Beiträge von Oehrling

    Soweit ich sehe, stimmt alles (ohne Essfreigabe!).
    Was meinst du mit "kleine" Schirmlinge? Es gibt zwar einen Kleinen Parasol, aber ca. 10 cm Hutdurchmesser sollte auch der haben. Und ansonsten original wie ein Parasol aussehen.

    Hallo Verena, alles richtig bestimmt! Der letzte ist ein bisschen schwer zu erkennen, da er schon ziemlich vertrocknet ist, aber das ist m. E. Rotschuppiger Raukopf (Cortinarius bolaris). Der ist im Pareys drin, schau mal rein!

    Einen Vorteil hätte dein neuer Lieblingspilz: er steht noch da, wenn alle Steinpilze schon von anderen Leutchen abgeschnippelt worden sind.


    Spaß beiseite: wenn du sagst, dass er nicht schlecht ist, teste ich ihn auch mal. Ich probiere gern mal was Anderes.

    Sporenpulver weiß passt aber nicht für eine Lepista.


    Mit etwas Unsicherheit meine ich eine ausgeblasste Melanoleuca cognata (auf Deutsch: Frühlings-Weichritterling; habe ich aber im Herbst auch schon gefunden) zu sehen.

    Ein Tipp bezüglich der Fotos. Sie sind überblitzt bzw. überstrahlt. Pilzfotos macht man nur mit Blitz, wenn es gar nicht anders geht. Lieber die Kamera fixieren und länger belichten. Oder im Tageslicht fotografieren.

    Meines Wissens gibt es keine Schwefelköpfe, die weiße Stiele haben. Daher kann man grundsätzlich beim Auffinden weißstieliger Holzpilze mit grauen Lamellen Schwefelköpfe ausschließen und Faserlinge vermuten. Brechen die Stiele dann auch noch leicht und glatt ab, sind es höchstwahrscheinlich Faserlinge.

    [quote='Maju','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=190060#post190060']
    > Ist das eine krause Glucke?


    Unter Ausschluss jeder Gewährleistung: ja.

    > Besteht hier Verwechslungsgefahr mit einer anderen Art?


    Leute können grundsätzlich alles mit allem verwechseln, ich staune immer wieder. Man kann die Krause Glucke z. B. mit der leicht giftigen Bauchwehkoralle (Ramaria mairei/pallida) verwechseln.

    > Und wie weiß ich, ob sie noch essbar ist (Festigkeit?)?


    Sie sollte angenehm frisch riechen und noch keine braunen Ränder oder weißen Flaum haben. Und gar zu verdreckt sollte sie auch nicht sein, sonst bleibt später beim Putzen nicht viel übrig.

    Nr. 1 könnte auch Hydnum albidum sein, so hell, wie der ist. Auf dem Bild sind Kiefernnadeln zu sehen, also waren wohl Kiefern dabei.


    Nr. 2 halte ich für Hydnum rufescens.

    Die auf Bild 2 sehen mir wie extrem alte, vertrocknete Grünblättrige Schwefelköpfe aus. Dieser Pilz ist giftig und äußerst bitter.
    Die Pilze auf Bild 1 sind aufgrund ihres Zustandes kaum bestimmbar, das wundert mich nicht, dass deine Recherche erfolglos blieb. Oder sind das dieselben wie auf Bild 2?

    Essbar? Diese Frage kann dir hier aus rechtlichen Gründen niemand beantworten. Ermittle es bitte selbst mithilfe eines Pilzbuchs.

    Noch etwas zum Thema "Kahler Krempling". Der Kahle Krempling galt bis in die Nachkriegsjahre als guter Speisepilz, der im ausreichend gegarten Zustand scheinbar bekömmlich ist. Dass der Pilz roh stark giftig ist, war immer schon bekannt.


    Er soll tatsächlich sehr lecker schmecken. In unserer Gegend sammeln und essen etliche ältere Pilzsammler und Deutsch-Russen, die über keine aktuelle Pilzliteratur verfügen, ihn noch heute.


    Ich tue mich nicht leicht, dies als Leichtsinn zu interpretieren, und stelle mir gerade vor, wie die Pilzsammler reagieren würden, wenn aufgrund wissenschaftlicher Studien auf einmal die Marone oder der Hallimasch als giftig angesehen würden, was rein theoretisch irgendwann passieren könnte.


    Doch gab es nur schwer als natürlich zu erklärende Todesfälle unter Leuten, von denen man wusste, dass sie diesen Pilz oft gegessen hatten. Eine aktuelle Interpretation dieser Vorfälle stellt die Todesfälle als Resultat einer allergischen Reaktion (Hämolyse) dar, die durch das wiederholte Verzehren Kahler Kremplinge hervorgerufen wird. In diesem Sinne bestehe also ein Kausalzusammenhang zwischen dem Essen von Kremplingen und dem Tod, was alle Pilzbuchautoren veranlasst hat, den Kahlen Krempling mit "Totenkopf" darzustellen. Es handelt sich also nicht um einen sofort giftig wirkenden Pilz, sondern sozusagen um eine "Zeitbombe", deren Verzehr unabsehbare Folgen hat.

    Das Anfragefoto zeigt meiner Meinung nach Suillus placidus. Der Hut ist nur im Jungzustand weiß und bekommt ziemlich schnell einen blassgelben Ton, etwa wie das Fleisch des Butterpilzes. Suillus bellinii, den ich nur aus der Literatur kenne, soll einen Hut haben, der bei längerem Luftkontakt kräftig braungrau verfärbt, so dass der ganze Hut zweifarbig-scheckig wird: weiß und braungrau. Ich hatte vor Jahren mal einen Fund in Südhessen (thermophiler Südrand eines Kiefernwaldes), bei dem die Pilze zwar Suillus-bellinii-artig aussahen, aber mit meinen damaligen Mitteln ließen sie sich nicht bestimmen. Seitdem frage ich mich, ob es in Deutschland Suillus bellinii geben kann.

    Du machst das für den Anfang schon ganz gut so. Bauernhelmi meinte nur: falls (ich betone: falls) du nach zwei, drei Jahren feststellen solltest, dass du mit deiner Methode des Wissenserwerbs immer noch nichts Belastbares über Pilze weißt, könnte man es in diesem speziellen Fall auch mal mit ein paar gescheiten Büchern versuchen, statt komplett die Lust zu verlieren. Jedenfalls gibt es keinen ernstzunehmenden Pilzkenner, der nicht meint, dass gute Pilzbücher das A und O sind.

    Nicht nur überständig, auch vermadet bis dorthinaus. Steinpilze wachsen zu lassen, bis sie groß sind, ist nur theoretisch eine gute Idee. Und sei es nur, dass ein anderer mit weniger Skrupeln sie findet und man beim nächsten Waldgang nur noch die abgeschnittenen Stielfüße sieht. Bei Hexenröhrlingen oder Kuhmäulern funktioniert das Zuwarten viel besser.