Nicht ganz. Mit roh verzehrten Rotkappen soll man sich angeblich eine ernsthafte Vergiftung zuziehen können, die zu wochenlangem Krankenhausaufenthalt führt, also nicht zur zu Unpässlichkeiten mit der Verdauung.
Beiträge von Oehrling
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Ich wollte dir doch nur die Enttäuschung ersparen, die ich selber spüren musste.
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Ein Kumpel von mir behauptet übrigens, dass Riesenbovisten bis maximal Faustgröße relativ gut sind, größer aber nichts mehr taugen. Vielleicht war das Exemplar einfach schon zu groß. -
Zur Anfrage: aufgrund der zur Verfügung stehenden Bestimmungsmittel (Foto der Hutoberfläche, Fundort- und Fundzeitangabe) rate ich mutig Leccinum roseofractum, einen Verwandten des Birkenpilzes.
Alle Leccinum-Arten sind roh stark giftig. Will man sie bei Survival-Trainings verwenden, muss zwingend eine Kochmöglichkeit bereitstehen.
Mit deinem Pilzwissen wirst du in Finnland nicht weit kommen. Dort sollte man sich besonders gut mit Raustielröhrlingen (Leccinum), Täublingen (Russula) und Milchlingen (Lactarius) auskennen, das ist aber wiederum nichts für Pilzanfänger.
Ich rate dir daher dringend, bei deinem Survival-Trip entweder die Hilfe eines lokalen Pilzsachverständigen in Anspruch zu nehmen oder ersatzweise auf das Verzehren von Pilzen zu verzichten (Bestimmungsübungen ohne anschließenden Verzehr kannst du selbstverständlich vornehmen!) und dich eher an Nüsse, Beeren und Regenwürmer zu halten. Andernfalls kann dies böse enden.
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Ist das Fleisch aufgrund seines Alters dennoch nicht verzehrbar ?Champignons haben ein relativ leicht verderbliches Fleisch, sodass man eigentlich nur junge Exemplare verwenden sollte. Muffig-fischig-urinartiger Geruch in Verbindung mit bräunlichen Fleischverfärbungen deutet darauf hin, dass man die Finger weg lassen sollte. Im Supermarkt würde man keine voll aufgeschirmten Exemplare mit schokoladenbraunen Lamellen kaufen, warum sollte man dann so etwas sammeln?
Zum Riesenbovist: ich weiß, dass einige den essen - sei aber nicht allzu enttäuscht über dieses kulinarische Erlebnis. Als Ragout erinnert er an gedünstete Pappschnitzel, wenn man ihn paniert und brät wie häufig vorgeschlagen wird, schmeckt man außer Panade und Bratfett nichts.
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Das könnten Sommersteinpilze sein. Um Verwechslung mit Gallenröhrlingen zu vermeiden, könnte man in diesem Fall eine kleine Kostprobe nehmen. Grundsätzlich gilt: bei gefundenen unbekannten Pilzen vor dem Verwerten zum örtlichen Pilzberater gehen und sich die Exemplare freigeben lassen.
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Hallo, hier habe ich eine kleine Bestimmungshilfe für Korallen-Einsteiger (rein makroskopisch). Fruchtkörper mit korallenartigem Aussehen können z. B. aus folgenden Gattungen stammen: Calocera, Clavulina, Clavulinopsis, Ramaria, Ramariopsis, Artomyces.
