Anfängerin mit grossen Ambitionen

Es gibt 32 Antworten in diesem Thema, welches 3.138 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Flammulina.

  • Guten Tag allerseits.
    Ich komme aus der Schweiz und arbeite in einer Kaffeerösterei :kaffee: , dessen Beschaffung ja bekanntlich, leider immer auch eine Belastung für die Umwelt ist.

    Nun hat meine Begeisterung für alternative Anbaumethoden, Pilze und deren Wertvoller Inhaltstoffe und der Wunsch,

    die Nachhaltigkeit zu verbessern, zu einer verrückten Idee geführt.

    Wir wollen Pilze für die Umgebung züchten.


    Das Substrat soll dabei grösstenteils aus dem bestehen, was bei uns in Mengen anfällt und momentan noch weggeworfen wird; Kaffeesatz und Silberhäutchen.

    Das verrückte daran ist, wir haben noch sehr wenig Ahnung vom Indoor Pilze züchten oder überhaupt von Pilzzucht.
    Unsere Idee ist tatsächlich erst vor wenigen Wochen geboren.


    So Tasten wir uns nun langsam voran, machen unsere ersten eigenen Versuche und noch scheitern wir kläglich. :haue:

    Doch wir sind begeistert und angetan. Wir wissen, dass unsere Vision in nicht all zu langer Zeit wahr werden kann.


    Ich bin super Froh, dass es so ein Forum gib und freue mich schon auf den Austausch mit anderen Pilzfanatikern und insbesondere mit sehr viel versierteren, als ich es bin.

  • Ihr müsst ein Auge drauf werfen, ob sich das energetisch rentiert. Auf Kaffeesatz und co kann man eigentlich eher schlecht unsteril züchten. Wenn unsteril, dann gehen eigentlich fast nur Austernpilze. Für die sterile Zucht bruacht ihr einen Autoclaven und ggf. auch eine laminar flow hood mit integriertem Filter.

  • Ihr müsst ein Auge drauf werfen, ob sich das energetisch rentiert. Auf Kaffeesatz und co kann man eigentlich eher schlecht unsteril züchten. Wenn unsteril, dann gehen eigentlich fast nur Austernpilze. Für die sterile Zucht bruacht ihr einen Autoclaven und ggf. auch eine laminar flow hood mit integriertem Filter.

    Hallo Lila Auster, danke für deine Antwort.

    Ja das ist uns bewusst, zumindest das pasteurisieren (auf über 90 Grad erhitzen) wird, laut einem Grosszüchter in der Umgebung, sicher nötig sein, um ein gleichbleibendes Produkt zu erhalten.
    unsere Idee ist auch, den Gastronomen, von denen wir den Kaffeesatz zurückbekommen eine Art Heissluftsterilisator zur verfügung zu stellen, damit der Kaffeesatz nicht feucht vor sich hin Schimmelt und schonmal Sterilisiert, oder zumindest pasteurisiert wird, bis wir Ihn abholen.

    Die Silberhäutchen sind ja frisch, die Fallen jeden Tag zu Hauf beim Rösten an und haben Temperaturen bis 230 Grad erlebt.

    Ob dies reicht, müssen wir herausfinden. Einen laminar flow hood mit integriertem Filter, meinst du für den Raum indem wir anmischen? oder auch für den Durchwachs und Fruchtungsraum?

    Wir stehen wie gesagt noch ganz am Anfang, versuchen immer wieder zu Kalkulieren und herauszufinden, welches Startkapital wir brauchen und ob es sich denn lohnen würde.

    Auch Räumlichkeiten sind wir noch am suchen, ich hätte am liebsten eine Bunkeranlage, doch dies ist wohl eine Utopie :D

    Abnehmer hätten wir zu genüge, in der Umgebung. Doch leider sind die Strompreise enorm gestiegen.


    Wir konzentrieren uns erstmal auf Austern, Limonen und Rosenseitlinge und wollen uns, bei mehr Erfahrung auch gerne an den Pippino und den Igelstachelbart und evtl den Kräuterseitling wagen.

  • ... ich hätte am liebsten eine Bunkeranlage, doch dies ist wohl eine Utopie :D ...

    Die Regierung will diese, nachdem sie sie großteils abstieß, nun wieder reaktivieren, also auch wieder aufkaufen. Grund dafür ist die Erkenntnis der momentanen politischen Lage, dem Krieg, der atomaren Bedrohung. Von daher dürftest du hier eine sehr schwierige Situation vorfinden.


