Beiträge von Oehrling

    Wo steht das mit dem roten Sporenpulver? Jeder Boletus hat olivgelbes Sporenpulver.


    Ein Netzi wird normalerweise nicht so groß wie der hier gezeigte Schlappen. Die Röhrenmündungen sind mMn nicht rot, sondern braun und in Verwesung begriffen.
    Ist aber wie gesagt nur meine Meinung.

    Der ist einigermaßen gut zuzuordnen. Er gehört zur Untergattung Leprocybe (Raukopf) und dort in die Gruppe um gentilis/limonius/callisteus/rheubarbarinus.

    Die von Harry angefragten Pilze auf den Fotos 3 bis 6 sind Bankera fuligineoalba, da möchte ich 10 Chips drauf setzen! Den durchgeschnittenen aufbewahren und antrocknen lassen, nach ca. 3 Tagen dran riechen: Suppenwürfelgeruch!

    Von den Farben und den extrem dichtstehenden Lamellen kommt mMn auch Echinoderma asperum in Betracht. Der Geruch wäre in diesem Fall cristatoid, also unangenehm metallisch-chemisch, und die Lamellen blieben bis zum Schluss hell.

    Deinen Täublingsfund solltest du mit Russula nitida vergleichen, einem bekannten Birkenmoor-Bewohner. Theoretisch wäre auch noch Russula velenovskyi möglich, aber dessen gelegentliches Rot am Stiel habe ich dermaßen kräftig noch nie gesehen.

    Genau, und dann suchen wir welche, die noch die ursprünglichen Farben haben, dann sehen wir klarer. Bei St. Egyden/Kathreinerkogel gibt es eine Stelle, da stehen manchmal 5 - 6 Hydnellum-/Phellodonarten gleichzeitig.

    Eine harte Nuss ohne Frage. Täublinge dieses Aussehens sind in der Tat normalerweise scharf: R. raoultii, R. solaris, R. farinipes... Hast du die Sporenpulverfarbe?

    Meine erste Idee dazu wäre Tricholoma acerbum. Leucocortinarius hätte in diesem Altersstadium reichlich Cortinafäden und eine gerandete Basisknolle, und der Krempling auch schon in diesem Alter herablaufende Lamellen. Leider kenne ich den Pilz nicht live, so dass ich auch das volle Bestimmungsprogramm durchziehen müsste, mit dem du ja schon angefangen hast.

    Ich halte Phellodon niger (Schwarzer KS) für ziemlich unwahrscheinlich, denn dieser wäre abgesehen von der Zuwachszone tatsächlich schwarz mit Blaustich, sozusagen schwarz wie die Nacht. Man müsste ein Exemplar mal durchschneiden, dann hätte P. niger eine glänzend schwarze Schnittfläche. Ist diese dagegen nur braungrau, handelt es sich um ein anderes Phellodon. Von den äußerlich sichtbaren Farben her würde jedenfalls Phellodon connatum gut hinkommen.


    Ein Hydnellum mit diesen Außenfarben würde entweder stark nach Mädesüß (Leukoplast) riechen oder im Anschnitt blaue und orangefarbige Zonen aufweisen.

    Bei diesem könntest du eine kleine vorhandene Chance nutzen: ein kleines Stück des Pilzes kauen und den Saft schlucken (keine Angst, es gibt keine giftigen Stachelinge!). Wenn es darauf im Hals stark zu kratzen anfängt, ist es Hydnellum peckii.

    Die geringe Größe von 4 - 5 cm spricht gegen einen Apfeltäubling. Bei diesem handelt es sich um einen ziemlich stattlichen Pilz, dessen Hutbreite ca. 12 bis 15 cm beträgt.


    Wenn du dich für Täublinge interessierst und welche bestimmt haben willst, könntest du zu einem örtlichen Pilzberater gehen. In der Gegend um Horb dürfte es einige geben, die Adressen kann man unter http://www.dgfm-ev.de abfragen.

    Puh, das sind Aufgaben, die du da stellst...
    Die Hutfarbe (weinrot mit Tendenz zu violett) sieht nicht nach Apfeltäubling aus, der immer ein warmes Rot mit Gelbtendenz hat. Leider gibt es sonst von dir keinerlei Angaben, die weiterbringen könnten:
    - wo gewachsen (Waldart, Baumpartner)?
    - großer, mittelgroßer oder kleiner Täubling?
    - Sporenpulverfarbe?
    - ganz mild oder auf der Zunge leicht prickelnd?
    - Fleischverfärbungen?
    Ein solches Rot hat z. B. der bei Birke wachsende Verblassende Täubling (Russula exalbicans). Der wäre allerdings nicht ganz mild, sondern "prickelnd". Ohne weitere Angaben ist das allerdings nur geraten.


    Immerhin stimmt, dass es ein Täubling ist, und wenn Täublinge mild schmecken, sind sie nach herrschender Meinung essbar (Essfreigabe kann via Internet leider nicht erteilt werden).

    [quote='Nonntal1','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=235191#post235191']
    > 2. Pilz - aber welcher?
    im Moos gewachsen, sehr festes Fruchfleisch


    evtl. Abortiporus biennis;
    falls auf der Unterseite Stacheln vorhanden, dann kein Abortiporus, sondern Hydnellum aurantiacum (Weißorangefarbiger KS)


    > 4. Schmetterlingstramete?
    auf einer Wurzel bzw. einem Fichtenzapfen im Moos gewachsen


    sieht nach einem Korkstacheling aus, evtl. Hydnellum concrescens (Gezonter KS) oder Hydnellum auratile (Orangefarbiger KS)


    > 5. Schwarzer Duftstacheling


    mMn korrekt!



