Braune Sporen im Hasenköttel

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 1.023 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von nobi.

  • Guten Abend erstmal.
    Na ob man damit was anfangen kann?
    Liebe Dungpilzfreunde, auf Hasenkötel entdecke ich kleine schwarze Pilzchen, im Substrat eingesenkt, die aber mit ihrem Köpfchen bzw Stiel rausgucken, kaum größer als 1 mm.
    Schwierig herauszulösen, ohne verdaute Pflanzenteile mitzunehmen, ob viel quetschen oder wenig, es finden sich keine Asci, nur massenweise braune Sporen, manche davon mit hyalinem Anhängsel. Die allermeisten Sporen um 15-15,6 x 9-10 µ, ein paar wenige auch deutlich größer um 23-25 x 11-13,5 µ.
    Ich hätte vielleicht Hypocopra brefeldii erwartet, aber die Sporengröße stimmt überhaupt nicht–¦ und keine Asci ist auch irgendwie dumm.
    Na nun habe ich das Pilzlein mikroskopiert, vielleicht hat ja jemand zumindest eine Idee–¦. Danke!
    Gruß von Chris

  • Hallo Chris,


    sehr gut, dass Du Dich an die Dungis rantraust. Wirst sehen, es ist spannend.


    Die ersten Schritte sind immer etwas schwierig, so lässt sich auch bei diesem Fund nichts genaues sagen. Es sieht so aus, als hättest Du ein überreifes Peritecium erwischt, die zerfallen meist beim Versuch, sie zu bergen.
    Das rauspulen aus dem Substrat gelingt am besten unter dem Binokular. Falls nicht vorhanden, ist eine starke Lupe eine Notlösung.


    Dranbleiben und weiter versuchen, das klappt dann schon.


  • ...es finden sich keine Asci, nur massenweise braune Sporen, manche davon mit hyalinem Anhängsel.


    Da lässt sich trotz der angegebenen Sporenmaße nichts konkretes sagen. Ralf wies bereits darauf hin, dass Du überreife Perithecien erwischt hast.
    An Dung wachsen mehrere Hundert Pyrenomyceten, die bei Reife braune Sporen haben.
    Diese sind natürlich für die Bestimmung von besonderer Bedeutung, vorausgesetzt sie sind im optimalen Reifezustand.


    Wichtige Merkmale, die bei den Sporen unbedingt untersucht und beurteilt werden müssen, sind u.a. folgende:
    - Septierung (sind Septen vorhanden, falls ja, wieviele und wie sind sie angeordnet?)
    - Gelhülle (ist die gesamte Spore von einer gelatinösen Hülle umgeben?)
    - Keimspalte (Verlauf, Form, Länge)
    - Keimporus (Lage, Anzahl, Größe)
    - Caudae (besitzen die Sporen hyaline Primäranhängsel, Form, Größe)
    - Sekundäranhängsel (weisen die Sporen noch weitere gelatinöse Anhängsel auf, Form, Größe)


    Anhand der genannten Merkmale kann man viele Sporen bereits einer Art zuordnen.



    Dranbleiben und weiter versuchen, das klappt dann schon.


    Genauso!
    Und wenn es einmal nicht klappt, versuchen wir zu helfen, so gut wir können.


    LG Nobi

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