    Aber deine Idee ist gut.

  • Sterilisieren geht bei 90°C leider nicht. Sterilisieren kann man nur vernünftig unter Überdruck um 116°C zu erreichen. Auch Kochen alleine reicht nicht aus. Wenn die Silberhäutchen zwischendurch Luftkontakt hatten, sind sie auch nicht mehr steril. Eine Schimmelspore reicht, um den Ansatz zu versauen. Wichtig zum autoklavieren ist auch die 100% Luftfeuchtigkeit, weshalb die 230°C Silberhäutchen Temperatur ebenfalls nicht ausgreicht haben sollte.


    Deshalb erst autoklavieren, dann unter Reinluft (dafür die Laminar flow hood) die Substratsäcke öffnen und beimpfen. Danach kann man die Beutel dann (die Beutel haben Fitlerpatches um Sporen raus zu halten) einfach im "normalen" Raum liegen lassen.


    Es gibt alternative Methoden mit Wasserstoffperoxid oder Kalk, das funktioniert aber mwn. nicht vernünftig mit Kaffeesatz. Das wäre was für Stroh oder Pellets.

  • ... ich hätte am liebsten eine Bunkeranlage, doch dies ist wohl eine Utopie :D ...

    Die Regierung will diese, nachdem sie sie großteils abstieß, nun wieder reaktivieren, also auch wieder aufkaufen. Grund dafür ist die Erkenntnis der momentanen politischen Lage, dem Krieg, der atomaren Bedrohung. Von daher dürftest du hier eine sehr schwierige Situation vorfinden.


    Aber deine Idee ist gut.

    Oh, ich weiss jetzt nicht ob das in der Schweiz auch Thema ist.
    Wir wohnen direkt am Rigigebierge, das ist bei uns auch schon ausgehöhlten :D
    Doch momentan gehört die Bunkeranlage dem Zivilschutz,

    da ist also leider auch bei uns nichts zu machen.

    Schade, denn funktionieren würde es für die Pilze glaube ich hervorragend.

  • Also ist es einfach nur Naiv von mir, dass ich nach anderen Möglichkeiten suche, wo das Autoklavieren nicht nötig ist?

    Auch das mit dem Kalziumcarbonat wollten wir einmal auprobieren.


    Eine verrückte Idee von uns wäre z.B. bei unseren Kunden, die den Kaffeesatz sammeln, einen Bio Trockner zu platzieren. Das ist ein Gerät, welches aus Bioabfall Dünger und Kompost herstellt.

    So würde der Kaffeesatz zumindest immer frisch bleiben und auch nicht verschimmeln, wenn wir Ihn nur jede Woche einsammeln. Die Frage, die sich stellt ist dann: reicht dies um das Kontaminationsrisiko auf eine Sinnvolle grenze zu minimieren und mögen die Pilze den "vorverdauten" Kaffeesatz.

    Wir suchen nach Lösungen, wo wir den Kaffeesatz nicht jeden Tag einsammeln müssten.


    Oder wäre es Sinnvoll eine Kühltruhe zu platzieren, damit der Kaffeesatz täglich eingefrohren werden kann?

    Dann bräuchten wir aber wiederum einen Autoklaven.


    Übrigens finde ich es schwierig Autoklaven in sinnvollen Grössen zu finden, ausser denen aus China.

    Kann da jemand etwas empfehlen?


    Liebe Grüsse

  • Ich habe knapp zwei Jahre lang alles mögliche probiert und Ansatz nach Ansatz weggeschmissen. Zwischendurch sind mal Pilze bei entstanden, manchmal ok, oft verkrüppelt weil bakteriell kontaminiert, manchmal parallel zu Schimmelkolonien. Aber keine einzige der Methoden hat verlässlich und wiederholbar funktiniert, ausser autoklavieren. Ich habe wirklich alles probiert von Chemie über Backofen bis Tyndallisieren.


    Es ist ein Wunschtraum, dieses Vorhaben ohne vernünftige Autoklavierung und Reinluft bzw. laminar flow hood verwriklichen zu können. Das ganze Ding ist wirklich kein Hexenwerk, aber um gewisse Grundlagen kommt man einfach nicht drum rum, sofern man nicht auf purem Stroh oder Holz züchten möchte. Und die Hauptpunkte die es zu erfüllen gilt, sind absolute Keimfreiheit, absolute Keimfreiheit und dazu noch absolute Keimfreiheit. Eine einzige Schimmelspore, eine einzelne Bakterie ruiniert im Zweifelsfall den ganzen Beutel.


