Erstfund; Grifola frondosa oder Meripilus giganteus?

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 5.797 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von melanieoderimmer.

  • Beim heutigen Ausflug mit Melanieoderimmer haben wir einen persönlichen Erstfund machen können.
    Nun sind Porlinge nicht somein Ding, weshalb ich mit Melanies Pilzbuchhilfe zunächst auf M. giganteus getippt haben.
    Zu Hause bin ich dann auf die Idee gekommen, dass es sich auch um G. frondosa handeln könnte.


    Standort:


    Randbereich zwischen Jungfichten und Buchenmischwald. Der Pilz stand unter den Fichten auf dem Erdboden, ohne erkennbares Holzsubstrat ( Für die Fotos wurde er auf einen alten Fichtensrubben gelegt, das ist nicht das Substrat). Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass er auf unterirdischen Laubholzresten wuchs.


    Das Fleisch war quer zur Wuchsrichtung leicht brüchig, längs dazu langfaserig, relativ weich und recht trocken. Die Farbe des Fleisches war reinweiß und hat sich nicht verfärbt.


    Ein spezieller Geruch war nicht festzustellen.


    Der Geschmack war säuerlich (sicher) mit vermeintlich leicht bitterer Note ( Mein Fehler, dass ich Melanie gefragt habe, was im Buch steht, bitter-säuerlich bei M. giganteus), so kann die leicht bittere Note auch projeziert sein.


    Hutfarbe und Form, sowie sonstige optische Merkmale sind auf den Fotos gut zu erkennen.


    Die Hutoberfläche war glatt, leicht feucht, aber nicht schleimig.


    Die Poren waren sehr fein und am Stiel herablaufend. Eine deutliche schwarzfärbung der Poren bei Beschädigung war nicht festzustellen.


    Einge dunklere Stellen können durch ältere Beschädigungen hervorgerufen worden sein.


    Der Durchmesser des gesamten Fruchtkörpers betrug etwa 30 cm. Die Höhe ca. 15 cm.


    Da beide Arten einNeufund wären, habe ich keine Vergleichmöglichkeiten.
    Auch die Möglichkeit einer dritten Art schließe ich nicht aus.


    8069024fcq.jpg


    8069025fan.jpg


    8069026vze.jpg


    8069027ucu.jpg

  • Hallo Ralf! Hallo Melanie!


    Angesichts der Bilder und der zusätzlichen Informationen würde ich den Pilz eher als Klapperschwamm ansprechen:


    Das Fehlen der Schwärzungsreaktion beim Verletzen der Poren ist mit dem Riesenporling meiner Meinung nicht vereinbar.
    Die helle Farbgebung der Oberseite (bei Photos oftmals täuschend).
    Der Habitus in der Seitenansicht erinnert stark an eine Vogelklaue - Grifola
    Nicht ganz so sauber sichtbar und vielleicht auch aufgrund von jpeg Artefakten vermeine ich auf dem Detailbild der Unterseite vieleckige Poren zu sehen, die des Riesenporlings sind mehr rundlich.


    Mal sehen was Fredy noch weis ;)


    Grüße
    Gerald

  • Hallo Gerald,


    vielen Dank für Deine Einschätzung.


    Die helle Hutfarbe ist recht naturgetreu wiedergegeben, kann aber auch durch die starken Regenfälle der letzten Zeit beeinflusst sein.


    Jpeg zerstört leider viele Details. Hier nochmal ein Ausschnitt von der Unterseite. Ich hoffe, man kann die Poren nach dem hochladen des Bildes besser erkennen.


    8069655jzf.jpg

  • Hallo Ralf, hallo Gerald!


    Hier haben wir eine sehr interessante Bestimmungsanfrage, deren "Problematik" alljährlich mehrfach für "Zündstoff" sorgt.


    Im Zweifelsfalle kann man den Fund (makroskopisch) eigentlich immer nur an Hand des Zusammenspiels und der Beurteilung verschiedener Kriterien bestimmen, denn in der Tat bietet der reine Anblick von Klapperschwamm, Riesenporling und Berg-Porling (!) meist keine Lösung!


