Kräuterseitlingszucht Schimmel oder Myzel ?

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 2.214 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von LilaAuster.

  • Hallo,


    habe hier eine Kräuterseitlingszucht auf Kaffeesatz und bin mir nicht sicher

    ob das was an der Oberfläche ist Schimmel oder das Myzel ist

    Was ist eure Einschätzung ?


    Danke und Grüße

    Andre




  • Hi Andre,


    zunächst erst einmal: herzlich Willkommen hier im Forum!


    Pilzmycel von Speisepilzen zu unterscheiden vom Mycel von Schimmelpilzen ist nicht immer einfach. Solange es nicht grünlich ist, würde ich vom Kräuterseitling ausgehen. Die Farbe ist anhand von Fotos nicht immer eindeutig zu erkennen.


    LG Michael

    Wer einen Pilz aufgrund meines Bestimmungsversuchs verzehrt, ist lebensmüde. Warnhinweis


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  • Hallo danke für das nette Willkommen !


    nein, also ist definitiv nicht grünlich, daher lass ich es jetzt einfach mal

    wachsen. Bin erfahrener passionierter Pilzsammler aber eben ganz neu

    bei der Zucht zuhause dabei ;)


    VG

    Andre

  • Ja, gerne.. recht simpler Ablauf ;)


    einfach paar Stücke vom Kräuterseitling aus dem Supermarkt

    im Kaffeesatz versenkt und abgewartet.. einfach als Experiment



    Frage mich ob ich was tun muss um die Fruchtkörperbildung auszulösen und wann ?


    Soll ich wenn das myzel wie im Bild sichtbar immer wieder mit Kaffeesatz abdecken ?

  • Hmmm...... lass den erstmal komplett durchwachsen, bevor du da mehr Kaffeesatz draufgibst. KS ist sehr empfindlich was bakterielle Kontamination angeht, wenn dir das so gelingt, dann hast riesen Glück. Die Fruchtkörperbildung wird am Ende durch kalt stellen für ein paar Tage ausgelöst.


    Sobald es irgendwo grün wird, kannst den entsorgen.

  • so sieht das ganze aktuell aus. schwer für mich zu beurteilen, wann das Glas komplett durchwachsen ist...

    Wenn es gleichmässig von einer weißen Schicht bedeckt ist, dann ist es durchwachsen. Unten könnte evtl. schon Schimmel sein, da wo es bräunlich/grünlich aussieht. Mir sieht der Kaffeesatz etwas zu feucht aus. Kann aber natürlich auch täuschen.

  • Hallo zusammen,

    da ich eine ähnliche Frage habe, schließe ich mich hier mal an. Ich bin ebenfalls Anfänger was Pilzzucht angeht und habe vor Kurzem das erste Mal Flüssigmyzel vom Kräuterseitling hergestellt. Methode: Supermarkt-Pilz-Stücke in Nährlösung (Wasser+Ahornsirup) versenkt und abgewartet. Hat bei 4 von 10 Gläsern geklappt, d.h. inzwischen habe ich recht schöne "Quallen", der Rest war kontaminiert.

    Nun haben sich nach fast 4 Wochen an der Oberfläche eines bisher erfolgreichen Ansatzes (d.h. schönes Myzelwachstum, klare Flüssigkeit) kleine, weiße, haarige Flecken gebildet, welche obenauf schwimmen. Ist das ebenfalls Myzel (welches bisher nur unter Wasser bzw. Nährlösung gewachsen ist) oder eine Kontamination? Zum besseren Verdtändnis habe ich 2 Bilder angehängt.

    Vielleicht hat ja jemand einen Rat für mich.


    Eine weitere Frage wäre: Ab wann schüttelt man denn das Myzel um die Fasern in der Nährlösung zu verteilen. Oder macht man das überhaupt? Ich hab da mal was gehört....

    Vielen Dank und Grüße

    Glüxpilz

  • Das kann alles mögliche sein. Du siehst im Flüssigmycel eine Konti nicht zwangsläufig. Du siehst es erst in der Körberbrut und manchmal selbst da nicht sondern wunderst dich dann, das deine Substratblöcke nur seltsam besiedeln oder die Pilze verkümmert erscheinen. Oder sie wollen einfach nicht fruchten.... das Substrat riecht eigenartig... oder oder oder...


    Lange rede kurzer Sinn, es gibt keine unsterile Methode FM herzustellen. Du musst da zwingend steril arbeiten, d.h. das du da nur mit Pilzstücken arbeiten kannst die aus der Pilzmitte entnommen sind, dazu dann am besten noch unter einer laminar flow hood.