    Ich kann dir folgenden Youtube Kanal ans herz legen, der sympathische Herr mit der brisanten Mäne führt auf freundliche Art und weise durch seine Pilzzucht. So ähnlich könntet ihr das auch verwirklichen. Er benutzt mwn. auch einen chinesischen Autclav.


    Southwest Mushrooms
    Cultivating fresh gourmet mushrooms at our urban grow farm. Mushrooms with amazing flavor and full of beneficial nutrients. Our passion is to offer every…
    www.youtube.com

  • Ojee, ja darauf wäre es bei uns wohl auch rausgelaufen.


    Aber wie macht man das dann, in einer Gewerblichen Zucht?
    Ich habe bisher in erster Linie bis 24L Autoklaven gesehen.

    Kann man damit nicht nur eine sehr kleine Menge autoklavieren und bedeutet das nicht auch
    einen riesigen Stromverbrauch?

    Da hab ich gleich kurz reingeschaut, wirklich sehr sympathisch, schaue ich mir gerne noch genauer an, danke dir vielmals, auch für deine Auskunft.


    nen schönen Abend noch =)

  • Guck dich mal durch seine Videos durch, da siehst du dann auch in einem Video, wie er sich freut das er einen gerbauchten Autoklav für günstig übernehmen konnte. Das Ding ist ziemlich groß, da geht einiges rein. Ich glaube das war so ein Video mit Namen "Making xx-kg of Substrate today" oder sowas in der Art. Wie das mit dem Enerrgieverbrauch ist, kann ich nicht sagen. Es wird aber auf jeden Fall Energie verbraucht, wahrscheinlich auch nicht zu knapp. Deshalb hatte ich im ersten Post hier auch auf die Rentabilität verwiesen. Das müsste man mal durchrechnen, wie viel kwh pro kg Substrat verbraucht werden. Das muss man dann natürlich klug umlegen auf die Pilze.

  • Ja bin schon fleissig am schauen, danke dir vielmals LilaAuster :)
    Ja da bin ich mir auch schon so einiges am überlegen. Wir werden sehen.
    Um all diese Berechnungen wirklich genau machen zu können, muss ich halt dann die Erfahrung schon haben.
    Also werden wir einfach so bald wie möglich starten =)

  • Je nachdem was ihr bereit seit an "Lehrgeld" zu zahlen, könntet ihr mit einem großen Dampfdruckkochtopf anfangen und damit erste Erfahrungen sammeln. Dazu kaufst du dir dann ein Flüssigmycel von einem Igelstachelbart und einem Austerseitling deiner Wahl. Evtl. böte sich im Moment eine sogenannte Sommerauster an, das ist eine Auster die von selbst fruktifiziert, ohne einen Kälteschock zu benötigen. Dazu noch Hartholzpellets (Buche für den Stachelbart, Auster mag alles außer Nadelholz) um Substrattests machen zu können, Austern wachsen auf reinem Kaffeesubstrat, bei Igelstachelbart bin ich mir nicht sicher, das gilt es mit Tests selbst zu ermitteln. Das kann auch von Pilzstamm zu Pilzstamm variieren. Dazu noch Pilzzuchtbeutel mit integriertem Fitlerpatch und ihr könnt loslegen.


    Für die Vermehrung des Flüssigmycels könnt ihr erstmal Einweckgläser nehmen, mit Schraubverschluss. 2 kleine Löcher in den Deckel bohren, in eins kommt ein Spritzenfilter, der mit Silikon verklebt nach außen verklebt wird, das andere Loch wird der Injektionsport, dafür großzügig mit Silikon zu machen, später sticht man da die Spritze durch, das Silikon macht dann beim rausziehen von selbst wieder zu.


