Beiträge von Oehrling


    Laut "Bon" hat der Ziegelgelbe keine Cortinareste am Hutrand. Die meine ich bei dem aber zu sehen


    Hallo Heinzelmännchen,
    leider führt dich der BON hier an der Nase herum. Selbstverständlich haben junge C. varius stets wattig weißes Velum am Hutrand. Ich habe eben selber noch einmal im BON nachgeschlagen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass dort ein solcher Quatsch verzapft wird - aber dem ist leider tatsächlich so.
    Der BON hat sicher seine Stärken, aber ebenso sicher nicht im Abschnitt Cortinarius.
    Weitaus besser hinsichtlich dieser Gattung ist der Band 5 der Großpilze Baden-Württembergs, den es noch zum Normalpreis gibt.
    FG
    Oehrling

    Klar ist das C. varius. Ich weiß nicht, wie man in diesem Fall den komplett gelbfleischigen, grüngelblamelligen C. percomis ins Spiel bringen kann, das ist ein völlig anderer Pilz. Die Cortinarien halt..., sagte ja auch Heinzelmännchen schon.
    Falls du dir im Feld mit C. varius tatsächlich mal unsicher sein solltest: KOH erzeugt im Fleisch augenblicklich ein leuchtendes Gelb.


    FG
    Oehrling

    Hallo Pilzliesl,
    also für mich ist das bis zum Beweis des Gegenteils (z. B. deutliche Gruben am Stiel) ein Fichtenreizker. Am Pilz hängen ja noch die Fichtennadeln dran, und was man so vom umgebenden Boden sieht, sieht auch alles sehr nach Fichte aus.
    FG
    Oehrling


    Geruch, hmm....laut "Bon" unauffällig; persönlich fand ich ihn leicht fruchtig, mit ein klein wenig Anisnote


    Der Würzige Schleimkopf (C. percomis) passte da eher zum Geruch, nur passen da wiederum die Lamellen nicht


    Irgendwie die Cortinarien ... was brächte mich weiter? Sporen mikroskopieren?


    Hallo Heinzelmännchen,
    im Parallel-Thread hattest du davon gesprochen, diesen Pilz (C. varius) mal auf eigene Verantwortung zu verkosten. Ich hatte dich mehr oder weniger dazu ermuntert, dies zu tun.


    Nachdem ich hier diese Sätze von dir gelesen habe, möchte ich dir mittlerweile dringend davon abraten.
    Entweder man kennt einen Pilz WIRKLICH - dann kann man ihn essen -, oder man lässt es ganz sein. Bei Pilzen, die für den Verzehr bestimmt sind, darf nicht der kleinste Restzweifel übrig bleiben. Und so wie ich deine Sätze interpretiere, bis du ziemlich unsicher.


    FG
    Oehrling

    Nach dem Anschnitt dunkelte die Milch allerdings nicht nach.


    Du musst eine halbe Stunde warten. So lange kann das mit der Verfärbung dauern.
    Außerdem gibt's ja noch den Spangrünverfärbenden Kiefernreizker (Lactarius semisanguifluus), hast du den auf dem Schirm?
    FG
    Oehrling

    Na gut, Schleiereulen sind auch Phlegmacien und mit etwas Erfahrung gut ansprechbar. Heideschleimfüße (Myxacien) dito. Haben erfahrene Sammler sie ein paar Mal gesehen, erkennen sie sie sogar von oben, d. h. ohne Umdrehen. Die Farbkombination typischer C. varius taugt mMn bei den Phlegmacien als Alleinstellungsmerkmal.
    FG
    Oehrling

    Hallo Heinzi,
    ich persönlich finde schon, dass sie wie C. varius aussehen. C. delibutus wird normalerweise nicht so dunkelgelb, sondern bleibt blass ockergelb. Die Lamellen sind auch nicht ganz so lila wie bei C. varius, sondern eher blau. Auf jeden Fall solltest du beim Sammeln prüfen, ob die Stieloberfläche wattig-filzig und nicht schleimig ist. Wenn dir doch ein paar C. delibutus mit in den Topf reinrutschen (was mir selber schon passiert ist), würdest du mit einem herb-bitterlichen Geschmack des Pilzgerichts, aber eher nicht mit Vergiftungssymptomen bestraft. C. varius schmeckt leicht süßlich ohne jeden Anflug von Bitterkeit. Eine Aromabombe ist er nicht gerade, aber passt gut in ein Mischgericht mit z. B. Marone, Parasol oder Rotkappe.
    FG
    Oehrling

