Unbekannter Porling

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 2.870 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Rada.

  • Wie ich eben im heutigen Exkursionsbericht geschrieben habe, hab ich auch mal wieder was, für mich, neues gefunden.


    Es handelt sich um einen Porling von insgesamt etwa 15 cm Breite.
    Das Fleisch ist weiß, weich und faserig. Ähnlich dem des Austernseitlings.
    Kein Geruch, kein Geschmack. Labyrinthische Porenstruktur. Unter der Huthaut erkennt man eine rötliche Verfärbung. Substrat ist Buche.


    Wer kann helfen?


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  • Hallo Ralf !
    Vielleicht ist das ein alter Schwefelporling Laetiporus sulphureus ?
    Die von Dir beschriebenen labyrinthisch erscheinenden Poren und die Konsistenz würden paasen .
    Die orangeroten Farben unter der Huthaut könnten auf deren ehemalige Farbe hindeuten . Ist aber nur eine Vermutung vielleicht hat ja noch jemand ne bessere Idee ?
    Gruss Harry

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    Einmal editiert, zuletzt von hopsing17 ()

  • Hi Ralf,


    interessanter Fund. Der Konsistenz her kann das alles mögliche sein, mir würde da Spongipellis, Postia oder Tyromyces einfallen. Das kann man nur mikroskopisch klären fürchte ich.


    lg björn[hr]


    Glaube ich kaum. Laetiporus wird im Alter spröde, außerdem werden die Fk eher blass, nicht schwarz...

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

    Band 2a: Pezizomycetes, Hypogäische Eurotiomycetes, Lecanoromycetes, Arthoniomycetes

    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
    Schwarzwälder Pilzlehrschau

    Einmal editiert, zuletzt von bwergen ()

  • Hallo Ralf!


    Ich bin schon seit Stunden am "Hirnen", kann aber nichts Konkretes finden.


    Ich glaube aber mit ziemlicher Sicherheit, dass die gezeigte Art bei den Weich-/bzw. Saftporlingen unterzubringen ist. Die Abgrenzungen und aktuellen Zuordnungen dort sind aber für einen Laien nicht so ohne Weiteres nachvollziehbar, so dass eine Zuordnung zu Tyromyces, Postia, Spongipellis (oder auch Aurantioporus?) in jedem Falle sehr schwierig sein dürfte, bzw. nur mikroskopisch zu lösen ist.


    Ich muss zudem feststellen, dass die mir vorliegenden gattungsbezogenen Beschreibungen von Porenformen (also z. B. rundlich, eckig, labyrinthisch u. m.) nicht immer besonders streng zu sein scheinen und je nach Aktualität der Zuordnungen der Arten zu einer bestimmten Gattung nicht immer Allgemeingültigkeit besitzen bzw. nicht zuverlässig sind. Die individuellen Merkmale der jeweiligen Art zu kennen scheint mir diesbezüglich sehr wichtig zu sein.

    Weiterführende makroskopische Merkmale wären wohl insbesondere Angaben zum Fäulnistyp sowie das Trocknungsverhalten und die Konsistenz nach dem Trocknen. Ebenso könnten Verfärbungen auf Druck noch wichtig sein, was ich Deiner Beschreibung nicht entnehmen kann.


    Vielleicht kann uns Björn noch weiterhelfen, denn die rötlichen Aspekte scheinen mir doch ein guter Anhaltspunkt zu sein.


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Ui, da hatte ich gedacht, das wäreeinfacher zu lösen gewesen bei soeinem recht stattlichen Exemplar.
    Dankefür die Meinungen.


    Harry


    Schwefelporling scheidet aus. Den hab ich schon oft im letzten Stadium gefunden, da ist die Konsistenz eher käsig/schmierig.


