Chaetomium cuniculorum

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.907 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von coprinusspezi.

  • Hallo


    Wie versprochen eine weitere Art aus Fueteventura auf Kaninchen und Erdhörnchendung.


    Nachdem ich die Bestimmung nun drei mal umgeworfen habe, denke ich mit meiner positiven Einstellung jetzt richtig zu liegen.



    Frk. klein ca. 1 mm , auf Kaninchen- und Erdhörnchendung, ausgewachsene Frk. mittig eingeschnürt




    Haare meist dicht büchellig, zum Ende verjüngend, Struktur der Haare, gerade, gedreht, stumpf oder spindelig, oft auch mit Verzweigungen,
    an ältern Exemplaren öfter vorhanden, meist mit Kristallen und Inkrustationen behaftet



    Asci 8- sporig, keulig, 50 - 60 x 12 - 14,5 µm, Sporen: 9,9 - 10,8 x 6,0 - 6,3 µm



    Weiteres dazu bitte hier
    http://www.bender-biotop.de/pi…aetomium_cuniculorum.html


    Liebe Grüße
    Hans

  • Hallo Hans,


    wenn ich mit der Beschreibung von Arx vergleiche, scheinen mir die Sporen etwas zu gedrungen für diese Art.
    Betrachte mal reife Sporen, deren Keimporus subapikal liegen müsste.


    Allerdings ist es sehr schwer bei dieser Gattung einen Bestimmungsvorschlag zu geben, wenn man die Probe nicht selbst unter dem Mikro hat. Und selbst dann führt das nicht immer zu Erfolg.

  • Hallo Ralf


    Eine Beschreibung dazu von Arx habe ich nicht aber verschiedene andere Beschreibungen, meist von Doveri.


    Betrachte mal reife Sporen, deren Keimporus subapikal liegen müsste.
    Doveri hat den ja in seiner Zeichung gut darstellen können.
    Alle von mir gemachten Sporenbilder dieser Art habe ich jetzt daraufhin untersucht und diesen subapikal liegenden Keimporus nur im Profil sehen können!
    Da 99% aller Sporen aber in Frontalansicht liegen ist mir das gar nicht so bewusst gewesen.
    Danke für den Hinweis
    VG. Hans


    Ich habe sicher 15 Frk untersucht wobei etwas unreifere Sporen auch tendenziell etwas breiter waren aber einen deutlichen Unterschied zu den Literatur- Abb. fand ich nicht.


    U.a. auch diesen Hinweis aus dem Forum



    Sporen [95% –• 9 –• QP –• v –• H2O(nat) ] = 9,1 - 9,8 - 10,5 x 5,5 - 6,1 - 6,7 µm
    LG Harzi
    Lustig, dass Du da an Perücken denkst, Hartmut!
    Mein Freund Peter hat der Gattung vor Jahren den Namen Perücken-Kugelpilze verpasst!
    Klar ist, Du hast ein Chaetomium.
    Bei dem Substrat, dem Habitus, der Sporengröße und der Struktur der Haare kommt meiner Meinung nach nur
    Chaetomium cuniculorum Fuckel infrage.
    Schöner Fund.
    LG Nobi


  • Hallo Hans,


    das ist doch prima. Dann lassen wir abschließend Nobi zu Worte kommen, schließlich kennt er die Art ja.


    Nachtrag!
    Hi habe noch mal 4 Frk. unter verschiedenen Reagenzien in die Pfanne gehauen um den Porus in Seitenlage evtl. beser zu lokallisieren was aber misslungen ist.
    Also so wie ihn Doveri zeichnet ist er nur in Ausnahmefällen zu erahnen.

  • Hallo Hans, hallo Ralf!



    Wie versprochen eine weitere Art aus Fuerteventura auf Kaninchen und Erdhörnchendung.


    Das Erdhörnchen ist ein Atlashörnchen und als Neozoon für die Tier- und Pflanzenwelt nicht ungefährlich.
    Leider hat es sich seit den 60er Jahren auf Fuerteventura behaupten können.


    Zum Perücken-Kugelpilz, dem Chaetomium.



    Haare meist dicht büchellig, zum Ende verjüngend, Struktur der Haare, gerade, gedreht, stumpf oder spindelig, oft auch mit Verzweigungen,
    an ältern Exemplaren öfter vorhanden, meist mit Kristallen und Inkrustationen behaftet
    Asci 8- sporig, keulig, 50 - 60 x 12 - 14,5 µm, Sporen: 9,9 - 10,8 x 6,0 - 6,3 µm



    Dann lassen wir abschließend Nobi zu Worte kommen, schließlich kennt er die Art ja.


    Kennen ist übertrieben, aber ich konnte diese Art bereits mehr als zehnmal untersuchen.
    Die Sporenmaße von 10-11 x 6-6,5 µm passen gut, Hans. Von Arx et al geben sie in ihrer Monographie mit 8-12 x 5-7 µm an.
    Die steifen, im Alter fein verzweigten Haare sind ebenfalls typisch.
    Die Perithecien wirken dadurch irgendwie zypressenartig. Auf dem vierten Bild Deines Beitrages ist das ganz gut zu erkennen.
    Sehr schön kann man das auch auf dem von Dir zitierten Beitrag Harzis sehen.


    Auch hier scheint es sich wieder um eine trockentolerante und wärmeliebende Art zu handeln.
    Ich kenne die Art u.a. von Gran Canaria und El Hierro sowie aus den deutschen Steppengebieten am Kaiserstuhl, der Schwellenburg bei Erfurt und eben dem von Harzi genannten Mainzer Sand. Substrat zu 90% Kaninchendung.


    Ich denke, Chaetomium cuniculorum passt! :thumbup:


    Liebe Grüße vom Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Ralf und Nobi


    Bei meinen vielen Untersuchungen zu dieser Art ist mir noch verschiedenes aufgefallen!
    Auf einer Tafel Nr.113 aus: Ames A monograph of the Chaetomiacea, 1961



    sind einige Zeichnungen (Kugel an Stielchen) die ich auch einmal in einem Präparat gesehen habe.
    Wie so etwas heißt, konnte ich leider (wegen fehlender englisch Kenntnisse) nicht ermitteln.


    Des weiteren sah ich helle kugelige Zellen mit dicken zuerst glatten Wänden, die bei Reife eine vermutlich schleimige unebene Aussenseite bekommen.




    In Melzer oder Baumwollblau reagieren diese besonders intensiev.




    Möglicherweise könnten diese Zellen ja (wenn sie dazu gehören) eine besondere artspezifische Aussage aufzeigen!
    Kann mir jemand dazu was sagen?


    Liebe Grüße
    Hans

  • Hallo Hans,


    die Bäumchen mit den Kugeln sind Konidien. Die kommen bei einigen Arten manchmal zusammen mit der Hauptfruchtform vor. Wenn vorhanden, können sie ein wichtiges Bestimmungskriterium sein. Zu den kugeligen Zellen kann ich nichts sagen.


  • Hallo Hans,


    die Bäumchen mit den Kugeln sind Konidien. Die kommen bei einigen Arten manchmal zusammen mit der Hauptfruchtform vor. Wenn vorhanden, können sie ein wichtiges Bestimmungskriterium sein. Zu den kugeligen Zellen kann ich nichts sagen.



    Danke Ralf
    Hätte ich jetzt nicht gedacht, das daß Konidien sind


    Und Noby ein liebes Danke für die Bestätigung meiner Bemühungen zur Bestimmung


    Viele Grüße Hans