Pilze in jungem Eichenwald

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.424 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Safran.

  • Nachdem jetzt gerade jemand die Frage nach Funden in einem Lindenwald gefragt hat, frage ich mal an, was es interessantes in einem jungen Eichenwald zu finden gäbe, damit ich da nichts Interessantes versäume. Er ist sehr in der Nähe
    Bezüglich des Boden- PH'S- müßte ich mal bestimmen.
    Bis jetzt fallen mir in dem Wald nur besonders viele Kartoffelboviste auf, die für einen eher sauren PH sprechen. Viele Tremella mesenterica,vereinzelt auch mal was anderes(z.B. Horngrauer Rübling). Der Wald ist eher trocken.
    Langsam wird der Wald aber leider immer mehr von Brombeeren (der Brombeerstreifen , der von einem Rand ausgeht, wird immer breiter) überwuchert.


    Im Moment suche ich trotz der Nähe dieses Waldes eher andere, interessantere Wälder auf, aber wenn da irgendwas interessantes zu erwarten wäre :/ , würde ich da mal öfters schauen.

  • Hallo Safran,


    Eiche ist normalerweise doch super! Hier bei mir explodiert es im Herbst hier geradezu. Steinpilze und viele andere Röhrlinge, Amanitas, Russulas, Pfifferlinge... an Symbiosepartnern mangelt es der Eiche sicher nicht!


    Allerdings ist hier basischer Boden, auf saurem Boden könnte das etwas anders aussehen.... Und im Frühjahr natürlich sowieso, da kann ich dir glaube ich nicht helfen.

  • Hallo Safran,
    um genaueres sagen zu können, bräuchte es noch mehr Angaben über den "Eichenwald". Es gibt sehr vielfältige Eichenstandorte: armer Eichenwald (meist gemischt mit Birken und Kiefern) auf nährstoffarmem Sandboden, Eichen-Hainbuchenwald auf Lehmboden, Eichen-Erlen-Auwald, Roteichenforst, Solitäreichen in Parkanlagen und auf Hutewiesen usw. Die Pilzflora ist da sehr unterschiedlich.
    Im typischen Eichenwald auf saurem Sandboden wird das Bild geprägt vom Dickschaligen Kartoffelbovist, vom Fuchsigen Scheidenstreifling, vom Gelben und Grünen Knollenblätterpilz, vom Panther- und Perlpilz, vom Pfifferling, vom Bittersüßen Milchling, vom Heringstäubling, vom Hasenröhrling. In solchen Wäldern können, wenn sie thermophil sind, in feuchten Sommern sehr interessante Amaniten gefunden werden.
    FG
    Oehrling


    Edit: für eure Fragestellungen gibt es übrigens ein schönes kleines Pilzbuch (nur noch gebraucht erhältlich): ENGEL/GRÖGER, Pilzwanderungen - Eine Pilzkunde für jedermann, A. Ziemsen Verlag 1989.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Danke Öhrling,
    na dann schaue ich da noch mal nach. Ich denke nährstoffarmer Sandboden trifft es am ehesten. (Kiefern gibt es da nicht, aber einzelne Birken) Der Wald wurde aufgeforstet. Die wenigen! Birken sind wohl Unkraut und fühlen sich da ziemlich unwohl. An dem einen Rand finde ich auch absterbenden Hollunder (mit nur wenig Judasohren- zu trocken)


    Die weiteren von Dir genannten Pilze habe ich da noch nie gefunden. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.


    Der Heringstäubling kommt zumindest in der Nähe vor. Dort:Große einzeln stehende Solitäreichen auf sehr armen Sandboden auf Parkgrundstück (dortige Funde:neben Heringstäubling (blieb die letzten 2 Jahre aus):Wurzelnder Bitterröhrling(regelmäßig), Riesenchampignon(nur einmal), Jungfernellerling(regelmäßig), schwärzender Saftling, Eichenfilzröhrling ?, Nelkenschwindlinge(geringe Anzahl) Kremplinge (blieben die letzten 2 Jahre aus) und bis zum Fällen der Fichten auch der Fichtenreizker. )


    Ob der Wald thermophil ist? Keine Ahnung. Woran erkennt man einen thermophilen Wald? Außer am Pilzvorkommen? Nach Pilzvorkommen müssen hier wohl diverse Wälder thermophil sein, nach dem, was wir da so finden.


    Insgesamt haben wir hier Seeklima: also weder besondere Hitze noch besondere Kälte, also alles sehr gemäßigt.