    Hier erst einmal verschiedene Beiträge zum Thema:


    RIESEN-PORLING (MERIPILUS GIGANTEUS)
    KLAPPERSCHWAMM (GRIFOLA FRONDOSA)


    Grundsätzlich einmal wäre eine genaue Definition des Substrates äußerst hilfreich:


    Der Riesenporling (Meripilus giganteus) bevorzugt ganz klar Rotbuche(nstümpfe), kann aber auch an Eiche vorkommen. Durch das (eindrückliche) Schwärzen der Poren und auch im Alter von selbst auftretende dunkle Eindrücke der Fruchtkörper, vor allem der Poren und der Anwachsstellen, ist der Riesenporling von seinen Verwechslungspartnern stets deutlich abzugrenzen.

    Meiner Erfahrung nach (siehe mein Bericht) kommt es allerdings besonders bei jüngeren Exemplaren von M. giganteus nicht zu einer unmittelbaren Schwärzung der Poren durch Druck, sondern erst nach einer gewissen Verzögerung. Also Fruchtkörper nach einiger Zeit nochmals begutachten!


    Die Poren der Doppelgänger schwärzen bei Druck nicht!


    Der Gemeine Klapperschwamm (Grifola frondosa) bevorzugt den Wurzelbereich in unmittelbarer Umgebung von Eiche und kann schon mal den Eindruck erwecken, auf dem Boden zu wachsen. Diesem Substrat ist er weitestgehend treu!


    Der Bergporling (Bondarzewia mesenterica) bevorzugt Weißtanne und auch Fichte (!), an deren Fuß er wächst! Seine rundlich-eckigen Poren sind etwas größer als die des Riesen-Porlings und unveränderlich weiß!
    Wie der Name schon sagt, bevorzugt der Berg-Porling montane Lagen, wird aber in entsprechender Umgebung (Schwarzwald, Höhenzüge) schon auf durchaus "moderaten" Höhen ab ca. 400 m ü M gefunden (manchmal sogar noch weniger!)


    Ich würde einen genaueren Bestimmungsversuch hiermit Ralf selbst überlassen, der mit Hilfe der hier aufgeführten Merkmale seinen Fund wohl am ehesten selbst einordnen können wird.


    Mein persönliches Bauchgefühl:


    Im ersten Augenblick bin ich vom Riesen-Porling ausgegangen (den ich als einzigen der drei Möglichkeiten schon des öfteren in der Hand hatte). Was mich daran stört, sind die offensichtlich nicht schwärzenden Poren (obwohl ich vermeine, auf den Bildern diverse dunkle Bereiche an den FK's zu erkennen, wie sie von selbst ab einem gewissen Alter des Pilzes entstehen, irritierend wirkt auch Ralf's Aussage "Einige dunklere Stellen können durch ältere Beschädigungen hervorgerufen worden sein", mit denen er wohl die gleichen Eindrücke meint, die ich ebenfalls vermeine, zu erkennen), sowie deren weißliche Farbe. Mir erscheinen die Poren des Riesen-Porlings stets gelblich.


    Als weitere Tatsache, die für mich gegen den Riesen-Porling spricht ist die Tatsache, dass der FK am Boden gewachsen ist.


    ---> Ich finde den Riesen-Porling immer an dickeren Buchenstümpfen, um die er sich eindrücklich herumzieht.


    Einen Klapperschwamm (Grifola frondosa) könnte ich mir vorstellen, wenn sich zumindest in allernächster Nähe eine Eiche oder eine Kastanie befinden würde, zum Wachstum am Fuße von Rotbuche vermag ich nur zu sagen, dass dies wohl nur äußerst selten der Fall, aber durchaus möglich ist.


    Als "logisch erarbeiteten" Favoriten sehe ich im Moment aber den Berg-Porling (Bondarzewia mesenterica) ---> mögliches Substrat Fichte (oder war bei den Fichten vielleicht sogar eine Weißtanne dabei...?), Wachstum auf dem Boden, (offensichtliches) Nicht-Schwärzen der Poren, die Poren rundlich-eckig und weiß.


