Normalerweise lehne ich mich via Internet nicht so weit aus dem Fenster, aber das ist ein sowas von typischer B. queletii.
Beiträge von Oehrling
-
-
Herzlichen Glückwunsch zu den Funden und den schönen Bildern!
Pilz 01 halte ich für einen Satansröhrling mit wenig Rot, was schon mal sein kann.
Pilz 02 sieht schwer nach Silberröhrling aus. Um 100 % Sicherheit zu haben, müsste man vielleicht testen, ob er mild statt bitter ist? -
Das sieht aus wie eine Kahlkopf-Art (Psilocybe). In dieser Gattung gibt es Giftpilze. Du solltest in der Tat dafür sorgen, dass dein Kind so etwas nicht in den Mund steckt. Vielleicht kann man das dem Kind schon erklären.
-
Das Blassrosa bzw. Blassviolett unter der Huthaut ist ein 1a Bestimmungsmerkmal, das eher unbekannt ist. Auf diese Weise kann man den Fichtensteinpilz (Boletus edulis) vom Sommersteinpilz (Boletus reticulatus) sicher trennen. Der Violettton verstärkt sich in der Pfanne unmittelbar nach dem Erhitzen für etwa 5 bis 10 Sekunden, um dann gleich wieder zu verschwinden. Achtet doch nächstes Mal darauf, wenn ihr Steinpilze bratet.
-
In Bad Laasphe im Sauerland gibt es auf jeden Fall eine Pilzschule, die regelmäßig was anbietet. Ob es noch was für dich Näheres gibt, weiß ich nicht.
-
Vergleiche mal mit Rhodocollybia maculata (Gefleckter Rübling).
-
Lange mussten wir hier auf die Pilze warten, aber jetzt rockt es richtig! Hier einige Fotos der letzten Woche, ich war zunächst im Mainhardter Wald bei Unterheimbach und dann in den mutmaßlichen Hauswäldern German J. Krieglsteiners (Spraitbach/Durlangen) unterwegs.
Bild 1: Grüner Knolli (Amanita phalloides), so kräftig dunkelgrün sieht man ihn selten
Bild 2: Bergporling (Bondarzewa mesenterica) am Fuß einer Tanne, Geschmack überprüft
Bild 3: Graubrauner Büschelrasling (Lyophyllum decastes), ein guter Speisepilz, den nur sehr wenige kennen - ist tendenziell aromaschwach und macht sich sehr gut im Mischgericht, z. B. mit Safranschirmlingen oder Violetten Ritterlingen
Bild 4: Habichtspilz (Sarcodon imbricatus) - hexenringweise gefunden
Bild 5: Blutender Korkstacheling (Hydnellum peckii), Geschmack überprüft, kratzt stark und unangenehm im Rachen
Bild 6: Schnecken-Steini - die Fichtenwald-Steinis scheinen jetzt bei uns durch zu sein, es waren kaum noch guterhaltene Exemplare zu sehen; dagegen bei Spraitbach bodendeckend und waschwannenweise Flockenstielige Hexenröhrlinge, übrigens auch wieder Pfifferlinge -
Ja, das isser. Sehr gut dokumentiert, Kompliment. Vor allem die berühmte graugrün antrocknende Milch.
-
Hallo Verena,
wenn du dieses Lerntempo hältst, bist du in 3 Jahren bestimmt einer der besten Pilzexperten im Lande. Jetzt nur noch alles im Schädel behalten und Struktur reinbringen (z. B. was gibt es alles für Schwefelkopf-Arten? woran erkennt man ganz allgemein einen Schwefelkopf?)... Und dass du fotografieren kannst, sieht man auch hier wieder.
Freundliche Grüße
Oehrling -
Und der Täubling, der so fischelt, müsste Russula xerampelina (Nadelwald-Heringstäubling) sein.
-
Das isser, würd ich auch sagen.
-
Auch von mir eine Gratulation zum Finden des Blauenden Königsröhrlings. Sehr schöne Fotos dieses selten gezeigten Pilzes.
-
Es geht um die Vorgehensweise: erst lauter unbekannte Pilze sammeln, die dann mit nach Hause nehmen, dann vielleicht schon zu putzen anfangen und dann eine Internet-Anfrage starten, weil einen plötzlich der Mut verlässt und man die Verantwortung gerne teilen möchte. Darin sehe ich das eigentliche Problem.
-
> Und wenn wir genug zusammen haben, basteln wir daraus eine Figur mit Mönchskopf, Judasohren, Knollenblätternase, Tintenfischarmen und Hundsrute
Hmm, die Arten, die du da aufzählst... ich werde das Gefühl nicht los, dass du dich in Wirklichkeit gut mit Pilzen auskennst, verdammt gut...
Dann noch deine detailgetreuen, treffenden Fotos, das sind auch nicht gerade die üblichen Anfängerbilder... -
Nur ein kleiner Tipp, nicht in den falschen Hals kriegen. Demo-Pilze bitte nicht zu sauber putzen. Es ist wichtiger, dass an einem Demo-Pilz wirklich alles dran ist, als dass er schön sauber aussieht. Stielbasis abschneiden geht z. B. gar nicht.
