Sommerlicher Almspaß

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.484 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von FlorianK.

  • Grüße euch,


    nachdem ich vor einiger Zeit schon mal gebeten wurde, auch hier im Forum mal vorzustellen, was hier in den nördlichn Kalkalpen alles zu finden ist, werd ich dies nun endlich mal in die Tat umsetzen.


    Aufgrund des wirklich traumhaften Sommerwetters das wir die letzten 6 Wochen hatten (täglicher Niederschlag, Temperaturen kaum mal über 25°), konnte ich mich heuer schon ungewöhnlich früh meiner großen Leidenschaft widmen, nämlich der Pilzflora im Extensivgrünland.


    Aktuell ist etwas Ruhe eingekehrt und ich kann mich endlich der Aufarbeitung der Funde widmen. Speziell die Entolomen liesen sich schon zu tausenden blicken, allerdings brauchen viele Kollektionen noch weitere Nachbearbeitung um einen endgültigen Namen zu bekommen, daher sind sie fürs erst mal eher unterrepräsentiert, werden aber in Kürze noch nachgereicht.




    Alle Funde sind von Almflächen in Oberösterreich, gelegen in den nördlichen Kalkalpen in Höhenlagen von 1100-1400m. Untergrund ist großteils Kalkstein mit nur sehr dünner Humusauflage, teilweise kommen in den Suchgebieten auch mäßig tiefgrundige Lehmböden vor.




    Den Anfang dürfen mal die Saftlinge machen, die zwar großteils nur als Einzelfruchtkörper anzutreffen waren, für die Jahreszeit ist die Artenvielfalt aber trotzdem schon beachtlich.



    H. conica

    H. acutoconica

    H. lepida

    H. citrinovirens

    H. coccineocrenata

    H. helobia

    H. glutinipes

    H. subpapillata


    Dann wird es etwas weniger farbenprächtig, aber auch vor Beginn der Hauptsaison trau ich mich zu sagen, dass dies wohl der Fund des Jahres sein dürfte.

    Hervorzuheben ist die größe des Vorkommens, welches sich über eine Fläche von rund 8000m² erstreckt, in der bei meinem letzten Besuch alle paar Meter kleine Fruchtkörpergrüppchen anzutreffen waren


    Dermoloma magicum


    Und als kleinen Vorgeschmack gibt's noch einige Rötlinge. Spannendere Kollektionen waren auch viele dabei, aber die sind wie gesagt gerade noch in Arbeit und werden in nächster Zeit mal nachgereicht


    E. neglectum

    E. mougeotii

    E. incanum

    E. cf. corvinum sp.

    Da hab ich offensichtlich die Bilder vertauscht. Die Kollektion hab ich gar nicht mitgenommen, weil ich von der vermeintlich selben Art schon drei weitere eingetütet hatte :haue:

    Bei den anderen makroskopisch ähnlichen Funden aus der Fläche (dunkelblau, schuppig, ungerieft, weiße Lamellen, +-glattstielig) bin ich über die vereinzelt bzw. in Kleingruppen auftretenden Cheilos auf E. cf. melanochroum gekommen


    Liebe Grüße

  • Servus Karl,


    danke für den Hinweis, werd mir die Kollektion die Tage noch mal vornehmen. Kann leicht sein, dass ich die zu schnell abgehakt habe


    Liebe Grüße

  • Grüß euch,


    zum Entolomen nachbearbeiten hatte ich zwar noch keine Zeit, aber heute hab ich mal wieder eine kurze Runde gedreht.



    Hygrocybe citrinovirens,

    heute schon recht häufig zu finden, aber die ist meistens relativ früh dran

    Hygrocybe miniata

    Hygrocybe conica agg.

    Geastrum minimum

    Phellopilus nigrolimitatus

    Entoloma asprellum

    Entoloma indutoides

    edit: hab ganz zu erwähnen vergessen, dass die Kollektion bei verletzung der Lamellen deutlich rötet, weshalb mein erster Gedanke richtung E. turci ging.

    Basalschnallen +

    Cheilos "zylindrisch" bis "keulig mit Rostrum"

    Entoloma sp.

    mal wieder eine Kollektion die mich zu keinem logischen Ergebnis führt

    Schneide steril, zylindrisch bis keulige Cheilozystiden, 25-55x5-9

    Basidien ohne Schnallen, 2-sporig

    Sp (8,5)9,5-11,5, 5-9-eckig



    Liebe Grüße

  • Grüß euch,


    einige weitere Entolomen haben inzwischen auch etwas Aufmerksamkeit bekommen und zumindest vorläufige Namen erhalten, unter denen sie auf Zeiten warten dürfen, in denen die Rötlingsbestimmung wieder leichter und logischer wird.


    Zuerst mal ein paar, die mir im Moment noch recht klar erscheinen

    E. melanochroum

    E. sericeum

    E. conferendum

    E. cetratum

    Sehr häufig war die Merkmalskombi "brauner Hut, blauer Stiel, keine Basalschnallen". Die Ecke wird aber wohl ordentlich durcheinandergewirbelt, daher nur alles gut dokumentiert, schnell mit FE5A durchgeschlüsselt und mit cf. abgelegt.

    E. cf. poliopus


    E. cf. lividocyanulum

    E. (cf.) griseocyaneum

    dieser Kollektion hab ich leider im Frischzustand recht wenig Beachtung geschenkt. Mikroskopisch passt turci sehr gut, wenn aber jmd. eine bessere Idee hat... nur her damit

    E. cf. turci


    Langsam aber doch wird es wieder etwas übersichtlicher in meiner Bestimmlings-Ablage


    Eine kurz Tour gestern Nachmittag ergab nicht viel Neues, aber eine spannende Kollektion war dann doch noch dabei.

    Hygrocybe ingrata


    Liebe Grüße

  • Grüß euch,


    zum Entolomen nachbearbeiten hatte ich zwar noch keine Zeit, aber heute hab ich mal wieder eine kurze Runde gedreht.

    Phellopilus nigrolimitatus

    GriasDi Florian,

    hast Du dir den Ph. nigrolimitatus näher angschaut? Das Hymenium schaut so weiß aus. Gar ned nach Phellinus.

    Ich hätt da eher an den Wurzelschwamm gedacht. Da würden auch die bräunlichen Ränder recht gut passen.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Servus Werner,


    Erst mal sei erwähnt, dass das Foto wirklich besch... ist. Bin nur im vorbeifahren schnell aus dem Auto gesprungen und hab mit dem Handy einen Schnappschuss gemacht, und das noch bei ziemlich schlechten Lichtverhältnissen.


    Den Fund hab ich nicht näher begutachtet, weil ich aus der Umgebung schon einige abgesicherte Nachweise von P. nigrolimitatus habe.


    Im Original war das Hymenium nicht so leuchtend weiß, wie es auf dem Foto erscheint, sondern eher schmutzig weiß. Andere Fruchtkörper auf dem Stamm zeigten all die mMn für nigrolimitatus typischen, altersbedingtn Farbabstufungen, von schmutzig weiß über haselnussbraun bis grau-braun

    Standort war an einer seit mehreren Jahren entwurzelten, in der Luft hängenden Fichte (BHD ca 90-100cm), ca. 3-8m über dem Wurzelstock, was für mich auch gegen Heterobasidion spricht.


    Liebe Grüße

  • Servus Karl,


    danke für den Hinweis... mir kommen die ganzen Entolomen schon ein bisserl durcheinander.

    Auf dem Etikett steht eigentlich auch E. cf. lividocyanulum, wie das im Beitrag zu longistriatum wurde kann ich grade auch nicht erklären.


    Lg