Habe ich etwas übersehen?
(Bedenkt man Lebensraum ...Vorkommen: Heidegebiete, moosiger Kiefernwaldrand,
Warum nicht der Bluttäubling? Laut Literatur darf der auch gilben.
Habe ich etwas übersehen?
(Bedenkt man Lebensraum ...Vorkommen: Heidegebiete, moosiger Kiefernwaldrand,
Warum nicht der Bluttäubling? Laut Literatur darf der auch gilben.
An deiner Koralle sieht man an verletzten Stellen eine rosabraune Verfärbung. Das könnte bei der Bestimmung Bedeutung haben.
Leider braucht man zur Bestimmung von Korallen nicht nur das "M", sondern auch noch teure, aktuelle Spezialliteratur (z. B. das 98 Euro kostende Christan-Buch), weil hier herkömmliche und insbesondere ältere Pilzbücher Nullkommanull taugen. Ich für meinen Teil habe mir (nach dem Studium, WAS da alles mikroskopiert werden muss) vorgenommen, mich einstweilen nur an der äußeren Schönheit der Korallen zu freuen.
Hier meine Meinung dazu:
Nr. 1: von vorn bis hinten alles Seifenritterling
Nr. 2: nicht sicher, ob überhaupt ein Ritterling, es kann genausogut ein Rasling oder sonst ein Ritterlingsartiger sein; mit deiner Geruchsangabe ist leider nichts anzufangen (wie riecht Nuss? nach Nutella? nach Walnuss?) - versuche einmal, deine Geruchsempfindung in die von der Referenzliteratur vorgegebenen Schemen zu pressen
Nr. 3: vermutlich kein T. ustale, dessen Braun wäre viel gelber; stattdessen würde ich, sofern der Pilz unter Fichte oder Tanne wuchs, T. pseudonictitans vorschlagen
Nr. 4: ganz klar T. sciodes
FG Oehrling
Mein Buch-Favorit für Einsteiger ist "1x1 des Pilzesammelns" (Laux/Pätzold).
Hallimasch kommt für dieses hier gezeigte Exemplar gut hin.
Bevor du welche isst, beachte bitte unbedingt die Hinweise in deinem Pilzbuch zu Verzehr und Verwertung.
Der fehlende Name lautet Russula exalbicans (Verblassender Täubling), und die als Russula queletii (Stachelbeertäubling) vorgestellten Pilze erinnern stark an die vergesellschaftet mit Stachelbeertäublingen wachsenden, allerdings nahezu geruchlosen Exemplare von Russula fuscorubroides sensu Bon/Parey's, die wir während der Vogtlandtagung fanden, und die W. Jurkeit als solche bestimmte. Makroskopisch fallen die Pilze neben ihres schwachen Geruchs durch das Fehlen jeglicher graugrün-gelblichen Farbtöne auf. Der Hutfarbton ist ein relativ reines Himbeerrot. Daher könnte es sich lohnen, schnöde Stachelbeertäublinge genauer anzuschauen.
Hallo Norbert, ich sehe da auch nichts anderes als R. atropurpurea. Auch die von dir beschriebenen Rostflecken auf der Unterseite sind ein gutes Erkennungsmerkmal. Die R. atropurpurea-Hutfarben gibt es von fast schwarzviolett bis schmutzig gelbgrünlich mit leicht violettem Rand. Es sind immer diese violetten und gelbgrünen Anteile dabei.
Hallo Hella,
vorgestern habe ich die in Mahlzeitmenge auch gefunden, und heute wieder. Ich kann dir sagen, die sind äußerst lecker.
FG Oehrling
Nr. 4 ist vermutlich ein Milchling aus der Sektion Plinthogali (Korallenmilchlinge). Die Rötlichverfärbung des Fleisches hast du gut beobachtet, das sehen nicht alle.
Hallo Pablo,
Schritt 1 der Pilzbestimmung (Erheben der Merkmale) hast du erfolgreich durchgeführt, jetzt kommt der Schritt 2 (Abgleich der erhobenen Merkmale mit den Literaturreferenzen; Simonini/Ladurner?). Um den kommst du nicht herum. Der Bestimmungsfrust setzt meist erst bei Schritt 2 ein, nicht schon bei Schritt 1.
X. cisalpinus sollte einen trüber olivgrau gefärbten Hut haben, die hier gezeigten Hüte sind ziemlich freudig gelbbraun. Außerdem blaut X. cisalpinus im Hut nicht oder wenn, dann nur sehr blass. So glaube ich das verstanden zu haben.
