Beiträge von Oehrling

    Müssen sie sogar, sonst sind es keine Phlegmacien, sondern Myxacien, also wieder eine andere Untergattung. Dickfüße (Sericeocybe) haben leider ebenfalls trockene Stiele.


    Edit:
    Hut und Stiel schleimig: Myxacium
    Nur Hut glatt/schmierig/schleimig, Stiel aber trocken, oft mit sehr viel "Spinnwebfäden", Stielbasis oft klumpig-knollig: Phlegmacium
    Hut und Stiel trocken, seidig-glimmerig, Hut bei Trockenheit nicht ausblassend, Stiel meist stämmig, Farbe oft violettlich: Sericeocybe (Dickfuß)
    Stiel mit deutlich erhabenem Velumring: Gürtelfuß
    Hut und Stiel glatt oder trocken, Hut gern bei Trockenheit ausblassend, Farbe oft bräunlich/orange: Telamonium
    Hut grobkörnig rauh (an Sandpapier erinnernd), Hut bei Trockenheit nicht ausblassend: Leprocybe
    Lamellen leuchtend rot, orange oder gelb, Farbstoffe in Brennspiritus löslich (Taschentuchprobe!): Dermocybe


    Fang am besten so an, dass du erstmal versuchst, in die richtigen Untergattungen zu kommen. Wenn du dann merkst, dass dich Cortinarien interessieren, musst du eh Hunderte von Euros für Spezialliteratur hinlegen, denn die üblichen Pilzbücher bringen hier nichts.


    Habe quasi alle 3 Pilzbücher da; bis auf den Michael Hennig; ich hab den Michael/Hennig/Kreisel;


    Das ist er ja. Die späteren Auflagen tragen drei Autorennamen (Überarbeitung durch Hanns Kreisel), die früheren nur zwei.
    [hr]
    OT:


    ich geb mich geschlagen. :shy:


    War das aus deiner Sicht ein Kampf oder ein Austausch von Meinungen?
    [hr]
    Nochmal OT:
    Bist du zufällig bei der Vogtland-Veranstaltung ab Donnerstag dabei? Das wäre doch eine gute Gelegenheit zum Kennenlernen.

    Diese Pilze entsprechen dem Konzept von X. cisalpinus, das sich nach tagelangen Feldbeobachtungen gerade in meinem Schädel festsetzt.


    Folgende Xerocomen glaube ich mittlerweile auseinanderhalten zu können: chrysentheron, pruinatus, cisalpinus, porosporus, engelii/communis, rubellus, armeniacus, subtomentosus, ferrugineus.
    Rätselhaft sind mir dagegen bisher geblieben: bubalinus, ripariellus, dryophilus, erubescens, persicolor, moravicus.

    Hallo Stefan und Alex,


    Cortinarius anomalus ist eine gute Idee, nur leider gibt es ziemlich viele violettbräunliche Cortinarien.


    Dickfüße haben grundsätzlich eine seidige, glimmerige Hutoberfläche, die Hüte sind also vom Velum in der Regel überzogen. Schleimköpfe (Phlegmacien) haben üblicherweise höchstens am Hutrand ein Velum, sind also auf dem Hutbuckel glatt oder sogar schmierig-schleimig. Zuerst wäre das zu testen, um überhaupt in die richtige Untergattung zu kommen.


    Gerüche sind für die Cortinarienbestimmung wichtig; ein Fehlen des Geruchs nach gekochten Kartoffeln, der bei anderen Exemplaren von C. anomalus schon festgestellt worden ist, ist daher ein Anzeichen dafür, dass es sich hier um eine andere Art handelt. Man müsste nun in der Literatur die Geruchsreferenzen für C. anomalus und ähnlich aussehende Cortinarien recherchieren und mit dem vorliegenden Fund abgleichen.


    Freundliche Grüße
    Oehrling

    Hallo Stefan,
    die gezeigten Exemplare hatten in der Tat schärfliche Lamellen. Ich habe dir entsprechende Zitate zum Apfeltäubling aus diversen Pilzbüchern rausgesucht:


    Dähncke, 1200 Pilze, S. 895: "Geschmack: mild-süsslich, Lamellen schärflich"


    Gminder/Böhning, Welcher Pilz ist das?, S. 232: "Geschmack mild bis scharf"


    Michael/Hennig, Handbuch für Pilzfreunde, Band V, Auflage von 1970, S. 320: "Fleisch: weiß, geruchlos, mild-süßlich, nur junge Blätter manchmal leicht schärflich."


    Demnach sind schärfliche Lamellen für den Apfeltäubling korrekt.



    Freundliche Grüße
    Oehrling


    Herliches Foto! !! Von denen hatte ich am we auch einige. Kann es sein das sich der Stiel beim schneiden rosa färbt? Die anderen hatten einen blau Stich und einer wurde rosa.


    Das ist dann nicht Leccinum scabrum (Gemeiner Birkenpilz), sondern eine andere Art. Rosa mit blau kann z. B. Leccinum variicolor.

