Galerina pumila? und ein Moosbecherchen?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 3.086 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von gdno81.

  • Hallo zusammen,


    Derzeit zwingen mich eine dicke Bronchitis und das reichlich nasse Wetter leider die Wohnung zu hüten.
    Beim Müllraustragen fielen mir im Vorgarten aber diese Pilze auf, welche ich dann glatt mal ausgebuddelt und für eine ausgiebige Untersuchung/Fotosession mit ins warme genommen habe. :thumbup:



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    Ich vermute eine Galerina pumila:


    Fundort: Vorgarten an einer stark befahrenen Straße
    Substrat: wächst aus dem Boden, stark vermooste, ungedüngte Wiese
    Diverse Heckensträucher und eine Eibe grenzen an die Wiese.


    Größe: etwa 4-6cm hoch , Hutdurchmesser 10-15mm, Stieldurchmesser 2-3mm


    Der Hut ist Orangegelb mit einem leichten Braunton in der Hutmitte. Jung halbkugelig im alter flach werdend.
    Der Hutrand ist deutlich gerieft.
    Das Fleisch ist gleich gefärbt wie der Hut.


    Spp: Braun


    Lamellen: entferntstehend, breit angewachsen, mit Zwischenlamellen
    gleiche Farbe wie Hut, alt etwas brauner


    Stiel: wie Hut gefärbt, jung etwas heller, wirkt etwas Überfasert.


    Geruch: derzeit nicht feststellbar
    Geschmack: nicht geprüft.


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    Dann die die ich für Moosbecherchen halte:
    Wachsen direkt mit den Galerinas durcheinander
    Am Moos direkt anhaftend. Irgendwie hat sich meine Kamera verweigert sie vernünftig abzulichten. mir würde eine Eingrenzung auf die Gattung schon dicke reichen, falls das überhaupt möglich ist.


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    Ich möchte mich schon mal ganz herzlich für eure Mühen bedanken, eigentlich seid ihr eh die Besten. :thumbup:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Das weiße Gewächs an Moos ist kein Becherchen, sondern wahrscheinlich ein Adermoosling. Am ehesten würde hier der Blasse (Arrheina retiruga) passen.
    Da kann man noch Rimbachia im Auge haben (>siehe hier<) der aber eine etwas andere Wuchsform haben müsste, und keine runzlige Fruchtschicht.


    Bei dem Häubling wird es ohne mikroskopische Merkmale bei Galerina sp. bleiben. Der Arten an Moos sind gar viele und sehr ähnliche. ;)



    LG, pablo.


  • Besten dank soweit.
    Hilft bei der Galerina evtl ein Mikroskopbild der Sporen weiter? ist nur ein einfaches Aldimikro, aber ich finde die Sporen lassen sich recht gut erkennen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Wenn du die Sporen auch einigermaßen zuverlässig messen kannst, ist das schon hilfreich. Für die Bestimmung sind aber mindestens noch die Zystiden (im Hymenium) wichtig, ob es auch Stielrinde und Huthaut braucht, habe ich im Moment nicht im Kopf.



    LG, pablo.


  • Damit kann ich leider nicht dienen, wie gesagt ist ein ganz einfaches Mikroskop, habe da kein Messobjektiv oder ähnliches zur Verfügung.
    Ich stell morgen mal ein Mikrobild ein, vlt finden wir ja was Brauchbares ;)

  • Hier dann mal die Bilder von den Sporen:


    ist wirklich nur ein ganz einfaches Schülermikroskop von Aldi also bitte nicht schimpfen;)


    Die Bilder 1 und 2 sind im Wassertropfen aufgenommen, die Bilder 3 und 4 mit etwas Lugolscher Lösung eingefärbt.


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    und noch ein Quetschpräparat einer Lamelle, spätestens hier stößt das Mikro an seine Grenzen......:shy:



    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Nö, schimpfen muss da keiner. Wenn, dann mit den Leuten, die das Mikroskop und die Kamera zusammengeschludert haben. ;)


    Klar, bei solchen Mikroskopen kann man nicht viel erwarten.
    Außerdem nehme ich an, daß hier die Kamera noch einiges an Schärfe klaut. Wenn du durchs Okular guckst, dann sieht alles doch noch etwas schärfer aus, stimmts?
    Was schon mal gar nicht schlecht ist:
    Bei den Lamellenbildern erkennt man durchaus schon Basidien mit Sterigmen. Dann könnte man sicher auch mit einiger Suche Zystiden finden und die Form einigermaßen einschätzen. Das bedarf aber auch einiger Übung, gerade mit einem solchen Mikroskop. Wenn man da sehr sorgfältig beim Präparieren vorgeht, kann man schon noch einiges rausholen. Aber meist ist es dann doch frustrierend. Da weiß ich genau, wovon ich rede, weil ich lange genug ja auch kein besseres Material hatte.
    Was du mal machen kannst: Die ein paar gut präparierbare und schon makroskopisch bestimmte bzw. gut eingegrenzte PIlze holen, und mal etwas rumprobieren.
    Ideal sind dann operculate Ascomyceten (Große Becherlinge, Morcheln, Lorcheln, einige Becherchen auf Dung), da sind die Strukturen so riesig und die Pilze so gut zu präparieren, daß auch mit einem solchen Mikro Spaß aufkommt.



    LG, pablo.


  • Super Sache Pablo, Dankeschön soweit. :thumbup:
    Lorcheln haben wir reichlich aber auch die NFF von Ascocoryne Sarcoides finde ich sehr häufig.


    Das mit der Unschärfe der Kamera stimmt allerdings, die hat auch nur 1,3 MP......
    Etwas besseres steht dann fürs nächste Jahr auf dem Plan^^.



    Was mich noch interessieren würde ist wie ich ein Sporendauerpräparat anfertigen kann. Ich meine mich aus meiner Schulzeit zu erinnern das man da Glycerin statt Wasser nehmen kann. Stimmt das?
    Ich würde mir da sehr gerne eine Art Archiv anlegen.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Björn!


    Dauerpräparate bei Pilzen kenne ich nur so: Fruchtkörper trocknen und eintüten. Gelegentlich packe ich auch noch den Objektträger dazu auf den der Pilz abgesport hat.
    Aber zu dem, was du willst, gibt es glaube ich schon das eine oder anere Thema. Vielleicht bei "Wissenschaftliches"? :/



    LG, Pablo.