    Als Nährmedium hat sich Malzextrakt sehr bewährt. Einfach 2-4g Malzextrakt pro 100ml Wasser auflösen, im DKT für mindestens 45 sterilisieren, abkühlen lassen, gekauftes Flüssigmycel auf mehrere Gläser verteilen (kommt in Spritzen) und dann bei zimmertemperatur wachsen lassen. Wenn sich das FM vermehrt hat, kann man was abnehmen und damit Körnerbrut beimpfen. Hierfür Körner über Nacht quellen lassen, abtropfen alssen im Sieb, ab in die Beutel, einen Tropfen Silikon von draussen aufs Plastik als Injektionsport, im DKT Sterilisieren ( min. 90 min) und dann mit FM beimpfen. Durchwachsen lassen und ab dafür ins Substrat damit.

  • Das klingt super, ich dachte das arbeiten mit Flüssig Myzel sei höchste Kunst? dafür brauche man sehr viel Erfahrung, habe ich immerwieder gelesen. Da hat mich das noch etwas abgeschreckt.
    Aber ich werde deine Anleitung gerne einmal genau befolgen und schauen was dabei rauskommt =D
    Momentan kaufe ich, für meine ersten Versuche, die Körnerbrut noch fixfertig.
    Doch natürlich ist das Ziel später selber Pilzbrut herstellen und vermehren zu können.


    Soviel ich weiss wächst der Igelstachelbart auch sehr gut auf Kaffeesatz, ich mische dem Satz noch Silberhäutchen hinzu, damit verschiedene Strukturen enthalten sind.
    zusätzlich mit Holz Spänen zu arbeiten hab ich mir auch schon überlegt, Pellets eher weniger. Ich möchte wirklich Nur nutzen was als Abfälle anfällt. So probiere ich erstmal mit diesem Substrat auszukommen und zu schauen, welche Pilze effektiv gut darauf wachsen. (Da wären ja z.B. noch Shiitake, Kräuterseitling und der Pioppino möglich, doch jetzt konzentriere ich mich zuerst noch auf die etwas unempfindlicheren Austern, Limonen und Rosenseitlinge.


    Die grosse Frage für uns ist momentan noch, brauchen wir zwingend einen Autoklaven?
    Wenn ja, und dazu tendieren wir, dann holen wir uns den lieber schon zu Beginn.
    Dann können wir von Anfang an mit dem Autoklaven arbeiten.
    Ich bin mir nicht sicher, aber ich habe das Gefühlt, dass andere Pilzzüchter, die auch Kaffeesatz nutzen mit Kalk und anderem und nicht mit komplett Sterilem Substrat arbeiten, kann mich da aber auch täuschen.
    Ich würde gerne mal in so einen Betrieb reinschauen, habe jedoch das Gefühl, die Schweiz ist etwas zu klein dafür (Wegen Konkurenz). Obwohl wir ja alle Regional arbeiten wollen...
    Ich versuche nun einen Betrieb zu finden, wo ich einen kleinen, halbtägigen Kurs machen kann, wo ich das wichtigste vermittelt bekomme darüber, was als Erstanschaffungen sinnvoll wäre, damit das lernen mal beginnen kann.

    Wenn mir das nicht gelingt, ich kein Sinnvolles Angebot erhalte, dann werden wir nächste Woche damit starten, uns Equipment zu kaufen, zu Beginn werden wir wohl auch noch mit Gewächshauszelten arbeiten.
    Denn wir wollen erst einen extra Ort mieten, wenn wir genau wissen was wir brauchen.


    Danke dir vielmals, dafür dass du dein Wissen mit mir teilst.

    LG

  • Es ist klug am Anfang mit gekaufter Körnerbrut zu arbeiten, sofern man dem Hersteller 100% vertrauen kann. Denn hat man schon kontaminierte Brut, ist das Ergebnis in jedem Fall schlecht, auch wenn es ansonsten geklappt hätte.


    Ansonsten ist Flüssigmycel die einfachste Methode zur vermehrung, da man hier nicht an der Luft arbeitet. Das Flüssigmycel geht von der Spritze in das Glas und aus dem Glas wieder per Spritze raus in das Getreide. man umgeht also geshcickt die mögliche Kontamination via Luft. Man sieht allerdings auch nicht so schnell ob das FM infiziert ist oder nicht, deshalb für den Anfang ruhig erst mal bei gekaufter brut bleiben, so lange ihr noch ausprobiert, ob ihr unsteril gute Ergebnisse bekommen könnt. Denn nichts ist ärgerlicher als bei seinen "gescheiterten" Experimenten am Ende herausfinden zu müssen, das man die ganze Zeit mit kontaminiertem Flüssigmycel gearbeitet hat..... Frag nicht woher ich das weiß :D .