1. Fruchtkörper leuchtend gold- bis orangegelb, mit ziemlich langer unterirdischer Wurzel, Fleisch sehr zäh und gummiartig-elastisch --> Gattung Calocera
1*. Fruchtkörper ohne lange Wurzel, Fleisch mehr oder weniger weich, zum Teil brüchig bis sehr brüchig --> 2
2. Sporenpulverfarbe weiß oder weißlich --> 3
2*. Sporenpulverfarbe schmutziggelb, gelbolivlich, olivbräunlich --> 5
3. Fleisch weich, wenig brüchig --> 4
3*. Fleisch brüchig bis sehr brüchig, Fruchtkörperfarbe weiß, violett, zitronen- oder safrangelb --> Gattung Ramariopsis
4. Fruchtkörper weiß bis schmutzig violettgrau gefärbt, in der Form bürstenartig-kammartig, Wuchs im Wald und auf Erde --> Gattung Clavulina
4*. Fruchtkörper leuchtend gelb, in der Form bäumchenartig, Wuchs auf Rasen --> Gattung Clavulinopsis
5. Astenden kelch- bis becherförmig mit gezackt-kronenartigem Rand, Astverzweigungen quirlförmig, Wuchs auf Holz --> Gattung Artomyces
5*. Astenden spitzig, Farbe der Astenden oft anders als die der Äste, Astverzweigungen stimmgabelförmig, Wuchs auf Holz oder Erde --> Gattung RamariaInnerhalb der Gattung Ramaria unterscheidet man dann weiter:
1. Wuchs auf Holz, saprophytische Lebensweise, sehr kleiner Basisstrunk --> Holzkorallen (in D ca. 10 Arten)
1*. Wuchs auf Erde, symbiontische Lebensweise, Basisstrunk kräftiger bis sehr kräftig --> Erdkorallen (in D ca. 25 Arten)
... ab da braucht man das Mikroskop und den Chemiebaukasten! -
Wenn das ein Ledertäubling wäre, dann passt die Hutfarbe nicht gut für den Kurzstieligen (= Russula curtipes), dagegen viel besser für den Weißstieligen (= Russula romellii). Aber so lange die Sporenpulverfarbe nicht bekannt ist, kann man aus der gezeigten Kollektion keinen Ledertäubling (welchen auch immer) machen.
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Das mit der Sufovanillin - Reaktion hatte Karl Wehr kürzlich auch eingebracht....
Das mit der Angabe zur Verfärbung bei Ludwig konnten wir nicht so recht nachvollziehen.
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Und nun?
Man müsste zunächst an schon optisch bombensicheren Austernseitlingen (z. B. an den grauhütigen im Winter) testen, wie da die Reaktion ist. Danach müsste man an ein paar optisch bombensicheren Lungenseitlingen, Rillstieligen Seitlingen usw. testen, wie trennscharf das Ganze ist. Erst wenn man sich da ausreichend Klarheit verschafft hat, kann man dies zur Bestimmung zweifelhafter Stücke verwenden.
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Nein, kann er nicht, deshalb war Pablos Bemerkung mit dem Schwefelkopf (sorry, Pablo!) nicht besonders zielführend. Bevor jetzt ganz viele Arten aus den unterschiedlichen Gattungen ins Spiel gebracht werden: allein vom Aussehen und der Sporenpulverfarbe her (sorry, das ist gemäß dem Foto nicht schwarzviolett, sondern grau) kann man mMn Agrocybe praecox keinesfalls ausschließen. Dazu bräuchte es eine Huthautmikroskopie (A. praecox z. B. hätte in der Huthaut aufgerichtete, keulen- bis glühbirnenförmige Endzellen) oder auf die Schnelle vielleicht auch eine Geruchsangabe (kakaoartig bis mehlig-ranzig für A. praecox, pilzig für Träuschlinge usw...). Fragen wir mal so: wie roch er denn?
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Ich sage dazu das Gleiche wie Harald.
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Erstaunlich, welche Pilzarten hier genannt werden, die angeblich nie vermadet sein sollen. Sammelt einfach noch ein bisschen öfter, und dann werdet ihr auch mal vermadete Birkies, Flockies, Stockies, Täuberl und Pfiffies finden. Was ich euch natürlich nicht wünsche, ist ja klar

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Wenn ich einen Rasen vor mir habe, auf dem irgendwelche unbekannten bunten Pilzchen herumstehen, muss ich doch zumindest einen davon entnehmen, um ihn als Saftling zu bestimmen. Wie sonst erbringe ich den Beweis, dass es sich um Saftlinge handelt? [hr]
Ah, eine interessante These! Vorschriften gelten nur für diejenigen, die sich mit der Materie auskennen? Alle, die keine Ahnung haben, brauchen also Vorschriften nicht zu beachten?Auch diejenigen, die Ahnung haben. Oder wie funktionieren Wiesenpilz- und Saftlings-Tagungen? Und Einstufungen als Saftlingswiesen von regionaler, nationaler und internationaler Bedeutung - zum Zwecke des Naturschutzes?
