedeihen wollen. Ich war das erste Mal 1978 im zarten Alter von vier Jahren mit meinem Großvater Pilze sammeln und habe bis 1992 hier gelebt und gesammelt. Niemals war eine Krause Glucke, eine Ochsenzunge oder die hier beschriebenen Arten wie Hasenröhring, usw. dabei. Auch Parasol gab es in Hessen in Unmengen (habe ich auch noch schöne Fotos von). Solche Funde sind hier die Ausnahme. In den vergangenen drei Jahren habe ich bisher nur zwei Krause Glucken hier gefunden und eine Ochsenzunge kennen die hiesigen Sammler nur aus Büchern.

  • Hallo Ralle,


    unglaublich, da hast Du dir aber die richtige Wohngegend ausgesucht...
    Und: tolle Bilder!


    An alle:


    hier wird immer wieder erwähnt, das man bei zuviel gesammelten Pilzen eine Strafe erhalten kann (ich kenne ähnliches vom angeln), meine Fragen:


    1. Wer kontrolliert soetwas?
    2. Wer legt fest, was zuviel ist (ich nehme mal an, es gibt Vorschriften, aber welche?)
    3. Wie kann ich mich gegen eventuelle Bestrafung wehren?


    Ich fasse es ja nicht, in Deutschland ist wirklich jeder Furz reglementiert. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis man sich "Pilzsuchgenehmigungen" kaufen muß...kopfschüttel...


    LG Bird

  • Geschützte Pilze dürfen nur in geringen Mengen und für den Eigenbedarf gesammelt werden, so das Bundesamt für Naturschutz. Die genaue Menge könne beim Landesumweltministerium erfragt werden. Dort erfahren Pilzfreunde auch, ob in Naturparks oder bestimmten Landesteilen das Sammeln generell verboten ist. Unter Schutz gestellt sind, so die Bundesartenschutzverordnung, Steinpilz, Pfifferling, Schweinsohr, Brätling, Birkenpilz, Rotkappe und Morchel.


    [Entnommen aus der Verordnung zum Schutz wildlebender Tier- und Pflanzenarten (Bundesartenschutzverordnung - BArtSchV)]


    1. § 2


    Ausnahmen von einzelnen Verboten


    (1) Die Verbote des § 20f Abs. 1 Nr. 2 und Abs. 2 des Bundesnaturschutzgesetzes gelten nicht für Pilze der nachstehend aufgeführten Arten, soweit sie in geringen Mengen für den eigenen Bedarf der Natur entnommen werden:


    Boletus edulis - Steinpilz


    Cantharellus spp. - Pfifferling
    - alle heimischen Arten


    Gomphus clavatus - Schweinsohr


    Lactarius volemus - Brätling


    Leccinum spp. - Birkenpilz und Rotkappe
    - alle heimischen Arten


    Morchella spp. - Morchel
    - alle heimischen Arten


    Dabei variieren die Angaben zwischen 1 kg bis 2 kg pro Tag und Kopf - aber frei nach der Ziehung der Lottozahlen: diese Angaben sind wie immer ohne Gewähr ;)