Beiträge von Oehrling

    [quote='Pilzler 13','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=185457#post185457']
    > sporen glatt fast zitronenförmig


    das gibt es in dieser Gattung nicht oft - die Sporen sind meistens eckig-höckerig oder mandelförmig (ich finde eher: brotscheibenförmig)


    > Cheilozystiden mit Kristallen beschopft. Pleurozystiden fehlend oder vereinzelt.


    Na, letztere müssten schon irgendwo vorhanden sein, wenn die ersteren kristalltragend sind.


    Lila Stiele sind bei Risspilzen nicht so häufig.


    Insgesamt ziemlich ungewöhnliche Merkmale. Das müsste sich gut eingrenzen lassen.
    Schade, dass ich erst ein Risspilz-Anfänger bin.

    T. stans ist ein Pilz des sandigen Kiefernwaldes (z. B. so wie der bei Sandhausen), T. ustale hat stark bräunlich fleckende Lamellen.


    Makroskopisch erinnern die Pilze mich an T. pessundatum, aber der gilt auch als Kiefernpilz. Bleibt noch T. ustaloides mit starkem Mehlgeruch und bitterlichem Geschmack, der im Laubwald wächst. Der hätte allerdings einen braunen Stiel mit scharf abgesetzter weißer Stielspitze. Da der Pilz aus Italien stammt, käme auch noch T. roseoacerbum in Betracht.


    Soll heißen: in der Tat ein schwieriger Fall.

    Birkenpilze sind ungenügend erhitzt stark unbekömmlich, um nicht zu sagen giftig. Das hitzeflüchtige Gift ist durch ausreichendes Kochen oder Schmoren (mindestens 15, besser noch 20 Minuten) auszutreiben. Dies sollte man bei der Zubereitung berücksichtigen.


    Ein reines Birkenpilzgericht ist auch nicht besonders lecker, hat einen leicht seifigen Beigeschmack. Am ehesten würde ich ein gut durchgeschmortes Mischpilzgericht mit Birkenpilzen, Maronen, jungen Parasolen usw. empfehlen.

    Ganz große Fotos! Und der Ziegenfußporling ist sowieso immer einen Knips wert.


    Die unbestimmte Amanita, hatte die einen Ring? Dann würde ich frech Eierwulstling oder Kaiserling in Betracht ziehen, schließlich warst du in Italien.


    Zum Vorschlag Cortinarius anserinus: ich kenne den so: Hutfleisch gelblich, Stielfleisch blassblauviolett, Stielknollenfleisch dann wieder gelblich.

    Kommt auch darauf an, ob du mehr auf die "Jungen Knackigen" oder auf die "Dicken Dinger" stehst. Und wie viele Maden drin sind.


    Wäre ich du, würde ich nur ein bis zwei Tage warten, d. h. sie vielleicht am frühen Samstagmorgen abräumen.

    Hallo Jürgen,
    der Nelkenschwindling ist an seiner blass lederbraunen Hutfarbe (feucht stattdessen honigbraun), dem sehr blass gefärbten steifen Stiel, den blass gefärbten Lamellen (!!, fast alle der möglichen Verwechslungskandidaten haben viel dunkler braune Lamellen) und dem geselligen bis rasigen Wachstum im niedrigen Gras zu erkennen. An den Stellen, wo er wächst, ist das Gras ringartig kräftig dunkelgrün gefärbt, kräftiger als die Umgebung.
    Freundliche Grüße
    Stephan Weißer


    PS: Ja ich weiss, dass es auf dem Forum keine Essensfreigabe gibt..


    Auf die kannst du ja verzichten, wenn du die Merkmale des Stockschwämmchens so "intus" hast, dass du es jederzeit erkennst. Du kannst ja immer mal wieder einen entsprechenden Fund einstellen und ihn dir gewährleistungsfrei bestätigen lassen, und irgendwann ist es dann soweit mit dem Essen. Ich darf dir sagen, dass es sich kulinarisch sehr lohnt.

    Ein Riesenbovist ist dies mit Sicherheit nicht. Und ein Tintenfischpilz von 15 cm Größe?
    Mein Vorschlag wäre, das Exemplar reif werden lassen und dann bitte, bitte ein Foto machen und dieses hier einstellen! Womöglich ist das etwas noch nie Gesehenes.