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Saftlinge stehen unter Naturschutz und dürfen eigentlich nicht gepflückt werden.Diese Vorschrift kann sich wohl nur an diejenigen richten, die wissen, was ein Saftling ist. Wie mir scheint, wollte der Kollege nur wissen, was für Pilze er auf seinem Rasen hat.
[hr]
Also nach Möglichkeit den Rasen nicht düngen, auch nicht zuviel Schnitt drauf liegen lassen. Dadurch würdest du den Pilz umbringen, und ebenso weitere schöne Arten, die sich gerne an solchen tollen Plätzen ansiedeln.Das dürfte m. E. dagegen die richtige Art des Saftlingsschutzes sein. Durch Düngen des Rasens werden mehr Saftlinge vernichtet als durch Abpflücken. Den Machern des obengenannten Gesetzes ist dieser Zusammenhang leider unbekannt.
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Meine Tipps wären:
1. Amanita ceciliae
2. Pleurotus cornucopiae -
Das Bestimmungsmerkmal "Erscheinungszeit" scheint wohl weniger wichtig zu sein? Der Tintling gibt für Hygrocybe chlorophana Juli - November an; da passt Ende Mai aber schlecht...
da kannste mal sehen....
2014 passen die Erscheinungszeiten irgendwie allgemein nicht richtig. Erscheinungszeiten, das ist so eine Art Normal-Verteilung. Und du erwischst genau den Ausreißer.Statt Monatsnamen ins Spiel zu bringen, reicht mMn der Hinweis aus, dass es bei den Saftlingen ausgesprochene (Spät-)herbstarten gibt, aber auch solche, die schon im Sommer vorkommen können. Hygrocybe nigrescens z. B., oder Hygrocybe persistens, oder eben auch Hygrocybe chlorophana.
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Beim Täubling Nr. 9 hätte ich glatt Frauentäubling (Russula cyanoxantha) vermutet, aber einen schärflichen Geschmack hätte der keinesfalls. Bleibt also rätselhaft.
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Dieser Lainzer Tiergarten scheint ja ein ziemlich tolles Pilzeldorado zu sein, nach dem, was du da schon so früh im Jahr herzeigst.
Hast du ein Pilzbestimmungsbuch? Schau doch mal da rein, wie die Pilze fotografiert sind, vielleicht kannst du dich daran orientieren.
Es gibt mehrere Methoden, mit denen die Newbies versuchen, Wissen über Pilze sich anzueignen.
M1: Ich gehe in den Wald, pflücke alles ab, was nicht bei drei auf dem Baum ist. Dann mache ich Fotos, tue sie ins Internet und frage, ob mir sie jemand bestimmen kann. Im besten Fall haut mir dann ein Experte 10 bis 12 wissenschaftliche Namen um die Ohren. Zwei Wochen später finde ich die gleichen Arten wieder (vielleicht auch bloß ähnlich aussehende?), habe die Namen dazu aber schon längst wieder vergessen und muss wieder anfragen. Gelernt im eigentlichen Sinn habe ich nichts.
M2: Ich hole mir ein Anfänger-Pilzbuch (150 bis 200 Arten, lieber erstmal nichts Größeres!). Von diesen 150 Arten nehme ich mir vor, heuer 15 kennenzulernen. Ich versuche das ganze Jahr lang, genau diese 15 Arten zu finden und peinlich genau kennenzulernen. Dazu kann ich mir übers Internet Bestätigungen holen. Am Ende des Jahres kenne ich 12 der 15 Arten (die drei restlichen habe ich nicht finden können) sicher. Nächstes Jahr kommen dann die nächsten 15 Arten dran. Nach fünf Jahren kenne ich mehr Arten, als dies 99 % der Bevölkerung tun. -
Einer der Scheibentintlinge (Parasola).