    Wenn sich noch "gewisse Aspekte einer montanen Lage" auftun, würde ich diese Vermutung favorisieren obwohl ich einen Berg-Porling aus eigener Anschauung nicht kenne und ich (wie gesagt) von den "dunklen Bereichen" etwas irritiert bin.


    Als Kill-Kriterium für den Riesen-Porling würde ich aber erst das Ausbleiben eines deutlichen Schwärzens der Poren in Folge Druck oder Kratzen nach geraumer Zeit ansehen (siehe letztes Bild in meinem obigen verlinkten Beitrag).


    Grüße Euch, Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Fredy, hallo Ralf und Gerald,


    Mensch Fredy, du machst dir ja richtig viel Mühe, danke!
    Auch an dich ein Dank, Gerald, ich kann auf den Fotos überhaupt keine mögliche Form der Poren erkennen 8| Hut ab!


    Also, Rade läge jetzt an der höchsten Stelle auf 420 m ü NN. Kürten liegt laut Wiki um einiges niedriger bei nicht ganz 200 m ü NN.
    Ralf, wenn du die nächste Fuhre Trompeten ernten gehst, :D , kannst du doch sicher mal schauen, wie unser Unbekannter sich verändert hat.
    Ich bin mir recht sicher, das keine Eiche oder (Rot)Buche in unmittelbarer Nähe stand. Buchen waren zwar dort, aber eben nicht in unmittelbarer Nähe. Hast du etwas anderes beobachten können, Ralf?


    Bin gespannt, ob dieses Rätsel zu einer Lösung kommt.

    Gnolmige Gnüße, Gnelmanie die Rote

    "In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken,
    man jahrelang im Moos liegen könnte."

    -Franz Kafka-
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  • Hallo Fredy,


    danke für die ausführliche Stellungnahme und die Mühe, die Du Dir gemacht hast.


    Der Fundpunkt liegt auf einer Höhe von 250m ü.NN.


    Wi schwierig, ja manchmal unmöglich, eine genaue Substratbschreibung ist, zeigt dieses Beispiel.


    Der Pilz wuchs in einem " Dreiländereck", an der äußersten Ecke einer Fichtenschonung (Alter etwa 10-12 Jahre), direkt unter der letzten jungen Randfichte. Der Fichtenbestand wird besäumt von einem Laubmischwald mit ebenfalls jüngeren Beständen von Rotbuche, Hainbuche, Eiche, Birke und vereinzelt Esche, auf der einen, und einem Altfichtenbestand auf der anderen Seite.


    Die Fichtenschonung wurde auf einem Kahlschlag eines Teils des ehemaligen Laubmischwaldes angepflanzt und ist durchsetzt mit alten Stubben des ehemaligen Bewuchses. Die einzige Baumart die ich wohl ausschließen kann, ist die Weißtanne, die bei uns nur äußerst selten vorkommt und in der Umgebung des Fundortes nicht zu beobachten ist.


    Wie schon beschrieben, wuchs der Pilz unittelbar auf dem Erdboden, ohne sichtbares Holzsubstrat. Auch befand sich kein Baumstumpf in unmittelbarer Nähe (Radius etwa 2m).


    ( Melanie, hab gesehen dass Du zwischendurch gepostet hast. Da waren schon die oben genannten Bäume in einem Radius von etwa 25m:) Es fällt mir etwas leichter mich an den Bestand zu erinnern, weil ich die Stelle schon mehrfach besucht habe, dort fündig wurde, und mir dabei auch immer den Baumbestand ansehe und merke. Sowas wird automatisch abgespeichert, um ähnliche Standplätze in anderen Gegenden zu finden)


    An der Wuchsstelle und auch am Myzel waren keinerlei Substratreste zu sehen, die auf Holz hindeuten. Weder rötliche Reste, die auf Nadelholz hindeuten, noch schwarze oder gelblich/cremefarbene, die auf Laubholz hindeuten. Der Pilz war max. 5 cm tief verwurzelt und ließ sich sehr leicht lösen.


