Spätlese

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 2.864 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Liebe Pilzfreunde,


    heute habe ich die Spätlese in meinem Revier vorgenommen, die Artenvielfalt hat deutlich abgenommen. Bald kommen die ersten Nachtfröste und dann ist der Zauber weitgehend vorbei. Beigefügt ein paar Schnappschüsse.


    Das hier ist vielleicht ein Gift-Häubling? Fundort Buchen-Kiefern-Mischwald vermutlich auf stark zersetztem Kiefernholz.






    Ist das ein Ritterling? Buchen-Kiefern-Mischwald.



    Hohlfußröhrlinge als Holzbewohner


    Der gelbe Hexenröhrling ist dieses Jahr zweimal erschienen:


    Ist das der Seifenritterling? Vor Ort konnte ich noch keinen auffälligen Geruch feststellen, allerdings soll der zum Rand hin heller werdende Hut ein gewichtiges Indiz sein. Die Exemplare liegen eingetütet in der Wohnung, nachher werde ich nochmal daran schnuppern. Fundort Buchenwald.






    Diese winzigen Holzbewohner sind vielleicht Stummelfüßchen? War wohl mal ein Buchenholzzweig, jetzt dient er als Nahrungsgrundlage.




    Ist das ein Pilz oder eine Losung von Waldbewohnern? Ist mir erst aufgefallen, als ich das Stummelfüßchen auf einen relativ frisch abgeschnittenen Buchenholzstumpf für das Foto drapiert habe.


    Last but not least diese Bewohner eines stark vermulmten Holzstumpens, da dachte ich spontan an das weißstielige Stockschwämmchen, obwohl ich das anders in Erinnerung habe:






    P.S.: Flockenstielige Hexenröhrlinge auf dem Stammholz einer lebenden Buche habe ich so auch noch nicht gesehen:




    Viele Grüße,


    Frank


  • Hallo Frank,
    eine schöne Spätlese! Einen kenne ich: an deinem Buchenast wächst der Spaltblättling Schizophyllum commune. Die gespaltenen Lamellen kommen auf den Bildern sehr gut raus.
    LG Irmtraud


    Hallo Irmtraud!


    Danke für die Korrektur, da habe ich nicht aufs Detail geachtet. Hochinteressant, dieser Spaltblättling. Laut Wikipedia bildet er 23.328 verschiedene Geschlechter aus (?!) und wird voraussichtlich bei der Erdölförderung zukünftig eine wichtige Rolle spielen.


    Immer wieder überraschend, was es im Reich der Pilze so alles zu entdecken gibt. 10 Leben reichen nicht aus, um auch nur annähernd einen Überblick zu gewinnen.


    Viele Grüße,


    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Frank!


    Schöne Spätlese. :thumbup:
    Die ist ja bekanntlich besonders voll im Geschmack.


    Die ersten sind schon eine Art aus dem Formenkreis des >Gifthäublings<, wenn auch nicht mehr allzu frisch. ;)
    Der zweite ist auch als Ritterling schon mal richtig erkaannt, udn ich würde fast wetten, daß der nach ein paaar Sekunden kauen ziemlich scharf schmeckt. Wäre dann Tricholoma sciodes (Schärflicher Ritterling).
    Seifenritterling (Tricholoma saponaceum) stimmt auch. "Zum Hutrand hin heller" ist zwar auch ein Merkmal, aber eigentlich mehr eines für PIlze mit Hut generell. ;)
    Der Gelibber nach den Spaaltblättlingen ist ein Warziger Drüsling (Exidia nigricans).
    Beim letzten bin ich doch ziemlich übezeugt, daß du mit Weißstieliges Stockschwämmchen (Psathyrella piluliformis) richtig liegst.



    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Danke für die Anmerkungen. Den schärflichen Ritterling habe ich dummerweise nicht mitgenommen :(


    Dafür werde ich mir den Seifenritterling nochmal anschauen, ist das schwache Röten nach Verletzung ein zuverlässiges Erkennungsmerkmal? 123 Pilze schreibt: Wenn ein Ritterling nicht zu bestimmen ist, kann es nur ein Seifenritterling sein ;)


    Den warzigen Drüsling hätte ich nie und nimmer erkannt, die Fruchtkörper haben Stecknadelkopfgröße, eine Makroaufnahme sozusagen.


    Viele Grüße,


    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Frank!


    Seifenritterlinge röten oft (aber nicht immer) langsam an verletzten Stellen.
    Wenn ein Ritterling nicht zu bestimmen ist, muss es kein Seifenritterling sein. ich denke, das ist mehr mit einem augenzwinkern zu verstehen, der Satz.


    Wenn der Drüsling so winzig ist, könnte es auch ein Teerfleckendrüsling (Exidia pithya) sein, doch den kenne ich mehr anliegend, weniger knubbelig.



    LG; pablo.