Mein Perser: der Gelbporige Raufuß - Leccinum crocipodium!!

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 3.951 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Servus Michi,


    sehr schön, gratuliere! Leccinellum crocipodium mag es gerne heiß - typisch für die fränkische Sahelzone :-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Danke Dir!

    Ja, bei knappen 35 Grad kann es gut sein ;)

    Weißt du, wie selten er ist? Sehr oder "nur", selten?


    LG Michi :)

    • Offizieller Beitrag

    N'Abend!


    Bei diesem Fund frage ich mich (mal wieder) wo nun eigentlich die Grenzen zwischen Leccinum pseudoscabrum und Leccinum crociporidum liegen. Denn gelbliche Poren kann der Hainbuchenraufuß ja auch.
    Ist das in diesem Fall also die Stielfarbe bzw. die Farbe der Stielschuppen? Kann man es daran festmachen?



    LG; Pablo.

  • N'Abend!


    Bei diesem Fund frage ich mich (mal wieder) wo nun eigentlich die Grenzen zwischen Leccinum pseudoscabrum und Leccinum crociporidum liegen. Denn gelbliche Poren kann der Hainbuchenraufuß ja auch.
    Ist das in diesem Fall also die Stielfarbe bzw. die Farbe der Stielschuppen? Kann man es daran festmachen?



    LG; Pablo.

    Hallo Pablo, ich wüsste nicht, dass ein Hainbuchenröhrling so schwärzt...


    LG Michi

  • Servus Michi,


    beide schwärzen. Zur Häufigkeit - in Norditalien (z.B. bei Borgotaro / Borgo Val di Taro) ein Massenpilz. In Mainfranken im passenden Habitat (Eiche, trocken/warm) findet man ihn immer wieder - in Nordbayern ist die Art teils flächendeckend kartiert.


    Servus Pablo,


    bei Leccinellum crocipodium sind die Poren und Röhren schon jung kräftig gelb, bei Leccinellum pseudoscabrum s.l. jung schwach gelb, nur alt manchmal etwas kräftiger gelb, aber nicht so intensiv wie bei Leccinellum crocipodium.

    Hilfsmerkmal Symbiose: Leccinellum crocipodium mit Eiche und Esskastanie, Leccinellum pseudoscabrum bei Hainbuche oder Haselnuss. Letzteres ist eh klar, dient nur der Zusammenfassung.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Hi Christoph, aber wirklich so pechschwarz??


    Gibt es Funde in der Nürnberger Umgebung?


    LG Michi

    • Offizieller Beitrag

    Salut!


    Das schwärzen außen bei diesem Fund hatte ich gar nicht berücksichtigt. Weil: angesichts der verheerenden Dürrekatastrophe und dann noch dem Hitzeunwetter in der letzten Woche ist das einfach ein Schaden, ausgelöst durch Umwelteinflüsse. Das wird man wohl bei ziemlich vielen Röhrlingen derzeit beobachten können, daß die fruchtkörper auf die Weise angegriffen werden.


    Danke für den Hinweis mit der Porenfarbe, auch wenn das so ein Detail ist, daß ich erst noch ausgiebiger beobachten muss. Möglicheerweise bin ich auch nach wie vor konfus, wegen solchen intermediären Funden wie >dem hier<, die ich nicht einordnen kann. Mykorrhizapartner: Ist das sicher, daß L. crocipodium wirklich nur mit Eiche und Esskastanie kann? Das wäre schon eine weitere Hilfe... Abgesehen davon, daß meistens zwischen den Hainbuchen noch eine Eiche steht (oder umgekehrt). :gzwinkern:



    LG, Pablo.

  • Das schwarz hat sich erst entwickelt, am Anfang war es noch weniger.


    BTW: Krass, ist aber mein erster wirklicher Röhrlingsfund dieses Jahr.


    LG Michi

  • Servus Pablo,


    dein verlinktes Bild zeigt die für Leccinellum pseudoscabrum typischen, nur blass gelblichen Röhren. So sollen sie sein. Bei Leccinellum crocipodium sind sie kräftig gelb, schön leuchtend. Wenn du beide nebeneinander siehst, ist es wirklich einfach. Bei Michis Fotos siehst du auch bei dem jungen richtig safitg gelbe Röhren.


    Lannoy & Estades haben daher (daamals noch in Leccinum) zwei Subsectionen getrennt: subsect. Luteoscabra mit den kröftig gelben Röhren/Poren und subsect. Albella mit den blassen.


    Dein verlinkter Fund entspricht dem, was L. & E. als Leccinum carpini fm. isabellinum bezeichnen (alte Nomenklatur).


    Wirklich schwierig ist es, Leccinellum corsicum von Leccinellum crocipodium zu trennen - im Moment ist es einfach: ersterer nur unter Zistrosengewächsen im Mittelmeergebiet - aber der Klimawandel ist im Gange - und neben einem Helianthemum kann auch eine Eiche stehen.