    Meine Frau und meine Tochter mögen auch keine Steinpilze. Es ist also vielleicht nicht ungewöhnlich, wenn die jemand nicht mag.
    Ich hätte statt Traubenkernöl allerdings Butter genommen und sie gleich beim Erhitzen gesalzen, so saugen sie sich nicht so mit Fett voll. Und je länger man sie gart, umso bissfester werden sie (also genau umgekehrt wie bei Nudeln oder Kartoffeln).
    FG
    Oehrling

    Also gut, dann machen wir es so:
    jeder von uns setzt 6 Chips (Climbingfreak muss noch sagen auf was);
    hat einer von uns es allein richtig, bekommt er seinen Einsatz + 12;
    haben zwei es richtig und einer falsch, bekommen diese beiden jeweils ihren Einsatz + 3;
    die jeweiligen Looser bekommen - 6;
    das müsste rechnerisch hinkommen.

    Hallo Katja,


    Täubling Nr. 16 ist Russula puellaris (bin mir zu 95% sicher), Täubling Nr. 20 Russula turci (zu 90%). ich weiß jetzt nicht, ob die in deinem Buch drin sind.
    Bei den übrigen Pilzen sollen mal die Anderen ran, vor allem bei den Knollis.


    Ein Tipp von mir: wenn du nicht schon sehr bald die komplette Übersicht verlieren willst (und möglicherweise nur noch den Frust schiebst), solltest du beim Dazulernen planvoll vorgehen. Such dir zunächst einmal 8 bis 10 Arten aus dem Pilzbuch raus, die du näher kennenlernen willst. Such dann genau diese Arten im Wald, d. h. alles was deiner Meinung nach so ähnlich aussieht, UND LASS ALLES ANDERE ERSTMAL LINKS LIEGEN. Gleiche dann deine Funde genauestens mit Beschreibung und Bildern in einem guten Pilzbuch ab; so lange bis du glaubst diese 8 bis 10 Arten wirklich zu kennen (das kann ca. 1 Saison dauern). Dann such dir in der nächsten Saison wiederum 8 bis 10 Arten aus. Neben dem Kennenlernen dieser Arten musst du natürlich dein selbsterarbeitetes Wissen aus dem letzten Jahr immerzu auffrischen. So behältst du stets den Überblick.
    Zu Newbies sage ich immer: fangt mit den Röhrlingen (Gattungen Boletus, Suillus, Xerocomus, Leccinum) oder Wulstlingen (Gattung Amanita; viele giftige Arten!) an.
    Aber auf jeden Fall toll, dass du offensichtlich Feuer gefangen hast!


    FG
    Oehrling

    Ja, bei der Wette mache ich mit. Hier haben wir ja mal eine echte Chance auf Auflösung, wenn Bernd so freundlich ist mitzuarbeiten.
    Also: 5 Chips auf einen Hellsporer (weiß, höchstens hellcreme).
    Pablo, du dann 5 Chips auf einen Dunkelsporer (braun, grau, schwarz).
    Das (also ohne die Gattung) wäre fair.

    Hallo,
    vielleicht ist das ja auch Hygrocybe calyptriformis (Rosenroter Saftling). Das würde zumindest die gelbe Stielbasis erklären, die ich bei einem Erdblättrigen Risspilz noch nie gesehen habe.
    Fazit: auf jeden Fall ältere Exemplare finden und die aussporen lassen. Es hieß ja, es gäbe dort noch ältere davon. Diese würden hier sehr weiterhelfen.
    FG
    Oehrling

    Besser kann man es meiner Meinung nach nicht ausdrücken.


    Ich wollte mit dieser Diskussion dem Eindruck entgegentreten, die PSV-Prüfung brächte für die Pilzberatung und die Durchführung von Lehrexkursionen keinen besonderen Mehrwert. Es ist unbestritten, dass die Lehr- und Beratungstätigkeiten, die von Ungeprüften durchgeführt werden, gut sein können. Wie gut wären sie aber, wenn die Ungeprüften die PSV-Ausbildung durchlaufen hätten? Die ausbildenden DGfM-Referenten, die ich selbst habe kennenlernen dürfen, sind fachlich wie menschlich 1a-Persönlichkeiten und haben meinen mykologischen Horizont erheblich erweitern können. Durch sie habe ich erfahren, dass ich doch nicht ganz so viel über Pilze weiß, wie ich mir eingebildet hatte (und ich hatte mir so manches eingebildet!). Sie haben mir in den Grundzügen diejenigen makroskopischen Bestimmungstechniken beigebracht, die über das Fotoblättern und Beschreibungslesen hinausgehen. Die Bestimmungstricks, die ich bei Lehrveranstaltungen zeige, und die andere oft staunen lässt, stammen allesamt von Leuten wie Gminder, Pätzold, Krieglsteiner... Wo hätte ich diese herbekommen sollen, wenn nicht von ihnen?