Hi gruberson,
die Tipps der Vorschreiber sind alle gut, richtig und wichtig. Wenn du aber meinen Rat trotzdem noch anhören möchtest: bei dieser Pilzsammelaktion sollte zumindest EINER mitmachen, der was von Pilzen versteht und sein Wissen nicht nur aus Büchern hat. Das würde ich dir dringend raten für das, was du vorhast. Oder ihr forscht einen Pilzsachverständigen in eurer Nähe raus, der euer Sammelgut kontrolliert: http://www.dgfm-ev.de
FG Oehrling
Kann man keine Aussage machen, welcher es wahrscheinlich ist?
Marigold
Doch, kann man. Das ist mit 80 % Wahrscheinlichkeit der Silberröhrling (würde es jetzt in der Pilzbestimmungs-App heißen). Wenn du eine 100% Aussage haben willst, musst du ein vollständig unbeschädigtes Exemplar einem Pilzsachverständigen real vorlegen.
Also ein ganz kleines bisschen unterscheiden sich die Korallen makroskopisch schon voneinander. Diese hier könnte z. B. die Flattrige Koralle sein (Ramaria flaccida). Ich würde aber bei solchen Funden immer zumindest die Sporen (Ornament, Größe, Form) mikroskopieren.
Pilz 1 dieses Päckchens steht in der Tat nicht drin, die beiden anderen schon. Aber der "Gerhardt" ist ja auch nicht das allumfassende Generalwerk.
Wie ich schon sagte, könnt ihr an diesem Rätsel unter anderem testen, was eure Pilzbücher bringen und was sie nicht bringen, wenn ihr mal in den österreichischen Alpen (oder einem anderen ähnlich guten Pilzgebiet) Pilze sucht. Alle 15 gezeigten Pilze waren sozusagen "Wegrandpilze", die ohne großen Suchaufwand anzutreffen waren. Die Auswahl der Rätselpilze war auch völlig beliebig. Eben das, was einen unbefangenen Pilzsammler dort so anspringt. Falls ich das Rätsel nächstes Jahr wiederhole, dann kommen ganz andere 15 Arten rein.
[hr]
Und hier die Auflösung des fünften und letzten Rätselpäckchens.
Pilz 1: Hygrocybe intermedia (Feuerschuppiger Saftling); der von euch oft genannte Hygroybe persistens/konradii befindet sich oben im Bild, das war also der andere, der nicht zum Raten war - schade schade.
Ihr habe erkannt, dass Hygrocybe conica 2 Stunden nach dem Fund längst grau verfärbt hätte sein müssen, dass es also dieser Saftling nicht sein kann. Das feuerflammende Farbenspiel in Verbindung mit trockenem Hut und Stiel und fehlendem Grauen/Schwärzen passt dagegen auf H. intermedia, den ich natürlich auch mikroskopiert habe
Pilz 2: Cortinarius traganus (Lila/Safranfleischiger Dickfuß); an den vor Feuchtigkeit glasigen Stellen war das safranfarbige Fleisch zu erahnen, ferner ist der Velumüberzug des Pilzes rosaviolett und nicht blauviolett wie bei den anderen Dickfüßen
Pilz 3: den bekam niemand raus; hätte ich euch den Geruch angegeben, den dieser Pilz hatte, hätte ihn jeder erkannt: den Sellerie-Ritterling (Tricholoma luteovirens/apium).
Das ergab für Päckchen Nr. 5 folgende Punkte:
climbingfreak 5
Beorn 4
TimOhl 4
Angelika1997 2
Hannes2 2
JanMen 2
Und damit gibt es folgenden Endpunktestand:
Beorn 36 (= virtuelle Goldmedaille)
JanMen 29 (= virtuelle Silbermedaille)
TimOhl 25 (= virtuelle Bronzemedaille)
Climbingfreak 22
Angelika1997 21
Hannes2 21
Fips 14
pilzpic 8
donbrosco 3
Ich hoffe, das Rätsel war euch ein Ansporn, auch mal zur Pilzzeit ins schöne Kärnten zu fahren und dort die Pilze zu finden, von denen ihr bisher immer glaubtet, die seien Phantasieausgeburten übergeschnappter Pilzbuchautoren. An alle vielen Dank fürs Mitmachen!
