Frage zur Artabgrenzung Anis-Egerlinge

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  • Guten Morgen,


    ich finde in letzter Zeit viele Anis-Egerlinge, an zwei unterschiedlichen Punkten, liegen aber im Fichtenwald auf eher saurem Boden und nicht auf der Wiese.
    Ich denke, es handelt sich nicht im den weißen Anis-Champignon, A. arvensis, sondern eher um den Schiefknolligen Anis-Egerling, A. essettei, wegen dem Vorkommen im Nadelwald.
    Vielleicht aber doch um den Dünnfleischigen, A. silvicola? Wie unterscheide ich die beiden denn genau? (Ein Mikroskop habe ich nicht zur Verfügung.)


    Ich habe derzeit nur Fotos von jungen Fruchtkörpern zur Verfügung, denn die älteren lasse ich stehen. Bei den älteren breitet sich der Hut flach aus und wird bestimmt bis zu 15 cm im Durchmesser.
    Wenn sie so schnell "aus dem Boden schießen" wie derzeit, haben manche noch ein Mützchen aus Nadelstreu auf dem Kopf, siehe letztes Bild.


    Euch allen einen schönen Sonntag!
    LG Judith


    P.S.: Charakteristischer Geruch, Gilben (kein Röten), Lamellenfarbe passt alles, habe ich nur nicht erwähnt, weil ich diese Pilze gut kenne.



    Ein falsches Nein ist besser als ein falsches Ja.

    Einmal editiert, zuletzt von kindi1 ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Judith!


    Das ist alles nicht so einfach.
    Was ich mal zur Unterscheidung von A. silvicola und A. essettei >hier< geschrieben habe, ist nicht wirklich stimmig. Da gibt es so viele Übergänge und Zwischenformen, wie ich fest stellen musste.
    Dann blieben mikroskopische Merkmale übrig, aber um das genau nachzuvollziehen, muss ich erst einige Testreihen veranstalten.
    Da beide Arten aber von manchen Autoren auch als Synonyme aufgefasst werden, machst du keinen Fehler, wenn du beides in einen Topf wirfst (sowohl was die Bestimmung betrifft, als auch den Magen ;) ).
    Die Abgrenzung zu anderen Anischampis ist auch nicht immer einfach, weil es durchaus auch Arten aus der Verwandschaft von Schafchampi (Agaricus arvensis s.l.), Großsporigem Champi (Agaricus urinascens s.l.), Riesen - Anischampi (Agaricus macrocarpus) und Rundsporigem Champi (Agaricus osecanus), die auch im Wald vorkommen können.
    Diese bilden aber meist größere, fleischigere Fruchtkörper, haben kaum eine so knollige (entweder abgeknickt / gerandet wie A essettei oder rundlich wie A. silvicola), sondern mehr eine schwach keulige bis zylindrische Stielbasis.



    LG, Pablo.

  • Wenn du nicht wissenschaftlich tätig bist, brauchst du nicht zwischen A. essettei und A. silvicola zu trennen, das tun selbst viele Mykologen nicht. Wichtiger ist, dass du beide nicht mit Grünen, Weißen oder Gelben Knollenblätterpilzen verwechselst, und das ist mMn schon relativ hohe Kunst.
    Z. B. sah ich heute im selben Waldstück Anischampignons und Weiße Knollis 8|

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()