    Nachdem alle bisherigen Mitrater ihre Tipps abgegeben haben, kann ich dieses Päckchen auflösen und den neuen Punktestand bekannt geben.


    Pilz 1: Lactarius repraesentaneus (Violettverfärbender Zottenreizker); zu erkennen an den braunvioletten Flecken auf dem linken Exemplar; alle ähnlich gelblichen Milchlinge mit fransigem Rand haben unveränderlich weiße oder gilbende Milch


    Pilz 2: Lactarius porninsis (Lärchenmilchling); gottlob ist niemand von euch in die Reizker-Falle getappt, die ich hier aufgestellt hatte; der auch genannte L. insulsus/zonarius ist ockergelb, L. zonarioides/bresadolanus war eine echt gute Idee, den habe ich an diesem Ort auch schon gesehen, allerdings ist dieser doch bedeutend größer (Hutdurchmesser bis 15 cm) als die hier gezeigten Exemplare und nicht ganz so lachsorange


    Pilz 3: Russula paludosa (Apfeltäubling); nach den beschreibenden Tipps war das nicht wirklich schwierig; der auch genannte Braune Ledertäubling (Russula integra) hat kein Rot am Fuß


    Der neue Punktestand:
    JanMen 7 + 9 + 7 = 23
    Beorn 9 + 7 + 7 = 23
    Hannes2 9 + 4 + 5 = 18
    TimOhl 3 + 7 + 7 = 17
    Angelika1997 7 + 3 + 5 = 15
    Fips 5 + 6 + 3 = 14
    Climbingfreak 3 + 7 + 3 = 13
    pilzpic 0 + 0 + 5 = 5


    Zur Mitte des Rätsels sieht es also nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus.


    Die Auflösung des Rätselpäckchens Nr. 4 verzögert sich noch etwas, da noch nicht alle Mitrater ihre Tipps abgegeben haben. Es wird aber auf jeden Fall noch vor Mitternacht aufgelöst.

    ... das aber gemäß den Literaturangaben über den Geschmack kaum schiefgehen konnte. Die auf der linken Seite zu sehenden Pilze sind Spangrünverfärbende Kiefernreizker (Lactarius quieticolor/semisanguineus), und die landeten vorhin in der Pfanne, zusammen mit Butter, frischen Knoblauchschnitzen und Meersalz. Bratzeit: 5 Min. bei mittlerer Hitze.
    Geschmacklich waren sie absolut mild, nicht die Spur von Herbheit oder Bitternis. Damit stehen sie meines Erachtens geschmacklich auf einer Stufe mit Lactarius deliciosus, dem "Platzhirschen" unter den Reizkern.


    Fazit: wer gebratene Reizker oder andere gute Milchlinge (z. B. Brätling, Mohrenkopf) mag, ist mit dem Spangrünverfärbenden Kiefernreizker bestens beraten. Er ist gut an der schmutzig graugrünen Hutfarbe, den aber dagegen leuchtendorangen Lamellen (auffallender Farbkontrast!) und den orangefarbigen Gruben am Stiel zu erkennen. Er wächst gerne mitten im Wald bei Kiefer.


    > Und nun, wo meine Mikros mit C.vibratilis gut übereinstimmen und der Geschmack nicht treffender sein kann, hört der jetzt auf den Namen Cortinarius vibratilis.


    Dann hattest du bei deiner Anfrage aber unterschlagen, dass der Stiel schleimig war (Sektion Myxacium!). Hättest du das gleich gesagt, hätte ich dir C. vibratilis bestätigt, ohne dass du ihn hättest probieren müssen.
    Einen Haken hat die Sache aber noch: C. vibratilis ist nicht das einzige gelbhütige gallenbittere Myxacium. Daher sollte man besser sagen: der Pilz gehört in die Gruppe um C. vibratilis.

    Hallo Melanie,
    ein wie immer ganz toller Bericht mit schönen Funden! Ich hätte noch ein paar Anmerkungen.


    [quote='melanieoderimmer','https://www.newboard.pilzforum.eu/board/index.php?thread/&postID=243439#post243439']
    > 2. eine Koralle....die Hübsche verursacht anscheinend das Absterben des Moses. Wächst in Hexenringen und rundum ist das Moos braun und stirbt.
    Sie grünt bei Verletzung.


    ganz klar Ramaria abietina



    > 3. Hier vermute ich den Rotschneidigen Helmling, Mycena rubromarginata.


    auf dem Foto sieht es fast so aus, als wäre er gelbstielig?!



    > 4. Dieser roch sehr intensiv. Ob nun wirklich nach Geranien, kann ich niocht sagen, da ich an denen noch nie gerochen habe


    Mach das mal, das ist einer der Pilzgerüche, die man kennen sollte, weil er immer wieder mal vorkommt


    > Duftenden Gürtelfuß, Cortinarius flexipes


    Der riecht wirklich original nach Geranie!