    Eine Verfärbung lies sich weder bei Druck, noch bei Abkratzen mit dem Messer feststellen. Allerdings hat die ganze Prozedur auch nur gut 5 Minuten gedauert. Möglich, dass die Reaktion erst später erfolgte.


    Die von mir erwähnten dunklen Stellen können alte Druckbeschädigungen bzw Wachstumsbehinderungen ( Pilz "schrammt" beim wachsen an einem Ästchen vorbei etc. ) oder natürliche Verfärbungen gewesen sein.


    Ich werde den Pilz wohl nochmal besuchen müssen um eine späte Schwarzfärbung zu prüfen und die Poren im Sinne des Wortes " unter die Lupe " zu nehmen. Auch werde ich am Wuchsort mal nachgraben um eventuelle Holzreste zu finden.


    Ich werde mich dazu nochmal melden. Bis dahin nochmals Danke für die Hilfen.

  • Hallo ihr Baumpilz-Liebhaber!


    Wer sagt, das es keine Krimis mit Pilzen gibt liegt falsch !


    :thumbup:


    Wir warten gespannt auf "Das Geheimniss des Porlings" - Teil Zwei:
    In den Hauptrollen:
    Melanie mit dem bunten Pilzkorb
    Ralf - der Waldläufer mit dem Photografischen Baum-Gedächniss und
    Kommissar Fredy, der mit analytischem Verstand noch jeden Porlling zur Strecke brachte.


    Wird die schwarze Seite des Riesen-Porlings enthüllt oder entdecken wir warum dieser Landstrich 'Bergisches Land' genannt wird ?


    Wir dürfen gespannt sein


    Gruß
    Gerald


  • Wird die schwarze Seite des Riesen-Porlings enthüllt oder entdecken wir warum dieser Landstrich 'Bergisches Land' genannt wird ?


    Nicht der dunklen Seite der Pilzmacht Du verfallen sollst. Mit Versprechungen und großen Funden sie Dich in den Wald lockt, doch nur mit Zecken Du belohnt werden wirst.
    ( Zitat Champi wan gnong, Krieg der Pilze)


    :):):)


    Warum unsere Gegend Bergisches Land heißt, kannst Du bei einer Pilzwanderung dort sehr leicht ( nein, eher mühsam) erfassen:D


    Und jetzt hab ich Blut geleckt, der Bursche wird identifiziert. Der kommt mit nach Hause und wird seiner Sporen beraubt. Die kriegt dann mein Pilzsachverständiger, der kann sowas.


    Und wenn das tatsächlich ein Bergporling sein sollte, flippt der sowieso aus. :)

  • Guten Morgen allerseits,


    Zitat

    ...Wird die schwarze Seite des Riesen-Porlings enthüllt oder entdecken wir warum dieser Landstrich 'Bergisches Land' genannt wird...


    ---> ausnehmend raffiniert formuliert :D !


    Hallo Pilzexpedition:


    ---> Bitte den Ort merken, im Falle eines Duells von Klapperschwamm oder Bergporling wäre da auf jeden Fall eine Kartierung angebracht :) !


    Noch eine kleiner Tipp für unterwegs: Wenn ihr einen Riesen-Porling über die dunklen Zonierungen der Oberseiten "streichelt" müsstet Ihr erfahrungsgemöß schwarze Finger bekommen! Das Teil kehrt seine "schwarze Seite" in jedem Falle irgendwie heraus, auch wenn man es auf den ersten Blick nicht sehen kann...


    Jedenfalls toi, toi, toi und vergeßt nicht, genügend Proviant und Trinkwasser mitzunehmen :D !


