Beiträge von Oehrling

    [quote='Lechner Johann','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=234257#post234257']
    > Stinkender Warzenpilz (Thelephora palmata)


    Gut, dass über Internet keine Gerüche transportiert werden (siehe auch weiter unten!). Der roch sicherlich nach einem "üblen Wind".


    > Speisetäubling (Russula vesca)


    mMn korrekt



    > Hier mein Cortinarus, jetzt seid ihr gefragt, irgendein Dickfuß


    deiner Schilderung nach vermutlich Cortinarius camphoratus




    > Gefunden in rel. jungem Fichtenwald bei Steinpilzen und Perlpilzen


    Ähhm, wo war das doch genau? ;)

    Gegen Russula grata und Russula aurora kann man keinen vernünftigen Zweifel erheben, die beiden sind korrekt bestimmt, auch wenn R. grata lt. Literatur höchstens IIb-Sporen und R. aurora auch höchstens cremefarbenes Spp haben soll. Vielleicht ist deine Sporenpulverfarbenreferenztabelle (geiles Wort?) allgemein zu blass?


    Aber als du schriebst, Russula lepida/rosea sei kulinarisch verwertbar, kamen mir erste Zweifel, weil die mMn total schlimm schmeckt. Könntest du mal eine davon in Seitenansicht zeigen, möglichst eine, bei der die rote Stielüberhauchung zu sehen ist? Es gibt nämlich so gemeine Arten wie Russula lepidicolor (!) oder emeticicolor (!) ...

    Für einen Dachpilz hat der ziemlich langgezogene Sporen (ellipsoid). Die Sporen der meisten Pluteus-Arten sind viel rundlicher.
    Solche Ellipsoid-Sporen hat z. B. der Graugrüne Dachpilz (P. salicinus); der müsste dann auf Weidenholz gewachsen sein.



    [hr]


    Kann mir vielleicht jemand bei der Gattung helfen?


    Da du leider keine Stielbasis zeigst, kann man nicht sagen, ob es überhaupt ein Dachpilz ist oder vielleicht ein Scheidling.

    1) sicher nicht Lepiota felina, deren Hutschuppen schwarzbraun sind, also noch viel dunkler als die hier; es könnte L. lilacea sein, welche einen braunen, recht stabilen Ring hat, oder etwas aus der Gegend um L. castanea. Ohne Mikroskop wohl nichts zu machen.
    4) Vergleiche mal mit Cortinarius scaurus. Das grüngelbe Stielvelum ist markant. Mit Melzer oder Lugol färbt das Fleisch weinrosa/lila.
    5) mMn korrekt
    6) kann sehr gut sein; möglich wäre noch der Lokomotiven-Raukopf (C. callisteus); einfach mal riechen, ob's nach Lokomotive riecht *gg*
    12) Rhodocybe gemina, da bin ich mir sehr sicher


    Man muss nur mal dazu notieren, nach was man bestimmt hat.
    Das Chaos aufdröseln müssen die Taxonomen machen.


    Im Grunde genommen muss man zu einer Bestimmung schreiben: das ist der Pilz, der vom Autor ... als ... bezeichnet wird.


    Es ist wichtiger zu wissen, welcher Pilz es ist, als wie er zur Zeit genannt wird (Zitat von W. Pätzold).
    [hr]


    Hallo Öhrling,
    mit meinem Mikroskop kann ich zur Zeit höchstens Sporengrößen ermitteln. :(


    Hallo Graubart,
    erkläre mir bitte, wieso du mit deinem Mikroskop Sporengrößen ermitteln, aber keine Zystidenformen feststellen kannst. Zystiden sind doch viel größer als Sporen.
    FG Oehrling
    [hr]


    Hallo Beorn,
    was du da spürst, ist die Diskrepanz zwischen deinen eigenen Ansprüchen und deinen Möglichkeiten/Voraussetzungen. Du willst solche Sachen wie Dachpilze, Champignons, Düngerlinge, Ascomyceten bestimmen, aber du merkst selber, dass das auf diese Weise nicht richtig geht. Du wirst erst mit dir selber Frieden finden, wenn du dir ein gescheites Mikroskop und richtige Fachliteratur geholt hast. Mir hat damals meine Familie das Mikroskop schenken müssen, weil ich nicht gewagt habe, mir es selber zu leisten.