    FG
    Oehrling

    Vor Ort gibt es auch Buchen, Birken und Fichten, also werden wir bei der Taunustour wohl auch irgendwelche weißen Ritterlinge finden, so selten sind die ja schließlich nicht.
    FG
    Oehrling

    Nun ja, Norbert hat ja geschrieben, dass ihn der Geruch an den Schwefelritterling erinnert hat. Und der wird in der Literatur als leuchtgasartig bezeichnet. Für T. stiparophyllum wird stechend staubig-erdig angegeben, für T. lascivum das Bahnhofsklo mitsamt Lufterfrischungsspray, für T. album einfach nur Mehlgeruch und für T. columbetta schwach erdig. Demnach lassen sich die weißen Ritterlinge alle per Geruch trennen, aber natürlich braucht es Erfahrung, um das "Richtige" herauszuriechen. Und das Internet ist bei Gerüchen leider keine Hilfe.
    FG
    Oehrling


    Hallo Norbert,
    ich habe mir jetzt mal den Schlüssel in GPBW Band 3 angesehen. Im Schlüssel 4 bist du auf jeden Fall richtig. Bis zum Punkt 3/3* kann ich dem Schlüssel auch gut folgen. Aber dass der sehr voneinander abweichende Geruch von T. lascivum und T. inamoenum in einen Topf geschmissen und pauschal als "leuchtgasartig" beschrieben wird, kann ich nicht nachvollziehen. Weiter hinten in der Artbeschreibung steht dann bei T. lascivum auch abweichend vom Schlüssel: "Geruch zuerst schwach süßlich-widerlich oder nach Mehl, später gasartig stechend". Der Autor scheint sich des genauen Geruchs von T. lascivum ziemlich unsicher zu sein und ihn mit Geruchsmerkmalen von T. inamoenum und T. stiparophyllum (der a.a.O. gar nicht als Art geführt wird) zu vermengen.
    Generell würde ich mich bei der Ritterlingsbestimmung nicht nach Großpilze BW richten, der Ritterlingsabschnitt ist manchmal fehlerhaft (es sind z. B. auch ein paar falsche Fotos dabei) und führt oft in die Irre. Besser sind FNE Band 4 (Heilmann-Clausen et al.), die Funga Nordica oder auch Michael/Hennig/Kreisel.
    FG
    Oehrling

    Hallo Norbert,
    T. lascivum (Unverschämter Ritterling) hat keinen Leuchtgasgeruch, sondern riecht parfümiert-pissig. Der weiße mit dem Leuchtgasgeruch analog zum Schwefelritterling heißt T. inamoenum (Lästiger Ritterling) und kommt im moosigen Gebirgsnadelwald vor. Also irgendwas passt da nicht zusammen.
    Bei deinem Riesenschirmling, offensichtlich mitten auf der Wiese gewachsen, kommt auch Macrolepiota excoriata in Betracht.
    FG
    Oehrling


    Ich sehe bei diesem Pilz aber keine Milch zwischen den Lamellen.
    Dann muß ich den Pilz wohl als nicht sicher bestimmbar ablegen.


    Hallo Plejades,
    also ich für meinen Teil sehe auf deinem Foto kleine Milchtröpfchen zwischen den Lamellen. Noch sicherer ist es, bei einem Milchling den Stiel am Hutübergang abzubrechen - da quillt die Milch dann normalerweise hervor, außer der Pilz ist ausgetrocknet.
    Von diesen kleinen rotbraunen Milchlingen ist keiner ein guter Speisepilz, so dass man nichts verpasst, wenn man sie nicht auf die Art kennt. Allenfalls aus mykologischen Gründen könnten sie interessant sein.
    FG
    Oehrling


    Hallo,
    genau umgekehrt wird ein Schuh draus. Wenn du selbstgefundene Pilze essen willst, und bist noch bei den ersten Bestimmungsversuchen, ist der Pilzsachverständige genau die richtige Ansprechadresse für dich. So lange, bis du genügend Basiswissen angesammelt hast (z. B. durch regelmäßigen Kontakt zum PSV).
    FG
    Oehrling

    Vielleicht hat da nur einer sein Haustier begraben?


    Den roten Filzröhrling finde ich vom Aussehen her sehr interessant, da würde ich mich an deiner Stelle mal bestimmungsmäßig dahinter klemmen. Also z. B. mal einen der Länge nach aufschneiden (Hutmitte bis Stielbasis) und beobachten, wie die Fleischfarbe ist und was sich farbtechnisch sonst noch tut. Und einen alt werden lassen und schauen, was die Huthaut macht bzw. nicht macht. Geschmacksprobe brauchts hier dagegen nicht.
    FG
    Oehrling