    Bis dann! Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    • Offizieller Beitrag

    Die unendlichen Weiten des Pilzuniversums versprechen noch viele spannende Abenteuer wie mir scheint ;)
    Baumtechnisch (und auch sonst noch) muss ich auf jeden Fall noch viel aufmerksamer werden und brav lernen, ich senke mein Haupt :shy:


    Ein bisschen "klugschei..." meiner Seits :D : Das Bergische Land verdankt seinen Namen dem Herzogtum Berg, aus dem es hervorgegangen ist. Nicht etwa dem klitzekleinen bisschen Höhenunterschied von ca. 520 m über NN bei Gummersbach und ca. 51 m über NN in Bergisch Gladbach.
    Landesherr war der Graf von Berg. Sein Hauptsitz, Schloss Burg, ist doch sicher bekannt. Aber wahrscheinlich habt ihr das eh gewusst und ich bin nur in einen Hinterhalt geraten, ihr Schelmenpack :evil:


    So und nun warte ich gemütlich auf die Entlarvung des schwarzen Hauptdarstellers in diesem Science-Fiction-Krimi-Heimatfilm :D

  • Fredy, einbringen in die Kartierung ist selbstverständlich, macht mein Pilzsachverständiger. Voriges Jahr hatten wir in "meinem" Revier fast 20 Erstfunde oder Bestätigungen von uralten, extrem seltenen oder Einmalfunden (die meisten im Bereich "winzig" bis " mit bloßem Auge kaum zu sehen").


    Dabei bin ich stets der lernende " Habitatscout" und er zeigt mir, was da wächst.


    Macht irre Spass.


    Proviant und Wasser brauch ich nicht. Kann im Bergischen Dschungel prima überleben, weil ich weiß, wo die nächste Frittenbude steht.:D


    @ Melanie


    Kein Grund für ein gesenktes Haupt. Dein Naturverständnis ist weitaus größer, als das der meisten "Waldspaziergänger". Das wird schon.

    • Offizieller Beitrag

    Duuhu Ralf :whistling:,
    ich habe die ersten zwei Schübe unserer Trompeten getrocknet. Im Ofen, erst mal ohne Heißluft, 50 °C, zwischenzeitlich ist mir die Ofentüre zu gefallen. Die sind kohlrabenschwarz. Die zweite Fuhre ist sehr schön, Heißluft, 50 °C, Holzlöffel in der Türe. Soll ich die schwarzen wohl besser entsorgen? Wollte kein extra Thema auf machen, sorry für den themaabweichenden Einwurf :shy:



    Lieben Gruß,
    Melanie

  • Du, zum Thema Röstpilze kann ich Dir nicht helfen:D


    Kann man mit den schwarzen schreiben ?:)


    Nee, im ernst, da wird wohl nur eine Geschmacksprobe helfen.Leg mal einen für ne halbe Stunde ins Wasser und probier mal.


    Vielleicht hast Du ja auch eine neue kulinarische Besonderheit erfunden.;)

    • Offizieller Beitrag


    Du, zum Thema Röstpilze kann ich Dir nicht helfen:D


    Kann man mit den schwarzen schreiben ?:)


    Wie jetzt? Kennst du nicht "cantharellus tubaeformis semiustulatus" ? :D:D
    Danke für deine Hilfe, aber sie sind so merkwürdig zäh,wie olle Schuhsohlen, das ich sie keinem Geschmackstest mehr unterziehen werde, die anderen sind ja super geworden.


    Nun überlasse ich diesen Thread sehr gern wieder dem eigentlichen "Star"


    möge das Myzel mit dir sein ;)

  • Hab ihn !:)


    Die dunkle Seite hat gewonnen, schwarz ist er geworden wo ich ihn gestern angekratzt und angefasst habe.


    So ne lahme Ente, hätte sich ja mit dem Schwarzwerden auch etwas beeilen können.


    Aussporen muss er trotzdem. Trotz wildschweinmäßigem nachbuddeln an der Wuchsstelle keinerlei Holzsubstrat, nur Nadeln und Humus. Keine schwarzen Finger, oder dauert das auch bis morgen ??:D


    Die Zeichen deuten also auf M. giganteus.


    Dank Euch allen für die rege und amüsante Teilnahme. Wer sagt denn, dass Bestimmungsfragen langweilig und bierernst sein müssen.:thumbup:



    Abschlußbericht folgt.