    > 8. Wolliger Milchling?


    Möglich, aber muss nicht sein. Hatte der Milch?


    Beim Reifpilz hängst du richtig! :thumbup:
    Und ich suche und suche den und finde ihn nicht.
    Dabei ist der doch eigentlich nicht selten. Und geeignete Habitate gibt's hier auch.


    Odenwald, saurer Fichtenforst mit ganz dick Moos und fruchtenden Heidelbeeren drin. Da, wo auch gern Nadelwald-Pfifferlinge und Sandröhrlinge stehen.
    Im Sommer, Juli bis August, sollten also bald welche kommen.


    Ein paar kleine Hinweise zur Geschmacksprobe: Niemand stirbt daran, wenn es richtig gemacht wird. Auch nicht bei einem Knolli.


    ...


    Selbst bei einem Grünen Knollenblätterpilz ist die Menge an Gift, die dabei über die Schleimhäute aufgenommen wird, so gering, daß sie generell keine Probleme verursacht.


    Weißt du das so sicher, dass du es mit deinem Namen versehen über das Internet postest?


    Klar bleibt es jedem selbst überlassen, wie er sich zu dieser Problematik äußert. Ich meine aber, meine eigene Meinung dagegenstellen zu sollen:
    Bei Grünen Knollenblätterpilzen soll man niemals einen Geschmackstest machen!
    Ebenso bei Schleierlingen mit gelbem oder orangenem Fleisch, und ebenso bei Gifthäublingen.


    Grund: nicht nur wegen der möglichen Organschädigungen, sondern bei den vorgenannten Arten sind Geschmacksteste auch vollkommen ziel- und damit sinnlos.


    Geschmacksteste bringen was bei:
    Gallenröhrling vs. Steinpilz
    Wurzelnder Bitterröhrling vs. Silberröhrling
    Grünblättriger vs. Rauchblättriger Schwefelkopf
    Täublingen
    Milchlingen
    Stachelingen
    Stielporlingen der Gattungen Albatrellus und Boletopsis
    Ritterlingen (Vorsicht: in dieser Gattung gibt es magen-darm-giftige Arten, also Kostprobe restlos ausspucken!)


    Unbedingte Voraussetzung für die Anwendung von Geschmackstesten ist, dass ihr die fragliche Gattung zu 100 % sicher erkannt habt. Von Einfach-mal-so-Geschmackstesten, etwa um Gattungen herauszufinden, soll man unbedingt die Finger lassen. Nicht, dass der gegenteilige Eindruck hier rüber kommt.

    Nr. 1: sieht mir wie einer der Erdritterlinge aus; der Lamellenansatz ist nicht gut zu erkennen, daher könnte es auch ein Freiblättler ( zuehli) sein
    Nr. 2: aus diesem Gebröckel ist überhaupt nichts zu erkennen; gibt es eine Ganzaufnahme dieses Pilzes?
    Nr. 3: Südlicher Schüppling wäre möglich (ausdrücklich: möglich!), der Baumstumpf müsste dann Pappel sein

    Hallo Erebus,
    du warst in Mühlbach und an der Frankenwarte? Gab es dort auch Risspilze? Ich habe nämlich grad tierische Lust auf Risspilze.
    FG Oehrling

    Das dürfte schon ein Risspilz sein. Im Zweifelsfall lässt man ihn aussporen, und dann sieht man ja, ob das Spp hell oder dunkel ist.


    Aber dann geht es los:
    Bevor du dich überhaupt ans Mikroskop setzt, musst du folgende Merkmale erheben:
    - Fundort (hast du getan!)
    - Größe (im Angebot: groß, mittel und klein, jeweils bezogen auf die übliche Risspilzgröße)
    - Stiel knollig oder nicht (hast du getan!)
    - Geruch (im Angebot: geruchlos-banal, spermatisch, aufdringlich-süßlich-parfümiert oder anders) (hast du getan: Fensterkitt!)
    - Velum zwischen Hut und Stiel vorhanden oder nicht (lässt sich oft an alten Pilzen nicht mehr prüfen; am besten geht das bei einer Kollektion aus jungen und alten Pilzen!)
    - Huthautstruktur (im Angebot: filzig-wollig, sparrig-schuppig, striat, glatt)


    Danach geht es ans Mikroskop:
    - Sporenform und -größe
    - Anwesenheit und Form der Zystiden an Lamellenschneide, Lamellenfläche und Stielrinde


    Und danach geht es ans Wälzen von Literatur:
    Bücher wie Handbuch für Pilzsammler, aber auch Pilze der Schweiz, machen da ganz schnell schlapp.


    Geschätzter Zeitbedarf für einen solchen Pilz: 6 Stunden. Ohne Erfolgsgarantie.


    Man sollte sich also gut überlegen, ob man bei einem Risspilz wirklich genau wissen will, um welche Art es sich handelt. Inocybe rimosa ist es vermutlich nicht: keine striate Huthaut, kein Olivgrünschimmer in den Lamellen. Vielleicht erkennt ja Ditte ihn.