    Servus Michi,


    schau mal auf Willkommen bei den Pilzen Deutschlands und gib bei der Suche Leccinellum crocipodium ein.


    Liebe Grüße,

    Christoph

  • Danke für den Link, Christoph, so selten ist er ja dann doch nicht...


    LG Michi

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Christoph!


    Ah, das erklärt schon einiges. Also ist diese Form des Hainbuchenröhrlings durchaus bekannt, und kann ins Gesamtbild integriert werden.
    Somit ist auch meine andere Frage hinreichend beantwortet: Farbe der Poren ist wichtiger, als Farbe des Stieles und der Stielschuppen.

    Die satt gelben Poren sind ja auch bei Michis Fund deutlich ausgeprägt, und das ist ein ganz anderes Kaliber.
    Die "forma isabellinum" von mir wuchsen übrigens unter Hainbuche, aber eben auch im Wurzelbereich einer Eiche, über den Standort war da nichts zu machen.



    LG; Pablo.

  • Servus Pablo


    Die "forma isabellinum" von mir wuchsen übrigens unter Hainbuche, aber eben auch im Wurzelbereich einer Eiche, über den Standort war da nichts zu machen.

    genau deshalb ist für mich die Ökologie immer nur ein Hilfsmerkmal, das oft sehr nützlich ist, aber eben nicht immer greift. In Eichen-Hainbuchen-Wäldern ist es halt in dem Fall schwierig. Ähnlich nett ist eine Rotkappe bei Eiche und Kiefer - wenn man nicht Zeit hat, die Fleischverfärbungsintensität zu prüfen, ist da der Unterschied zwischen Fuchs- und Eichenrotkappe auch nicht immer einfach.


    Hier ist es aber wie gesagt wegene der Röhrenfarbe klar, dass dein blasser auch ein Hainbuchenröhrling ist (hatte damals ganz vergessen, auf die fm. isabellinum hinzuweisen). Ich wusste auch nicht ganz, was du mit "Übergangsform" meintest. Jetzt verstehe ich es, glaube ich - du hast die Stielfarbe genommen?!


    Farbe der Poren ist wichtiger, als Farbe des Stieles und der Stielschuppen.

    Die satt gelben Poren sind ja auch bei Michis Fund deutlich ausgeprägt, und das ist ein ganz anderes Kaliber.

    Exakt - genau das ist der springende Punkt :-).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Christoph!


    Ja genau. Stielfarbe, insbesondere Farbe der Schuppen, und aber auch die blass gelbockerlichen Hüte, die für mich so nicht zu den bei L. pseudoscabrum bekannten Farbverläufen passten.
    Interessant übrigens, daß ich bisher keine durchgehenden "Übergänge" zwischen typischen pseudoscabrums und dieser f. isabellinum gesehen habe. Also schon mal welche mit recht hellen Hüten und gelblichen Poren, aber eben immer mit graubraunen bis schwärzlichen Stielschuppen.


    Welche Fuchsrotkappe meinst du übrigens gerade?
    Weil die mit den schwarzen Stielschuppen (und satt rotbraunen Hüten) sieht ja doch schon anders aus als die typischen Eichenrotkappen, wobei es ja auch noch eine geben soll die eben nahezu identisch mit den Laubwald- / Eichenrokappen (quercinum = aurantiacum s. orig.) sein soll, also mit rotbraunen Stielschuppen. Die kenne ich aber nicht und konnte darum auch noch keine Verfärbungen beobachten (und auch keine HDS und Kaulos).


    Hm, wirgendwann brauchen wir auch noch eine Leccinum - Workshop.



    LG, Pablo.

  • Servus Pablo,


    die mit den schwarzen Schuppen und dem satt (rot)braunen Hüten ist Leccinum piceinum, Leccinum vulpinum s.str. hat rote Stielschuppen.

    Ich habe die fm. isabellinum bisher leider noch nie selbst gesehen.


    Ich kann dir das Buch von Lannoy & Estadès übrigens nur empfehlen, wenn du dich für Leccinen interessierst.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Christoph!


    Das könnte ich mir mal wieder unters Kopfkissen legen, da habe ich bisher noch viel zu wenig drin geschmökert.
    Habe aber schon wieder ein Problem festgestellt: Wenn der mit den schwärzlichen Schuppen Leccinum piceinum ist, dann kann der auch mit Kiefer?
    Also würde das quasi heißen, der Mykorrhizapartner wäre irrelevant zur Bestimmung?


    Weil der einzige, den ich aus der Gruppe mal in der Hand hatte, wurde mir mal bei Dresden vorgestellt, und da gibt es meines Wissens keine Fichten (und Tannen sowieso nicht).
    Nur Kiefern, und meines Wissens Birke und Pappel, Grünlinge (equestre s.l. und frondosae s.l.), Halsbandritter (focale), ein paar Stachelinge... Sauer und nährstoffarm, sandig aber feucht.
    Sieht so aus, und schwärzt im Fleisch nur langsam:



    ...vielleicht kennst du den auch schon über Stefan Zinke.



    LG, Pablo.