    • Offizieller Beitrag

    Yeah! Treffer und versenkt :thumbup:! Herzlichen Glückwunsch zur Lösung des "Falles"!
    Weitere Berichte werden mit Spannung erwartet :)

  • Sooooo, jetzt.:)


    Also, wie schon berichtet tritt eine stark verzögerte Schwarzfärbung bei Verletzungen auf. = M. giganteus


    Das aussporen brachte unsichtbare Sporen.:) Will heißen, es gibt keine. Vermutlich ist der Fruchtkörper noch zu jung (reine Annahme). Bei der doch schon ansehnlichen Größe und vermutetem weiterwachsen bis zur Reife müsste der Fruchtkörper enorme Ausmaße annehmen, was wieder für M giganteus spricht.


    Die Röhren sind unter dem Binokular als rundlich-länglich zu erkennen, keinesfalls eckig = M.giganteus


    Zum Abschluß dieses reinen Indizienprozesses wird der Angeklagte schuldig gesprochen, Meripilus giganteus zu sein. Das fehlen eines Holzsubstrates wird als nicht schuldmindernd eingestuft.


    Der Jury wird für Ihre tatkräftige Unterstützung bei der Lösung des Falles gedankt.


    :):):)


    Nachtrag: Melanie hatte noch vor Ort schon den richtigen Täter im Visier. Respekt.

  • Guten Morgen :) !


    Schade, dass man sich nicht immer auf sein Bauchgefühl/seine Augen verlassen kann/soll/darf :( !


    Oder ist es ganz einfach eine Unart der Wissenschaft, sich um alles Gedanken zu machen, bis man letztendlich doch wieder am Anfang angekommen ist :/?


    War es richtig, dass wir diesen Prozess überhaupt geführt haben :/ (...ich liebe diesen Hmmm-Smiley...)?


    Ich denke schon! Zumindest haben wir wieder einige Fakten ans Licht gebracht/gezerrt, die bei der nächsten Anklage die Untersuchungshaft vielleicht wesentlich verkürzen könnten :thumbup: !


    Soweit meine Gedanken zum Tage :sun:, die natürlich allenfalls zu einem (leicht philosophisch angehauchtem) Denken anregen können und keinesfalls gegen eine ordentliche Untersuchung eines "Falles" sprechen sollen :) , denn was ist schon ein Urteil ohne Urteilsbegründung!


    Einen schönen Tag wünscht Fredy

    Pilzliebe geht durch das Objektiv und nicht durch den Magen!

    Einmal editiert, zuletzt von Fredy ()

  • Gar nix Schade.:)


    1.) Persönlicher (und mit Melanie gemeinsamer) Erstfund, und für meine Gegend sicher nicht häufig, so einen Pilz übersieht man nicht jahrzehntelang.


    2.) Ich hab ganz persönlich wieder etwas dazugelernt. Nicht nur den bloßen Namen, sondern auch wie ich diesen Pilz in Falle eines nochmaligen Fundes bestimmen (oder ausschließen) kann.


    3.) Gelernt, dass manche Pilze lange brauchen um sich " schwarz" zu ärgern.:)


    4.) Bewiesen ( in Gemeinschaftsproduktion) , dass die manchmal ach so trockene, mühsame und aufwändige Bestimmungsarbeit mit einem Schuß Humor durchaus unterhaltsam und spannend sein kann.


    Reihenfolge ohne Wertung.


    :):):)

    • Offizieller Beitrag

    Also kann der Fall vorerst at akta gelegte werden (bis zum nächsten "unruhestiften" des schuldig gesprochenen) Sehr schön. "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert" (Hannibal Smith :D )
    Danke dir, Ralf, für die Erwähnung meiner einer, aber gefunden hast du ihn ja, die Ehre gebührt also dir :thumbup:
    Es hat sehr viel Freude bereitet, bei dieser kriminalistischen Arbeit dabei gewesen zu sein!


    freue mich auf den nächsten "Fall" ;)


    Melanie

    Gnolmige Gnüße, Gnelmanie die Rote

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