    Bei sehr nährstoffreichem Substrat wird das schwierig und Kaffesatz ist so ein nährstoffreiches Substrat. Je nährstoffreicher, desto eher fühlen sich auch Bakterien und Schimmel wohl.


    Ihr müsst also zwingend alle Parameter für euren Pilz optimieren, damit der sich sehr schnell ausbreiten kann. Temperatur und Luftfeuchtigkeit (letzteres ist im beutel eh optimal). Dann kann er eventuell auch kleinere Kontaminationsherde selbst ausmerzen. Eventuell klappt das aber auch nur optisch und am Ende macht es sich in krüppeligem Wuchs der Pilze doch wieder bermerkbar. Testen!


    Methoden die ihr probieren solltet sind 1. Brantkalk und 2. Wasserstoffperoxid. Beides in rauen Mengen angewandt (Brantkalk keine Ahnung bzgl. Dosierung, bei Wasserstoffperoxid um die 1%ige Lösung des gesamten Wasseranteils im Substrat), für 1-2 Tage einwirken bzw. sich neutralisieren lassen und dann das Substrat mit Brut beimpfen. Hier dann ruhig richtig schön viel Brut nehmen, heisst mit 20% starten und bei Erfolg dann langsam in Folgeversuchen den Körnerbrutanteil runter dosieren, bis man merkt das das Ergebnis schlechter wird.


    Brantkalk und Wasserstoffperoxid sind beides Substanzen die ggf. ätzend sein können, also vorsicht und Schutzbrille. Besonders beim Brantkalk.


    Ich weiß nicht wie hoch der Feuchtigkeitsgehalt eures Kaffeesatzes ist, aber eventuell wäre es auch einen Versuch wert den Brantkalk direkt, ohne Wasser, mit dem Kaffeesatz zu mischen und dann, nach Einwirkzeit ggf. noch nötiges Wasser zuzugeben. Eventuell den zusätzlichen Wasseranteil dann als Wasserstoffperoxidlösung zugeben? Doppelt hält besser und attackiert von verschiedenen Winkeln....

  • Ja das denke ich auch, momentan beziehe ich die Körnerbrut bei Pilzmännchen =D Da habe ich nur gute Erfahrungen gemacht.
    Hatte aber gleich zu Beginn einen ganz schlimmen Milbenbefall (Wahrscheinlich Vorratsmilben)
    Das war schrecklich, so haben wir dann bei einem Kunden einen Milbenbefall aufgedeckt.
    Doch nun weiss ich schon etwas mehr, den Kaffeesatz vorher immer kontrollieren, ob auch nichts drin ist was kreucht und fleucht. :S


    Oh, das ist sehr gut zu Wissen... Dann werde ich das später so ausprobieren. Ich bin wirklich froh, kann ich mich jetzt auf alles andere konzentrieren und den Faktor Pilzbrut erstmal noch den Profis überlassen. =D
    Haha, genau, davor hätte ich angst =D
    Das heisst aber auch, sobald wir das Substrat Autoklavieren können, kann ich eigentlich mit den ertsen Versuchen beginnen, die Brut selber herzustellen? Denn dann kann die Kontamination ja nur an der eigenen Pilzbrut liegen? =D

    Ich muss sagen, seit ich mich für den Gedanken geöffnet habe, dass wir um einen Autoklaven nicht herum kommen, bin ich viel entspannter. Denn so können wir ja wirklich ganz viele Faktoren an denen die Pilze scheitern könnten ausschliessen, zumindest verstehe ich das so. Nur das mit dem Strom wird dann ein grösseres Thema, da überlege ich auch schon mit Solarenergie etwas dazuzugewinnen, denn wir wohnen in der "Riviera der Zentralschweiz". Strom ist Sauteuer geworden doch wir haben sehr viel Sonne =D

    Für meine ersten unsterile Versuche habe ich auch um die 20-25% Körnerbrutanteil genommen.
    Nun habe ich noch Calziumcarbonat bestellt bei einem Pilzzüchter, hiermit werde ich es demnächst versuchen, werde dann auch etwas runtergehen mit dem Pilzbrutanteil.
    Das mit dem Wasserstoffperoxid werde ich dann auch ausprobieren =)
    Hast du Erfahrung mit Perlit oder Vermiculit um die Feuchtigkeit länger zu behalten?

