Clitopilus hobsonii? -> makr. nicht eindeutig, eher Crepidotus spec.

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.299 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von abeja.

  • Hallo,


    Nacharbeit, die zweite.
    In meinem Beitrag Blitzpilze mt Sahnehäubchen hatte ich mutmaßliche Stummelfüßchen, Crepidotus spec. (haarig und im jungen Zustand mit leicht gelblich-orangef. Lamellentönung, leider ohne Sporenpulver - und es sind noch ganz kleine Exemplare, wo man die Lamellenscheide nicht wirklich beurteilen kann, Bild 24.)
    Karl (Karl W.)wies mich auf die Möglichkeit von Clitopilus hobsonii (o.ä. Arten) hin, diese sollten eine fransige Lamellenschneide haben.
    Daraufhin habe ich mir noch ein paar Bilder angeschaut, die ich unter Crepidotus spec. mal abgelegt hatte.



    Was meint Ihr, kann es sich hier um den Muschelräsling, Clitopilus hobsonii handeln?


    Alte Bilder von 2013, nicht optimal scharf abgebildet, sehr dichtes, gedrängtes Wachstum auf dickerem Buchenast, auf dem Boden liegend.
    Pilze allerdings (geschätzt) bis 4-5 cm breit (nicht nur 1-2 cm, wie im Bon steht, aber sie dürfen lt. 123 Pilze auch größer sein.).
    Das zweite Bild ist ein Ausschnitt (aus der 100 Prozent-Ansicht).
    Hier meine ich nun die fransigen Lamellenschneiden doch erkennen zu können.
    Die Oberfläche war haarig, auf Sporenpulver habe ich das damals nicht überprüft, man sieht aber keine "braunen Brösel", sondern die Lamellen haben eher eine "schöne" Färbung.


    a

    b


    Dann ein Bild vom August 2015, dieser Pilz war sehr klein und einzeln, ca. 1,5 cm breit, ebenfalls auf einem Stück Buchenholz.
    Ich bin auch nicht so nah wie möglich herangegangen.
    Auch hier meine ich zu sehen, dass die Lamellenschneiden ausgefranst sind.
    Das zweite Bild ist wieder ein Ausschnitt aus der 100 Prozent-Ansicht.


    c

    d

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Das sind aber auch schwierige Pilzchen.
    Je nach Autor gibt es zu Clitopilus hobsonii noch eine oder zwei Nachbararten bzw. Varietäten.
    Was noch in Frage käme, wären einige Rötlinge, aber dazu sind die Stiel mir doch zu wenig ausgeprägt.
    Und aus meiner Sicht passt mir die Größe nicht wirklich. Alle Clitopilus prunulus, die ich bisher in der Hand hatte, waren deutlich kleiner. D ist 1cm schon sehr groß für die Art. Auch irritiert mich die gelbliche Farbe bei deinen Pilzen etwas, hatte ich bei Clitopilus so noch nicht gesehen.


    Ich denke schon eher, daß es Stummelfüßchen (Crepidotus) sind. Wenn die aus irgendwelchen Gründen keine reifen Sporen produzieren können, werden sie eben auch nicht braun und geben kein Sporenpulver ab.


    Jedenfalls erscheinenen mir Stummelfüßchen noch etwas wahrscheinlicher als ein Räsling oder Rötling.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    schon wieder da? Und schon wieder im Forum? :)


    Ja, ich weiß, da wird nicht viel bei herum kommen hier - ohne Sporenpulver. Ist ja auch nicht so wichtig.


    Lt. 123 darf Clitopilus hobsonii so groß werden (1-4-(6!) cm).
    Ich hatte darauf gehofft, dass die Art jemandem aus eigener Anschauung sehr gut bekannt wäre, bzw. dass es möglich wäre zu sagen, ob das, was man hier sieht eine fransige Lamellenschneide ist - oder doch nicht (d.h. auch normal für Crepidotus).
    Das sollte ja nach 123 ein gutes makr. Unterscheidungsmerkmal sein.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Abeja!


    Ich halte die Beschaffenheit der Lamellenschneiden für kein sinnvolles Merkmal. "Fransig" würde bedeuten, daß dort teils büschelig angeordnete Zystiden vorhanden sind. Das können aber sowohl Arten der Gattung Clitopilus, als auch Arten der Gattung Crepidotus. Bei Clitopilus sind die Cheilozystiden teils sogar eher unscheinbar (variiert auch innerhalb der jeweiligen Art). Von Clitopilus hobsonii hatte ich durchaus schon einige Funde, aber etwas besonders flauschiges oder gar fransiges konnte ich an den lamellenschneiden noch nie feststellen.
    Die größten Fruchtkörper von C. hobsonii, die ich in der Hand hatte, maßen ~15mm. Die meisten waren deutlich kleiner, eher um die 5mm. Erhard Ludwig (Pilzkompendium) gibt als maximale Größe 30mm an. Das erscheint mir persönlich schon ziemlich groß für die Art. Bei 60mm denke ich eher, daß da etwas durcheinander gegangen ist. Das passt dann eher schon zu Clitopilus scyphoides s.l.
    Aber: Hast du einen besonderen Geruch festgestellt? Clitopilus hobsonii riecht oft (nicht immer) mehlig. Bei ganz kleinen fruchtkörpern kann ich den Geruch meist nicht feststellen, da scheint die Masse nicht zu reichen. Bei größeren Fruchtkörpern hatte ich das mehlige dann schon deutlich gerochen, auch unzerrieben.
    Das wäre noch ein guter Hinweis, wenn der Geruch vorhanden ist. Denn diesen Mehlgeruch findest du bei Crepidotus - Arten nicht.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    ahh - gut (oder schlecht :) ) , also Lamellenschneiden sind nicht so ein gutes Merkmal - eher nur in Kombi mit Sporenpulver und Geruch.
    "Mehlig" oder irgendetwas anderes Eindeutiges konnte ich nicht feststellen.
    Dann lege ich die Pilz weiterhin unter "cf. Crepidotus" ab, ist ja vielleicht auch die wahrscheinlichere Variante.