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Ich verstehe einfach nicht, warum immer wieder Bilder von ausgerissenen Pilzen abgebildet werden, die ungeniessbar sind.Ausser es geht um wichtige Merkmale!
Aber es geht doch um wichtige Merkmale. Einen so typisch aussehenden Schönfuß mit dem Farbverlauf am Stiel und dem Netz sieht man nur selten, dieses Foto (danke, HoBi!) taugt ja sogar für ein Pilzbuch.
Ein herausgedrehter "Pilz" (selbstverständlich nicht abgeschnitten/geputzt, das wäre hier ja gänzlich verkehrt!) entspricht biologisch einem vom Baum abgepflückten Apfel. Wenn du so etwas nicht sehen willst, wirst du in diesem Forum vermutlich nicht viel Spaß haben, wenn mal erst die Saison losgeht.
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Hoffentlich bezeichnet die nicht wieder jemand als Gallenröhrlinge und diskutiert dann zwei Seiten lang rum, so wie letztes Jahr.
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Hallo Birki,
Ziegelroter Risspilz wäre möglich; der Täubling sieht mit seinem grünen Hut tendenziell eher nach dem Grünen Speisetäubling aus. Falls du Eisen(II)sulfat-Kristalle verfügbar hast: auf die Stielrinde gerieben ergibt beim Frauentäubling ganz blass graugrün, beim Speisetäubling lachsorange. So könnte man die beiden auch ohne verfügbare Lamellen unterscheiden.
O.T.: ich würde dir empfehlen, beim Schießen solcher Fotos an der Kamera die Helligkeitskorrektur auf minus1 bis minus2 einzustellen, dann kommen die Farben deutlich satter und realistischer rüber.
LG Stephan -
Bei Nr. 1 könnte man noch mit Amanita franchetii vergleichen, nur damit man nichts übersieht. A. franchetii sieht dem Perlpilz ähnlich und hat auffallend gelbliches Hut- und Stielvelum.
Wahrscheinlich wird dies schon ein Perlpilz sein, aber wie farbecht die Fotos letztlich sind, kann ich nicht sagen.
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Hallo Verena,
ich möchte zu Karls Saftlings-Bestimmungsmerkmalen noch ergänzen:
- Geschmack (mild oder bitter)
- Geruch (einige Arten haben spezielle Gerüche, z. B. H. reidii oder H. russocoriacea)
- Sporenform und -größe (nur unter dem Mikroskop ermittelbar)
- Huthautstruktur (nicht nur mikroskopisch, sondern auch mit einer starken Lupe ermittelbar)Ansonsten möchte ich noch anmerken, dass man, wenn man Saftlinge wirklich bestimmen können will, nicht um eine gute aktuelle Literatur herumkommt (z. B. das relativ preisgünstige BOERTMANN-Werk), da in fast allen älteren Bestimmungsbüchern massive Abbildungs- und Artkonzeptionsfehler vorkommen. Es hilft auch enorm, wenn man im Herbst mal ein paar Saftlingswiesen zusammen mit einem Saftlingsexperten besucht, und seien sie auch Hunderte von Kilometern entfernt. An sich sind Saftlinge makroskopisch gut zu bestimmen, hat man für sich die entsprechenden Artkonzepte vorher mental abgespeichert.
Das von dir gezeigte gelbe Exemplar kann mMn sehr gut H. chlorophana (Stumpfer Saftling) ein, die anderen schauen nach Nelkenschwindling aus.
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Der Magen knurrt, ein Einkehrschwung ist angesagt, Ausblick vom Almgasthof ins TalHallo Habicht,
ist das das Rosental, das du da zeigst, und rechts davon die Sattnitz?
Oder handelt es sich um ein anderes der geschätzt 50 St. Margarethen, die es in Kärnten gibt?
LG Oehrling