    Hallo Nana,
    du kannst bei deiner Frage sehr gut eine Landkarte einsetzen (z. B. Wanderkarte mit einem Maßstab von 1:50000, besser noch 1:25000). Suche nach größeren, zusammenhängenden Waldgebieten, die nicht in unmittelbarer Nähe zu einer Großstadt und auch nicht im Abgas-Einzugsbereich der Stadt liegen. Da wirst du sicher die größten Funderfolge haben. In der Nähe von Slowenien und Italien sollten die Wälder auch nicht liegen und nicht allzugut mit dem Auto erreichbar sein, sonst sind sie zu abgesammelt.[hr]
    Mir würden z. B. diese Wälder vielversprechend und interessant vorkommen (freilich ohne dass ich jemals in dieser Gegend gewesen wäre).

    Eine Methode zum Vermeiden von Verwechslungen: die Boviste von oben nach unten halbieren. Siehst du im Schnittbild Lamellenansätze, sind es keine Bovisten, und dann kann es nur heißen: Finger weg.

    Hallo Uliko,
    wie wäre es denn mal mit einer selbstgemachten Brühe? Irgendein Gemüse putzen und kleinschneiden, ein bis zwei Knochen bzw. einen großen Schuppigen Porling (Polyporus squamosus) oder ein paar getrocknete Shiitakepilze ;) dazu und alles 1 Stunde bei geringer Hitze sieden lassen. Macht fast keine Arbeit, bzw. das Sieden funktioniert, während du andere Sachen arbeitest. Danach willst du bestimmt keine Glutamatbrühe mehr.
    Freundliche Grüße
    Stephan

    Hallo Steinpilz24, willkommen im Forum! Ich freue mich zu hören, dass du in den Brandenburgischen Kiefernwäldern unterwegs bist, denn da gibt es im Spätherbst ganz viele Ritterlingsarten. Da ich ein sehr großer Fan von Ritterlingen bin, hoffe ich auf schöne Fotos von interessanten Exemplaren.
    Freundliche Grüße
    Oehrling

    Eisensulfat kann man bei den "Griseinae-Verdächtigen" so einsetzen:
    bei R. cyanoxantha keine Reaktion (nichts, was irgendwie farblich auffallen würde) - keine Griseinae!
    bei R. grisea lebhaft lachsorange
    bei R. parazurea blassrosa, nur schwach sichtbar
    bei R. ionochlora mittelmäßig rosa, deutlich sichtbar, aber nicht so freudig wie bei R. grisea
    bei R. atroglauca (die man bei deinen Exemplaren auch nicht gleich ausschließen kann, vielleicht stand da auch eine Birke herum?) blassrosa, nur schwach sichtbar
    bei R. plumbeobrunnea mittelmäßig rosa


    Am besten sieht man die Farbunterschiede, wenn man bei trockenen Pilzen kleine hellgrüne Eisensulfatkristalle auf der Stielrinde verreibt und ca. 2 bis 3 Minuten wartet.

    Ich würde sagen, ortshäufig. Er tritt besonders gern da auf, wo man normalerweise nicht zum Pilzesammeln hingeht: in Parks und auf Friedhöfen. Im sogenannten Wald ist er sicher ziemlich selten.

    [quote='Trino','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=183769#post183769']
    > Gefunden habe ich die unter Fichten, auch wenn R. parazurea eigentlich her an Laubwald zu finden ist kann auch schon mal unter Nadelnbäume zu finden sein,


    Die meisten Täublinge sind streng an eine Baumart gebunden, R. parazurea an Eiche. Du müsstest am Fundort schon irgendwo eine Eiche haben.



    > Geschmack war natürlich mild,... Sporen gabs nicht viel aber das bisschen war gelblich. Ihr seid jetzt dran, ich hoffe ich habe nichts vergessen.


    Ich würde mich sehr gern ranmachen, aber leider sind die Griseinae, zu denen Russula parazurea gehört, makroskopisch die allerschwierigste Untergattung. Während die Hutfarben allenfalls einen ganz kleinen Anhaltspunkt geben, sind die exakte Sporenfarbe nach der Romagnesi-Tafel, die Farbreaktion auf Eisensulfat und das mit dem Mikroskop festgestellte Sporenornament unabdingbare Voraussetzungen, um seriös anfangen zu können. Tut mir insofern leid, dass ich da nicht weiterhelfen kann. Ich meine lediglich sagen zu können, dass die Huthaut überhaupt nicht bereift, sondern glatt bis schmierig ist und dass dies deswegen eher keine R. parazurea ist.

    Die Fichtenreizker sind überaltert und durchwässert. Ich kann mir schon vom Bild her vorstellen, wie furchtbar die schmecken müssen.