    Kurz: du bist auf dem Sprung vom Pilzkundler-Level zum Mykologen-Level.
    [hr]


    Jeder Autor scheint da ein eigenes Artkonzept zu verfolgen, daß den Konzepten anderer Autoren diametral widerspricht.


    Das kann auch nicht anders sein. Sonst wären es keine Forscher, sondern Abschreiber. Sie müssen immer wieder neue Namen raushauen, sonst werden sie fachlich nicht ernstgenommen.


    Hallo zusammen,
    bei diesem stehe ich auf dem Schlauch, habe nicht mal eine Vorstellung zu Gattung.


    Ähm, ist das nicht der von deinem Avatar?
    Meiner Meinung nach müsste das ein Schirmlingsartiger, eventuell eine Lepiota sein.


    Edit: T. cingulatum ist das nicht, da müsste ja der große Pilz ganz rechts einen stabilen Stielring und graue Lamellen haben.

    Ohne Liste nutzt mir die Info nämlich nichts ( Ingo).


    Aber wir stehen doch in ständigem Dialog. Du erhältst von Ingo (und mir) die notwendigen Informationen genau dann, wenn du sie brauchst. Wir wollen dich nicht von Beginn an mit allen möglichen mehr oder weniger unnützen Informationen überschütten. Nachdem du uns die Sporenpulverfarbe genannt hast, können wir mögliche Gattungsnamen rausrücken.


    Auch würde ich nicht negativ formulieren: ohne Pulverfarbe bin ich aufgeschmissen, sondern umgekehrt wird ein Schuh draus: die Kenntnis der Pulverfarbe ist eine äußerst nützliche Information, wenn ich schwer bestimmbare Pilze bestimmen und nicht bloß erraten will.
    [hr]


    Hätte ja sein können, dass es über optische Merkmale einzuordnende Pilzlein sind.


    Genau. Sporenpulverfarbe ist genau eines der optischen Merkmale, die man hier zum Einordnen braucht. Anders kommst du solchen Pilzlein, wie du sie nennst, nicht bei.


    An I. napipes habe ich vorbeigeschlüsselt (wegen der Knollenform), aber im Vergleich passt das definitiv am besten.


    Ditte
    Genau das wäre nämlich auch meine Frage: müsste Inocybe napipes (Rübenstieliger(!) Risspilz) nicht eine noch viel stärker ausgeprägte Stielknolle haben? Oder gehört das zur Variationsbreite, dass die Knolle nur ziemlich schmal ist und obendrein keine weißliche Außenseite hat?


    @ Oehrling, wenn ich nichtmal weiß, ob es ein Seitling, Sägeblättling, Stummelfüßchen oder sonstwas sein könnte, ist der Lerneffekt bei Kenntnis der Sporenfarbe gleich Null :(


    Du möchtest den zweiten Schritt vor dem ersten gehen. Du sollst jetzt erst mal gar nicht wissen, ob es ein Seitling, Sägeblättling oder ein Stummelfüßchen ist. Jetzt gerade sollst du wissen, ob es ein Hell-, Rosa- oder Dunkelsporer ist (das aber bitte zu 100%). Alles weitere folgt aus methodischer Sicht danach.


    Wenn sich z. B. herausstellen sollte, dass das ein Rosasporer ist, sind alle von dir genannten Gattungen unpassend. Stattdessen kämen überhaupt nur die beiden Gattungen Clitopilus und Entoloma in Betracht.


    Edit: Oh, ich sehe gerade, Ingo hat dieselbe Idee!