Viel Erfolg bei der Lehrveranstaltung
Oehrling -
Russula exalbicans/pulchella (Verblassender Täubling). Vermutlich alle von denen, die gibt es in rot, in hellgrau und in alles zwischendrin.
-
Oh, da hättest du wahrscheinlich keine gefunden. In Kroatien gibt es normalerweise erst ab Mitte Oktober Pilze in nennenswerten Mengen. Das ist dann eher was für einen Herbsturlaub.
-
Die Schleierlinge auf deinem Link sehen in der Tat wie C. camphoratus aus.
Bei der Angabe der Fleischfarbe von Cortinarien in Büchern ist zu beachten, dass diese sich stets auf junge, unreife Exemplare bezieht. Bei solch älteren Gesellen wie die in deiner Kollektion blasst das Fleisch einerseits aus und kann auch durch Oxidation einen rostorangefarbigen Ton bekommen (nicht bei allen Cortinarius-Arten, aber ganz stark z. B. bei C. infractus oder C. elegantissimus). Das bedeutet: bei einem jungen, unreifen C. camphoratus ist das Fleisch violett, und bei einem jungen, unreifen C. traganus safrangelb, d. h. orangegelb.
Dann hast du noch gefragt, ob es nichts dazwischen gäbe? Bei Cortinarien (ca. 800 Arten in Mitteleuropa) kann es theoretisch immer etwas dazwischen geben, die Frage ist nur, wie das taxonomisch bewertet wird (andere Art, Varietät einer Art, nur Form einer Art?). Irgendwie violettlich gefärbte Dickfüße gibt es ziemlich viele. Allerdings nur einen, der so markant stinkt wie C. camphoratus. Könnte das Internet Gerüche transportieren, wäre der Fall innerhalb von drei Sekunden gelöst. Aber so musst du warten, bis mal jemand mit dir mitläuft, der C. camphoratus kennt, einen aufnimmt und zu dir sagt: Hier, halt mal die Nase dran, das ist der Bocksdickfuß. Ab diesem Moment hast du den Pilz "intus" und brauchst nie mehr dran rumzuraten.
-
Auch wenn ich weiter oben nicht gegen Amanita crocea wetten wollte - gegen Amanita fulva würde ich auch nicht wetten wollen. Schon klar, A. fulva hat normalerweise keine Stielnatterung, aber dieser Stiel ist allgemein seltsam.
Nur um mal von diesen Anzüglichkeiten wieder wegzukommen.
-
Das nun auch wieder nicht: ein Kaiserling hätte einen Ring, der hier aber nicht. A. crocea ist eine gute Idee, da wette ich nicht gegen.
-
Das halte ich auch für einen Gelben Knollenblätterpilz. Warum? Nun, auf die Velumflocken am Hut habe ich eigentlich nicht geschaut, weil die zu sehr variieren können, sondern auf die abgesetzt gerandete Stielknolle, bei der sogar noch ein, zwei Häutchen in die Höhe stehen, und bei der der Stiel bogenartig in die Knolle übergeht. Das ist für meine Begriffe eine typische Gelber-Knolli-Knolle. Dann könnte man noch an dem Pilz riechen, Kartoffelkeim-Geruch feststellen, und spätestens dann ist der Fall klar.
Aber was ich unbedingt noch loswerden will: dieses Foto ist wirklich eine Augenweide, auch technisch sehr gut gemacht. Davon können sich all diejenigen anfragenden "Pilzanfänger" eine Scheibe abschneiden, die hier die ganzen neblig-trüben, unscharfen, gnadenlos überbelichteten Bilder von Pilzen mit abgeschnippelten Füßen einstellen. Leute: genau so hat ein Anfragebild auszusehen!
-
Das Fleisch ist nicht safrangelb, und damit kann es augenscheinlich nicht der Safranfleischige Dickfuß (C. traganus) sein, dessen Fleisch in der Tat safrangelb wäre (siehe Foto unten). Die Farben der gezeigten Pilze, insbesondere auch das leichte Bräunen des Stielfleisches und die Geruchsbeschreibung, die sich wirklich übel anhört, scheinen eher auf den Bocksdickfuß (C. camphoratus) hinzudeuten.
-
Oehrling: Klar, die Wulstlinge sind wichtig und superspannend.Bei den Wulstlingen ist die Stielknolle das wichtigste makroskopische Merkmal. Da kannst du mal anfangen zu recherchieren. Die Abbildungen im Bon/Pareys dazu sind ganz hervorragend.
-
Wie wär's, wenn du ihn auf beide in Frage kommenden Namen taufst? Dann hättest du mal eine konkrete Aufgabe zum Weiterverfolgen (vielleicht noch in dieser Saison?): was genau ist pectinatoides, und was genau ist grata? Ist doch eine spannende Aufgabe.
-
Den sollte jeder kennen, der Pfifferlinge, Trompetenpfifferlinge oder andere gelbe/orangene Leistlinge sammelt. Weil es ja immer heißt, Pfifferlinge könnte man mit nichts verwechseln.