    > 5. Dafür roch dieser unangenehm.....und der Wald steht an der dieser feuchten Stelle voll davon:
    Bocksdickfuß, Cortinarius Camphoratus


    sehe ich auch so



    > 11. Dann diese Lorchel....Ich kenne die Grubenlorchel nur in schwarz.


    Grubenlorcheln können so gefärbt sein, für die Herbstlorchel wäre sie etwas arg schmächtig.



    > 12. Über die Porphyrröhrlinge habe ich mich heute sehr gefreut, denn bisher haben sie sich noch nie für mich gezeigt.


    Das glaube ich wiederum nicht. Für mich sind das einfach Maronen mit geschädigter Fruchtschicht.


    FG Oehrling

    OT:


    [Was für ein geiles Bild! :D :D


    Nebendarsteller bei den Gremlins ?
    Oder Dr. Hainbuch und Mr. Hide ?


    Nein, Urban Priol frisch aus der Maske.




    zum Thema:
    andere Gründe für das Nicht-Freigeben von Pilzen per Internet:
    - hat der Bestimmer den Pilz wirklich zweifelsfrei erkannt (Gerüche, Verfärbungen auf der Rückseite des Pilzes...)?
    - sind die Pilze aktuell noch in diesem Zustand wie auf dem Foto gezeigt oder schon in einem anderen?
    - hat der Finder noch anderes, ähnlich Aussehendes gefunden, das er nicht zeigt?


    Wer weiß noch mehr?

    Hallo Holger,
    der Cortinarius muss nicht ganz unbestimmt bleiben. Wenn die Lamellen wie ich vermute leuchtend ziegelrot (lt. Literatur "zimtrot") sind, ist das was aus der Gruppe C. privignus/laniger, und damit wäre er schon sehr eingegrenzt. Prüfst du bitte noch einmal die Lamellenfarbe?
    FG Oehrling

    Achte auf die Kombination: grobe braune Hutschuppen, verschiebbarer Ring, braun genatterter Stiel, weiß bleibendes Fleisch nach dem Anschneiden. Dann sollte in punkto Parasol nichts schiefgehen.

    Das kann vom Wieseltäubling über den Braunen Ledertäubling bis hin zum Heringstäubling vieles sein. Auch der Apfeltäubling kann nicht zu 100 % ausgeschlossen werden. Dies ist aufgrund von Fotos leider nicht aufzuklären. Immerhin ist es ein Täubling, und da gilt die Regel: mild = essbar, scharf oder bitter = Finger weg!


    Wenn du dich für Täublinge besonders interessierst und da durchsteigen willst, geht dies in der Regel nur über entsprechende Exkursionen mit Expertenbegleitung.

    Das ist schon auch einer. Die braune Stelle muss man gründlich wegschneiden, danach könnte man ihn noch verwenden. Diese Aussagen erfolgen unter Ausschluss jeder Haftung.

    Nun biegt das Kärntenpilze-Rätsel auf die Zielgerade ein. Damit es zum Schluss richtig schwer wird, gibt es nur noch wenige Tipps - ab hier seid ihr also mit euren Erfahrungen und/oder euren Pilzbüchern mehr oder weniger alleingelassen.


    Pilz 1: bitte den obersten der drei Pilze nicht beachten, der hat sich inzwischen nach harter Bestimmungsarbeit als andere Art entpuppt; es geht also nur um die unteren beiden Exemplare; das Foto entstand ca. 2 Stunden nach dem Auffinden


    Pilz 2: gefunden im Fichtenwald


    Pilz 3: mein persönliches Highlight aus diesem Urlaub; gewachsen an einem trockenen Südhang (600 m NN) mit Kiefern, begleitet von einer regelrechten Hydnellum-Flöte; nach 40 Jahren eifriger Pilzsuche ist dies die einzige Stelle, wo ich ihn je zu Gesicht bekommen habe (das allerdings schon zum zweiten Mal)

    Hallo pedax,
    nach meiner Meinung hast du bei der Anfrage alles richtig gemacht (auch dass du nicht den Geschmack geprüft hast, das hätte ja wer weiß was sein können...) und dir bei der Beschreibung sehr viel Mühe gegeben.
    Der Pilz gehört zu den Kammtäublingen, von denen es etwa 5 bis 6 Arten gibt, die aber alle wegen außerordentlich schlechten Geschmacks nicht für Speisezwecke taugen. Um welche dieser Arten es sich genau handelt, ist allenfalls für fortgeschrittene Hobbymykologen interessant. Sollte er nach bitteren Mandeln riechen, wäre die Bestimmung leicht: Mandeltäubling (Russula grata/laurocerasi).
    Freundliche Grüße
    Oehrling

    Ich halte das für eine Art innerhalb der Gattung Echinoderma (Stachelschirmling) - aber diesmal nicht Echinoderma asperum, sondern was anderes. Auf jeden Fall nur mikroskopisch bestimmbar.
    Lepiota cortinarius kenne ich grobschuppiger und größer.