Hallo Jürgen,
vielen Dank, dass du dich in diese Diskussion eingeschaltet hast. Eine Fachfrage: Angenommen, man erwischt mal einen X. cisalpinus, bei dem ausnahmsweise das markante Blauen unterbleibt (z. B. aufgrund extremer Witterungsbedingungen). Wie geht es dann bestimmungstechnisch weiter, wenn man ihn trotzdem als X. cisalpinus entlarven will?
FG Oehrling
Kann man den violetten lacktrichterling mit irgendetwas verwechseln?
Ich hatte ihn heute im Wald auch in der Hand, und da ich ihn das letzte mal letztes Jahr gesammelt habe war ich nur zu 99% sicher.
Die weit auseinander stehenden Lila Lamellen, der zähe fruchtkörper sollten doch keine Verwechselungen zulassen oder?
Grundsätzlich können gewisse Pilzsammler alles mit allem verwechseln, aber meines Erachtens ist der Violette Lacktrichterling genauso verwechslungssicher wie der Pfifferling. Der Rettichhelmling ist deutlich blasser, hat einen grauweißlichen Stiel und riecht auch markant anders, die anderen violetten Kollegen sind allesamt äußerst selten. Ich empfehle den Lacktrichterling, der als Mischpilz gut brauchbar ist, daher auch Anfängern.
Vorhin wurde gesagt: uh-oh, ein violetter Pilz! Ich finde, rein violette Pilze sind mit die ungefährlichsten, wenn man einen Zusammenhang zwischen Farbe und Giftigkeit aufstellen wollte. Wesentlich schlimmer sind Pilze mit viel Weiß, Grau oder Orange.
Offenbar gabs auch ganz viele Bocksdickfüße (die violetten Pilze, die man auch noch sieht!).
In unserer Region ist gerade Halbzeit, erkennbar an den Hallimaschen, Maronen und Birkenpilzen, die jetzt ganz massiv kommen. Nadelwald-Phlegmacien könnten vielleicht auch schon da sein, was beobachten die Kollegen aus dem Schwarzwald?
Hallo Tim,
eigentlich wollte ich das Rätsel noch heute abend auflösen. Schickst du bitte deine Tipps innerhalb der nächsten Stunde rüber? Noch liegst du ja gut im Rennen und auf einem "Medaillenrang", doch deine unmittelbare Konkurrenz hat schon getippt!
So, jetzt kommt noch in aller Kürze die Auflösung, eigentlich sollte ich ja schon längst im Bett sein...
Pilz 1: Jungfern-Schirmpilz (Macrolepiota/Leucoagaricus nympharum); den verspeisten meine Kärntner Herbergseltern jahrzehntelang fröhlich als "Parasol", bis ich ihnen dann mal einen richtigen Parasol zeigte; d. h. der Pilz ist offensichtlich ungiftig und verträglich
Pilz 2: Gefleckter Schmierling (Gomphidius maculatus), ein Lärchenbegleiter; jetzt, wo man's weiß...
Pilz 3: Grauhäutiger Scheidenstreifling (Amanita submembranacea); an anderen Scheidenstreiflingen wurden noch A. crocea (kein graues Velum universale) und A. ceciliae (Art des thermophilen Edellaubwaldes) genannt
Punktestand:
Beorn 9 + 7 + 7 + 9 = 32
JanMen 7 + 9 + 7 + 4 = 27
TimOhl 3 + 7 + 7 + 4 = 21
Angelika1997 7 + 3 + 5 + 4 = 19
Hannes2 9 + 4 + 5 + 1 = 19
Climbingfreak 3 + 7 + 3 + 4 = 17
Fips 5 + 6 + 3 + 0 = 14
pilzpic 0 + 0 + 5 + 3 = 8
donbrosco 0 + 0 + 0 + 3 = 3
Somit scheint die Vorentscheidung zugunsten von Pablo gefallen, der alle drei Pilze dieses Päckchens richtig erkannt hat!
Ja, jetzt erkennt man alles. Das ist kein orangefuchsiger Raukopf, sondern einer der rotblättrigen Hautköpfe (Dermocybe): Blutblättriger Hautkopf, Bluthautkopf, und da gibt's glaube ich noch einen dritten. Den bestimmungstechnischen Rest müsstest du bitte selbst erledigen.
Hallo da draußen, kommt von euch beiden noch was? Bis in einer Viertelstunde wird das Rätsel aufgelöst.
Die Leute, die mit Nebelkappen Probleme haben, berichten von krampfartigen Magenschmerzen und Brechdurchfällen, die etwa einen Tag lang anhalten.