Auch von den Inhaltsstoffen her sind Scheidlinge keine Verwandten der Amaniten. Man hat noch in keinem Scheidling Stoffe wie Muscarin, Amanitin, Phalloidin oder Ibotensäure gefunden. Scheidlinge sind sozusagen Dachpilze mit stark entwickeltem Stielvelum.
Beiträge von Oehrling
-
-
Nimm für das Panieren lieber Champignons, Parasole oder Steinpilze. Für Birkenpilze und Rotkappen ist das Idealrezept das Braten/Schmoren in der Pfanne mit Zwiebeln und/oder Speck.
-
mMn korrekt!
-
Ich würde schon gerne was dazu schreiben, aber bei einer Art wie C. saporatus muss ich passen, diesen Pilz habe ich bewusst noch nie gesehen. Generell dürftest du bei seltenen Klumpfuß-Arten, die du in einem Kalkbuchenwald am Hochrhein findest, ziemlich verlassen auf weiter Flur stehen. Selbst Cortinarienkenner (Günter Saar, Uwe Winkler...) direkt aus diesem Gebiet müssten vieles selber erstmal durchbestimmen, bevor sie was dazu sagen können. D. h. entweder vertraust du deinem Bestimmungsergebnis, dann hast du eins, oder halt nicht. Manchmal kann es Jahre oder gar Jahrzehnte dauern, dass du einen Pilz falsch bestimmst - dann siehst du durch Zufall einmal den richtigen, und erkennst deinen seitherigen Irrtum.
Ohne jetzt die vielen Internet-Bestimmungsseiten madig machen zu wollen: wenn bei der Cortinarius-Sparte nicht der Name eines prominenten "Cortinarien-Papstes" dabeisteht, neige ich dazu, die dort genannten Bilder-Namens-Kombinationen erstmal anzuzweifeln. Sogar in Standard-Pilzbüchern sind Cortinarien oftmals unter einem falschen Namen abgebildet.
-
ich habe alle meine Pilzbücher durchforstet, aber irgendwie scheitere ich mit der Bestimmung. Wie sollte ich es anstellen, damit ich strukturiert vorgehe und nicht immer nur nach Abbildungen gehen kann?Das Problem kennen viele, die beim Pilzbestimmen immer im eigenen Saft schmoren. Die beste Lösung ist mMn das Mitlaufen bei Exkursionen bzw. Lehrwanderungen oder - sofern dafür Geld und Zeit übrig ist - Seminarteilnahmen. In diesem Fall hätte dir drei Sekunden nach Aufnehmen des Pilzes irgendjemand gesagt, dass das ein Hallimasch ist.
-
Ich werfe mal mein Gewicht :shy: in die Waagschale und setze mich auf die Cantharellus-aurora/lutescens-Seite.
-
Dafür weiß ich noch etwas zu den kleineren rosaweißen Knollen. Wenn diese unter Kiefer gewachsen sind, erst reinweiß waren und dann an der Luft solche rosafarbenen Flecken bekommen haben, könnte es sich um Rhizopogon roseolus oder Rhizopogon vulgaris (Wurzeltrüffel) handeln. In diesem Fall müsste sich beim Durchschneiden eine homogene, schwammige, styroporartige Gleba der Farbe weiß oder grünlich-/bräunlicholiv zeigen. Außen am Pilz sollten kleine filzige Äderchen zu sehen sein.
Hängen dagegen an den Knollen weiße Würzelchen dran, wäre etwas aus der Gattung Hysterangium (Schwanztrüffel) möglich. Beim Anschnitt würde sich dann eine glibberige graugrünliche Gleba zeigen, die an aufgeschnittene Stinkmorchel- oder Tintenfischeier erinnert, aber nicht stinkt. -
Hallo Karl,
zu diesem Fund kann man nur gratulieren.
Diese Art habe ich noch nie live gesehen. -
O. K. danke für den Hinweis.
-
-
Hallo Leute,
neben sehr vielen Totentrompeten und Grauen Leistlingen fand ich vorgestern und heute einige interessante Cortinarien und Milchlinge, die ich in aller Schnelle und Kürze einstellen möchte.
1) Cortinarius rufoolivaceus (Olivroter Klumpfuß)
2) Cortinarius anserinus (Buchen-Klumpfuß)
3) Cortinarius cinnabarinus (Zinnoberroter Wasserkopf)
4) Cortinarius fulvocitrinus (deutscher Name??)
5) Cortinarius barbatus (Kristall-Schleimfuß)
6) Lactarius fluens (deutscher Name??) -
Nr. 2 könnte ein Rübling aus der Gattung Rhodocollybia sein, bei Nr. 3 sollte man mit Rhodocybe gemina (Würziger Tellerling) vergleichen.
-
Hallo Emil,
erstmal vielen Dank für den schönen Bericht. Aber bist du dir mit der Macrolepiota excoriata sicher? Ich kenne diese mit Hutpapille. Für mich sieht das nach einer Champignonart oder einem Leucoagaricus aus.Edit: Ich habe gerade gesehen, das Thema wurde schon neulich durchdiskutiert. Dieses Fass möchte ich selbstverständlich nicht wieder aufmachen. Also gut: Macrolepiota excoriata.
-
MMn kommt auch Lepiota lilacea in Frage, aufgrund des braunberindeten Stielringes.