    Einfach nur Pilzstücke in Nährlösung, das kannst leider wegschütten. Wenn der Anfang nichts taugt, dann ist der Aufwand für die gesamte Kette der Zucht umsonst.

  • Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.

    Ich habe tatsächlich, soweit es mir mögöich ist, steril gearbeitet, Pilzstücke nur aus der aufgebrochenen Mitte des Pilzes mit sterilisiertem Skalpell entnommen, sämtliche Oberflächen desinfiziert und die Nährlösung in den Gläsern natürlich vor Zugabe der Pilzstücke abgekocht. Nur eine Laminar Flow Hood habe ich noch nicht, was vermutlich auch die eindeutigen und bereits nach wenigen Tagen sichtbaren Kontis in den misslungenen Gläsern erklärt.

    Da diese weißen, haarigen Flecken bei meinen anderen -bisher als erfolgreich angesehenen- "Quallen" nicht auftauchen, wird es wohl eine Konti sein. Immerhin zeigt sie ich schon jetzt und nicht erst in der Körnerbrut ;)

  • Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung.

    Ich habe tatsächlich, soweit es mir mögöich ist, steril gearbeitet, Pilzstücke nur aus der aufgebrochenen Mitte des Pilzes mit sterilisiertem Skalpell entnommen, sämtliche Oberflächen desinfiziert und die Nährlösung in den Gläsern natürlich vor Zugabe der Pilzstücke abgekocht. Nur eine Laminar Flow Hood habe ich noch nicht, was vermutlich auch die eindeutigen und bereits nach wenigen Tagen sichtbaren Kontis in den misslungenen Gläsern erklärt.

    Da diese weißen, haarigen Flecken bei meinen anderen -bisher als erfolgreich angesehenen- "Quallen" nicht auftauchen, wird es wohl eine Konti sein. Immerhin zeigt sie ich schon jetzt und nicht erst in der Körnerbrut ;)

    Na denn könnte es sogar was werden! Dann ist es sicherlich die beste Methode, erstmal viele Gläser anzusetzen und dann die paar die erstmal OK aussehen weiter zu verwenden. Ich würde dann genauestens im Auge behalten und kennzeichnen, welche der Gläser sich bei der Vermehrung auf Körnern gut verhält.


    Das muss übrigens keine Konti sein, ich hab solche Gebilde eigentlich immer nach ner gewissen Zeit auf meinen Kulturen gehabt. Wie alt sind die Gläser?


    Ich kann auf den Fotos keine Belüftung erkennen. Hast du da eine eingebaut, z.B. mit Spritzenfiltern?

  • Ok, dann hat die Charge ja vielleicht doch noch eine Chance, schön. Ich habe alles genau beschriftet und werde da auch weiterhin tun.

    Die Kultur habe ich am 01.03. angesetzt, also vor knapp 4 Wochen. Belüftung habe ich bisher keine. Ich bin immer davon ausgegangen, dass Flymi-Gläser (anders als Körnerbrut und Substratbehälter) nicht belüftet werden müssen, liege ich da falsch? Für den nächsten Schritt habe ich mir da nämlich schon Micropore-Tape besorgt.

  • Ok, dann hat die Charge ja vielleicht doch noch eine Chance, schön. Ich habe alles genau beschriftet und werde da auch weiterhin tun.

    Die Kultur habe ich am 01.03. angesetzt, also vor knapp 4 Wochen. Belüftung habe ich bisher keine. Ich bin immer davon ausgegangen, dass Flymi-Gläser (anders als Körnerbrut und Substratbehälter) nicht belüftet werden müssen, liege ich da falsch? Für den nächsten Schritt habe ich mir da nämlich schon Micropore-Tape besorgt.

    Ich würde die belüften, Wachstum verbraucht Sauerstoff, auch beim Mycel. Aber nicht mit Micropore, kauf dir lieber vernünftige Spritzenfilter und kleb die mit Silikon luftdicht fest. Micropore ist russisches Roulette für Flümi, da es viel länger steht als Körnerbrut. Bei Körnerbrut nutze ich das selber auch manchmal.

  • Alles klar, danke für den Hinweis, bei den nächsten Kulturen werden Spritzenfilter eingebaut.