    Hallo Verena,
    rein von der Methodik her müsstest du dir die Arbeit machen und die Pilzchen erstmal auf ein reinweißes Blatt aussporen lassen, damit du weißt, ob es sich um einen Weiß-, Rosa- oder Dunkelsporer handelt. Ohne das geht es leider nicht sinnvoll weiter, wenn du was dazulernen willst.
    FG Oehrling

    > Ding der Unmöglichkeit


    Das sehe ich nicht ganz so.
    Du könntest auf jeden Fall eine Geschmacksprobe (1 bis 2 Lamellen eine halbe Minute nur mit den Schneidezähnen kauen) machen - das darf man bei Täublingen, und das ist auf jeden Fall einer.
    Ich schätze, dass der mild schmeckt.
    Dann könntest du ein Sporenabwurfpräparat machen.
    Ich schätze, dass das ziemlich ockergelb bzw. orangegelb sein wird.
    Dann könntest du den Stiel noch mal ganz genau anschauen.
    Könnte es sein, dass der nicht ganz weiß, sondern ein bisschen hellrosa ist?


    Eine Idee hätte ich zwar schon, aber nur wenn du dem Täubling wirklich ernsthaft auf die Schliche kommen willst.

    Vorsicht - das mit dem Aprikosenröhrling ist nicht sicher. Es gibt auch Exemplare von X. rubellus/engelii/communis, bei denen keine orangeroten Pünktchen in der Stielbasis zu sehen sind.


    Einen Aprikosenfarbenen Röhrling NACHZUWEISEN geht nur mit dem Mikroskop und Kongorot, da man die Huthaut auf kongophile Placken checken muss. Jedenfalls wäre Brandenburg ein völlig untypischer Fundort für den Aprikosenfarbenen Röhrling, der seine Hauptverbreitung innerhalb Deutschlands im Westschwarzwald hat.

    Und wenn diese Pilze nun das sind, was man neuerdings Boletus mendax nennt? In der oberen Stielhälfte netzig, darunter flockig, dazu noch mit gelbem Röhrenboden?


    Im Übrigen kann ich Beorns Aussage nur bekräftigen. In diesem Jungstadium haben alle sogenannten Rotporer gelbe Röhrenmündungen: Flocki, Netzi, Satan...

    Oehrling kommt von Öhringen, dem erstaunlichsten Pilzhabitat zwischen Bretzfeld und Neuenstein, der Name hat also geografischen Bezug.


    Das Öhringer Stadtgebiet ist - außer zur "normalen" Pilzzeit im September/Oktober - mykologisch interessanter als die umliegende Landschaft. Man findet mitten in der Stadt im Gebüsch am Straßenrand immer mal wieder interessante Arten, eben auch Öhrlinge. Selbst bei mir im Garten taucht immer mal wieder was Neues auf.


    Wir Öhringer haben einen ziemlich aktiven Pilzverein und freuen uns immer über geballte Fachkompetenz von außen. Bei unseren Exkursionen wird allerdings meist der Bauch mehr bedient als das (Bestimmungs)gehirn.


    Eigentlich mag ich keine Nicknames - wer mich also im Real Life Oehrling nennt, muss aufpassen, dass ich ihm nicht die Oehrchen langziehe :P

    Apotheken sind heutzutage Pharmazie-Kaufhäuser, nichts sonst. Bei Guajaktinktur hatten sie auch absolut keine Ahnung.


    Edit: würde ich in einer Universitätsstadt wohnen, könnte ich es mal in einem Fachgeschäft für Laborbedarf, wo die Naturwissenschafts-Studis ihre Reagenzien kaufen, probieren.


    Zum Thema Schäffern: einfach mal drauflosschäffern ist relativ schwierig, selbst wenn man die Chemikalien hat. Das fängt schon damit an, dass Anilin kanzerogen und Salpetersäure ätzend ist, also zieht bitte Einmalhandschuhe dazu an. Und dann muss man auch noch wissen, wie das Kreuzungsbild bei einer Positivreaktion aussieht, das ist nicht ganz leicht zu interpretieren, da sich immerzu irgendwas verfärbt.