  • Von Pilzmännchen würde ich dringend abraten, von denen hatte ich schon alles von zu alter bis kontaminierter Brut und alles im Mix. Am Anfang hatte ich auch Brut die OK war. Dazu kommen die unsäglichen Glasflaschen, ich bestelle dort nicht nochmal.


    Such dir einen Hersteller der die Brut in Plastikbeuteln verschickt, das macht alles einfacher.


    Ich würde an deiner Stelle ruhig erstmal ein paar Probeläufe mit Brantkalk und Wasserstoffperoxid machen (jeweils alleine und im Mix), wenn ihr damit gut Ergebnisse bekommt, wäre das Geld in den Autoklaven sonst versenkt. Hierbei dann auf 2 Pilze beschränken, einer davon sollte Sommerauster sein, wegen der Agressivität.


    Ansosnten gebe ich dir Recht, mit Kauf eines Autoklaven, sollte eigentlich alles steril werden und damit die eigene Brut fruchten, sofern sie auch steril hergestellt wurde.

  • Oh, Okay..
    Ich habe bisher nur Substratbrut bei Ihnen bestellt, keine Körnerbrut und die Substratbrut liefern sie in kleinen Kunststoff Kübeln.. Dass die Glasflaschen mühsam sind glaube ich. ^^

    Okay. Ich muss noch zu den Faktoren kommen, um zu berechnen wie viele Pilze wir auf welchem Raum anbauen könnten und ab wann ein Autoklav dann rentiert..
    Doch die kosten für unsterile Zucht (Ausfälle, zugaben usw..) darf man ja auch nicht vergessen.


    Wir werden einfach mal ausprobieren.

  • Hallo lieber Lila Auster


    Kannst du mir eine Frage beantworten, die ich mir immerwieder stelle?

    Was macht es für einen Unterschied, ob ich bei einem Züchter Substratbrut bestelle, oder einen Beutel mit der Kultur drin, zum Pilze züchten. (Also einen Beutel Substrat, beimpft mit Pilzbrut)

    Kann ich mein Substrat nicht auch mit der fertig gekauften Kultur beimpfen?
    Oder muss es Pilzbrut sein und wenn ja, wieso?


    Freundlicher Gruss

  • Wenn der Züchter gut ist, dann hat er der Substratbrut viel mehr Nährstoffe beigement als in Pilzzuchtbeuteln. Normales Pilzzuchtsubstrat hat ja meistens so ca. 20% Zuschlagsstoffe wie Weizenkleie oder bis zu 50% Kaffeesatz. Pilzbrut aus Körnern besteht hignegen zu 100% aus Zuschlagsstoffen. Ich würde erwarten das die Substratbrut auch zu einem hohen Anteil aus z.B. Weizenkleie oder ähnlich nährstoffreichem Substrat besteht.


    Der Vorteil an Körnerbrut ist, das wenn man sie in höherem Anteil verwendet (20% des finalen Substratblockgewichtes), man sich anteilig, ode rsogar komplett die Zuschlagsstoffe sparen kann. Man steigert hierdurch die Ertragsrate pro kg/finalem Substrat, ohne das Kontaminationsrisiko durch Zuschlagsstoffe zu steigern. Dies ist allerdings normalerweise nur für die unsterile Zucht interessant. Steril macht es keinen Unterschied.

  • Achsooo, ich danke dir für die Antwort, das ist sehr hilfreich für mich. :)

    Ich habe etwas recherchiert aus eigenem Interesse und bin auf die Pasteurisation mit Branntkalk gestoßen. Das könnte auch für euch funktionieren, sofern Austern oder ähnliche Pilze gezüchtet werden sollen (Aspen Oyster, Lungenseitling, beides ähnlich agressive Arten, die aber keinen Kälteschock zur Fruchtungseinleitung brauchen).


    Damit könntest du auch mal experimentieren. Ich weiß nicht wie feucht euer Kaffeesatz ist, falls feucht genug könntet ihr den branntkalk als Pulver zugeben und gut durchmischen. Ansonsten vorher in Wasser lösen und dann den Mix zugeben. Ich werde das Verfahren ausprobieren, sobald meine Körnerbrut durchwachsen ist. Dann auch bald auf Kaffeesatz, da ich ihn für umsonst von der Firma bekomme (150 Ingenieure.......).