-
Wenn das Rhizopogon obtextus oder eine andere Rhizopogon-Art sein soll (was durchaus sein kann), müssten auf der Oberfläche feine rötlichbraune Äderchen zu sehen sein, zumindest im Wurzelbereich. Lies außerdem nach, ob Rhizopogon obtextus überhaupt bei Fichte vorkommen kann, ich habe sie jedenfalls immer bei Kiefer gefunden. Aber spannend sind deine Trüffeln allemal.
-
Aus meiner Sicht stimmt alles.
Du scheinst dich ziemlich gut auszukennen. Deine Fotos mögen zwar nicht besonders ästhetisch wirken, aber anscheinend kennst du die Details, die auf das analytische Foto einer bestimmten Art draufgehören. Warst du schon bei Lehrexkursionen oder ähnlichen Veranstaltungen dabei?
-
Alles anzeigen
Die Frage ist doch welchen Anspruch man an sich selbst hat und wieviel Zeit man für sein Hobby erübrigen möchte.
Sich mehr als 5 Stunden mit einem Pilz zu beschäftigen ist für mich vollkommene Zeitverschwendung.
...
Insgesamt habe ich das Gefühl den gesamten Weltschmerz von Bestimmern abbekommen zu haben die ständig mit unqualifizierten Anfragen konfrontiert werden.
Nix für ungut und viele liebe Grüße
ReinhardFür mich klingt das alles nicht wie echtes Hobby mit echtem Weiterbildungs-Interesse, sondern nach "lass die anderen mal schaffen und mir die Pilze bestimmen, die haben genug Zeit". Du willst doch was von uns, nicht umgekehrt. Zumindest ich werde deine Anfragen nicht mehr beantworten, was Pablo machen wird, ist seine Sache.
Nix für ungut zurück,
Oehrling -
Da es recht warm ist und nur wenig geregnet hat könnte ich mir vorstellen dass die Pilze bei uns derzeit eine Pause einlegen.Das kann wohl nur jemand sagen, der in letzter Zeit nicht mehr im Wald war. Letzten Samstag beim Hessenpark Neu-Anspach war das genaue Gegenteil der Fall: Pilze zum Drüberstolpern.
-
Ist Inocybe cincinnata das, was im STANGL Inocybe phaeocomis genannt wird? Und wenn ja, was ist der Grund, dass man von diesem Namen weggekommen ist?
-
Pilz Nr. 1 ist ein Cortinarius, und da er einen glatten Hut, einen trockenen Stiel und einen knolligen Fuß hat, gehört er zu den Klumpfüßen (Phlegmacium). Leider ist er schon so alt, dass er seine ursprüngliche Farbe nicht mehr hat, daher ist er allein aufgrund von Fotos nicht mehr bestimmbar. Phlegmacien ändern beim Altern ihre ursprünglichen Farben sehr stark, d. h. sie werden alle irgendwie rostbräunlich.
-
Ohne Essfreigabe und sonstige Gewähr: da gehe ich mit.
-
1) Bei Buchen sollst du suchen.
2) Der Boden sollte mineralreich sein, aber nicht der typische krasse trockene krümelige Kalkboden des Cephalanthero- oder Lathryo-Fagetums mit Kalksteinbröckchen drin. Es braucht schon auch etwas Humus. Diesen Waldtyp könnte man als Waldmeister-Buchenwald bezeichnen, eventuell auch als Haargersten-Buchenwald.
3) Hanglagen sind von Vorteil, weil da die Humus- und Laubschicht nicht so dick ist. Trompeten mögen keinen dicken Laubmull, sondern eher nackte Erde.
4) Typische Begleitpilze der Totentrompete sind (ja, ich weiß, die muss man erstmal kennen!):
- Cortinarius bolaris (Rotschuppiger Raukopf)
- Cortinarius vibratilis (Bitterster Schleimfuß)
- Cortinarius largus (Blasser Schleimkopf)
- Cortinarius anserinus (Buchen-Klumpfuß)
- Cortinarius torvus (Wohlriechender Gürtelfuß)
- Tricholoma sciodes (Schärflicher Ritterling)
- Hygrophorus penarius (Trockener Schneckling)
- Hygrophorus eburneus (Elfenbeinschneckling)
- Otidea onotica (Eselsohr)
- Ramaria botrytis (Hahnenkamm)
5) Ich habe heute eine schöne Menge Totentrompeten gefunden. Nachher wollte ich den "Beifang" dieser Stelle als Fotostrecke zeigen.Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
FG Oehrling
-
Leider haben wir sie, weil die Zeit schon drängte, weder sichergestellt noch fotografiert. Da es ganz junge waren, konnte man nicht einmal den Ring beurteilen. Die Pilze werden daher unbestimmt bleiben.
-
Alle Hutpilze mit Röhren, die nicht bitter schmecken, sind essbar,Echt? Was ist mit dem Satanspilz und seinen Verwandten?
-
Ich gönne euch euren Agaricus benesii, ist ja gar keine Frage. In GPBW Band 5 wird allerdings behauptet, dass dies eine kalkliebende Art sei, die vorwiegend auf der Schwäbischen Alb und anderen Kalkgebieten in Baden-Württemberg vorkäme. Unser Fundgebiet lag allerdings nicht über Kalkboden. Ich habe am Samstag auch keine typischen Kalkzeigerpilze gesehen, stattdessen jede Menge Säurezeigerpilze (z. B. Reifpilz, Porphyrbrauner Wulstling, Kuhroter Milchling, Falscher Pfifferling...). Agaricus benesii wäre für das begangene Habitat also eher unüblich.