    Gestern habe ich Körnerbrut beimpft. Zunächst Weizenkörner 24h in Wasser eingeweicht, in Gläser gefüllt, überschüssiges Wasser ablaufen lassen, Löcher im Deckel mit 3 Lagen Micropore verschlossen, anschließend Alufolie über den Deckel und ab in den Ofen (130° C, 60 min, in einer Schale mit ca. 3cm Wasser stehend) und sterilisiert (habe noch keinen DDKT). Anschließend 20ml Flümi eingespritzt. Heute morgen hat sich herausgestellt, dass die Körner sehr trocken waren, ich befürchte dass bei der Sterilisation im Backofen trotz Micropore und Alufolie einiges an Flüssigkeit verdampft ist, sodass das Flümi gleich von den Körnern aufgesogen wurde. Habe heute morgen noch mal 20ml Flümi nachgespritzt.

    Muss man Körnerbrut regelmäßig befeuchten? Oder kann das nur ein einmaliger Effekt gewesen sein, durch die Backofenmethode?

  • Alles klar, danke für den Hinweis, bei den nächsten Kulturen werden Spritzenfilter eingebaut.

    Gestern habe ich Körnerbrut beimpft. Zunächst Weizenkörner 24h in Wasser eingeweicht, in Gläser gefüllt, überschüssiges Wasser ablaufen lassen, Löcher im Deckel mit 3 Lagen Micropore verschlossen, anschließend Alufolie über den Deckel und ab in den Ofen (130° C, 60 min, in einer Schale mit ca. 3cm Wasser stehend) und sterilisiert (habe noch keinen DDKT). Anschließend 20ml Flümi eingespritzt. Heute morgen hat sich herausgestellt, dass die Körner sehr trocken waren, ich befürchte dass bei der Sterilisation im Backofen trotz Micropore und Alufolie einiges an Flüssigkeit verdampft ist, sodass das Flümi gleich von den Körnern aufgesogen wurde. Habe heute morgen noch mal 20ml Flümi nachgespritzt.

    Muss man Körnerbrut regelmäßig befeuchten? Oder kann das nur ein einmaliger Effekt gewesen sein, durch die Backofenmethode?


    Sterilisation im Backofen funktioniert nicht richtig. Wenn dann Tyndalisieren, heisst mehrmaliges Erhitzen, unterbrochen von mind. 12h kalten Phasen. von ca. zehn Gläsern hatten nur 2 oder 3 keine Kontis mit dieser Methode. Bei einmaligem erhitzen, wird das noch schlimmer..... Das mit dem Wasser ist mir auch aufgefallen, habe dafür leider keine Lösung.

  • Die Körnerbrut hat sich zwischenzeitlich super entwickelt, schneeweißes Myzel im ganzen Glas. Eigentlich wollte ich die Körnerbrut langsam auf Substrat bringen, habe aber feststellen müssen, dass sich 1. plötzlich Wassertropfen auf der Innenseite der Gläser gebildet haben und 2. blass-orangefarbene Flecken überall auf dem Myzel aufgetaucht sind (auf dem beigefügten Bild nur schwach zu erkennen). Ich gehe also fast davon aus, dass meine Körnerbrut hinüber ist?

    Da das Myzel bis vor wenigen Tagen noch super ausgesehen hat, denke ich, dass ich vielleicht mit dem "Einpflanzen" in Substrat zu lange gewartet habe und sich nach inzwischen 8 Wochen im Glas unvermeidbar Kontis einfinden? Tatsächlich waren die Gläser bereits vor etwa 2 Wochen schön durchwachsen, ich wollte aber auf Nummer Sicher gehen und habe weiter abgewartet, was vermutlich ein Fehler war...

    Kann mir jemand diesbezüglich eine Meinung geben? Wie lange lasst ihr die Körnerbrut von Kräuterseitlingen nach dem Impfen (etwa) reifen?

  • Bei Körnerbrut ist der Beste Verwendungszeitpunkt der, wenn das Mycel gerade so die Körner komplett durchwachsen hat. Länger warten mindert die Qualität der Brut. Wird immer noch funktioneiren, aber hätte vorher besser funktioniert.


    Konti kann man so nicht vernünftig abschätzen. Ich denke aber eher das da keine vorliegt. Wassertropfen sind auch normal.

  • Vielen Dank für die Infos! Dann besteht also noch Hoffnung :)

    Hat jemand noch einen Tipp welche Substratbeutel ich am besten verwenden kann? Gefrierbeutel lassen sich ja meistens nur bis 90 C erhitzen, da wird das mit der Sterilisation schwierig... Müssen es spezielle Pilzzuchtbeutel sein? Oder gibt es da auch DIY-Alternativen?