    Björn


    Putz schonmal Dein Mikroskop:D


    @ Fredy


    Danke für die Einschätzung. Verfärbung gibt es nicht, zumindest bis jetzt noch nicht. Hab eine Probe mitgenommen und werd mal sehen ob die Porenschicht morgen nach dem antrocknen etwas besser zu sehen ist.
    Was meinst Du mit Fäulnistyp. den Buchenstubben?


    Vor ca. 4 Jahren gefällt. Kaum verwittert da der Standort extrem trocken ist. Der Fruchtkörper wuchs oben auf der Schnittfläche, ist auf dem Foto schön zu sehen. Und es war der einzige seiner Art.


    Interessant fand ich das "zweigleisige" Wachstum. An der Basis auseinanderdriftend und zum Hut hin wieder zusammenwachsend.

  • Hallo Ralf!


    Manche Pilzarten erzeugen Braun- oder Weißfäule, es gibt auch noch eine Reihe von speziellen Fäulnistypen, wie z. B. die Rotfäule.


    Die jeweils erzeugte Fäule ist ein mächtiges Bestimmungsmerkmal, das zur Artbestimmung in nicht unbedeutendem Maße beitragen kann und auch als Kriterium dient, auf Grund dessen manche Pilzarten von der einen in eine andere Gattung überstellt/zugeordnet werden können:


    Zitat

    ...Aufteilung der künstlichen Gattung Tyromyces in eine Weißfäulegruppe (Tyromyces mit der Typusart P. chioneus) und eine Braunfäulegruppe (Postia mit der Typusart P. lacteus Fr . 1821)...



    Diese Ausschnitt stammt aus DIESEM BAND DER WESTFÄLISCHEN PILBRIEFE.


    Hier wirst Du einiges über die zuvor behandelten Gattungen/Arten erfahren, ebenso ist die Braun- und Weißfäule in ihrer Rolle als Merkmal ein wichtiger Teil dieser Publikation (Fäule-Thematik ausführlich ab Seite 92).


    Gruß, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

  • Nach Studium der von Fredy freundlicherweise zur Verfügung gestellten Literatur und verfügbarer Bilder/Informationen im Netz, tippe ich nun auf die Gattung Sarcodontia (Syn.Spongipellis) und dabei auf Sarcodontia delectans.


    Selbstverständlich nur eine Vermutung die ohne mikroskopische Absicherung Schall und Rauch ist.


    Der Trocknungsprozess brachte bisher keinerlei Veränderung.


    Hutoberseite


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    Fleischschicht unterhalb der Huthaut


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    Porenstruktur


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    Poren


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    Porenschicht ca. halb so dick wie die Fleischschicht (Querschnitt).


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    Porenschicht Querschnitt


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  • Ich werfe Tyromyces fissilis ins rennen. Die Art war früher mal bei "Aurantioporus". Aurantio- heißt soviel wie "golden" oder auch einfach "goldgelb". Das einzige, was bei T. fissilis gelblich sein kann, scheint wohl die Huttrama zu sein, weshalb die Art auch nicht mehr zu Aurantioporus gerechnet wird. Näheres dazu schaue ich mir auf jeden Fall am Samstag an, dann wird dieser Fall geklärt, sollten die Fk gerade Sporen produzieren.


    lg björn

    Projekt Fungi: 3277

    [FERTIG] Band 1a: 440 Pyrenomyceten mit 0-1fach sept. Sporen; Band 1b: 380 Pyrenomyceten mit 2-M.

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    Band 2b: Leotiomycetes, Geoglossomycetes, Taphrinomycetes, Laboulbeniales, Orbiliomycetes

    Band 3: Rindenpilze, Heterobasidiomycetes, Cyphelloide Pilze
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  • Hmmm... da scheint mir die Porenstruktur aber wesentlich gröber zu sein.
    Kann aber auch am Alter des FK liegen.


    Damit ist das Ziel für Samstag wohl klar.:D


    Hoffentlich kommt kein Frost.[hr]
    Ach so,


    falls Peggy mitkommt sag Ihr, sie soll ein paar Extra-Akkus mitnehmen.
    ;)