    Ganze Steinpilze zum Trocknen liegen lassen, wie soll das funktionieren? Erstens werden sie ganz schnell gammlig, zweitens sind doch wahrscheinlich Maden drin, die fressen dir in drei Tagen den Pilz hohl und krabbeln dann quer über den Tisch auf die Strickmütze, um sich da zu verpuppen.

    Will man unbekannte Milchlinge bestimmen, sollte man sie kosten. Der von JanMen angesprochene Rotbraune Milchling ist sofort beißend scharf, der ebenfalls genannte Eichenmilchling dagegen erst mild, dann bitterlich.

    Bauchwehkoralle/Blasse Koralle (Ramaria pallida/mairei) ist sicher eine gute Möglichkeit für die Nr. 1. Mich irritieren etwas die vor allem auf dem ersten Foto gut sichtbaren gelben Astspitzen. Das hat Ramaria mairei laut Literatur (Christan) nicht. Ramaria fennica dagegen schon, aber diese hier - falls es R. fennica wäre - wäre viel blasser gefärbt als die eine, die ich vor Jahren live gesehen habe.


    Also ich würde sagen: diese zwei Möglichkeiten, und jetzt los ans Mikro und Sporenornamentation prüfen: R. fennica rein punktiertwarzig, R. mairei punktiertwarzig mit vielen längeren Warzenwülsten.


    Nr. 2, puh. Lachsrosa Äste mit gelben Astspitzen, das kann echt vieles sein. R. formosa sieht so aus, aber fünf, sechs andere auch.


    Nr. 3 ist auch irgendwie lachsrosaorange, hat aber keine gelben Astspitzen. Die müsste eher rauszukriegen sein. Leider sollte ich jetzt los auf die Arbeit und kann daher nicht mehr den Christan durchblättern. Vielleicht heute abend.

    [quote='Drosophila','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=183316#post183316']
    > 6. Sieht seltsam aus. Könnte mir vorstellen, dass das irgendein Baby-Wulstling-Schneckenofer sein soll.


    Das ist wahrscheinlich ein Baby des Grauen Wulstlings (Amanita excelsa).


    > 8./9. Täublinge. Holla-die-Waldfee, die sehen ja alle gleich aus 8|!!! Keine Ahnung, wie ich die jemals auseinanderhalten soll! Allein von den roten gibt's mehrere Seiten im Buch. Ich finde übrigens, dass die oft sehr :plate: aussehen und irgendwie sympathisch. Hab auch dran geschüffelt und reingebissen, schmecken durchaus angenehm. Dürfen aber (noch) nicht ins Körbchen.


    Der erste der beiden dürfte wohl ins Körbchen - das könnte der Orangerote Graustieltäubling sein, aber natürlich nur, wenn sein Stiel graue Stellen hat (oft erst 1 Stunde nach dem Pflücken). Der zweite sieht mir dagegen nach dem Kirschroten Speitäubling aus, furchtbar scharf und nichts zum Essen.


    > 15. Raukopf? Ich tippe auf den gentilis. Gut? :)


    Hmm, ein Raukopf müsste doch einen rauen Kopf haben...?



    Weiterhin tolle Funde und viel Spaß bei der Bestimmungsarbeit!



    P.S.: Hallo Gunnar, das ist ja der Hammer, dass du hier mit dabei bist!

    Pilze kommen artenweise in "Schüben", d. h. zu kalendarisch klar abgegrenzten Zeiten. Ist ein "Schub" in einem bestimmten Wald durch, dauert es bis nächstes Jahr. Bei dem nächsten erscheinenden "Schub" sind dann ganz andere Pilzarten dabei. Im nördlichen Württemberg, meinem Sammelgebiet, sind z. B. die Steinpilze wie auch die Wiesel- und Speisetäublinge in den Fichtenwäldern durch. Dafür kommen jetzt die ersten Cortinarien und Safranschirmlinge. Unter Birken sind schon erste Rotkappen da, dann kommen auch bald die Birkenpilze.

    Das ist ein normaler Flockenstieliger Hexenröhrling. Diese Boletus junquilleus haben nirgendwo rote Farben, nicht am Stiel und nicht an den Röhrenmündungen.
    Am Wochenende sah ich in einem Waldstück ungelogen Tausend Flockies, da war von dunkelbrauner bis leuchtendgelber Hutfarbe alles dabei, und man konnte wunderbar die Variabilität dieser Art studieren.